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Hypo-Insolvenz mit 5 Jahren Verspätung

FPÖ fordert Aufklärung des neuen Milliardenlochs und „Bad-Bank-Desasters“

FPÖ fordert Aufklärung des neuen Milliardenlochs und „Bad-Bank-Desasters“

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Nr. 10 ■ Donnerstag, 5. März 2015<br />

Neue Freie Zeitung (NFZ), Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a,<br />

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FPÖ Burgenland protestiert<br />

gegen Asylheim im Wohngebiet<br />

Mitten im Wohngebiet in Jennersdorf soll ein Asylwerberheim für<br />

bis zu 20 Personen entstehen. „Wieder einmal entscheidet<br />

die rot-schwarze Landesregierung über die Köpfe der<br />

Bürger hinweg“, empört sich FPÖ-Landesparteichef Hans<br />

Tschürtz und fordert eine Bürgerbefragung. S. 13<br />

<strong>Hypo</strong>-<strong>Insolvenz</strong> <strong>mit</strong><br />

Foto: Andreas Ruttinger<br />

5 <strong>Jahren</strong> <strong>Verspätung</strong><br />

FPÖ fordert Aufklärung des neuen Milliardenlochs und „Bad-Bank-Desasters“<br />

S. 2/3<br />

EU-Energieunion im<br />

Dienste der US-Politik<br />

Foto: © Mushy - Fotolia.com<br />

Soll als Teil von TTIP Fracking-Gas nach Europa bringen – S. 4/5<br />

WIRTSCHAFT<br />

AUSSENPOLITIK<br />

WIEN<br />

KÄRNTEN<br />

Erfolg bei der WK-Wahl<br />

Gegen Einwanderung<br />

Gemeindebau-Schmäh<br />

15 FPÖ-Bürgermeister<br />

Die freiheitlichen Listen haben<br />

bei der Wirtschaftskammerwahl<br />

kräftig zugelegt. Der RfW landete<br />

österreichweit <strong>mit</strong> fast zehn Prozent<br />

nur knapp hinter den Sozialdemokraten<br />

auf Platz drei. Die<br />

Wahlbeteiligung ging auf unter 40<br />

Prozent zurück. S. 7<br />

Die Asyl- und Einwanderungspolitik<br />

in der Europäischen Union<br />

ist von den Wünschen der Bevölkerung<br />

meilenweit entfernt. Eine<br />

Eurobarometer-Umfrage zeigt,<br />

dass der überwiegende Teil der<br />

Bürger gegen Zuwanderung aus<br />

Nicht-EU-Staaten eintritt. S. 8/9<br />

Bürgermeister Michael Häupls<br />

Ankündigung, wieder Gemeindebauwohnungen<br />

errichten zu wollen,<br />

ist für die Wiener FPÖ nur ein<br />

Wahlkampf-Schmäh. Und selbst in<br />

der SPÖ dürfte man das so sehen,<br />

ist doch dafür viel zu wenig Geld<br />

budgetiert. S. 11<br />

Exakt 15 FPÖ-Bürgermeister<br />

wurden bei der Gemeinderatswahl<br />

im ersten Wahlgang bestätigt. Sie<br />

erhielten also mehr als 50 Prozent<br />

Zustimmung. In Klagenfurt geht<br />

der freiheitliche Amtsinhaber Christian<br />

Scheider <strong>mit</strong> besten Chancen<br />

in die Stichwahl. S. 12


2 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Alexander Höferl<br />

alexander.hoeferl@fpoe.at<br />

AUS DER<br />

REDAKTION<br />

Die <strong>Hypo</strong> Alpe Adria werde<br />

den Staat maximal noch vier Milliarden<br />

Euro kosten, sprach im<br />

Februar 2014 Bankvorstand Alexander<br />

Picker. Aber auch diese<br />

vier Milliarden seien „hoch gegriffen“,<br />

denn man habe die faulen<br />

Kredite über die letzten Jahre<br />

kräftig reduziert.<br />

Auch Zahlen lügen<br />

Nur ein Jahr später platzt in der<br />

<strong>Hypo</strong>-Causa die nächste Bombe<br />

und es fehlen bis zu 7,6 Milliarden.<br />

Offenbar können auch<br />

Zahlen lügen, eher sind es aber<br />

diejenigen, die <strong>mit</strong> ihnen hantieren.<br />

Wer kann erahnen, ob die<br />

maroden Wertpapiere und Kredite<br />

schöngerechnet wurden oder<br />

ob man sie jetzt bewusst schlecht<br />

darstellt, um – wie es Finanzminister<br />

Schelling versucht – einen<br />

imagefördernden Ausstieg aus<br />

der Krise zu finden und vorgeblich<br />

den Steuerzahler von weiteren<br />

Zuschüssen zu entlasten?<br />

Die erwartbare Anzeige gegen<br />

den Bankvorstand wegen des<br />

Verdachts der Bilanzfälschung<br />

mag zwar der juristischen Aufklärung<br />

dienen, hemmt aber die politische<br />

Wahrheitssuche, weil sich<br />

einige der Auskunftspersonen im<br />

U-Ausschuss nun <strong>mit</strong> Hinweis<br />

auf laufende Er<strong>mit</strong>tlungen ihrer<br />

Aussage entschlagen könnten.<br />

War auch das Teil des Plans? Waren<br />

manche der Gläubiger, die<br />

jetzt zur Kasse gebeten werden<br />

sollen, vorgewarnt? Zahlen am<br />

Ende nicht wieder die Steuerzahler,<br />

weil man ihnen die ausfallenden<br />

<strong>Hypo</strong>-Anleihen in ihre<br />

Zusatzpensionen und Lebensversicherungen<br />

gemischt hat?<br />

Der <strong>Hypo</strong>-U-Ausschuss hat<br />

eine enorme Aufgabe, das Vertrauen<br />

der Bürger in die Banken,<br />

vor allem aber in die Politik wiederherzustellen!<br />

FPÖ: „<strong>Hypo</strong>-Bad-Bank-Des<br />

Ein Bilanzloch von bis zu 7,6 Milliarden Euro der <strong>Hypo</strong>-Nachfolgeeinheit<br />

Vier Tage nach der ersten Sitzung des <strong>Hypo</strong>-U-Ausschusses haben<br />

sich die Ereignisse am Sonntag überschlagen. Wirtschaftsprüfer<br />

fanden Milliardenlöcher in der <strong>Hypo</strong>-„Bad Bank“ Heta, wo<strong>mit</strong> eine<br />

baldige Zahlungsunfähigkeit gegeben wäre. Während der Staat die<br />

Heta nun abwickeln will, forderte die FPÖ Aufklärung im Parlament.<br />

Das Finanzministerium ließ diesen<br />

Sonntag keinen Zweifel daran<br />

aufkommen, dass der Bund<br />

künftige Löcher der Heta, in die<br />

18 Milliarden an faulen Krediten,<br />

unverkäuflichen Beteiligungen<br />

und Immobilien als staatliche Abbaugesellschaft<br />

für die ehemalige<br />

<strong>Hypo</strong> Alpe Adria verräumt worden<br />

waren, nicht mehr <strong>mit</strong> Steuergeld<br />

stopfen wird. Gleichzeitig wurde<br />

aber betont, dass die Heta „nicht insolvent“<br />

sei. Angesichts der Zahlen<br />

ist dies jedoch schwer zu glauben:<br />

Die Neubewertung der Vermögenswerte<br />

der „Heta Asset Resolution“<br />

ergab nämlich eine „vermögensmäßige<br />

Unterdeckung“ von 4 bis<br />

7,6 Milliarden Euro bei nur 1,1<br />

Milliarden Euro Eigenkapital. Da<strong>mit</strong><br />

fehlt jegliches Geld zur Tilgung<br />

der Schulden der Bank.<br />

Gläubiger müssen warten<br />

Die Finanzmarktaufsicht (FMA)<br />

hat daher vorerst als neue Abwicklungsbehörde<br />

die Bedienung der<br />

Schulden der <strong>Hypo</strong>-„Bad Bank“<br />

gestoppt. Die Heta zahlt da<strong>mit</strong> ab<br />

sofort bis Ende Mai 2016 keine<br />

Schulden zurück. Das nun eingeleitete<br />

„Abwicklungsverfahren“<br />

für die Heta ist allerdings kein<br />

Konkurs, sondern beruht auf dem<br />

neuen Bankenabwicklungsgesetz,<br />

SPITZE FEDER<br />

das seit 1. Jänner der FMA erlaubt,<br />

auch die Gläubiger der Heta zur<br />

Kasse zu bitten. Mit dem vorläufigen<br />

Zahlungsstopp der Heta hat der<br />

Bund zwar etwas Zeit gewonnen.<br />

Doch etliche Punkte sind noch völlig<br />

ungeklärt. So ist die Frage nach<br />

der Höhe des Schuldenschnitts<br />

– also wie viel die Gläubiger der<br />

Bank wie internationale Fonds und<br />

Finanzinvestoren noch bekommen<br />

–ebenso unbeantwortet wie die der<br />

Kärntner Landeshaftungen. Diese<br />

betragen aktuell noch 10,2 Milliarden<br />

Euro. Finanzminister Hans<br />

Jörg Schelling (ÖVP) ließ lediglich<br />

ausrichten, dass die Republik nicht<br />

für die Kärntner Landeshaftungen<br />

für die <strong>Hypo</strong>-Nachfolgeeinheit<br />

Heta geradestehen werde. Genauso<br />

ungeklärt sind übrigens auch die<br />

2 Milliarden Euro an Forderungen,<br />

die der frühere Eigentümer vor der<br />

Notverstaatlichung, die Bayerische<br />

Landesbank (BayernLB), gegenüber<br />

der Republik hat.<br />

Aus diesem Grund forderte<br />

FPÖ-Bundesparteiobmann HC<br />

Strache bei einer Pressekonferenz<br />

diesen Dienstag die unverzügliche<br />

Einberufung eines Sonderfinanzausschusses<br />

zur Causa, in dem Finanzminister<br />

Schelling dem Parlament<br />

Rede und Antwort stehen<br />

müsse. Nun räche es sich wieder<br />

Rot und Grün zittern der Wien-Wahl entgegen.<br />

Foto: Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com<br />

Ob es einen endgültigen Stopp für da<br />

im Bild die Zentrale in Klagenfurt) geb<br />

einmal, bekräftigte HC Strache,<br />

dass man die <strong>Hypo</strong> seinerzeit entgegen<br />

den freiheitlichen Forderungen<br />

nicht in die <strong>Insolvenz</strong> geschickt<br />

habe. Der einzig richtige<br />

Weg sei nun, die Heta sofort und<br />

ohne Umschweife in Konkurs zu<br />

schicken.<br />

FPÖ-Podgorschek für <strong>Insolvenz</strong><br />

Ähnlich sah dies der FPÖ-Fraktionsführer<br />

im <strong>Hypo</strong>-U-Ausschuss,<br />

Elmar Podgorschek: „Zu behaupten,<br />

die <strong>Hypo</strong>-„Bad Bank“ Heta sei<br />

nicht insolvent, ist Haarspalterei:<br />

Wenn die Heta Rückzahlungen<br />

IMPRESSUM<br />

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz<br />

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Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) –<br />

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Grundlegende Richtung: Informationsblatt der Freiheitlichen<br />

Partei Österreichs (FPÖ) – Die Freiheitlichen und<br />

des Freiheitlichen Parlamentsklubs.


