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1 Überblick über die Sensorik

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Seite 12<br />

3.1 Überblick über <strong>die</strong> Temperatursensoren 23<br />

einem negativen (NTC) Temperaturkoeffzienten.<br />

In Verbindung mit der Selbstaufheizung eines Verbrauchers nach (1) beträgt bei konstantem<br />

TK <strong>die</strong> relative Parameteränderung<br />

3 Temperatursensoren<br />

3.1 Überblick<br />

Die exakte Temperaturmessung gehört zu den wichtigsten und verbreitetsten Aufgaben<br />

der <strong>Sensorik</strong>. Dabei steht nicht nur der Bedarf im Vordergrund, <strong>die</strong> Temperatur zu kennen<br />

und darüber Regelvorgänge einzuleiten, sondern auch <strong>die</strong> Notwendigkeit, <strong>die</strong> sehr<br />

häufig auftretende unerwünschte parasitäre Temperaturabhängigkeit vieler Effekte<br />

zu korrigieren. Jedes System ist naturgemäß seiner Umgebungstemperatur ausgesetzt,<br />

<strong>die</strong> sich bedingt durch das Wetter, eine Klimatisierung oder durch Anwesenheit benachbarter<br />

temperaturerzeugender Systeme in weiten Grenzen ändern kann. Da praktisch alle<br />

physikalischen Prozesse von der Temperatur abhängen (<strong>die</strong> Temperatur ist in der<br />

freien Energie (2.1-1) explizit enthalten!), ist eine Temperaturabhängigkeit des elektrischen<br />

Verhaltens von Systemen prinzipiell unvermeidbar, sie kann sich nur in der Größenordnung<br />

stark unterscheiden.<br />

Von grundsätzlicher Bedeutung ist auch <strong>die</strong> Selbstaufheizung eines stromdurchflossenen<br />

Verbrauchers, bei dem <strong>die</strong> zugeführte Leistung P = U · I in <strong>die</strong> Erzeugung von<br />

Joulescher Wärme (Band 1, Abschnitte 4.3.1 und 5.2; Band 2, Abschnitt 13.1; Band 11,<br />

Abschnitt 1.1.6) pro Zeit (thermische Leistung) umgesetzt wird. Ein Teil <strong>die</strong>ser Wärmeerzeugung<br />

wird durch Wärmeabführung nach außen (charakterisiert durch den Wärmewiderstand<br />

R th , s. Band 1, Abschnitt 4.3.1) wieder abgegeben. Die Kontinuitätsgleichung<br />

für <strong>die</strong> Wärmeenergie ergibt dann bei einer Umgebungstemperatur T u im<br />

stationären (eingeschwungenen, d.h. zeitlich konstanten) Zustand <strong>die</strong> Temperatur:<br />

d.h. sie ist bei nichtverschwindendem TK unvermeidbar vorhanden.<br />

Für <strong>die</strong> Meßgenauigkeit praktisch aller Sensoren, <strong>die</strong> für andere Meßparameter als <strong>die</strong><br />

Temperatur ausgelegt sind, entsteht durch <strong>die</strong> parasitäre Temperaturabhängigkeit ein limitierender<br />

Faktor. Dieses ist ein wichtiges Beispiel für eine Querempfindlichkeit<br />

eines Sensors, d.h. eine parasitäre Empfindlichkeit gegenüber anderen Umweltparametern,<br />

<strong>die</strong> nicht gemessen werden sollen, aber sich in unvermeidbarer Weise parasitär auswirken.<br />

Die große Anzahl der temperaturabhängigen physikalischen Prozesse führt auch zu einer<br />

großen Variationsbreite für <strong>die</strong> Verfahren und Bauelemente, <strong>die</strong> sich für eine Temperaturmessung<br />

eignen. Sie können sich stark in dem einsetzbaren Temperaturbereich,<br />

ihrer Meßgenauigkeit und Zuverlässigkeit sowie in den Sensorkosten unterscheiden.<br />

Tab. 3.1-1 gibt einen Überblick über <strong>die</strong> wichtigsten heute eingesetzten Temperatursensoren<br />

und andere Temperaturmeßverfahren.<br />

Tab. 3.1-1: Sensoren und Verfahren zur Temperaturmessung (nach [3.22])<br />

Um <strong>die</strong> unerwünschte Wirkung von Temperaturabhängigkeiten zu vermeiden, sind<br />

in der Regel bei Meßsystemen Kompensationsmaßnahmen erforderlich, <strong>die</strong> in vielen<br />

Fällen eine zusätzliche Temperaturmessung und eine dadurch gesteuerte Kompensationsregelung<br />

erforderlich machen. Häufig lassen sich auch innerhalb des Sensors Parameter<br />

einführen, <strong>die</strong> ein entgegengesetztes Temperaturverhalten aufweisen, so daß eine<br />

gewisse Kompensationswirkung von vornherein gegeben ist. Charakteristisch für <strong>die</strong><br />

Temperaturabhängigkeit einer Größe x ist der Temperaturkoeffzient T x , abgekürzt<br />

TK oder TC (von englisch: temperature coefficient), der definiert ist durch:<br />

Die Einsatzgebiete der Temperatursensoren sind sehr vielgestaltig, wobei <strong>die</strong> Anforderungen<br />

an den zulässigen Temperaturbereich und <strong>die</strong> Meßgenauigkeit in weiten Grenzen<br />

variieren (Tab. 3.1-2).<br />

Bei positivem Vorzeichen von T spricht man von einem positiven (PTC), sonst von

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