Portrait Christoph Buser - Gewerbeverein Reigoldswil und Umgebung
Portrait Christoph Buser - Gewerbeverein Reigoldswil und Umgebung
Portrait Christoph Buser - Gewerbeverein Reigoldswil und Umgebung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Onlinereports - News - "Ich werde in den ersten Jahren knallhart auf KMU-Themen ...<br />
http://www.onlinereports.ch/News.109+M548551acbf6.0.html<br />
Seite 1 von 6<br />
22.10.2012<br />
© Foto by OnlineReports.ch<br />
"Eher apolitisch aufgewachsen": Neuer Baselbieter Gewerbe-Boss <strong>Buser</strong>*<br />
"Ich werde in den ersten Jahren<br />
knallhart auf KMU-Themen fahren"<br />
<strong>Christoph</strong> <strong>Buser</strong>: Wer der neue Direktor der Wirtschaftskammer<br />
Baselland ist <strong>und</strong> wo er Schwerpunkte setzen will<br />
Von PETER KNECHTLI<br />
<strong>Christoph</strong> <strong>Buser</strong>, der neue Direktor der Wirtschaftskammer<br />
Baselland, ist anderthalb Generationen jünger als sein Vorgänger<br />
Hans Rudolf Gysin. Beide sind Ökonomen, aber die<br />
Führungsphilosophie im Dachverband der Baselbieter KMU-<br />
Wirtschaft wird sich gr<strong>und</strong>legend ändern.<br />
Wenn ein hauptsächlich nach innen wirksamer Vizedirektor zum Direktor<br />
aufsteigt, wird er sich eines Tages unweigerlich vor den Spiegel <strong>und</strong> sich<br />
die Frage stellen: Wie ziehe ich mich künftig an <strong>und</strong> welche Wirkung will<br />
ich damit erzielen? <strong>Christoph</strong> <strong>Buser</strong>, 41-jährig <strong>und</strong> frisch in die Funktion<br />
eingesetzter neuer Direktor der Wirtschaftskammer Baselland, hat die<br />
Frage für sich beantwortet: Tritt er in offizieller Funktion nach aussen<br />
auf, trägt er Anzug – im Alltagsgeschäft vorwiegend Blue Jeans, Hemd<br />
<strong>und</strong> Sakko.<br />
Als studierter Ökonom, der in seiner Verbandsfunktion die Notwendigkeit<br />
<strong>und</strong> die Vorzüge der handwerklichen Berufsbildung zu betonen hat, will<br />
von seinen 10'000 Verbandsmitgliedern als einer der ihren<br />
wahrgenommen werden – nicht als blaurasierter Wirtschaftstheoretiker,<br />
der den Nagel mit der Zange einschlägt.
Onlinereports - News - "Ich werde in den ersten Jahren knallhart auf KMU-Themen ...<br />
http://www.onlinereports.ch/News.109+M548551acbf6.0.html<br />
Seite 2 von 6<br />
22.10.2012<br />
Dabei kann er nicht verhindern, dass sich immer wieder Versatzstücke<br />
aus den damaligen Vorlesungen ("infrastrukturinduziertes Wachstum")<br />
einschleichen. Doch sein ökonomischer Sachverstand soll ihm bei der<br />
Verbandsführung helfen, aber insbesondere auch in politischen Debatten<br />
wie im Landrat, dem er als Mitglied der FDP-Fraktion seit 2007 angehört.<br />
"Mir ist es ganz wichtig, meine Argumente mit Fakten zu unterlegen",<br />
sagt <strong>Christoph</strong> <strong>Buser</strong> im Gespräch mit OnlineReports, für das er das "Bad<br />
Bubendorf" als seinen Lieblingsort ausgewählt hat.<br />
<strong>Buser</strong> liebt Strukturen in Abläufen<br />
Über seinen Vorgänger, den heute 72-jährigen Hans Rudolf Gysin spricht<br />
<strong>Buser</strong> respektvoll, aber nicht verherrlichend. "Seine Art, wie er agierte,<br />
passte genau in seine Zeit hinein. Aber wir leben jetzt in einer andern<br />
Zeit", sagt <strong>Buser</strong>, der immer wieder die Behauptung entkräften muss, er<br />
sei dank enger familiärer Verflechtung mit dem langjährigen Prattler<br />
Verbands-Boss dessen Nachfolger geworden. Wahr sei: Gysins Ehefrau<br />
Elisabeth ist eine Cousine von <strong>Buser</strong>s Vater. "Ich musste mir den Respekt<br />
bei Hans Rudolf Gysin abverdienen. Die enge familiäre Bande zu ihm ist<br />
ein Mythos." Seine einzige Jugend-Erinnerung an Gysin gehe zurück auf<br />
