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1 Überblick über die Sensorik

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Seite 110<br />

218 4.3 Induktive und kapazitive Kraft- und Drucksensoren 4.4 Andere Kraft- und Drucksensortechniken 219<br />

Den Vorteilen eines einfachen Aufbaus und der guten mechanischen und elektrischen<br />

Stabilität kapazitiver Sensoren stehen gravierende Nachteile gegenüber.<br />

– Die Messung einer Kapazität ist grundsätzlich aufwendiger als <strong>die</strong> eines Widerstands.<br />

– das Ausgangssignal ist bei einfachen kapazitiven Sensoren (nicht bei Sensoren mit<br />

Differentialkondensatoren) in der Regel nichtlinear.<br />

Möglicherweise kann <strong>die</strong> Integration elektrischer Funktionen auf Silizium-Sensorchips<br />

(integrierte Sensoren) langfristig <strong>die</strong>se Nachteile überwinden. In der Tabelle 4.3-1<br />

werden <strong>die</strong> Leistungsdaten verschiedener Kraft- und Drucksensortechniken miteinander<br />

verglichen.<br />

Tab. 4.3-1<br />

Vergleich verschiedener Techniken für den Aufbau von Kraft- und Drucksensoren<br />

(nach [4.50])<br />

4.4 Andere Kraft- und Drucksensortechniken<br />

Neben den beschriebenen Drucksensorprinzipien gibt es eine große Vielfalt weiterer<br />

Verfahren, <strong>die</strong> auf Spezialgebieten der Meßtechnik durchaus eine große Bedeutung haben<br />

können. Im folgenden werden einige typische Beispiele hierfür aufgeführt.<br />

Elektrodynamische Kraftkompensation (Anwendung Präzisionswaage): Die zu<br />

messende Kraft F (Gewicht) wird durch eine elektrodynamisch (Tauchspule in einem<br />

Topfmagneten) erzeugte Gegenkraft exakt kompensiert. Die Einstellung der Gegenkraft<br />

erfolgt über <strong>die</strong> Stromstärke in der Tauchspule, sie wird in der Weise geregelt,<br />

daß eine durch <strong>die</strong> Kraft bewirkte Stabauslenkung durch <strong>die</strong> Gegenkraft exakt auf Null<br />

zurückgeführt wird (Bild 4.4-1). Dieses Verfahren wird überwiegend in der Wägetechnik<br />

eingesetzt, es hat einen außerordentlich großen Dynamikbereich (Milli- bis Kilogramm)<br />

bei einer Meßgenauigkeit, <strong>die</strong> in einem eingeschränkten Temperaturbereich 10 -<br />

6<br />

erreichen kann.<br />

Bild 4.4-1 Kraftmessung durch elektrodynamische Kompensation (nach [4.46])<br />

Durch <strong>die</strong> Kraft F wird ein Ferritkern auf einem Stab, der an Biegefedern aufgehängt<br />

ist, in seiner Höhe verschoben. Die Größe der Verschiebung kann über Drosselspulen<br />

gemessen werden; hierüber wird der Strom in einer Tauchspule geregelt, <strong>die</strong> in<br />

einem Topfkern so angeordnet ist, daß eine Gegenkraft auf den Stab erzeugt werden<br />

kann. Die Regelung ist so ausgelegt, daß <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Drosselspulen gemessene Verschiebung<br />

exakt auf Null zurückgeführt wird. In <strong>die</strong>sem Fall ist der Tauchspulenstrom<br />

ein exaktes Maß für <strong>die</strong> wirkende Kraft F.

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