Nr. 10 ■ Donnerstag, 5. März 2015<br />

aster aufklären!“<br />

Heta wirft erneut zahlreiche Fragen auf<br />

s Pumpen von Steuergeld in die Abbaueinheit der <strong>Hypo</strong> Alpe Adria (hier<br />

en wird, steht derzeit trotz SPÖ-ÖVP-Beteuerungen noch in den Sternen.<br />

nicht mehr bedienen kann, ist sie<br />

zahlungsunfähig – ergo insolvent!“<br />

Etliche Experten bewerten dies<br />

ähnlich. Für den Bankenfachmann<br />

Gottfried Haber von der Donau-Universität<br />

Krems ist etwa die<br />

Debatte, ob es sich um eine <strong>Insolvenz</strong><br />

handelt oder nicht „akademisch“,<br />

denn am Ende bleibe, dass<br />

die Bank nicht mehr lebensfähig<br />

sei. Auch der Bankenexperte Stefan<br />

Pichler von der Wirtschaftsuniversität<br />

Wien übt Kritik: Der Abbau<br />

der <strong>Hypo</strong> sei <strong>mit</strong> sieben <strong>Jahren</strong><br />

<strong>Verspätung</strong> angegangen worden.<br />

Christoph Berner<br />

HINTERGRÜNDE<br />

Die 2009 notverstaatlichte <strong>Hypo</strong><br />

Alpe Adria wurde im November<br />

2014 zerschlagen und sämtliche<br />

Altlasten in die als „Heta<br />

Asset Resolution“ bezeichnete<br />

Abbaugesellschaft eingebracht.<br />

Die <strong>Hypo</strong>-Untersuchungskommission<br />

bescheinigte der Bundesregierung,<br />

die Gründung der<br />

„Bad Bank“ verschleppt zu haben,<br />

wodurch sich die Kosten<br />

für die Steuerzahler bis Oktober<br />

2014 bereits auf 4,3 Milliarden<br />

Euro belaufen hätten.<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Weitere Zentralmatura-Panne<br />

Bei der erstmals stattfindenden Zentralmatura<br />

gibt es die nächste Panne. Männliche<br />

Maturanten aus ganz Österreich sollen just<br />

zwischen 5. und 13. Mai zur Stellung für<br />

den Grundwehrdienst einrücken, obwohl in<br />

diesem Zeitraum einheitlich in allen AHS die<br />

schriftliche Matura angesetzt ist. Diese Zeit<br />

fehle den Maturanten für die Vorbereitung,<br />

kritisierte FPÖ-Generalsekretär Herbert<br />

Kickl, der in der mangelnden Koordination<br />

zwischen Verteidigungs- und Unterrichtsministerium<br />

eine „Bankrotterklärung“ sah.<br />

Foto: Andreas Ruttinger Foto: Andreas Ruttinger<br />

Innenpolitik 3<br />

Kickl zur Arbeitslosigkeit<br />

„Einzig sektorale Zugangsbeschränkungen<br />

am Arbeitsmarkt können einen Stopp der permanent<br />

ansteigenden Arbeitslosigkeit bewirken“,<br />

erklärte FPÖ-Arbeitnehmersprecher<br />

Herbert Kickl (Bild) zu den Daten, die einen<br />

Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat um<br />

5,8 Prozent ergaben. Während 466.226 Menschen<br />

ohne Job waren, stieg aber auch die<br />

Zahl der Beschäftigten um 23.000 Personen.<br />

„Insgesamt drängen mehr Menschen auf den<br />

Arbeitsmarkt, als dieser aufnehmen kann“,<br />

meinte das Sozialministerium lapidar.<br />

FPÖ gegen Pflegenotstand<br />

Die Ergebnisse des neuen „Österreichischen<br />

Demenzberichts“, wonach bis 2050<br />

mehr als 260.000 Menschen an Demenz<br />

leiden werden, nahm FPÖ-Pflegesprecher<br />

Norbert Hofer (Bild) zum Anlass, um eine<br />

stärkere Würdigung der Pflege daheim zu<br />

fordern. „Seit Einführung des Pflegegeldes<br />

1993 beträgt der Inflationsverlust im Schnitt<br />

über 30 Prozent“, sah Hofer die Pflege in den<br />

eigenen vier Wänden bei einer ausbleibenden<br />

Wertanpassung in Gefahr. Eine Weiterentwicklung<br />

des Pflegegeldes und die Einrichtung<br />

einer Bundesgenossenschaft für Pflege<br />

und Betreuung sei nötig, betonte Hofer.<br />

Foto: NFZ<br />

AUFSTEIGER<br />

ABSTEIGER<br />

Foto: Gemeinde Ossiach<br />

Foto: NFZ<br />

Stellvertretend für alle in Kärnten<br />

gewählten FPÖ-Bürgermeister gratulieren<br />

wir Johann Huber aus<br />

Ossiach, der sich <strong>mit</strong> 78,26 Prozent<br />

bei den Gemeinderatswahlen<br />

gegen zwei andere Kandidaten als<br />

Bürgemeister durchsetzte.<br />

Mit einer absoluten Schnapsidee<br />

hat Verteidigungsminister Gerald<br />

Klug (SPÖ) jüngst aufhorchen lassen.<br />

Mittels absolutem Rauchverbot<br />

in Amtsgebäuden und Kasernen<br />

will er den Soldaten das Rauchen<br />

verbieten (Bericht auf Seite 6).<br />

BILD DER WOCHE Der Andrang zum mobilen Büro von Wiens<br />

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) hält sich in Grenzen.<br />

Foto: Andreas Ruttinger


4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Ein Papiertiger namens<br />

Europäische Energieunion<br />

Fritz Binder-Krieglstein berät <strong>mit</strong> der Firma „Renewable Energies<br />

Consulting“ Unternehmen, die nachhaltige Energiequellen nutzen<br />

wollen. Er setzt sich <strong>mit</strong> der Energiewende auseinander, die er im<br />

NFZ-Interview durch die EU-Energieunion nicht verwirklicht sieht.<br />

Foto: Robert Lizar<br />

Welche Auswirkungen erwarten<br />

Sie durch die geplante Europäische<br />

Energieunion?<br />

Fritz Binder-Krieglstein: Kurzfristig<br />

keine. Was die Energieunion<br />

ist, soll und kann, wurde von der<br />

EU-Kommission in einem „Strategisches<br />

Rahmenwerk“ genannten<br />

Papier präsentiert. Dieses hat Vorschlagscharakter.<br />

Die Kompetenz<br />

für Energiepolitik, die nach der<br />

EU-Verfassung jeder Mitgliedsstaat<br />

für sein Gebiet innehat, bleibt<br />

weiterhin unangetastet.<br />

Die<br />

„Energieunion“<br />

ist ein Papiertiger.<br />

Sehen Sie in<br />

den Plänen den Umstieg von fossilen<br />

auf erneuerbare Energiequellen<br />

ausreichend gewährleistet?<br />

Binder-Krieglstein: Nicht annähernd!<br />

Der Ökostromausbau in<br />

Europa macht Strom billiger. Aus<br />

ökonomischer Vernunft hätte man<br />

strategisch voll auf den Umbau von<br />

fossil-atomar auf erneuerbar-effizient<br />

setzen müssen. Stattdessen soll<br />

CCS (Carbon Capture and Storage)<br />

kommen, also Kohlekraftwerke,<br />

die ihre CO 2<br />

-Emissionen in ehemalige<br />

Erdgas- und Erdölfelder<br />

verpressen – und neue AKWs.<br />

Welche sollten die Hauptziele<br />

einer europäischen Energieunion<br />

sein?<br />

Binder-Krieglstein: Energieunabhängigkeit<br />

wäre ein optimales<br />

EU-Ziel. Keine Fossilimporte und<br />

ein Atomausstieg, gefolgt von einem<br />

Kohleausstieg würden die EU<br />

vor allem politisch weit weniger<br />

erpressbar machen als bisher. Dezentrale<br />

erneuerbare Energien und<br />

Energiesparpotenziale sind mehr<br />

als ausreichend vorhanden. Die<br />

Energiewende belebt ja stark die<br />

EU-Binnenwirtschaft und ist ein<br />

echter Jobmotor.<br />

Wie beurteilen<br />

Sie die<br />

beabsichtigte<br />

Klage Österreichs<br />

gegen<br />

die staatliche<br />

Förderung für das britische AKW<br />

Hinkley Point C?<br />

Binder-Krieglstein: Aussichtsreich.<br />

Das meint übrigens auch die<br />

E-Control. Denn Atomstrom ist<br />

ökonomischer Unsinn und wirkt<br />

stark wettbewerbsverzerrend. Und<br />

eine seit 60 <strong>Jahren</strong> von Dauersubventionen<br />

abhängige Technologie<br />

stellt ein Paradebeispiel für „nicht<br />

förderungswürdig“ dar.<br />

Ist die Unabhängigkeit von jeglichen<br />

Importen für Österreich ein<br />

erstrebenswertes Energieziel und<br />

wie steht es um die Umsetzung?<br />

Die Energiewende würde<br />

die EU „weit weniger<br />

erpressbar machen“.<br />

Binder-Krieglstein: Bereits<br />

heute ist Energieunabhängigkeit<br />

für Haushalte und Betriebe ein<br />

vom Staat entkoppeltes, ökonomisch<br />

– teilweise oder ganz – erreichbares<br />

Ziel. Der Tenor in der<br />

Fritz Binder-Krieglstein<br />

vermisst eine klare Strategie<br />

der Energieunion.<br />

Bevölkerung<br />

lautet ja: Sobald<br />

ich kann,<br />

verabschiede<br />

ich mich aus<br />

der Geiselhaft der Energiemonopolpolitik.<br />

Dieses Denken<br />

und Vorgehen<br />

ist<br />

erstens<br />

selbstbestimmt,<br />

zweitens<br />

volks- wie<br />

auch betriebswirtschaftlich<br />

klug und drittens<br />

ökologisch höchst notwendig.<br />

Foto: Joshua Doubek (CC BY-SA 3.0)<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

