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1 Überblick über die Sensorik

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Seite 108<br />

214 4.3 Induktive und kapazitive Kraft- und Drucksensoren 4.3 Induktive und kapazitive Kraft- und Drucksensoren 215<br />

zoelektrischen Eigenschaften, d.h. bei Beschleunigungssensoren ist <strong>die</strong> Abhängigkeit<br />

von der Richtung der Beschleunigung geringer. Mischkeramiken wie PZT haben in der<br />

Regel eine größere Empfindlichkeit bei weit niedrigeren Materialkosten, nachteilig ist<br />

jedoch <strong>die</strong> geringere Reproduzierbarkeit und Langzeitstabilität der piezoelektrischen<br />

Eigenschaften, sowie ein größerer parasitärer pyroelektrischer Effekt.<br />

Die Elektroden auf piezoelektrischen Elementen werden häufig über dünne Goldschichten,<br />

sowie über Edelstahlkontakte hergestellt, als Isolationswerkstoff wird Teflon, Kapton<br />

oder eine isolierende Keramik eingesetzt. Im Forschungsstadium befinden sich auch<br />

Sensoren mit aufgesputterten (Band 2, Abschnitt 8.2.3) piezoelektrischen Schichten<br />

(Bild 4.2.2-5).<br />

Mechanische Kräfte oder Drücke können <strong>die</strong> reversible (elastische Verformung) oder irreversible<br />

(Verschiebung ohne rücktreibende Kraft) Verlagerung von Körpern verursachen.<br />

Wird auf <strong>die</strong>se Weise <strong>die</strong> Plattengröße oder der Plattenabstand von Kondensatorplatten<br />

in definierter Weise verändert, dann läßt sich <strong>die</strong> einwirkende Kraft über eine<br />

Kapazitätsänderung messen (kapazitive Drucksensoren, Bild 4.3-1). Alternativ dazu<br />

bewirkt <strong>die</strong> Verschiebung eines hochpermeablen Kerns innerhalb oder außerhalb einer<br />

Spulenwicklung <strong>die</strong> Veränderung der Induktivität der Spule (Band 1, Abschnitt 7.2, induktive<br />

Druckaufnehmer, Bild 4.3-2).<br />

Bild 4.3-1:<br />

Kapazitive Wegaufnehmer (nach [4.40]): Die Kapazität eines Plattenkondensators<br />

wird bestimmt durch <strong>die</strong> Formel<br />

Bild 4.2.2-5<br />

Aufbau eines Sensors mit aufgesputterter piezoelektrischer Dünnschicht (Aluminiumnitrid)<br />

auf einer Siliziummembran (nach [4.39])<br />

Beim Aufbau a) wird der Plattenabstand x, beim Aufbau b) <strong>die</strong> Fläche A variiert.<br />

c) Aufbau eines keramischen Drucksensors (nach [4.42])<br />

4.3 Induktive und kapazitive Kraft- und Drucksensoren<br />

Bei den induktiven und kapazitiven Sensoren gibt es eine große Vielfalt von mechanischen<br />

Ausführungen und elektrischen Meßtechniken, <strong>die</strong> häufig auf <strong>die</strong> speziellen Bedingungen<br />

bei der Anwendung angepaßt sind.<br />

Bei den kapazitiven Sensoren bieten mikromechanische Verfahren für den Werkstoff<br />

Silizium (s. Abschnitt 4.2.6) neue Möglichkeiten zur Herstellung extrem empfindlicher<br />

und dennoch kostengünstig zu produzierender Ausführungen [4.43 und 44]. Diese<br />

Technik ermöglicht <strong>die</strong> Fertigung sehr dünner und damit mechanisch leicht und schnell<br />

auslenkbarer Siliziummembranen mit reproduzierbaren Eigenschaften. Die Auslenkung<br />

der Membran läßt sich auf einfache Weise kapazitiv erfassen (Bild 4.3-3).

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