ein <strong>Buser</strong>-Fest: "Hansruedi sass im Auto <strong>und</strong> pennte."<br />
<strong>Buser</strong> pflegt auch einen andern Führungsstil als sein Vorgänger, der<br />
"Themen-Herrscher", der nach Jahrzehnten per Sie mit seinem<br />
persönlichen Mitarbeiter verkehrt. <strong>Buser</strong> ist mit den meisten<br />
Mitarbeitenden seines 70 Personen-Betriebs per Du. "Es braucht eine<br />
Hackordnung, aber ich will hierarchisch flacher führen <strong>und</strong> die Kreativität<br />
fördern."<br />
Im Gespräch, in dem <strong>Buser</strong> nicht allzu oft den Augenkontakt sucht, wird<br />
die neue Gangart deutlich. Gysin führte klar autokratisch von oben nach<br />
unten <strong>und</strong> kommunizierte aus heiterhellem Himmel "1A-Entscheide" (wie<br />
er die höchste Priorität bezeichnete), denen sich spontan alles Andere zu<br />
unterordnen hatte. <strong>Buser</strong> sagt, ganz Ökonom, er sei "business-orientiert"<br />
<strong>und</strong> habe "in den Abläufen <strong>und</strong> Prozessen gern eine Struktur". So ist die<br />
Wirtschaftskammer derzeit dabei, eine Projektmanagement-Software zu<br />
entwickeln, die es erlaubt, einer zweiten Führungsebene "ganze<br />
Projektbündel" nach genauen Vorgaben zu übergeben.<br />
Gute Kontakte zu Verbänden<br />
Als "ganz wichtig" stuft der neue Direktor auch den Kontakt zu den<br />
Verbänden <strong>und</strong> deren "Einbezug in die Prozesse" ein. Dies verw<strong>und</strong>ert<br />
nicht: Der ungenügende Basis-Kontakt führte vor <strong>Buser</strong>s Wahl zum<br />
Direktor zu einer Regie-Panne. Die Kür musste auf Begehren einiger<br />
Verbände um einige Monate verschoben werden. Gysin reagierte auf das<br />
Aufmucken der Basis clever: <strong>Buser</strong> musste eine Vorstellungsr<strong>und</strong>e<br />
einlegen, aufmuckende Verbände abklopfen <strong>und</strong> so Vertrauen schaffen.<br />
Dann klappte die Wahl.<br />
Vor zwölf Jahren, er war noch keine dreissig Jahre alt, nahm <strong>Buser</strong>s<br />
Kontakt zur Wirtschaftskammer seinen Anfang. Für FDP-Nationalrat<br />
Gysin bereitete er als Stabsmitarbeiter politische Dossiers auf, arbeitete<br />
Tage <strong>und</strong> Nächte in der Wandelhalle <strong>und</strong> in Sitzungszimmern des<br />
B<strong>und</strong>eshauses, lernte viele Parlamentarier kennen <strong>und</strong> bereitete Gysin<br />
auf die Kommissionssitzungen vor. Im Gegensatz zum Plenum, wo seine<br />
Absenz ihm teils scharfe Kritik eintrug, war Gysin in den Kommissionen,<br />
wo das Entscheidende geschieht, "sehr aktiv", wie sich <strong>Buser</strong> erinnert.<br />
EU-Beratungsnetz für KMU
Onlinereports - News - "Ich werde in den ersten Jahren knallhart auf KMU-Themen ...<br />
http://www.onlinereports.ch/News.109+M548551acbf6.0.html<br />
Seite 3 von 6<br />
22.10.2012<br />
<strong>Buser</strong>s "Gesellenstück" (wie er es nennt) ist das von ihm entworfene<br />
grenzüberschreitende EU-Beratungsnetz, die Schweizer Unternehmen bei<br />
Ansiedlung im europäischen Raum mit Rat <strong>und</strong> Tat zur Seite steht, <strong>und</strong><br />
auf die schweizweit auch die Handelsförderzentrale OSEC verweist.<br />
"Wochenlang", sagt <strong>Buser</strong>, habe er Institutionen "abtelefoniert", bis er<br />
die Beratungs-Gr<strong>und</strong>lagen beisammen hatte. Dafür lernte er "Leute vom<br />
Seco kennen" – politische Kontakte, die ihm heute nützen. Die<br />
Beziehungen zu den Handwerkskammern Freiburg im Breisgau,<br />
Karlsruhe <strong>und</strong> Österreich sowie zur Chambre de Métier d'Alsace gehen<br />
auch auf seine Initiatve zurück.<br />
Im Jahr 2000, als er mit der Wirtschaftskammer in Kontakt kam, hatte er<br />
zwar einen Master-Abschluss im Sack, "ich bin aber recht apolitisch<br />