Energieunion: Einf<br />

Gashandel soll wesentlicher Bestandteil von TTIP<br />

Die EU-Kommission hat vergangene Woche Pläne zur Schaffung<br />

einer „Europäischen Energieunion“ gebilligt. Genanntes Hauptargument<br />

ist die Bereitstellung optimaler Energiepreise für die Verbraucher.<br />

Dahinter verborgen sind andere Ziele und Gefahren: Europa<br />

könnte zum Absatzmarkt für US-Schiefergas werden.<br />

Am Tag bevor die EU-Kommission<br />

am 4. Februar <strong>mit</strong> einer „Orientierungsdebatte“<br />

den Startschuss<br />

für die Energieunion setzte, präsentierte<br />

der zuständige EU-Kommissar,<br />

der Spanier Miguel Arias<br />

Cañete, die Pläne in Washington<br />

dem „Atlantic Council“. Dabei<br />

handelt es sich um eine Denkfabrik,<br />

die sich die „Förderung konstruktiver<br />

US-Führerschaft und<br />

US-amerikanischen Engagements“<br />

zum Ziel gesetzt hat. Cañetes dortige<br />

„Grundsatzrede“ passt gut zu<br />

dieser Zielsetzung. Er erklärte:<br />

„Energie muss ein wesentlicher<br />

Bestandteil der Diskussion über<br />

die transatlantische Handels- und<br />

Investitionspartnerschaft (TTIP,<br />

Anm.) sein. […] Gas soll frei über<br />

den Atlantik gehandelt werden.“<br />

Fracking-Boom in den USA<br />

Welche Art von Gas über den Atlantik<br />

strömen könnte, ist klar: das<br />

durch die umstrittene Fracking-Methode<br />

gewonnene Schiefergas, das<br />

in den USA derzeit boomt. Die Internationale<br />

Energieagentur ging<br />

2013 davon aus, dass die USA bis<br />

2020 Russland und Saudi-Arabien<br />

überholen und zum größten Energieproduzenten<br />

der Welt werden<br />

könnten. Um die großen Gaskonzerne<br />

zu Investitionen zu bewegen,<br />

braucht es freilich auch neue Absatzmärkte.<br />

Hier könnte die zentral<br />

gesteuerte EU-Energiepolitik ein<br />

wichtiger Eckpfeiler sein.<br />

Denn Europa will <strong>mit</strong> der Energieunion<br />

auch ein anderes Vorhaben<br />

umsetzen: Unabhängigkeit von<br />

russischen Importen. Kommissar<br />

Cañetes Rhetorik zielt auf die Ukraine-Politik:<br />

Reformmaßnahmen<br />

in der Ukraine, Sanktionen gegen<br />

Russland, der umgekehrte Gasfluss<br />

aus der Slowakei in die Ukraine sowie<br />

die Integration Südosteuropas<br />

in den EU-Energiemarkt – all das<br />

sei durch die Zusammenarbeit zwischen<br />

EU und USA vorangetrieben<br />

worden und könne durch den transatlantischen<br />

Markt noch erheblich<br />

verbessert werden.<br />

Die USA schielen nicht nur nach<br />

neuen Absatzmärkten, sondern<br />

wollen sich auch in Europa als Pro-


Nr. 10 ■ Donnerstag, 5. März 2015<br />

Innenpolitik 5<br />

POLITIK<br />

ANALYSIERT<br />

allstor für US-Fracking-Gas<br />

werden – EU-Energiepolitik richtet sich gezielt gegen Russland<br />

Fotos: EP (2)<br />

duzenten engagieren – konkret in<br />

den aktuell heiß umkämpften Teilen<br />

der Ukraine.<br />

US-Konzerne in der Ukraine<br />

Dort schlummern enorme Reserven,<br />

die sich nach und nach US-dominierte<br />

Konzerne sichern. Hunter<br />

Biden, Sohn von US-Vizepräsident<br />

Joe Biden, wurde im April 2014 in<br />

den Vorstand von „Burisma Holdings“<br />

gewählt. Biden jr. hat dadurch<br />

direkten Einfluss auf den<br />

<strong>mit</strong>tlerweile größten ukrainischen<br />

Gasproduzenten „Naftogaz“, der<br />

sich den Löwenanteil der Förderrechte<br />

in der ukrainischen Schiefergasregion<br />

geschnappt hat. Hunter<br />

Bidens Vorstandskollege ist<br />

der ehemalige polnische Präsident<br />

Aleksander Kwasnewski, ein US-<br />

Freund der ersten Stunde. Burisma<br />

hat die Rechte, die Schiefergasfelder<br />

im Dnepr-Donetsk-Becken zu<br />

erschließen. Der Eigentümer des<br />

Unternehmens, der ukrainische<br />

Oligarch Igor Kolomoisky, wurde<br />

von der neuen ukrainischen Führung<br />

zum Gouverneur dieser Region<br />

ernannt. Mit einer schwer bewaffneten,<br />

20.000 Mann starken<br />

Privatarmee ist er in der Lage, die<br />

Ausbeutung der Gasfelder auch<br />

faktisch durchzusetzen.<br />

Die EU ist ganz offensichtlich<br />

bereit, die teilweise Abhängigkeit<br />

von Russland durch eine völlige<br />

Abhängigkeit von den USA zu ersetzen<br />

und sich dabei zum Instrument<br />

des US-Weltherrschaftsanspruchs<br />

zu machen.<br />

Alexander Höferl<br />

Über dieses Wirrwarr von Rohren wird beim<br />

Fracking ein Wasser-Chemikalien-Gemisch<br />

in tiefe Gesteinsschichten gepumpt. Fracking<br />

sorgte in Teilen der USA, wie hier in North<br />

Dakota, für einen Öl- und Gas-Boom.<br />

EU-Statements zur Energieunion, diesseits und jenseits des Atlantik<br />

„Die Energieunion soll einen freien<br />

Fluss von Energie durch Europa<br />

gewährleisten, so als wäre sie<br />

die fünfte Grundfreiheit.“<br />

Maros Sefcovic, Vizepräsident<br />

der EU-Kommission<br />

Brüssel, 24. Februar 2015<br />

„Das Fundament wird eine neue<br />

Energieunion für Europa sein.<br />

Und der allererste Block dafür<br />

ist eine stärkere transatlantische<br />

Partnerschaft.“<br />

Miguel Arias Cañete,<br />

EU-Kommissar für Energie<br />

Washington, 4. Februar 2015<br />

HINTERGRÜNDE<br />

Beim Hydraulic Fracturing<br />

(kurz Fracking) wird eine Mischung<br />

aus Wasser und Chemikalien<br />

<strong>mit</strong> hohem Druck in<br />

mehrere Kilometer tief liegendes<br />

Gestein gepumpt, sodass Risse<br />

entstehen. Durch diese Risse<br />

kann Öl oder Gas entweichen<br />

und an die Oberfläche befördert<br />

werden. Die Auswirkungen auf<br />

die Umwelt können aber beträchtlich<br />

sein. Befürchtet wird<br />

eine Vergiftung des Grundwassers<br />

durch die Chemikalien. Der<br />

hohe Druck kann Erdbeben auslösen.<br />

Das stärkste je gemessene<br />

Beben in Oklahoma (5,7 nach<br />

Richter) im Jahr 2011 wurde<br />

durch Fracking verursacht.<br />

Foto: NFZ<br />

Norbert Hofer<br />

FPÖ-Energie- und Umweltsprecher<br />

Freiheit ist unser höchstes Gut<br />

– Energiefreiheit und Versorgungssicherheit<br />

erreichen wir nur<br />

durch eine dezentrale Energieversorgung<br />

<strong>mit</strong> heimischen, erneuerbaren<br />

Energieträgern.<br />

Energie-Masterplan<br />

Unser Land ist in hohem Ausmaß<br />

von Erdöl- und Gaslieferungen<br />

aus demokratischen Entwicklungsländern<br />

und Krisenregionen<br />

abhängig. Ein Fünftel unserer<br />

Haushalte bleibt heute ohne Energie,<br />

wenn Russland oder die Ukraine<br />

ihre Lieferungen einstellen.<br />

Beim Strom sind wir <strong>mit</strong>tlerweile<br />

zu 40 Prozent von Lieferungen<br />

aus dem Ausland abhängig. Daher<br />

darf die Antwort Europas auf<br />

den steigenden Energiebedarf<br />

nicht im Anzapfen neuer Gasquellen<br />

liegen. Dies führt lediglich<br />

zu weiteren Abhängigkeiten.<br />

Die Schaffung einer sogenannten<br />

Europäischen Energieunion, als<br />

Teil des „Freibriefabkommens“<br />

TTIP, kann jedenfalls nicht die<br />

Lösung der Energiefrage sein.<br />

Wir brauchen kein Schiefergas<br />

durch die Hintertür. Offenbar ist<br />

hier aber von beiden Seiten des<br />

Atlantiks – über die Köpfe der<br />

Bevölkerung hinweg – bereits<br />

alles auspaktiert. Für eine krisenfeste<br />

Energieversorgung Österreichs<br />

braucht es keine zentralistische<br />

Energieunion, die uns<br />

lediglich fremdkontrollieren will.<br />

Österreich muss das Heft selbst in<br />

die Hand nehmen, seine erneuerbaren<br />

Primärenergieträger stärker<br />

nutzen und fossile Abhängigkeiten<br />

zurückdrängen. Die Bundesregierung<br />

ist dringend gefordert,<br />

endlich den dafür notwendigen<br />

Maßnahmenkatalog – einen Energie-Masterplan<br />

– zu erarbeiten,<br />

um Österreichs Energiefreiheit<br />

und Versorgungssicherheit zu bewerkstelligen.


6 Parlament<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Norbert Nemeth<br />

Klubdirektor der FPÖ<br />

HOHES<br />

HAUS<br />

Dieser Tage hat die Beamtengewerkschaft<br />

GÖD wieder<br />

einmal <strong>mit</strong> Kampfmaßnahmen<br />

gedroht. Hintergrund ist die im<br />

Jänner <strong>mit</strong> den Stimmen der Koalitionsparteien<br />

beschlossene Reparatur<br />

des Besoldungssystems<br />

für die Beamtenschaft. Diese war<br />

auf Grund eines Erkenntnisses<br />

des Europäischen Gerichtshofs<br />

betreffend der Anrechnung von<br />

Vordienstzeiten erforderlich.<br />

Pure Unwissenheit<br />

Diese Gesetzesreparatur wurde<br />

erst durch den Verfassungsausschuss<br />

und dann durch das Nationalrats-<br />

und Bundesratsplenum<br />

gepeitscht. Das Erstaunlichste an<br />

diesem Vorgang ist aber gar nicht<br />

diese Eile – zumal es nichts Neues<br />

ist, dass die Koalition die Betroffenen<br />

nicht oder nicht ausreichend<br />

in das Verfahren einbindet.<br />

Nein, das wirklich Erstaunliche<br />

ist, dass SPÖ und ÖVP einen Entschließungsantrag<br />

einbrachten,<br />

der beweist, dass sich niemand<br />

<strong>mit</strong> den Auswirkungen des neuen<br />

Beamtenbesoldungsrechtes beschäftigt<br />

hat.<br />

Wörtlich heißt es da nämlich:<br />

„Die Bundesregierung wird aufgefordert,<br />

entsprechende Verbesserungsvorschläge<br />

für die aktuelle<br />

Änderung der Dienstrechtsgesetze<br />

vorzulegen, wenn eine eingehende<br />

Prüfung ergeben sollte,<br />

dass <strong>mit</strong> der Neuregelung eine<br />

Beeinträchtigung der Lebensverdienstsumme<br />

einhergeht.“ Daraus<br />

ergibt sich zweierlei: Erstens,<br />

dass die Regierung eine Vorlage<br />

beschlossen hat, ohne diese einer<br />

eingehenden Überprüfung zugeführt<br />

zu haben. Zweitens, dass die<br />

Abgeordneten der Koalition ein<br />

Gesetz beschließen, ohne dessen<br />

wesentlichen Inhalt zu kennen.<br />

Gewissenhafte Gesetzesqualität<br />

sieht anders aus!<br />

BUDGETPOLITIK<br />

FPÖ fordert Schuldenbremse<br />

Die FPÖ-Abgeordneten Elmar Podgorschek und<br />

Hubert Fuchs haben am Dienstag im Budgetausschuss<br />

den Anstieg der Staatsschulden auf mehr<br />

als 80 Prozent des BIP im Vorjahr kritisiert. Angesichts<br />

der hohen Abgabenquote forderten die beiden<br />

FPÖ-Abgeordneten in einem Entschließungsantrag<br />

die Aufnahme einer „Schuldenbremse“ in die Verfassung.<br />

Da<strong>mit</strong> solle das jährliche strukturelle Defizit<br />

<strong>mit</strong> 0,35 Prozent des BIP begrenzt werden.<br />

Foto: INSM<br />

ARBEITSMARKTPOLITIK<br />

Zugangsbeschränkung<br />

Die Freiheitlichen verlangten am<br />

Dienstag im Sozialausschuss neuerlich<br />

ein Maßnahmenpaket gegen<br />

die steigende Arbeitslosigkeit. So<br />

solle der Zugang zum Arbeitsmarkt<br />

nicht nur für Personen aus Nicht-<br />

EU-Ländern, sondern auch für<br />

Arbeitsmigranten aus den EU-Ländern<br />

beschränkt werden.<br />

Enquete-Vorschläge für<br />

ein Lebensende in Würde<br />

All-Parteien-Einigung zu besserer Hospiz- und Palliativversorgung<br />

Das Parlament nahm sich des<br />

Tabu-Themas Sterben an. Es<br />

müssten am Lebensende Schmerzen<br />

gelindert, Ängste genommen<br />

und die Versorgung gesichert<br />

werden, lautet der Befund.<br />

Die Enquete-Kommission „Würde<br />

am Ende des Lebens“ hat diesen<br />

Dienstag ihren Bericht samt Empfehlungen<br />

präsentiert, der von allen<br />

Parlamentsparteien beschlossen<br />

wurde. Präsentiert wurde das Papier<br />

von der Vorsitzenden der Kommission,<br />

Gertrude Aubauer (ÖVP),<br />

sowie ihren Stellvertretern Dagmar<br />

Belakowitsch-Jenewein (FPÖ) und<br />

Johannes Jarolim (SPÖ).<br />

Foto: A. Schafler / ORF<br />

„Rauchen verboten“ lautet<br />

der Befehl beim Bundesheer.<br />

Zufriedene Vorsitzende der Enquete-Kommission: Johannes Jarolim,<br />

Gertrude Aubauer und Dagmar Belakowitsch-Jenewein (von links).<br />

Ausbau der Hospizversorgung<br />

Derzeit beträgt der Deckungsgrad<br />

an Hospiz- und Palliativversorgung<br />

österreichweit rund 50<br />

Prozent. Die Kommission hat einen<br />

Hospiz-Stufenplan beschlossen,<br />

der Wege aufzeigt, um eine<br />

flächendeckende und für jeden erreichbare<br />

Versorgung zu realisieren.<br />

„Diese Enquete-Kommission<br />

hat eindrucksvoll bewiesen, wie<br />

Bürgerbeteiligung in sachpolitischen<br />

Themenbereichen funktio-<br />

nieren kann. Die vielen Anregungen<br />

und die in den Plenarsitzungen<br />

abgegebenen Stellungnahmen sind<br />

eine praxisorientierte Grundlage,<br />

um auf politischer Ebene nun in die<br />

Umsetzung zu gehen“, lobte Belakowitsch-Jenewein<br />

diesen Erfolg.<br />

Bald Rauchverbot beim Bundesheer?<br />

Harte Zeiten könnten Rauchern<br />

ab Herbst beim Heer bevorstehen:<br />

Verteidigungsminister Gerald Klug<br />

(SPÖ) prüft derzeit Pläne, ein absolutes<br />

Rauchverbot in Amtsgebäuden<br />

und Kasernen zu verhängen.<br />

Die bestehende Regelung <strong>mit</strong> Raucherkammerln<br />

und Cafeterias, in<br />

denen geraucht werden darf, wird<br />

es dann nicht mehr geben. Ob das<br />

Rauchverbot auch im Freibereich<br />

von Heeresliegenschaften zur Anwendung<br />

kommen soll, darüber<br />

wird momentan noch diskutiert.<br />

Mit dem Rauchverbot soll auch<br />

eine Aktion zur Gesundheitsförderung<br />

einhergehen. Raucher sollen<br />

in Form von Entwöhnprogrammen<br />

dabei unterstützt werden, von der<br />

Nikotinsucht loszukommen.<br />

Strikt abgelehnt wird das Vorhaben<br />

des SPÖ-Ministers vom<br />

FPÖ-Nationalratsabgeordneten<br />

und Vorsitzenden im Präsidium der<br />

Bundesheer-Kommission, Reinhard<br />

Eugen Bösch: „Das Rauchen<br />

ist beim Bundesheer <strong>mit</strong> heutigem<br />

Stand zufriedenstellend geregelt.“<br />

Foto: Andreas Ruttinger


Nr. 10 ■ Donnerstag, 5. März 2015<br />

Erfolgreich verlief die Wirtschaftskammerwahl für die Freiheitlichen.<br />

Österreichweit legte der RfW um rund einen Prozentpunkt<br />

auf 9,4 Prozent zu. Der dominante ÖVP-Wirtschaftsbund musste teils<br />

erhebliche Verluste verschmerzen.<br />

Wirtschaft 7<br />

Starkes Wahlplus für Freiheitliche Wirtschaft<br />

Wahlbeteiligung litt erneut unter fehlendem Nutzen der Zwangsvertretung für Unternehmer<br />

Weiterhin sind die Schwarzen jedoch<br />

die tonangebende Fraktion in<br />

der Wirtschaftskammer und halten<br />

bei rund zwei Drittel der Stimmen.<br />

Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband<br />

(SWV) verlor leicht<br />

und liegt <strong>mit</strong> 10,8 Prozent nur noch<br />

knapp vor den Freiheitlichen. Besonders<br />

stark abgestürzt sind die<br />

Roten in Wien, wo sie in zahlreiche<br />

Skandale verstrickt sind und<br />

wegen der Geschehnisse rund um<br />

die Wahlen vor fünf <strong>Jahren</strong> noch<br />

Verfahren wegen des Verdachts des<br />

Wahlbetrugs gegen SWV-Funktionäre<br />

anhängig sind.<br />

Die größten Zugewinne<br />

Ein Plus von 3,8 auf 12 Prozent<br />

führ der RfW in der Steiermark ein,<br />

in Oberösterreich wuchs man um<br />

3,5 auf 14,7 Prozent. Ausgezeichnet<br />

schlugen sich auch die Freiheitliche<br />

Wirtschaft in Salzburg,<br />

die aus dem Stand auf 7,6 Prozent<br />

kam, und die FPÖ pro Mittelstand<br />

in Wien, die ihre Mandate vervierfachen<br />

konnte.<br />

Erneut gesunken ist die Wahlbeteiligung,<br />

die bei nur 38,9 Prozent<br />

zu liegen kam. RfW-Bundesobmann<br />

Matthias Krenn sieht die<br />

Schuld für den durch die Unternehmer<br />

kaum erkannten Nutzen ihrer<br />

Zwangsvertretung bei der größten<br />

Fraktion. Es stelle sich die Frage,<br />

„was der ÖVP-Wirtschaftsbund<br />

<strong>mit</strong> seiner Zweidrittelmehrheit in<br />

den letzten Jahrzehnten aus der<br />

Wirtschaftskammer gemacht hat.“<br />

Das Ergebnis des RfW ist für<br />

Krenn „ein klarer Auftrag, uns<br />

Die Rückkehr zum<br />

rot-schwarzen Proporz<br />

Die Österreichische Industrieholding<br />

Aktiengesellschaft (ÖIAG)<br />

wird in eine Österreichische Bundes-<br />

und Industriebeteiligungen<br />

GmbH (ÖBIB) umgewandelt. Das<br />

haben SPÖ und ÖVP vorige Woche<br />

im Nationalrat <strong>mit</strong> ihrem Gesetzesbeschluss<br />

– gegen die Stimmen der<br />

Opposition – vollzogen.<br />

Diese „Namensänderung allein<br />

zum Zweck der Repolitisierung“<br />

sei wohl der kleinste gemeinsame<br />

Nenner, auf den sich Rot und<br />

Schwarz in der Industriepolitik<br />

Kassegger warnt vor Proporz.<br />

noch einigen könnten, kritisierte<br />

FPÖ-Wirtschaftssprecher Axel<br />

Kassegger die Regierungsinitiative.<br />

„Dies zeigt sich alleine durch<br />

die Umwandlung von einer AG<br />

in eine GesmbH. Es wird dabei<br />

auf einen Aufsichtsrat verzichtet<br />

und diese GesmbH bringt auch<br />

die Möglichkeit eines direkten Zugriffes<br />

über das Weisungsrecht“,<br />

betonte Kassegger. Diese bedeute<br />

dann, dass eine direkte Einmischung<br />

aus politischen Gründen<br />

jederzeit möglich sei. „Das hat <strong>mit</strong><br />

einem strategischen Gesamtkonzept<br />

aber gar nichts zu tun“, konterte<br />

der FPÖ-Wirtschaftssprecher<br />

eine diesbezügliche Erklärung von<br />

ÖVP-Finanzminister Schelling.<br />

Der wesentliche Kern des neuen<br />

Gesetzes sei nämlich das Nominierungsko<strong>mit</strong>ee,<br />

das nun wie<br />

in alten Zeiten proporzmäßig <strong>mit</strong><br />

Rot und Schwarz besetzt sei. Dessen<br />

ausschließliche Aufgabe werde<br />

es dann sein, die Verteilung der<br />

zahlreichen Aufsichtsratsposten an<br />

„Freunde der SPÖ und ÖVP“ zu<br />

überwachen, warnte Kassegger.<br />

Foto: Andreas Ruttinger<br />

RfW-Obmann Matthias Krenn (links) gibt dem ÖVP-Wirtschaftsbund<br />

unter Christoph Leitl (rechts) die Schuld am Desinteresse.<br />

weiterhin aktiv im Sinne der österreichischen<br />

Unternehmer in der<br />

Wirtschaftskammerorganisation<br />

einzubringen“. Reinhard Pisec,<br />

Präsident von FPÖ pro Mittelstand,<br />

FPÖ-ABGEORDNETE DECKEN AUF<br />

Asyl: Viele Männer<br />

und „Ankerkinder“<br />

Wenn Medien über Flüchtlinge<br />

berichten, zeigen sie Familien<br />

<strong>mit</strong> kleinen Kindern. Die<br />

Asyl-Realität sieht anders aus.<br />

FPÖ-Klubobmann HC Strache<br />

hat die Zahlen aus den Bundesländern<br />

erhoben. Ende 2014 waren<br />

laut Innenministerin Johanna<br />

Mikl-Leitner (ÖVP) 31.274<br />

Menschen „in Grundversorgung“.<br />

Das bedeutet, sie haben<br />

Anspruch auf Unterbringung,<br />

Verpflegung, medizinische Betreuung,<br />

Information, Beratung<br />

und vieles mehr. Fast 21.000 von<br />

ihnen waren Asylwerber, mehr<br />

als 4.000 „sonstige Fremde“ –<br />

großteils Personen, die kein Asyl<br />

erhalten, trotzdem hierbleiben<br />

und nicht abgeschoben werden<br />

oder werden können.<br />

Die Dominanz von Männern<br />

wird dadurch belegt, dass österreichweit<br />

70,52 Prozent der<br />

in Grundversorgung befindlichen<br />

Fremden männlichen Geschlechts<br />

sind – also weit mehr<br />

sieht den Erfolg als Basis, „um in<br />

den kommenden <strong>Jahren</strong> im Sinne<br />

der Wiener Unternehmerinnen und<br />

Unternehmer echte freiheitliche<br />

Politik in der Kammer zu machen“.<br />

als doppelt so viele wie Frauen.<br />

Besonders extrem ist die Männerdominanz<br />

im Bundeslanz<br />

Salzburg <strong>mit</strong> 78,53 Prozent.<br />

Weiterhin stark ist der Trend,<br />

Minderjährige alleine auf die gefährliche<br />

Reise zu schicken – oftmals<br />

in der Hoffnung, sie mögen<br />

eine spätere Familienzusammenführung<br />

erleichtern. Vor einigen<br />

<strong>Jahren</strong> wurde für diese unbegleiteten<br />

Minderjährigen der Begriff<br />

„Ankerkinder“ geprägt. Sie machen<br />

6,34 Prozent aller in staatlicher<br />

Betreuung befindlicher<br />

Fremder aus, in Zahlen sind das<br />

fast 2.000 von insgesamt 9.000<br />

Minderjährigen. Besonders viele<br />

Ankerkinder sind in Niederösterreich<br />

untergebracht: 704.<br />

Foto: Andreas Ruttinger<br />

Foto: Herbert Pfarrhofer / APA / picturedesk.com


8 Außenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: © alexskopje - Fotolia.com<br />

Foto: FRONTEX<br />

Fatale Änderung<br />

beim Visakodex<br />

Die 2009 verfasste Verordnung<br />

der EU über einen gemeinsamen<br />

Visakodex soll geändert<br />

werden. Das Ziel dieser neuen<br />

Visumspolitik ist die „Belebung<br />

des Wachstums innerhalb der<br />

EU“. Für den freiheitlichen Delegationsleiter<br />

im EU-Parlament<br />

und Generalsekretär Harald Vilimsky<br />

stellt dieser Bericht nur<br />

eine weitere Förderung der Einwanderung<br />

aus Drittstaaten dar:<br />

„Durch Verfahrenserleichterungen<br />

bei Visumanträgen werden<br />

für Nicht-EU-Bürger Tür und Tor<br />

weit geöffnet.“ Gerade in einer<br />

Zeit sicherheitspolitischer und<br />

wirtschaftlicher Instabilität sei<br />

dieses Vorhaben der EU „mehr<br />

als nur fatal“. So würde diese Erleichterung<br />

nicht nur zu zusätzlichen<br />

zwei Millionen Reisen innerhalb<br />

der EU führen, sondern<br />

auch ein erhöhtes Sicherheitsrisiko<br />

darstellen. Demnach sollen<br />

vor allem Familienbesuche von<br />

Drittstaatsangehörigen, die <strong>mit</strong><br />

einem Unionsbürger „eng verwandt“<br />

sind, erleichtert werden.<br />

Schengen-Grenzen<br />

nicht gesichert<br />

FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />

Kürzlich sorgte die griechische<br />

Regierung für Aufsehen,<br />

als sie da<strong>mit</strong> drohte, die EU <strong>mit</strong><br />

300.000 Flüchtlingen zu überfluten.<br />

In Griechenland wurden<br />

2014 etwa 10.000 Asylanträge<br />

gestellt, gegenüber 25.000 in Österreich.<br />

Athen drohte nun da<strong>mit</strong>,<br />

den wirtschaftlich stärkeren Ländern<br />

der EU noch mehr Flücht-<br />

linge zuzuleiten – obwohl diese<br />

ohnehin schon die Hauptlast der<br />

Flüchtlingswelle tragen.<br />

Das Kernproblem liegt aber<br />

nicht in Athen, sondern im<br />

Schengen-Abkommen: „Die Außengrenzen<br />

liegen in Ländern,<br />

die <strong>mit</strong> deren Sicherung völlig<br />

überfordert sind. Obwohl das<br />

Problem da<strong>mit</strong> klar ist, schränkt<br />

uns der Vertrag derart ein, dass<br />

wir unsere eigenen Landesgrenzen<br />

nicht sichern dürfen“,<br />

beschreibt FPÖ-EU-Mandatar<br />

Franz Obermayr die Zustände.<br />

Genau das wissen auch die<br />

Griechen und erpressen europäische<br />

Solidarität. Der Austritt aus<br />

Schengen ist für Obermayr daher<br />

das Gebot der Stunde.<br />

Foto: EP<br />

EU-Parlament im<br />

Gender-Quoten-Wahn<br />

Wieder einmal nähert sich am<br />

8. März der internationale Tag<br />

der Frau und auch im Europäischen<br />

Parlament dreht sich alles<br />

um die Gleichstellung der Geschlechter.<br />

Ein besonderes Musterstück<br />

europäischer Bürokratie<br />

und der sogenannten „Gender<br />

Equality“ ist der „Tarabella“-Bericht,<br />

der nächste<br />

Woche im EU-Parlament<br />

abgestimmt<br />

werden soll.<br />

„Dieser Bericht<br />

ist einer der<br />

Sargnägel<br />

der tradi-<br />

Georg Mayer: „Die<br />

Familie stärken!“<br />

tionel-<br />

len Familie,<br />

der unter<br />

dem<br />

Deckmantel der Gleichberechtigung<br />

daherkommt“, meint der<br />

freiheitliche EU-Parlamentarier<br />

Georg Mayer. Es sollen Agenturen<br />

und Programme gefördert<br />

werden, die sich ganz dem Quotenwahn<br />

verschrieben haben und<br />

Frauen auch ein Menschenrecht<br />

auf Abtreibung zusprechen.<br />

„Wenn die Geburtenrate in der<br />

EU stetig sinkt und man gleichzeitig<br />

Abtreibungsbefürwortern<br />

den Rücken stärkt, ist das unverantwortlich“,<br />

so Mayer. Die freiheitliche<br />

Delegation wird gegen<br />

diesen Bericht stimmen.<br />

Foto: © European Union 2012 - EP<br />

Einwanderung in di<br />

Politik von den Me<br />

Das Eurobarometer zeigt: Eine Mehrheit ist gege<br />

Anhaltelager in Griechenland: Der Flüchtlingsstrom wird immer stärker, un<br />

Die jüngste Eurobarometer-Umfrage zeigt, dass sich eine Mehrheit<br />

der Bevölkerung gegen eine Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten<br />

ausspricht. Trotzdem setzen EU und Nationalstaaten dem ansteigenden<br />

Strom illegaler Einwanderung zu wenig entgegen.<br />

In Österreich sind 56 Prozent gegen<br />

eine Zuwanderung aus Nicht-<br />

EU-Ländern, in Deutschland 61<br />

Prozent, in Italien sogar 75 Prozent.<br />

In zahlreichen größeren Ländern<br />

der Union gibt es deutliche<br />

Mehrheiten, ebenso im EU-Schnitt<br />

(siehe Grafik). Für Harald Vilimsky,<br />

Delegationsleiter der FPÖ im<br />

Europaparlament, wird dadurch<br />

„einmal mehr klar, wie sehr sich<br />

die Meinung der Polit- und Medien-Eliten<br />

von der Bevölkerung entfernt<br />

hat“.<br />

Asylstrom schwillt weiter an<br />

Indessen nimmt der via Asylrecht<br />

erzeugte Einwanderungsdruck<br />

weiter zu: Nachdem es schon<br />

von 2013 auf 2014 zu einem massiven<br />

Anstieg der Asylwerberzahlen<br />

gekommen ist, rechnet man für<br />

2015 <strong>mit</strong> einem weiteren Sprung<br />

nach oben. Für Deutschland werden<br />

300.000 Asylanträge prognostiziert<br />

– rund 50 Prozent mehr als<br />

2014. Deutschland ist auch jenes<br />

Land, in dem die meisten Asylwerber<br />

ihre Anträge stellen – und das,<br />

obwohl das Land ausschließlich<br />

von sicheren Drittstaaten umgeben<br />

ist. Für Österreich besagen Schätzungen,<br />

dass 40.000 Menschen um<br />

Asyl ansuchen könnten, nachdem<br />

es 2014 rund 28.000 waren.<br />

Wieviele Menschen illegal in<br />

die Union kommen, kann schwer<br />

beziffert werden. 2014 habe es<br />

300.000 irreguläre Grenzübertritte<br />

gegeben, heißt es seitens der EU.<br />

Die Frage „Sollten Ihrer Meinung<br />

nach zusätzliche Maßnahmen<br />

zur Bekämpfung der illegalen Einwanderung<br />

von Menschen von außerhalb<br />

der EU ergriffen werden?”<br />

befürworteten allein in Deutschland<br />

jedenfalls 81 Prozent.<br />

Das zweifellos notwendige und<br />

richtige Rechtsinstitut Asyl wird<br />

großflächig missbraucht. Aus Österreich<br />

weiß man: Nur einer von<br />

fünf Asylwerbern hat auch tatsächlich<br />

einen legitimen Asylgrund.<br />

Die anderen vier sind in keiner<br />

Weise verfolgt oder bedroht, sondern<br />

wollen schlicht und einfach


Nr. 10 ■ Donnerstag, 5. März 2015<br />

e EU: Wie sich die<br />

nschen entfernt<br />

n die Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten<br />

ter dem Asyl-Vorwand geht es dabei oft um Einwanderung.<br />

einwandern – unter Umgehung<br />

der entsprechenden Gesetze. In<br />

Deutschland ist dieses Verhältnis<br />

ganz ähnlich.<br />

Schuld auch bei „Asyllobby“<br />

Harald Vilimsky sieht die Schuld<br />

für diese Entwicklung jedoch nicht<br />

nur bei den Einwanderungswilligen<br />

und den skrupellosen Schleppern,<br />

die sie ins Land holen, sondern<br />

vor allem auch bei der heimischen<br />

„Asyllobby“: „Hier wird häufig bewusst<br />

versucht, Einwanderung und<br />

Asyl zu vermengen, wobei Einwanderungswillige<br />

als politisch<br />

oder sonstwie verfolgt und da<strong>mit</strong><br />

asylwürdig dargestellt werden.“<br />

Wer für eine relativ unbeschränkte<br />

Masseneinwanderung sei, solle<br />

dies klar aussprechen.<br />

Stattdessen werde, so Vilimsky,<br />

versucht, Kritik an Einwanderung<br />

und Asylmissbrauch nachhaltig zu<br />

diskreditieren: „Parteien und Organisation,<br />

die dieses Thema aufgreifen,<br />

werden nach allen Regeln<br />

der Kunst unmöglich gemacht. Die<br />

Grenzlinie von Stimmungsmache<br />

hin zur Hetze gegen Einwanderungskritiker<br />

wird dabei <strong>mit</strong>unter<br />

überschritten – was insbesondere<br />

von großen Teilen der Medien <strong>mit</strong>tlerweile<br />

als ganz normal angesehen<br />

wird. Zuletzt passiert beispielsweise<br />

im Fall von PEGIDA.“<br />

79 75 75 61 58 57 56 50 42 41 38 25<br />

LAT GRE ITA GER FRA GBR ÖST NED ESP CRO ROM<br />

Laut einer aktuellen Eurobarometer-Studie sind 56 Prozent der<br />

Österreicher gegen die Zuwanderung aus Nicht-EU-Ländern.<br />

EU-Schnitt 57<br />

SWE<br />

Quelle: Eurobaromter<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Außenpolitik 9<br />

Der im Vorjahr zurückgetretene ÖVP-<br />

Chef Michael Spindelegger hat einen Versorgungsposten<br />

gefunden. Er wird Direktor<br />

der vom ukrainischen Oligarchen Di<strong>mit</strong>ri<br />

Firtasch finanzierten „Agentur zur Modernisierung<br />

der Ukraine“. Gegen Firtasch existiert<br />

seit 2013 ein US-Haftbefehl wegen Verdachts<br />

auf Bestechung und Mitgliedschaft in<br />

einer kriminellen Vereinigung. Von der Untersuchungshaft<br />

im laufenden Wiener Auslieferungsverfahren<br />

kaufte sich Firtasch <strong>mit</strong><br />

einer Kaution von 125 Millionen Euro frei.<br />

Mit von der Partie sind auch der deutsche Ex-EU-Kommissar Günter Verheugen<br />

und Frankreichs Ex-Außenminister Bernard Kouchner.<br />

Griechen umgarnen Russland<br />

Nach den Sanktionen der Europäischen<br />

Union gegen Russland hatte Moskau ein<br />

Einfuhrverbot für Agrarprodukte aus dem<br />

EU-Raum verhängt. Jetzt hat Griechenlands<br />

neue Linksregierung von den Russen eine<br />

Lockerung dieses Verbotes erbeten, um die<br />

Verluste für Griechenlands Obstbauern zu<br />

minimieren, berichtet die Athener Nachrichtenagentur<br />

ANA. Konkret möchte Athen<br />

wieder Orangen, Erdbeeren und Pfirsiche<br />

nach Russland exportieren. Der griechische<br />

Vize-Agrarminister Panagiotis Sgouridis zeigte sich optimistisch, dass<br />

diese Waren vom Embargo ausgenommen werden.<br />

Osteuropäer sind empört<br />

über arrogante Griechen<br />

Osteuropas EU-Mitglieder sind<br />

empört über die Arroganz der griechischen<br />

Regierung von Alexis<br />

Tsipras. „Unsere Leute sind zurecht<br />

sauer, dass es sich Athen auf<br />

Kosten der EU gut gehen lässt,<br />

während wir uns allein durchbeißen“,<br />

formulierte der bulgarische<br />

Ökonom Simeon Djankow, der bis<br />

2013 als Finanzminister den harten<br />

Sanierungskurs seines Landes geleitet<br />

hatte. Laut Eurostat gibt der<br />

griechische Staat rund 10 Millionen<br />

Euro je 1.000 Einwohner aus.<br />

Das sei fast doppelt so viel, wie<br />

sich die osteuropäischen EU-Mitglieder<br />

leisten könnten, betonte<br />

Djankow: „In Griechenland lässt es<br />

sich dank europäischer Hilfe besser<br />

leben als in Osteuropa.“<br />

Das griechische Pro-Kopf-Einkommen,<br />

also der Anteil je Einwohner<br />

an der Wirtschaftsleistung<br />

des Landes (BIP), beträgt laut Eurostat<br />

aktuell 16.500 Euro im Jahr,<br />

also um 42 Prozent mehr als bei<br />

den östlichen EU-Mitgliedern –<br />

<strong>mit</strong> Ausnahme Sloweniens.<br />

Foto: Andreas Ruttinger<br />

Spindelegger wird Lobbyist<br />

Ähnlich die Situation beim Nettoverdienst.<br />

Ein griechischer Alleinverdiener<br />

erreicht ohne Kinder<br />

15.350 Euro im Jahr, ein Slowene<br />

nur 11.790 Euro und ein Ungar gar<br />

nur 6.430 Euro. Dem monatlichen<br />

griechischen Mindestlohn von<br />

684 Euro stehen in Bulgarien 184<br />

Euro gegenüber und in Polen sind<br />

es auch nur 410 Euro. Selbst unter<br />

Berücksichtigung der Lebenserhaltungskosten<br />

wird der griechische<br />

Mindestlohn nur von dem in Slowenien<br />

übertroffen.<br />

Tsipras sorgt für Aufregung.<br />

Foto: Andreas Ruttinger<br />

Foto: Andreas Ruttinger


10 Leserbriefe<br />

Neue Freie Zeitung<br />

TERMINE<br />

MÄRZ<br />

7<br />

Sudetendeutsches<br />

Gedenken<br />

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft<br />

lädt am Samstag, dem<br />

7. März 2015, um 15 Uhr zum Gedenken<br />

anlässlich des 96. Jahrestags<br />

des Bekenntnisses zu Österreich<br />

und zum Selbstbestimmungsrecht<br />

ins Haus der Begegnung Mariahilf<br />

(Königseggasse 10, 1060 Wien).<br />

MÄRZ<br />

7<br />

MÄRZ<br />

14<br />

4. Konzert<br />

Musik der Meister<br />

Der Volksbildungskreis lädt<br />

am Samstag, dem 7. März 2015,<br />

um 19.30 Uhr in den Großen Saal<br />

des Wiener Musikvereins (Musikvereinsplatz<br />

1, 1010 Wien) zum<br />

4. Konzert der Reihe „Musik der<br />

Meister“. Kartenbestellungen: 01<br />

50 59 660 bzw. vbk1@utanet.at<br />

JÄNNER MÄRZ<br />

11<br />

MÄRZ<br />

11<br />

Vortrag über<br />

Islamismus<br />

Die FPÖ Hietzing lädt am Mittwoch,<br />

dem 11. März 2015, um 19<br />

Uhr zum Vortrag von FPÖ-LAbg.<br />

Herbert Eisenstein, Professor für<br />

Arabistik und Islamwissenschaft<br />

an der Universität Wien, zum Thema<br />

„Islamismus – gibt es einen<br />

moderaten Islam?“ <strong>mit</strong> anschließender<br />

Diskussion ins Restaurant<br />

„Zum Bergwirt“ (Maxingstraße 76,<br />

1130 Wien).<br />

Semester Opening<br />

Party des RFS<br />

Der Ring Freiheitlicher Studenten<br />

(RFS) lädt am Mittwoch, dem<br />

11. März 2015, ab 20 Uhr zur „Semester<br />

Opening Party“ in den „All<br />

iN Club“ in Wien (Stadtbahnbögen<br />

90-91 / U6 Alserstraße).<br />

Frühlingsball der<br />

FPÖ Simmering<br />

Die FPÖ Simmering lädt am<br />

Samstag, dem 14. März 2015, ab<br />

19 Uhr zum blauen Frühlingsball<br />

ins Schlossrestaurant Thürnlhof<br />

(Münnichplatz 5, 1110 Wien). Bustransfer<br />

ab U3 Simmering möglich.<br />

Kartenvorverkauf (€ 18, ermäßigt:<br />

€ 12) und Tischreservierung unter<br />

0660 47 60 602 oder cbauernhofer@gmx.at<br />

LESER AM WORT<br />

Umverteiler<br />

Der ehemalige Möbelhändler<br />

und jetzige ÖVP-Finanzminister<br />

Schelling versprach, spätestens bis<br />

17. März eine Steuerreform zu basteln.<br />

Was zu diesem Thema von der<br />

Noch-SPÖ/ÖVP-Regierung zu hören<br />

ist, lässt Übles befürchten. Von<br />

Faymann wurde die hochprozentige<br />

Schnapsidee geboren, eine Erbschaftssteuer<br />

einzuführen. Und die<br />

„Entlastung“? Der rote ÖGB und<br />

der schwarze ÖAAB legten eine<br />

Berechnung vor: Wer 1.500 Euro<br />

im Monat verdient, kann <strong>mit</strong> einem<br />

Mehreinkommen von 38 Euro rechnen,<br />

wer 8.000 Euro im Monat verdient,<br />

kann über 224 Euro pro Monat<br />

jubilieren. Darf das wahr sein?<br />

Josef Ebersteiner, Wien<br />

ORF-Propaganda<br />

Der ORF bezeichnet PEGIDA<br />

als Anti-Islam-Partei. PEGIDA ist<br />

nicht gegen den Islam, sondern<br />

gegen die Islamisierung unserer<br />

Heimat, gegen die unkontrollierte<br />

Massenzuwanderung und gegen<br />

radikale Islamisten! Der ORF sollte<br />

unterscheiden: Gegen Zuwanderer,<br />

die sich integrieren und aus<br />

unserer Heimat keinen islamischen<br />

Gottesstaat machen wollen, hat<br />

niemand etwas. Sehr wohl aber etwas<br />

gegen Menschen, die von unserem<br />

Sozialstaat leben, uns als Ungläubige<br />

betrachten und die nicht<br />

die geringste Absicht haben, sich in<br />

irgendeiner Weise anzupassen.<br />

Stephan Pestitschek, Strasshof<br />

<strong>Hypo</strong>, Griechenland…<br />

Beim <strong>Hypo</strong>-Desaster wird immer<br />

wieder beteuert, dass so etwas<br />

nicht mehr passieren darf. Aber<br />

das <strong>Hypo</strong>-Debakel ist noch längst<br />

nicht ausgestanden. Noch <strong>mit</strong> Abstand<br />

riesigere Summen samt größter<br />

Wahrscheinlichkeit der Uneinbringlichkeit<br />

stehen bei einem<br />

Schuldenschnitt für Griechenland<br />

auf dem Spiel. Schulden und sonstige<br />

Außenstände sind das einzige,<br />

was uns garantiert erhalten bleibt.<br />

Wenn der Euro abstürzt, sind nur<br />

die Spareinlagen gestorben, die<br />

Schulden bleiben gesichert.<br />

Karl Blumauer, Krieglach<br />

Fragwürdige Solidarität<br />

Im Vorfeld des U-Ausschusses<br />

zur <strong>Hypo</strong> Alpe Adria beschworen<br />

alle Parteien, dass so etwas nicht<br />

mehr passieren dürfe. Komisch<br />

nur, dass man zu dieser Erkenntnis<br />

nicht schon früher gelangte, als<br />

die Kommunalkredit im Jahre 2008<br />

nach einem 16-Milliarden-Euro-<br />

Debakel notverstaatlicht wurde.<br />

Und wenn so etwas nicht mehr passieren<br />

dürfe, dann bezieht sich dies<br />

anscheinend nur auf unser Land.<br />

Weshalb sonst rettet diese Bundesregierung<br />

seit <strong>Jahren</strong> <strong>mit</strong> unserem<br />

Steuergeld ausländische Banken,<br />

die sich in Griechenland milliardenschwer<br />

verspekuliert haben?<br />

Ganz ehrlich, dies ist eine mehr als<br />

fragwürdige „Solidarität“, die hier<br />

dem österreichischen Steuerzahler<br />

abverlangt wird.<br />

Stefan Scharl, Klosterneuburg<br />

Faymanns Freunde<br />

Die FPÖ täte gut daran, die Angefressenheit<br />

der Österreicher, die<br />

sich von den Griechen betrogen<br />

und beleidigt fühlen, politisch zu<br />

nutzen. Wer will denn einen Faymann<br />

wählen, der sich eine Rotznase<br />

wie Tsipras zum Freund kürt?<br />

Franz Fuka, Wien<br />

Ich bestelle die Wochenzeitung „Neue Freie Zeitung“ zum (zutreffendes bitte ankreuzen):<br />

Halbjahrespreis € 15,-<br />

Auslandsjahresbezug € 73,-<br />

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Foto: NFZ


Nr. 10 ■ Donnerstag, 5. März 2015<br />

Wien 11<br />

WIEN<br />

Gemeindebau neu riecht<br />

nach Wahlkampfzuckerl<br />

Noch im Jänner bezeichnete SPÖ-Ludwig dies als „nicht sinnvoll“<br />

Schmale 25 Millionen Euro als<br />

Budget reichen gerade einmal<br />

für 120 neue Wohnungen pro<br />

Jahr – angesichts endloser Wartelisten<br />

und immer mehr Ausländern<br />

in Gemeindebauten für die<br />

echten Wiener keine nennenswerte<br />

Bereicherung.<br />

Mit der Ankündigung, nach zehn<br />

<strong>Jahren</strong> Pause nun wieder neue Gemeindebauten<br />

errichten zu wollen,<br />

erntete Wiens „Noch-Bürgermeister“<br />

Michael Häupl (SPÖ) vielfach<br />

Kopfschütteln. Wenn er den sozialen<br />

Wohnbau <strong>mit</strong> 25 Millionen<br />

wiederbeleben möchte, „sei dies<br />

zwar prinzipiell zu unterstützen,<br />

die Durchsichtigkeit des Manövers<br />

erkennen jedoch sogar die letzten<br />

Parteigänger der Rathaussozialisten“,<br />

kommentierte HC Strache<br />

Häupls Ankündigung – zeitgerecht<br />

zum Wahlkampfauftakt.<br />

Noch am 8. Jänner habe Wohnbaustadtrat<br />

Michael Ludwig (SPÖ)<br />

Arbeitsmarkt: Wien weiter Schlusslicht<br />

„Während die SPÖ-Selbsthilfegruppe<br />

in Rust tagte, wurden<br />

die neuen Arbeitslosenzahlen bekannt“,<br />

spielte Wiens FPÖ-Klubobmann<br />

Johann Gudenus ironisch<br />

auf das zeitliche Zusammentreffen<br />

der Klubtagung der Wiener SPÖ<br />

vergangene Woche <strong>mit</strong> der Veröffentlichung<br />

der neuesten Arbeitsmarktdaten<br />

an. Und diese sind für<br />

Wien wenig erfreulich. Laut dem<br />

Arbeitsmarktservice waren im Februar<br />

in der Bundeshauptstadt<br />

127.995 Menschen arbeitslos, was<br />

im Jahresvergleich ein Plus von<br />

20,4 Prozent bedeutet. Zusätzlich<br />

waren 25.174 Personen in Schulungen<br />

untergebracht. Da<strong>mit</strong> sei jeder<br />

achte Wiener ohne Job, wetterte<br />

FPÖ-Mahdalik: „Brauner läßt Häupl wie Schulbuben dastehen.“<br />

dies als „derzeit nicht sinnvoll“ erachtet.<br />

Entweder, so HC Strache,<br />

„haben sich die Grundvoraussetzungen<br />

seither grundlegend geändert<br />

oder aber der Wiener Bürgermeister<br />

gerät angesichts des<br />

desaströsen Auftretens seiner Partei<br />

mehr und mehr in Panik“.<br />

Noch deutlicher sagte es Wiens<br />

FPÖ-Planungssprecher Toni Mah-<br />

Gudenus diesen Dienstag in einer<br />

gemeinsamen Pressekonferenz<br />

<strong>mit</strong> FPÖ-Landesparteiobmann HC<br />

Strache gegen die rot-grüne Stadtregierung,<br />

der er politisches Versagen<br />

in der Standortpolitik sowie<br />

mangelnden Widerstand gegen die<br />

Arbeitsmarktöffnung vorwarf.<br />

Auch arbeitsmarktwirksame Investitionen<br />

vermisste Gudenus.<br />

„Anstatt sinnvoller Investitionen<br />

im Bereich des U-Bahn-Ausbaus<br />

oder dem Vorziehen des Schulsanierungsprogramms,<br />

hat Rot-Grün<br />

der Wiener Wirtschaft in drei <strong>Jahren</strong><br />

insgesamt 201 Millionen Euro<br />

an beschäftigungswirksamen Investitionen<br />

entzogen“, kritisierte<br />

Gudenus.<br />

dalik. SPÖ-Finanzstadträtin Renate<br />

Brauner lasse Häupl wie einen<br />

Schulbuben dastehen: „Um jene 25<br />

Millionen Euro, die sie ihm dafür<br />

generös zur Verfügung stellen will,<br />

kann Häupl satte 120 Einheiten<br />

pro Jahr bauen, was auch auf den<br />

zweiten Blick nicht über die Maßen<br />

spektakulär daherkommt.“<br />

Werner Grotte<br />

Für Gudenus ist die rot-grüne<br />

Standortpolitik gescheitert.<br />

Foto: Robert Lizar / FPÖ Wien<br />

Foto: Andreas Ruttinger<br />

WIENER SPAZIERGÄNGE<br />

Eine halbe Million meist zufriedene<br />

Menschen wohnt in den<br />

Wiener Gemeindebauten. Vor 90<br />

<strong>Jahren</strong> hat die Gemeinde Wien<br />

sie zu bauen begonnen. Eine gute<br />

Sache. Freilich ist das Ganze nicht<br />

vom Himmel gefallen, sondern<br />

dafür brandeln wir alle die sogenannte<br />

Wohnbausteuer.<br />

Gemeindebau-Blume<br />

Mit dem Bauen von Gemeindewohnungen<br />

war aber zuletzt<br />

nix los. Die EU hat dagegen, hört<br />

man, einige Schikanen erfunden.<br />

Die Flächenwidmung ist die eine,<br />

eine andere die Frage, ob eine Gemeindeverwaltung<br />

in den freien<br />

Wettbewerb eintreten darf. Also<br />

null Gemeindewohnungen, haben<br />

drauf die das einst noch „Rote<br />

Wien“ verwaltenden Sozialdemokraten<br />

die Kopferln eingezogen.<br />

Jetzt aber denkt sich Herr<br />

Häupl: Am 11. Oktober ist Wahl.<br />

Wenn ich mich jetzt ein bisserl <strong>mit</strong><br />

der EU anleg‘, die eh nicht sehr<br />

beliebt ist, wenn ich mich also ein<br />

bisserl aufblas‘ und doch wieder<br />

Gemeindebauten bau‘ (bauen lasse<br />

– Herr Häupl macht bestimmt<br />

den Spatenstich), das wirkt wie<br />

Ostern und Weihnachten zusammen.<br />

Auf Steuerkosten und nicht<br />

aus der roten Wahlgeldkassa.<br />

Die Leut‘ müssen mich wählen.<br />

Ich bin die Blume für den<br />

Gemeindebau. Denkt sich Herr<br />

Häupl. Er als Biologe sollte es<br />

aber wissen: Solche Blüten welken<br />

schnell. Und dann verduften<br />

auch die Wähler. Hannes Wolff


12 Länder<br />

Neue Freie Zeitung<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Erfolg für FPÖ-Bauern<br />

Bei der niederösterreichischen<br />

Landwirtschaftskammerwahl am<br />

vergangenen Sonntag hat die Freiheitliche<br />

Bauernschaft (FB) 4,58<br />

Prozentpunkte hinzugewonnen und<br />

kam auf 8,93 Prozent. FB-Chef<br />

Peter Schmiedlechner wird <strong>mit</strong><br />

fünf weiteren FPÖ-Mandataren in<br />

die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer<br />

einziehen. Der<br />

ÖVP-Bauernbund verliert zwei<br />

Mandate, behält aber <strong>mit</strong> 30 Mandaten<br />

die absolute Mehrheit. Die<br />

SPÖ-Bauern fliegen aus der Vollversammlung<br />

hinaus, da sie an der<br />

Fünf-Prozent-Hürde scheiterten.<br />

STEIERMARK<br />

Faires Wahlrecht<br />

Die steirischen Freiheitlichen<br />

fordern eine Reform des<br />

Persönlichkeitswahlrechts<br />

für die kommende<br />

Landtagswahl<br />

hinsichtlich einer<br />

Vereinfachung bei<br />

der Vorzugsstimme.<br />

„Um Probleme bei<br />

VORARLBERG<br />

Amesbauer<br />

der Zuordnung zu lösen, etwa aufgrund<br />

von Namensgleichheit, sollte<br />

ein Ankreuzen des Wahlkreis-Kandidaten<br />

auf dem Wahlzettel möglich<br />

sein“, forderte FPÖ-Klubobmann<br />

Hannes Amesbauer.<br />

FPÖ für Neuprüfung<br />

Da durch Medienberichte völlig<br />

neue Details zu der im Jahr 2012<br />

geprüften Sportservice GmbH aufgetaucht<br />

seien, forderte FPÖ-Kontrollausschuss-Obmann<br />

Daniel<br />

Allgäuer, diese neu aufgeworfenen<br />

Fragen zu klären. Im Gefolge der<br />

Prüfung der Sportservice GmbH<br />

im Jahre 2012 waren Vorwürfe<br />

von Schwarzgeldzahlungen aufgetaucht,<br />

weshalb ÖVP-Landeshauptmann<br />

Markus Wallner prompt<br />

personelle Veränderungen verfügte.<br />

Nun aber ist das Er<strong>mit</strong>tlungsverfahrens<br />

gegen den ehemaligen<br />

Leiter Martin Kessler eingestellt<br />

worden. Aber zugleich tauchten<br />

nun Informationen auf, dass der<br />

wahre Sachverhalt im Landhaus<br />

bekannt war. „Daher ist es notwendig,<br />

die Dinge lückenlos aufzuklären<br />

und sich <strong>mit</strong> allen Vorgängen<br />

zu dieser Causa auseinanderzusetzen“,<br />

argumentierte Allgäuer.<br />

Kärntens Freiheitliche bewähren<br />

sich bei Gemeinderatswahlen<br />

15 freiheitliche Bürgermeister im ersten Wahlgang wiedergewählt<br />

Die Freiheitlichen haben bei<br />

den Gemeinderatsratswahlen<br />

landesweit 17,89 Prozent und<br />

so<strong>mit</strong> 450 Gemeinderäte sowie 15<br />

Bürgermeisterämter erreicht.<br />

Großartig geschlagen haben sich<br />

die Bürgermeisterkandidaten der<br />

Freiheitlichen. Neben Peter Suntinger,<br />

der in Großkirchheim <strong>mit</strong> dem<br />

blauen Rekordergebnis von 79,51<br />

Prozent wiedergewählt worden ist,<br />

konnten sich auch 14 weitere freiheitliche<br />

Kandidaten durchsetzen:<br />

Matthias Krenn in Bad Kleinkirchheim,<br />

Erwin Angerer in Mühldorf,<br />

Maximilian Linder in Afritz, Gerald<br />

Ebner in Arriach, Erhard Veiter<br />

in Feld am See, Gerhard Altziebler<br />

in Fresach, Johann Huber in Ossiach,<br />

Dietmar Rauter in St. Urban,<br />

Michael Reiner in Deutsch-Griffen,<br />

der FPÖ-Agrarsprecher im Nationalrat,<br />

Harald Jannach, in Frauenstein,<br />

Herbert Kuss in Guttaring,<br />

Josef Ofner in Hüttenberg sowie<br />

NIEDERÖSTERREICH / TIROL<br />

Bernd Krassnig in Mölbling und<br />

Franz Pirolt in Straßburg.<br />

13 Kandidaten in Stichwahl<br />

Für die Stichwahl der beiden<br />

besten Bürgermeisterkandidaten<br />

aus dem ersten Wahlgang am 15.<br />

März haben sich am vergangenen<br />

Proteste gegen Asylheime<br />

Das Landespflegeheim in<br />

Hainburg wird Asyl-Unterkunft.<br />

Foto: Bezirksblätter<br />

KÄRNTEN<br />

Christian Scheider hat beste Chancen auf eine zweite Amtszeit.<br />

Im niederösterreichischen Hainburg<br />

wie auch im Osttiroler Prägarten<br />

sollen Asylwerberheime ohne<br />

Mitsprache der Bevölkerung errichtet<br />

werden. „Es ist immer wieder<br />

dasselbe, die Bevölkerung wird<br />

nicht rechtzeitig oder nicht ausreichend<br />

informiert, es wird über sie<br />

drübergefahren, was ich ablehne“,<br />

kritisierte FPÖ-Nationalrat Gerald<br />

Hauser die Entscheidung „im<br />

stillen Kämmerlein“ der zuständigen<br />

Grün-Landesrätin Baur. Nach<br />

deren Plänen sollen im Gasthaus<br />

„Neueck“ in Prägraten am Großvenediger<br />

16 Asylwerber untergebracht<br />

werden.<br />

Ähnlich die Situation in Niederösterreich,<br />

wo die FPÖ anhand<br />

einer E-Mail aus dem Büro der<br />

zuständigen Landesrätin Kaufmann-Bruckberger<br />

(Team Stronach)<br />

bereits vor der Gemeinderatswahl<br />

im Jänner vor der Ausweitung<br />

der Asylwerberunterbringung gewarnt<br />

hatte. Knapp fünf Wochen<br />

nach den Wahlen machte Landesrätin<br />

Kaufmann-Bruckberger ernst:<br />

Das Landespflegeheim Ulrichsheim<br />

in Hainburg soll in ein Asylheim<br />

umfunktioniert werden. Aber<br />

nicht „Flüchtlingsfamilien“ aus<br />

Syrien sollen kommen, sondern 60<br />

sogenannte „unbegleitete Minderjährige“,<br />

also Jugendliche im Alter<br />

von 14 bis 18 <strong>Jahren</strong> aus Afrika,<br />

Pakistan und Afghanistan.<br />

Sonntag 13 freiheitliche Kandidaten<br />

qualifiziert. Am spannendsten<br />

wird da die „Schlacht um die Landeshauptstadt“<br />

Klagenfurt. Dabei<br />

trifft der amtierende FPÖ-Bürgermeister<br />

Christian Scheider erneut<br />

auf seine SPÖ-Gegnerin Mathiaschitz<br />

aus dem Jahr 2009.<br />

SALZBURG<br />

Rosemarie Blattl<br />

FPÖ für Erhalt<br />

des KH Mittersill<br />

Die Zusammenlegung des Krankenhauses<br />

Zell am See und Mittersill<br />

unter dem Namen „Tauernklinik“<br />

wurde vergangene Woche von<br />

ÖVP, Grünen und Team Stronach<br />

im Salzburger Landtagsausschuss<br />

beschlossen. „Von uns Freiheitlichen<br />

gab es keinen Blankoscheck<br />

für die Zusammenlegung“, kritisierte<br />

FPÖ-Landtagsabgeordnete<br />

Rosemarie Blattl den Beschluss.<br />

Die geographische Lage rechtfertige<br />

den Fortbestand des Krankenhauses<br />

in Mittersill auf alle Fälle,<br />

um der Oberpinzgauer Bevölkerung<br />

keine langwierigen Anreisen<br />

zumuten zu müssen.<br />

Foto: Stadt Klagenfurt<br />

Foto: FPÖ Salzburg


Nr. 10 ■ Donnerstag, 5. März 2015<br />

Länder 13<br />

BURGENLAND<br />

Foto: Stadtgemeinde Jennersdorf<br />

Nein zu Asylwerberheim<br />

<strong>mit</strong>ten in Jennersdorf!<br />

FPÖ-Tschürtz fordert: „Wir wollen ein Mitspracherecht der Bürger!“<br />

Burgenlands Landesregierung<br />

will den ehemaligen Güterwegebauhof<br />

in Jennersdorf für<br />

die Unterbringung von bis zu 20<br />

Asylwerbern adaptieren.<br />

Im Rahmen eines Pressegesprächs<br />

hat zuletzt Soziallandesrat<br />

Peter Rezar (SPÖ) bestätigt, dass<br />

die Büroräumlichkeiten des ehemaligen<br />

Güterwegebauhofes <strong>mit</strong>ten in<br />

Jennersdorf zu einem Asylwerberheim<br />

umgebaut werden. In zwei bis<br />

drei Monaten, also erst nach den<br />

Landtagswahlen, sollen die ersten<br />

Asylwerber kommen. Von bis zu<br />

20 Personen ist die Rede.<br />

Die Linzer SPÖ pflegt gute Kontakte<br />

zu einem örtlichen Verein, der<br />

<strong>mit</strong> den rechtsextremen türkischen<br />

„Grauen Wölfen“ sympathisiert.<br />

Beim „Fahnenfest“ des „Avrasya“-Kulturvereins<br />

am 7. Februar<br />

saßen Integrationsstadtrat<br />

Stefan Giegler und Gemeinderat<br />

Franz Leidenmühler (beide SPÖ)<br />

als Ehrengäste in der ersten Reihe.<br />

In der aufgeheizten Stimmung<br />

wurden riesige türkische Fahnen<br />

geschwenkt, Sympathisanten der<br />

„Grauen Wölfe“ reckten die Hand<br />

zum Wolfsgruß empor.<br />

„Wieder einmal werden die Bürger<br />

vor vollendete Tatsachen gestellt.<br />

Ich habe mich in Jennersdorf<br />

umgehört. Von der Bevölkerung<br />

kommt ein klares Nein zu diesem<br />

Standort“, übte FPÖ-Gemeinderat<br />

Michael Kristan scharfe Kritik an<br />

diesem Vorhaben.<br />

FPÖ für Bürgerbefragung<br />

Das Gebäude liege in un<strong>mit</strong>telbarer<br />

Nähe von Wohnblöcken und<br />

Einfamilienhäusern, argumentierte<br />

Kristan. Die Anwohner würden<br />

sich bei den Gedanken an ihre<br />

„neuen Nachbarn“ äußerst unwohl<br />

fühlen, ja sogar Angst haben, be-<br />

Nähe zu „Grauen Wölfen“<br />

Schon im Oktober sorgte Bürgermeister<br />

Klaus Luger für Diskussionen,<br />

weil er den Verein besuchte.<br />

Zur gleichen Zeit schrieb damals<br />

ein „Avrasya“-Aktivist auf<br />

Facebook: „Ich hoffe, dass jeder<br />

YPG-PKK-Peschmerga Terrorist<br />

in Ain al-Arab (Kobane) qualvoll<br />

verreckt.“ Auch eine antise<strong>mit</strong>ische<br />

Karikatur wurde von der Linzer<br />

„Avrasya“-Jugend gepostet.<br />

FPÖ-Landesparteiobmann Manfred<br />

Haimbuchner fordert nun eine<br />

klare Distanzierung der SPÖ vom<br />

türkischen Nationalismus.<br />

Mitten in einem Wohngebiet will die Landes-<br />

SPÖ ein Asylwerberheim errichten, entgegen<br />

dem Protest der betroffenen Wohnbevölkerung.<br />

Die FPÖ fordert eine Bürgerbefragung.<br />

richtete der FPÖ-Gemeinderat und<br />

forderte: „Die Bevölkerung muss<br />

ein Mitspracherecht haben, wenn<br />

in ihrer Heimatgemeinde Asylwerber<br />

untergebracht werden sollen!“<br />

Unterstützung erhält er dabei<br />

von FPÖ-Landesparteichef Hans<br />

Tschürtz: „Die Freiheitlichen werden<br />

alles unternehmen, um den Jennersdorfern<br />

zu ihrem Mitspracherecht<br />

zu verhelfen!“ Denn aus der<br />

Beantwortung einer parlamentarischen<br />

Anfrage der FPÖ durch Innenministerin<br />

Mikl-Leitner (ÖVP)<br />

gehe klar hervor, dass Asylantenheime<br />

ein stark erhöhtes Sicherheitsrisiko<br />

darstellen würden.<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Anhänger der „Grauen Wölfe“<br />

wollen ein großtürkisches Reich.<br />

Foto: Eibner / EXPA / picturedesk.com<br />

Foto: FPÖ Burgenland<br />

LÄNDER-<br />

SACHE<br />

Hans Tschürtz<br />

FPÖ-Landesparteiobmann Burgenland<br />

Je näher die Landtagswahl<br />

am 31. Mai rückt, umso hektischer<br />

werden die Aktivitäten von<br />

SPÖ-Landeshauptmann Hans<br />

Niessl. Aber nicht für das Burgenland<br />

und seine Menschen,<br />

sondern einzig zum Machterhalt<br />

seiner Partei, an dem er auch seinen<br />

Koalitionspartner ÖVP gnadenhalber<br />

<strong>mit</strong>naschen lässt.<br />

Roter Feudalismus<br />

Kriminalität und Arbeitslosigkeit<br />

steigen, aber Niessl und Co.<br />

plagen nur Sorgen um die Arbeitsplätze<br />

der Parteigänger. Da wurde<br />

hastig ein Porporz-„Personalpaket“<br />

im Amt der Landesregierung<br />

durchgepeitscht und ein „Südburgenland-Manager“<br />

gesucht, der<br />

den ratlosen Koalitionären die<br />

Arbeit abnehmen soll, für die diese<br />

Herrschaften von den Burgenländern<br />

gewählt wurden: nämlich<br />

die wirtschaftliche Entwicklung<br />

des Landes voranzutreiben und<br />

Arbeitsplätze zu schaffen.<br />

In der Asyl- und Integrationspolitik<br />

betreibt Niessl eine „Wetterhahn-Politik“,<br />

dass einem schwindelig<br />

wird. Einerseits übernimmt<br />

er <strong>mit</strong> seinem steirischen Kollegen<br />

Voves die FPÖ-Forderungen<br />

zur Integration, auf der anderen<br />

Seite will er in Jennersdorf ein<br />

Asylwerberheim <strong>mit</strong>ten in ein<br />

Wohngebiet reindrücken.<br />

Während Niessl und Co. sich<br />

bei der politischen Arbeit geradezu<br />

gehemmt präsentieren, wirft<br />

der SPÖ-Landeshauptmann umso<br />

hemmungsloser zur Eigenwerbung<br />

<strong>mit</strong> dem Geld der Steuerzahler<br />

um sich.<br />

Mit diesem roten Feudalismus<br />

muss endlich Schluss sein! Am<br />

31. Mai haben es die Burgenländer<br />

in der Hand, <strong>mit</strong> der FPÖ einen<br />

Wechsel in der Politik herbeizuführen.<br />

Einen Wechsel hin zu<br />

einer Politik für die Bürger!


14 Medien<br />

Neue Freie Zeitung<br />

GEZWITSCHER<br />

Albert Steinhauser<br />

Mögliche FPÖ-WählerInnen sollten<br />

als Warnung nach Kärnten<br />

schauen, wie dort die WählerInnen<br />

immer noch von den Blauen<br />

die Nase voll haben.<br />

02.03.15 14:26<br />

John Doe @Frust_Kerlchen<br />

@a_steinhauser Leider funktioniert<br />

Politik eben nicht <strong>mit</strong> Fakten...<br />

:/ Will heißen: Der Pöbel ist<br />

schlicht zu dumm<br />

02.03.15 14:37<br />

Albert Steinhauser<br />

@Frust_Kerlchen Stimmt. Wenn<br />

aber Kärntner bei Wahlen schon<br />

ein Mahnmal gegen blaue Regierungsarbeit<br />

errichten, sollte<br />

man doch nachdenken.<br />

02.03.15 14:41<br />

Unfassbar, was Grün-Abgeordneter<br />

Albert Steinhauser auf<br />

Twitter von sich gibt! Seiner Ansicht<br />

nach handelt es sich bei den<br />

FPÖ-Wählern um „dummen Pöbel“.<br />

Dass sich dieser „dumme Pöbel“<br />

von Figuren wie einem Herrn<br />

Steinhauser nicht sagen lassen will,<br />

was er zu wählen hat, kommt dem<br />

radikal-linken Gutmenschen freilich<br />

nicht in den Sinn.<br />

GEFÄLLT MIR<br />

Verein Freunde der<br />

Tagespolitik 01.03.2015<br />

Unser Wien braucht dich! Welcher<br />

Trottel sollte denn sonst den Politikern<br />

weitere fette Jahre bescheren,<br />

die dich dafür gleichzeitig<br />

auslachen, wie sonst keiner.<br />

„NEWS“ baut seine Redaktion um<br />

und wird zum bunten „Falter“<br />

Ordentlicher Linksruck soll dem Wochenblatt wieder Leser bringen<br />

Sinkende Leserzahlen und<br />

Werbeeinnahmen haben zum<br />

Totalumbau von „NEWS“ geführt.<br />

Ex-„Falter“-Journalisten<br />

übernehmen nun die Führung.<br />

Angefangen bei Chefredakteurin<br />

Eva Weissenberger über ihre Stellvertreterin<br />

und Politik-Chefin Julia<br />

Ortner bis hin zu Wolfgang Kralicek<br />

als Text-Chef haben die wichtigen<br />

Neuzugänge beim bunten<br />

Wochenmagazin fast ausschließlich<br />

„Falter“-Vergangenheit.<br />

FPÖ IN DEN MEDIEN<br />

Wieder einmal auf Platz 1 sieht<br />

die Tageszeitung Österreich die<br />

Bundes-FPÖ in ihrer<br />

wöchentlichen Umfrage.<br />

Besonders erfreulich<br />

dabei ist, dass<br />

HC Strache bei der<br />

Kanzlerfrage deutlich<br />

aufrückt und dem im<br />

Sinkflug befindlichen<br />

Bundeskanzler Werner<br />

Faymann (SPÖ) bereits<br />

greifbar nahe kommt.<br />

Verlagsgruppe News (VGN)<br />

Neues „Bolschewiken-Blattl“?<br />

Kenner des Wiener Wochenblattes<br />

wissen, dass diese Stadtzeitung<br />

einen radikal linken Kurs fährt.<br />

Selbst „Falter“-Herausgeber Armin<br />

Thurnher hat einst geschrieben:<br />

„Der Falter ist kein ‚linkes<br />

Hetzblatt‘, wie die FPÖ behauptet,<br />

sondern ein ‚Bolschewiken-Blattl‘,<br />

wie die Kronen Zeitung wiederholt<br />

festgestellt hat.“<br />

Foto: Robert Lizar<br />

Aus diesem „Bolschewiken-Blattl“<br />

kommen also nun<br />

die journalistischen Retter von<br />

„NEWS“. Da sogar der neue Art<br />

Director Christian Sulzenbacher<br />

vom „Falter“ kommt, bei dem er<br />

für den Relaunch verantwortlich<br />

zeichnete, kann man durchaus erwarten,<br />

dass das neue „NEWS“ so<br />

eine Art bunter „Falter“ wird.<br />

Da sowohl der „Falter“ als<br />

auch „NEWS“ in der Vergangenheit<br />

nicht umbedingt als FPÖ-Jubelblätter<br />

aufgefallen sind, wird<br />

hier wohl einiges an Hetze auf die<br />

Freiheitlichen zukommen, zumal<br />

sich das neue Team erst profilieren<br />

muss. Ob sich das freilich positiv<br />

auf die Leserzahlen auswirken<br />

wird, darf bezweifelt werden.<br />

Weit abgeschlagen die anderen<br />

Oppositionsparteien, die auf niedrigem<br />

Niveau stagnieren.<br />

Ganz dem Wiener Wahlkampf<br />

widmet sich auch<br />

die Gratiszeitung<br />

„Heute“, die<br />

in einem Interview<br />

<strong>mit</strong><br />

HC Strache<br />

über Wahlkampfthemen,<br />

Wahlziele und die<br />

Steuerreform berichtet.<br />

„Stadtwache und Gratis-Parkpickerl“<br />

kommen, wenn<br />

die Wiener bei der Wahl im Herbst<br />

der FPÖ das Vertrauen schenken.<br />

Die „Oberösterreichischen Nachrichten“<br />

berichten über die neue<br />

FPÖ-Kampagne<br />

„Kein Wille zur<br />

Integration?“.<br />

FPÖ-Landesparteiobmann<br />

Manfred<br />

Haimbuchner<br />

plakatiert Sujets <strong>mit</strong><br />

den Botschaften: „Ohne Deutsch<br />

keine Wohnung“ und „Ohne<br />

Deutsch keine Sozialleistungen“.<br />

www.fpoe-tv.at<br />

Top-Themen der Woche<br />

im FPÖ-TV-Magazin:<br />

Petra<br />

Steger<br />

225 Personen gefällt das.<br />

Mit diesem im Netz aufgetauchten<br />

Fake-Plakat hat es der „Verein<br />

Freunde der Tagespolitik“ treffend<br />

auf den Punkt gebracht. Häupl sackelt<br />

die Wiener aus und braucht<br />

sie nur um die von ihm angehäuften<br />

Schulden zu bezahlen. Klarer<br />

kann man es nicht ausdrücken.<br />

/fpoetvonline<br />

US-Fracking-Gas<br />

für Europa?<br />

FPÖ-Wahlerfolge in<br />

Kärnten und in der WK<br />

Würde am Ende<br />

des Lebens


Nr. 10 ■ Donnerstag, 5. März 2015<br />

Zeltweg: Freiheitliche<br />

diskutierten über Asyl<br />

Blitzlicht 15<br />

Foto: FPÖ Oberösterreich<br />

FPÖ Oberösterreich startet<br />

ihre Frühjahrskampagne<br />

Foto: Andreas Maringer / www.cityfoto.at<br />

In Oberösterreich hat bereits jeder<br />

sechste Bürger einen Migrationshintergrund.<br />

In Städten wie<br />

Linz, Wels oder Traun gibt es <strong>mit</strong>tlerweile<br />

schon Parallelgesellschaften.<br />

Für die FPÖ Oberösterreich<br />

ist aber das Erlernen der deutschen<br />

Sprache ein wichtiger Gradmesser<br />

für den Integrationswillen der Zuwanderer.<br />

Daher sei die Botschaft<br />

der freiheitlichen Frühjahrskampagne<br />

das Kernthema der FPÖ-Integrationspolitik,<br />

betonte Landesparteiobmann<br />

Manfred Haimbuchner<br />

bei der Präsentation diesen Montag.<br />

„Wer unsere Sprache nicht lernen<br />

will, verweigert die Integration“,<br />

stellte Haimbuchner klar.<br />

Auf den neuen Plakaten, die<br />

derzeit in ganz Oberösterreich angebracht<br />

sind, heißt es: „Ohne<br />

Deutsch keine Sozialleistungen“<br />

und „Ohne Deutsch keine Wohnung“.<br />

Ergänzt um die Botschaft:<br />

„Da<strong>mit</strong> wir uns richtig verstehen“.<br />

Wer diese Regeln nicht befolgen<br />

wolle, der müsse <strong>mit</strong> Konsequenzen<br />

rechnen, erklärte Haimbuchner.<br />

Die bisher geübte Nachsicht<br />

aus falsch verstandener Toleranz<br />

habe nur die Integrationsunwilligkeit<br />

gefördert.<br />

Oberösterreichs FPÖ-Landesparteichef<br />

Manfred Haimbuchner<br />

präsentierte die neuen Plakate.<br />

Die FPÖ-Politiker Wolfgang Zanger, Mario Kunasek,<br />

Gerhard Kurzmann und Walter Rosenkranz (v.l.) stellten<br />

sich unter der Moderation von Christian Hiebler (Mitte)<br />

den Fragen der Zeltweger Bürger zum Thema Asyl.<br />

Am Freitag vergangener Woche<br />

lud die FPÖ Murtal im Volksheim<br />

Zeltweg zu einer Podiumsdiskussion<br />

unter dem Motto „Asyl – Zwischen<br />

Recht und Missbrauch“.<br />

Neben dem Bezirksparteiobmann,<br />

Nationalrat Wolfgang Zanger, diskutierten<br />

der Spitzenkandidat für<br />

die Landtagswahl, Mario Kunasek,<br />

Landesparteiobmann Gerhard<br />

Kurzmann und Niederösterreichs<br />

FPÖ-Landesparteiobmann Walter<br />

Rosenkranz. Moderiert wurde die<br />

Veranstaltung vom Betriebsberater<br />

der Landwirtschaftskammer,<br />

Christian Hiebler.<br />

Wie brisant und interessant dieses<br />

Thema im Murtal ist, zeigte die<br />

große Teilnehmerzahl von fast 200<br />

Besuchern. Da bis zum offiziellen<br />

Ende der Veranstaltung um 22 Uhr<br />

noch immer nicht alle Fragen der<br />

Bürger beantwortet waren, nahmen<br />

sich die FPÖ-Politiker noch Zeit,<br />

auf alle brisanten Argumente einzugehen.<br />

„Die positive Resonanz<br />

dieser konstruktiven und vor allem<br />

sachlichen Diskussion zeigt, dass<br />

sich die Bürger zum Thema Asyl<br />

mehr Einbindung und Information<br />

wünschen“, bilanzierte Bezirksparteiobmann<br />

Zanger.<br />

Das Interesse der Besucher an<br />

der Infoveranstaltung in Zeltweg<br />

war enorm.<br />

Foto: Andreas Ruttinger<br />

Foto: Andreas Ruttinger<br />

Foto: FPÖ Fohnsdorf<br />

Prominente Gäste der Blauen Ballnacht: HC Strache (3.v.r.),<br />

Bezirksparteiobmann Martin Graf (links) sowie die Wiener Landtagsabgeordneten<br />

Karl Baron (3.v.l.) und Udo Guggenbichler (rechts).<br />

Fotos: Thomas Hüttner (5)<br />

24. Blaue Ballnacht denus und viele andere gaben der<br />

Über 160 Gäste erlebten einen<br />

vergnüglichen Abend <strong>mit</strong> Musik<br />

von Roberto Maltese und „Magic<br />

Sound“. HC Strache, Johann Gu-<br />

FPÖ Donaustadt und ihrem Obmann<br />

Martin Graf die Ehre. Auf<br />

das Balllokal wurde am Vorabend<br />

ein Farbbeutelanschlag verübt.


Einladung<br />

zur Diskussionsveranstaltung<br />

„Integrationsunwilligkeit und traditionelle<br />

Werte – Ein europäisches Problem!“<br />

Donnerstag, 5. März 2015<br />

Beginn: 19 Uhr<br />

Festsaal des Alten Wiener Rathauses<br />

1010 Wien, Wipplingerstraße 8-10/2. Stock<br />

Einleitende Worte:<br />

Komm.-Rat Walter PRINZ<br />

Präsident des Cajetan-Felder-Instituts<br />

Diskussionsleitung:<br />

Bez.-Rat Mag. Martin HOBEK<br />

Cajetan-Felder-Institut<br />

Diskutanten:<br />

Dipl.-Ing. Tarafa BAGHAJATI<br />

Obm. d. Initiative muslimischer Österreicher<br />

Mag. Thomas HENNEFELD<br />

Landessuperintendent der evang.-reform. Kirche<br />

BR Monika MÜHLWERTH<br />

Vz.-Präs. des Stadtschulrates für Wien a. D.<br />

MEP Harald VILIMSKY<br />

Generalsekretär der FPÖ<br />

Peter FLORIANSCHÜTZ<br />

Landtagsabgeordneter Wien, SPÖ<br />

Vortrag von Geert Wilders<br />

Einladung zur Veranstaltung<br />

Freitag, 27. März 2015<br />

18.30 Uhr (Einlass: 17.30 Uhr)<br />

Hoburg, Großer Redoutensaal<br />

1010 Wien (Eingang Josefsplatz)<br />

Begrüßung:<br />

Am Podium:<br />

Moderation:<br />

Mag. Hilmar KABAS<br />

Präsident des FPÖ-Bildungsinstitutes<br />

Geert WILDERS<br />

Islamkritiker, Vorsitzender der niederländischen<br />

Partij voor de Vrijheid<br />

(Partei für die Freiheit)<br />

Heinz-Christian STRACHE<br />

Bundesparteiobmann der FPÖ, FPÖ-Klubobmann<br />

Harald VILIMSKY<br />

Abgeordneter zum Europäischen Parlament<br />

ACHTUNG: Eine Anmeldung zu dieser Veranstaltung ist unbedingt erforderlich. Nur angemeldete Personen können an der Veranstaltung teilnehmen,<br />

bitte bringen Sie einen amtlichen Lichtbildausweis <strong>mit</strong>. Anmeldung ausschließlich unter: bildungsinstitut@fpoe.at oder 01/512 35 35–36

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