1 Ãberblick über die Sensorik
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Seite 11<br />
20 2.2 Stromdichtegleichungen 2.2 Stromdichtegleichungen 21<br />
mit den Elektronen- und Löcherdichten n und p . Die Ladungsträgerbeweglichkeiten<br />
– welche <strong>die</strong> Reaktion eines Teilchens auf eine wirkende Kraft beschreiben – können<br />
in verschiedenen Werkstoffen eine sehr unterschiedliche Größe haben: Nach der<br />
Diskussion im Abschnitt 2.1 (s. auch Band 1, Abschnitt 4.1.3) reagieren in einem Metall<br />
<strong>die</strong> Elektronen mit Energien weit unterhalb der Fermienergie (Fermikante) überhaupt<br />
nicht auf <strong>die</strong> chemische Kraft, weil für <strong>die</strong>sen Prozeß keine unbesetzten Zustände zur<br />
Verfügung stehen. Nur eine "effektive" Elektronendichte in einem Bereich der energetischen<br />
Breite kT um <strong>die</strong> Fermienergie herum (und alle Elektronen mit noch größeren<br />
Energien, deren Dichte aber wegen der relativ geringen Besetzungswahrscheinlichkeit<br />
vernachlässigt werden kann) tragen zur Stromleitung bei, so daß man mit der Zustandsdichte<br />
(Band 2, Abschnitt 1.1.3) N(W n ) pro Volumen anstelle von (12) auch schreiben<br />
kann:<br />
Daraus ergeben sich <strong>die</strong>Teilchenstromdichten j n<br />
T<br />
und j p<br />
T<br />
für Elektronen und Löcher<br />
n ist in <strong>die</strong>sem Fall <strong>die</strong> (ebenfalls gemittelte) Beweglichkeit aller beweglichen Elektronen<br />
in der Umgebung der Fermikante.<br />
Man erkennt an <strong>die</strong>ser Stelle, daß <strong>die</strong> Berechnung der Stromdichte in Metallen selbst im<br />
einfachstmöglichen Fall bereits erhebliche Probleme aufwirft, insbesondere ist <strong>die</strong><br />
Kenntnis der Zustandsdichte an der Fermikante – und damit der Flächen gleicher Energie<br />
im k-Raum (Fermiflächen, Band 2, Abschnitte 2.1.2 und 2.2.1) erforderlich, was<br />
schnell an <strong>die</strong> Grenzen des gegenwärtig vorhandenen Wissens führt. Aus <strong>die</strong>sem Grund<br />
können viele Materialparameter metallischer Sensoren auch heute noch nur relativ ungenau<br />
theoretisch berechnet werden, so daß weitgehend experimentell bestimmte Daten<br />
angewendet werden müssen.<br />
Sehr viel einfacher liegen <strong>die</strong>se Verhältnisse bei den Halbleitern, insbesondere dann,<br />
wenn <strong>die</strong> Boltzmannäherung (2.1-4) mit den daraus resultierenden einfachen Formeln<br />
(2.1-6 und 7) angewendet werden kann (Modell des klassischen Elektronengases).<br />
In <strong>die</strong>sem Fall werden nur Elektronen betrachtet mit Energien weit oberhalb der Fermienergie<br />
(Bild 2.1-2; W n –W F >> k T), d.h. <strong>die</strong> Elektronen finden mit Sicherheit unbesetzte<br />
Zustände vor, in <strong>die</strong> sie durch Anregung über <strong>die</strong> chemische Kraft übergehen können.<br />
Viele der bei den Halbleitern relativ einfach zu berechnenden Effekte finden sich<br />
auch bei Metallen wieder, wenn auch eine quantitative Übereinstimmung zwischen<br />
Theorie und Experiment nicht erwartet werden kann.<br />
Im folgenden werden noch einmal <strong>die</strong> relevanten Beziehungen für den allgemeinen, d.h.<br />
nicht isothermen Fall zusammengestellt. Die chemische Kraft F n chem und F p chem für Elektronen<br />
und Löcher ist nach (3), wenn wir <strong>die</strong> Entropie pro Elektron mit S n (bisher allgemeiner<br />
als Entropie pro Teilchen verwendet) und <strong>die</strong> pro Loch mit S p bezeichnen:<br />
und <strong>die</strong> elektrischen Stromdichten j n und j p zu:<br />
Der Gra<strong>die</strong>nt der Fermienergie wird auch als das von außen meßbare oder äußere<br />
elektrische Feld E a bezeichnet:<br />
Damit bekommen <strong>die</strong> Gleichungen (17) <strong>die</strong> Form:<br />
Für <strong>die</strong> Entropien pro Elektron oder Loch können bei der Berechnung von Elektronenund<br />
Lochgasen in Boltzmann-Näherung <strong>die</strong> Ausdrücke (2.1-10 und 14) eingesetzt werden.