08.03.2015 Aufrufe

1 Überblick über die Sensorik

1 Überblick über die Sensorik

1 Überblick über die Sensorik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Seite 100<br />

198 4.2 Piezoelektrische Kraft- und Drucksensoren 4.2.1 Piezoelektrischer Effekt 199<br />

Beide Effekte haben vielfältige Anwendungen in der Technik (Bild 4.2.1-5).<br />

Bild 4.2.1-3<br />

piezoelektrischer Effekt in Ionenkristallen mit und ohne Symmetriezentrum (b) und<br />

c) nach [3.9]):<br />

a) Aufbau eines Kristalls mit Symmetriezentrum: Die Spiegelung aller Gitterpositionen<br />

(mit den entsprechenden Atombesetzungen) A, B usw. über den Symmetriepunkt<br />

Z erzeugt äquivalente Gitterpositionen A', B', usw. Damit ist Z gleichzeitig der<br />

gemeinsame Ladungsschwerpunkt (Band 11, Abschnitt 2) für <strong>die</strong> positiven und negativen<br />

Ladungen der Gitteratome.<br />

b) Ionenkristall mit Symmetriezentrum mit und ohne elastische Verformung aufgrund<br />

einer Kraft F: Auch im verformten Zustand bleibt das Symmetriezentrum, und<br />

damit der gemeinsame Ladungsschwerpunkt der positiven und negativen Ladungen erhalten:<br />

Es entsteht keine elektrische Polarisation.<br />

c) Ionenkristall ohne Symmetriezentrum mit und ohne elastische Verformung aufgrund<br />

einer Kraft F: Die ursprünglich übereinander liegenden Ladungsschwerpunkte<br />

der positiven und negativen Ladungen haben jetzt verschiedene Ortsvektoren, so daß ein<br />

Dipolmoment entsteht. Bezogen auf das Kristallvolumen wird eine elektrische Polarisation<br />

erzeugt, <strong>die</strong> ihrerseits Oberflächenladungen bildet.<br />

Bild 4.2.1-5<br />

a) Technische Anwendungen des direkten und reziproken piezoelektrischen Effekts<br />

(nach [4.34])<br />

b) Sensoranwendungen des piezoelektrischen Effekts bei verschiedenen Frequenzen<br />

(nach [4.7])<br />

Bild 4.2.1-4<br />

Piezoelektrischer Effekt am Beispiel des rechtsdrehenden Quarzes (nach [4.34]): der<br />

Zustand vor der Krafteinwirkung ist gestrichelt, derjenige nach der Krafteinwirkung<br />

durchgezogen gezeichnet.<br />

a) direkter piezoelektrischer Effekt wie in Bild 4.2.1-3c: Die elastische mechanische<br />

Verzerrung führt zur Entstehung einer elektrischen Polarisation P.<br />

b) reziproker piezoelektrischer Effekt: Das Anlegen eines elektrischen Feldes E<br />

führt zu einer elastischen mechanischen Verzerrung<br />

Die quantitative Beschreibung des piezoelektrischen Effekts erfolgt analog zum pyroelektrischen<br />

Effekt in (3.5-1) durch eine Relation zwischen der <strong>die</strong>lektrischen Verschiebungsdichte<br />

und den Einflußgrößen. Anstelle der skalaren Temperatur treten<br />

jetzt aber <strong>die</strong> sechs Komponenten des Spannungstensors, <strong>die</strong> als Spannungsvektor<br />

geschrieben werden können (s.Abschnitt 4.1.3). Bei Anwesenheit elektrischer Felder E<br />

gilt dann insgesamt:

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!