aufgewachsen". Politisiert wurde er erst in der Wirschaftskammer<br />
Baselland – durch seinen Chef Gysin. Als Sohn eines gelernten<br />
Lüftungszeichners (sein Vater war später Regionalleiter der Elco-<br />
Energiesysteme) <strong>und</strong> einer Kinderkrankenschwester in seinem heutigen<br />
Wohnort Füllinsdorf aufgewachsen, legte er den Schwerpunkt seiner<br />
Freizeit lieber in den Sport – erfolgreich: Während zehn Jahren gehörte<br />
er der Schweizer Unihockey-Nationalmannschaft an.<br />
Mails von Barack <strong>und</strong> Michelle Obama<br />
Mit seinen beiden schulpflichtigen Kindern, Sohn Coby (11) <strong>und</strong> Tochter<br />
Skylar (8), die beide in ihrer Altersklasse kürzlich Schweizer Meister im<br />
Hip Hop-Dance wurden, mag es der Familienmensch ("ich trinke auch<br />
gern mal eine gute Flasche Wein") nicht mehr aufnehmen: "Das würde<br />
rasch zu einem Armbruch führen." Dann hätte er möglicherweise etwas<br />
Mühe, sein iPhone zu bedienen, auf dem seit Monaten zahlreiche E-Mails<br />
von Barack <strong>und</strong> Michelle Obama ("Dear <strong>Christoph</strong>") eintreffen. Gr<strong>und</strong>:<br />
<strong>Buser</strong> hatte vor Jahren einmal ein Geldspende zugunsten des<br />
demokratischen Präsidentschaftskandidaten geleistet. Seither steht<br />
<strong>Buser</strong>s Name in der F<strong>und</strong>raising-Datenbank von Obamas Wahlkampf-<br />
Truppe. Vielleicht ist er darauf etwas stolz. Jedenfalls werden die<br />
Spenden bittenden Mail-Lawinen nicht sogleich gelöscht.<br />
Es mag auf den ersten irritieren, dass der Freisinnige, der sich als "rechts<br />
der Mitte, aber nicht libertär" deklariert, einem US-Kandidaten Geld<br />
spendet – <strong>und</strong> erst noch einem Demokraten. Das hat seinen Gr<strong>und</strong> nicht<br />
nur in seiner Bew<strong>und</strong>erung des Landes zwischen Atlantik <strong>und</strong> Pazifik, wo<br />
<strong>Buser</strong> an der Georgetown University in Washington D. C. ein knappes<br />
Semester absolvierte. Seine Ehefrau, die Tochter einer Liestalerin, die in<br />
die Staaten auswanderte, hat dunkle Hautfarbe <strong>und</strong> ist, aus eigener<br />
Erfahrung mit Rassismus, stolz auf den ersten schwarzen US-<br />
Präsidenten.<br />
Das hat auch auf ihren Ehemann abgefärbt: "Amerika braucht einen<br />
Politiker wie Obama. Er eint das Volk." Dass der frühere Hoffnungsträger<br />
doch eher links steht, lässt er nicht gelten: "Obama macht eigentlich<br />
bürgerliche Politik."<br />
Fan des American Football<br />
Seine Ehefrau, die damals in New York lebte, lernte <strong>Christoph</strong> <strong>Buser</strong><br />
kennen, als sie wegen einer kranken Tante ein paar Tage in der Schweiz<br />
weilte. <strong>Buser</strong>, wie aus der Kanone geschossen: "Eine Woche später stand<br />
ich in Manhattan." Wenn er über die "Staaten" spricht, verirren sich<br />
immer wieder englische Wortfetzen mit näselndem US-So<strong>und</strong> ("you<br />
know") in seinen Baselbieter Dialekt <strong>und</strong> man spürt: Er liebt die USA <strong>und</strong>
Onlinereports - News - "Ich werde in den ersten Jahren knallhart auf KMU-Themen ...<br />
http://www.onlinereports.ch/News.109+M548551acbf6.0.html<br />
Seite 4 von 6<br />
22.10.2012<br />
seine Rapper wie Snoop Doggy Dogg. Dies kommt auch darin zum<br />
Ausdruck, dass er – mittlerweise Passiv-Sportler geworden – als Fan des<br />
American Football <strong>und</strong> insbesondere der von einem Massenkult<br />
getragenen "Washington Redskins" am Sonntagabend nichts anbrennen<br />
lässt: Dann läuft st<strong>und</strong>enlang ein TV-Sportsender, der die Spiele der<br />
National Football League überträgt. Ein Spiel wird sicher verfolgt, je nach<br />
Paarung auch zwei.<br />
Wenn die Werk-Woche beginnt, an der er bis zu vier Abend-<br />
Verpflichtungen absolviert, lässt es sich Vater <strong>Buser</strong> nicht nehmen, mit<br />
seinen Kindern zu frühstücken. Doch dann beginnt der Management-Job.<br />
Viele waren der Auffassung, <strong>Buser</strong> werde sich schwer tun, aus dem<br />
grossen Schatten seines regional äusserst einflussreichen professionellen<br />
Übervaters herauszutreten.<br />
Heute, anderthalb Monate nach Übernahme des Direktoriums, zeigt der<br />
Gysin-Nachfolger keinerlei Beisshemmungen. Seine Positionen formuliert<br />
er klar, selbstbewusst, teilweise prononciert <strong>und</strong> im Bewusstsein, nach<br />
aussen zu signalisieren, dass er keine Einstands-Ehrenr<strong>und</strong>e als stille<br />
Maus zu drehen gedenke.<br />
Manager <strong>Buser</strong> – Patron Gysin<br />
Hier deckt sich der Manager mit Patron Gysin: <strong>Buser</strong> will tonangebend<br />
sein. Fordert ihn etwa sein früherer Wirtschaftskammer-Kollege, der<br />
heutige Wirtschaftsförderer <strong>und</strong> SVP-Nationalrat Thomas de Courten in<br />
einer Kolumne heraus, gibt <strong>Buser</strong> hemmungslos in der gleichen Währung<br />
zurück. Auch die freisinnige Bau- <strong>und</strong> Umweltschutzdirektorin Sabine<br />
Pegoraro schont er ebenso wenig wie die Gesamtregierung, wenn er ihr<br />
vorwirft, in der Wirtschaftsförderung jahrelang geschlafen zu haben.<br />
"Das muss sich ändern, <strong>und</strong> zwar rasch", legte er de Courten in der<br />
"Basler Zeitung" nahe. Statt 170 Millionen Franken Steuereinnahmen von<br />
juristischen Personen könnten 350 Millionen Franken erzielt werden.<br />
Vom Staat verlangt <strong>Buser</strong> eine aktive Arealentwicklungs-Strategie –<br />
beispielsweise im seit langem planungsrechtlich ungesicherten Gebiet<br />
"Salina Raurica" in der Rheinebene zwischen Pratteln <strong>und</strong> Augst. Die<br />
bisher vorliegenden Pläne einer Mischnutzung, eine "raumplanerische<br />
Fehlleistung", zeigten einen "gewaltigen Farbenteppich, das ist nie gut".<br />
Hier, so <strong>Buser</strong>s Vorstellung, müsse sich der Staat am Kapitalmarkt Geld<br />
beschaffen <strong>und</strong> das vorerschlossene Areal "wertschöpfungsintensiven<br />
Industrien <strong>und</strong> Dienstleistern" anbieten. Die Regierung müsse "in die<br />
Höhe bauen <strong>und</strong> mit klaren Vorgaben auf Investoren zugehen".<br />
Steuersenkungen für Unternehmen seien für ihn indes kein Thema.<br />
Dieses Beispiel belegt <strong>Buser</strong>s Stossrichtung. Er will sich inhaltlich<br />
fokussieren: "Ich werde in den nächsten Jahren knallhart auf KMU-<br />
Themen fahren <strong>und</strong> eine andere Mentalität in der Verwaltung verlangen,<br />
wenn es ums KMU-Business geht." Eine Wiedervereinigung mit Basel-<br />
Stadt lehnt <strong>Buser</strong> zwar ab ("wirtschaftspolitisch kein relevantes<br />
Geschäft"), wird dagegen aber derzeit "keine grossen Aktionen starten".<br />
Dagegen will er für eine Umfahrung von Augst <strong>und</strong> für die Bereitstellung<br />
von KMU-Areal entlang der rückgebauten Rheinstrasse kämpfen.<br />
Sozialpartnerschaft "ein hohes Gut"<br />
Wie sein Vorgänger hält auch <strong>Buser</strong> die Sozialpartnerschaft <strong>und</strong> den<br />
Arbeitsfrieden für "ein sehr hohes Gut". Hier werde er "Gysins Kurs<br />
einschlagen". SP-Landrat Daniel Münger, als Präsident des<br />
Gewerkschaftsb<strong>und</strong>es Baselland Exponent der Arbeitnehmenden,
Onlinereports - News - "Ich werde in den ersten Jahren knallhart auf KMU-Themen ...<br />
http://www.onlinereports.ch/News.109+M548551acbf6.0.html<br />
Seite 5 von 6<br />
22.10.2012<br />
bestätigt, dass "die Strasse mit dem neuen Wirtschaftskammer-Chef<br />
weiterführen könnte". Im Landrat habe er <strong>Buser</strong> "nicht als Dogmatiker<br />
erlebt, der den Neoliberalismus herunterbetet". Am stärksten seien die<br />
Differenzen zwischen ihm <strong>und</strong> der SP-Fraktion in der Steuerpolitik,<br />
während – erstaunlich, aus den M<strong>und</strong> eines Gewerkschaftsführers zu<br />
hören – "wirtschaftspolitisch weitgehender Konsens" bestehe.<br />
Selbst auf der ökologischen Ebene sei eine Kooperation mit <strong>Buser</strong><br />
"durchaus machbar", sagt Daniel Münger. Demgegenüber erweckt<br />
<strong>Christoph</strong> <strong>Buser</strong> auf den ersten Blick nicht den Eindruck, wie der<br />
verstorbene Basler Gewerbedirektor Peter Malama Umweltanliegen<br />
gegenüber besonders offen <strong>und</strong> sensibel zu sein.<br />
Familie <strong>Buser</strong> kauft Fair Trade-Produkte<br />
Vielleicht täuscht der Eindruck: "Der Naturschutz muss seinen Platz<br />
haben, aber auch die Wirtschaft muss ihren Platz haben", sagt <strong>Buser</strong>. Er<br />
habe sich auch mit SP-Präsident <strong>und</strong> Landratskollege Martin Rüegg –<br />
leider erfolglos – für einen Jurapark stark gemacht, kämpfe für<br />
Energieeffizienz ("gehört ganz oben auf die Agenda"), sei<br />
Vorstandsmitglied des Baselbieter Bauernverbandes, betreibe im "Haus<br />
der Wirtschaft" am Sitz seiner Wirtschaftskammer einen Shop mit<br />
Produkten aus der Region (Umsatz gut 100'000 Franken) "<strong>und</strong> zu Hause<br />
kaufen wir nur Fair Trade-Produkte".<br />
Zu seinen politischen Ambitionen hält sich <strong>Buser</strong> zurück. Hinter<br />
vorgehaltener Hand ist oft zu hören, <strong>Buser</strong> werde bei den nächsten<br />
Nationalratswahlen kandidieren <strong>und</strong> möglicherweise der letzten Herbst<br />
neugewählten Daniela Schneeberger gefährlich werden. <strong>Buser</strong> dazu: "Es<br />
gibt keine Spannungen mit Daniela, wir spielen jederzeit fair."<br />
Ausserdem: "Ich versteife ich mich nicht darauf, schon bald Nationalrat<br />
zu werden. Ich bin jetzt 41 <strong>und</strong> kann auch noch sieben oder elf Jahre<br />
warten."<br />
Wenn es dann einmal ernst gilt, kann <strong>Buser</strong> (wenn er will) bei seinem<br />
Wirtschaftskammer-Vorgänger de Courten (Wahlplakat: "Der mit dem<br />
Kennedy-Effekt") Anleihen aufnehmen: "Der mit dem Elvis-Effekt."<br />
* vor dem Bad Bubendorf<br />
Weiterführende Links:<br />
- Die Hans Rudolf Gysin-Story: Auf der Spur eines Phänomens<br />
- Wirtschaftskammer: Stabsübergabe von Gysin zu <strong>Buser</strong><br />
- Gysin: Ein verlässlicher Sozialpartner sagt "Bye-bye"<br />
13. Oktober 2012<br />
Ihre Meinung zu diesem Artikel<br />
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)<br />
Leserbrief-Regeln<br />
www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz<br />
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei<br />
der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen <strong>und</strong> Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck <strong>und</strong> Veröffentlichungen jeder Art<br />
nur gegen Honorar <strong>und</strong> mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.<br />
Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung <strong>und</strong> Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen<br />
Autoren ab, die eigenen Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren.<br />
OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen <strong>und</strong> Gewissen darum, Urheber- <strong>und</strong> andere Rechte von Dritten durch ihre<br />
Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die<br />
Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.<br />
Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde<br />
Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche