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Kommunaler Richtplan Reigoldswil - Gemeinde Reigoldswil

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<strong>Kommunaler</strong> <strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16. September 2002<br />

nateco


Auftrag<br />

Auftraggeber<br />

Auftragnehmer<br />

Projektleitung<br />

Referenz<br />

<strong>Kommunaler</strong> <strong>Richtplan</strong><br />

Einwohnergemeinde <strong>Reigoldswil</strong><br />

<strong>Richtplan</strong> / Gesamtkoordination:<br />

Planteam S AG; Bahnhofstrasse 19a, Postfach, 6203 Sempach-Station,<br />

Tel. 041 467 25 75 Fax. 041 467 16 60<br />

sempach@planteam.ch; www.planteam.ch<br />

SQS – Zertifikat ISO 9001 am 11. Juli 1999<br />

Roger Michelon, Dipl. Kult. Ing. ETH/SIA, Planer BSP<br />

(Gesamtleitung, Kapitel Siedlung, Verkehr und Infrastruktur)<br />

Hans Buser, lic. phil. II, Biologe<br />

(Kapitel Landschaft und Natur)<br />

rei_richtplan_gv_0902


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Erläuterungen<br />

Vom Leitbild zum <strong>Richtplan</strong> ...<br />

Gleichzeitig mit dem Leitbild «<strong>Reigoldswil</strong> 21» hat der <strong>Gemeinde</strong>rat den kommunalen <strong>Richtplan</strong><br />

erarbeitet. Der <strong>Richtplan</strong> beinhaltet die raumplanerischen Aspekte des Leitbildes. Im Gegensatz<br />

zum kommunalen <strong>Richtplan</strong> kommt dem Leitbild «<strong>Reigoldswil</strong> 21» keine verbindliche Wirkung zu.<br />

Der kommunale <strong>Richtplan</strong> fügt sich damit in den angestrebten Planungsablauf «vom Groben zum<br />

Detail» ein. Dieser führt vom Leitbild zum behördenverbindlichen <strong>Richtplan</strong> und schliesslich zu<br />

den eigentümerverbindlichen Zonenplänen und Quartierplänen, die gestützt auf den <strong>Richtplan</strong><br />

erarbeitet werden.<br />

Der kommunale <strong>Richtplan</strong>...<br />

... zeigt auf, wie sich <strong>Reigoldswil</strong> entwickeln soll. Behörden und Verwaltung richten ihr Handeln<br />

auf die Ziele und Grundsätze des <strong>Richtplan</strong>s aus und koordinieren Planungen und Projektierungen<br />

gestützt auf den <strong>Richtplan</strong>. Der <strong>Richtplan</strong> ist in diesem Sinne für Behörden und<br />

Verwaltung sogenannt «behördenverbindlich».<br />

... hat keine grundeigentümerverbindliche Wirkung.<br />

... konzentriert sich auf die Bestimmung der strategischen Ziele und generellen Massnahmen.<br />

Er lässt bewusst den nötigen Spielraum für den Zeitpunkt der projektbezogenen<br />

Umsetzung offen.<br />

... nimmt keine Entscheide der Stimmberechtigten vorweg. Der <strong>Richtplan</strong> dient aber auch ihnen<br />

als Entscheidungsgrundlage, wenn die Auswirkungen und Überlegungen zu einzelnen Projekten<br />

und Massnahmen im Gesamtzusammenhang beurteilt werden sollen.<br />

... wird vom <strong>Gemeinde</strong>rat überprüft und gegebenenfalls angepasst, wenn sich die Stimmberechtigten<br />

gegen richtplankonforme Projekte entscheiden.<br />

Controlling...<br />

Die Massnahmen des <strong>Richtplan</strong>es sollen umgesetzt werden. Der <strong>Gemeinde</strong>rat erstattet der Bevölkerung<br />

periodisch in geeigneter Form (Presse, <strong>Gemeinde</strong>versammlung usw.) Rechenschaft<br />

über den Stand der Umsetzung. Dazu überprüft er die Massnahmen und passt sie allenfalls geänderten<br />

Voraussetzungen und Randbedingungen an.<br />

Die Massnahmen...<br />

... sind soweit ausgearbeitet, wie es für den nächsten Schritt erforderlich ist.<br />

... sind auf die spezifischen Bedürfnisse von <strong>Reigoldswil</strong> zugeschnitten. Auf Allgemeinplätze<br />

wird verzichtet.<br />

... sind konkret und regen darum zur Diskussion an.<br />

... sind kontrollierbar. Deren Umsetzung kann überprüft werden.<br />

Die behördenverbindlichen Teile<br />

Die behördenverbindlichen Massnahmen sind im kommunalen <strong>Richtplan</strong> zwischen den grauen<br />

Strichen platziert und kursiv geschrieben. Nur diese Abschnitte werden an der <strong>Gemeinde</strong>versammlung<br />

beschlossen und vom Regierungsrat genehmigt.<br />

Die <strong>Richtplan</strong>karte (Luftbilddarstellung) ist Bestandteil des <strong>Richtplan</strong>es. Alle Karteneinträge, die<br />

nicht orientierenden Charakter haben, sind ebenfalls behördenverbindlich.<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco<br />

Erläuterungen I


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Erläuterungen<br />

Der Aufbau...<br />

Die Absicht<br />

Für jede Massnahme<br />

wird aufgezeigt,<br />

welches Ziel erreicht<br />

werden soll.<br />

Der Titel<br />

Der Titel zeigt in<br />

der Klammer das<br />

entsprechende<br />

Kapitel vom Leitbild<br />

«<strong>Reigoldswil</strong><br />

21» an.<br />

Die Priorität<br />

Die Priorität der Massnahme zeigt einerseits das Gewicht<br />

(1-3) auf, mit der die Massnahme angegangen werden<br />

soll, und andererseits deren zeitliche Realisierung (kurzfristig:<br />

6 J., Daueraufgabe).<br />

Die Realisierung der Massnahmen erfolgt jedenfalls<br />

aber im Rahmen der Möglichkeiten der <strong>Gemeinde</strong>.<br />

S 2 Ortsplanung (Leitbild 5.1)<br />

Die Ortsplanung schafft günstige Voraussetzungen für die angestrebte<br />

nachhaltige Entwicklung von <strong>Reigoldswil</strong>. Sie berücksichtigt<br />

die örtlichen Besonderheiten und hilft damit mit, <strong>Reigoldswil</strong> als<br />

eigenständiges Dorf mit hoher Lebensqualität zu fördern. 1 mittelfristig<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat berücksichtigt bei der nächsten Teilrevision der<br />

Ortsplanung im Rahmen der vom RBG verlangten Anpassungen die<br />

Belange der Wohnqualität, des Wohnangebotes / der Baulandreserven,<br />

des Baulandmarktes / der Baulandverflüssigung und der Ökologie<br />

im Siedlungsgebiet.<br />

Der nächste Schritt<br />

1m<br />

Priorität<br />

Die Ortsplanung berücksichtigt insbesondere folgende Zielsetzungen und Massnahmen:<br />

Der nächste Schritt<br />

Der kommunale <strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong> legt<br />

grosses Gewicht auf die Realisierung der<br />

Massnahmen. Unter der Rubrik «Der nächste<br />

Schritt» wird darum für jede Massnahme<br />

festgelegt, wer (in der Regel der <strong>Gemeinde</strong>rat)<br />

welchen nächsten Schritt unternimmt.<br />

Die weitergehenden Bemerkungen<br />

Zu jeder Massnahme wird in weitergehenden Bemerkungen<br />

aufgezeigt, wie die Massnahmen umgesetzt<br />

werden können. Diese sind als erste Anregungen<br />

ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu verstehen,<br />

die den Verantwortlichen bei der Umsetzung<br />

helfen können. Sie sind nicht behördenverbindlich.<br />

Sie haben mitgewirkt ...<br />

Kerngruppe (Leitung und Koordination): <strong>Gemeinde</strong>präsident Siegrist Otto (Leiter Kerngruppe),<br />

Bielser Markus, Dietrich Christoph, Epple Heinz, Plattner Roland, Schaffner Fritz, Steffen Daniel,<br />

Sutter Hansruedi, Vogt Markus, Weber Madeleine, Wilhelm Harry, Zindel Hanspeter.<br />

Arbeitsgruppen: Abt Ruth, Heiniger Peter, Jenni Hansjörg, Sutter Hansruedi, Zindel Hanspeter,<br />

Bielser Markus, Bilat Daniel, Brunner John, Hirsbrunner Andreas, Siegrist Otto, Carbonari Plattner<br />

Mirjam, Dietrich Christoph, Dietrich André, Lipp Anja, Plattner Roland, Seiler Philipp, Vogt Heinz,<br />

Feldner Hans, Plattner Hansruedi, Schweizer Daniel, Schweizer Werner, Vogt Markus, Weber<br />

Madeleine, Brombacher Madgalena, Dettwiler Janine, Dyck Dorothée, Epple Heinz, Laim Marianne,<br />

Mura Annegreth, Schaffner Fritz, Staub Marcel, Staub Roger, Steinmann Plattner Denise, Wilhelm<br />

Harry.<br />

Beratung (Moderation und Organisation <strong>Richtplan</strong>): Planteam S AG (Gesamtleitung, Kapitel<br />

Siedlung, Verkehr und Infrastruktur), Roger Michelon, Esther Ambühl, 6203 Sempach-Station,<br />

nateco (Kapitel Landschaft und Natur), Hans Buser, 4460 Gelterkinden.<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco<br />

Erläuterungen II


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Inhalt<br />

S Siedlung<br />

S 1 Moderates Wachstum 3<br />

S 2 Ortsplanung 4<br />

S 3 Sportstättenplanung 5<br />

S 4 Neugestaltung Dorfplatz 7<br />

S 5 Bauland für neue Firmen / aktive Bodenpolitik 8<br />

S 6 Schutz vor Immissionen 9<br />

S 7 Wohnen für Senioren-/innen 9<br />

V Verkehr<br />

V 1 Verkehrskonzept 11<br />

V 2 Kontrolle Verkehrsregeln 12<br />

L<br />

Landschaft und Natur<br />

L 1 Landschaftsentwicklung 15<br />

L 2 Förderung der Lebensräume 16<br />

L 3 Standortgerechte Landwirtschaft 16<br />

L 4 Standortgerechte Forstwirtschaft 17<br />

L 5 Umweltgerechter Qualitätstourismus 18<br />

L 6 Wasserfallen 18<br />

E<br />

Ver- und Entsorgung<br />

E 1 Wasserversorgung 20<br />

E 2 Abwasserentsorgung 20<br />

E 3 Konzept Grünabfälle 21<br />

E 4 Umsetzung «Label Energiestadt» 21<br />

E 5 Koordination Sendeanlagen 22<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco<br />

Inhalt I


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Siedlung<br />

Übersicht Massnahmen Siedlung<br />

Massnahmen Siedlung<br />

Gewicht Zeitpunkt Realisierung Priorität<br />

gross (1)<br />

mittel (2)<br />

klein (3)<br />

kurzfristig:k<br />

(< 3 J.)<br />

mittelfristig:<br />

m (3-6 J.)<br />

langfristig:<br />

l (> 6 J.)<br />

Daueraufgabe:<br />

d<br />

S 1 Moderates Wachstum<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat legt die Prioritäten der künftigen Siedlungserweiterungen<br />

wie folgt fest:<br />

1.Auffüllen der vorhandenen Baulücken<br />

2.Behutsame Nachverdichtung (Ziel: zusätzliche Wohnungen<br />

realisieren) in bestehenden Quartieren unter<br />

Wahrung des jeweiligen Quartiercharakters<br />

3.Neueinzonungen bei ausgewiesenem Bedarf<br />

S 2 Ortsplanung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat berücksichtigt bei der nächsten Teilrevision<br />

der Ortsplanung im Rahmen der vom RBG verlangten<br />

Anpassungen die Belange der Wohnqualität, des Wohnangebotes<br />

/ der Baulandreserven, des Baulandmarktes /<br />

der Baulandverflüssigung und der Ökologie im Siedlungsgebiet.<br />

S 3 Sportstättenplanung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat erarbeitet im Zusammenhang mit der<br />

neuen Sekundarschulstufe I auf der Grundlage des kantonalen<br />

Sportanlagenkonzeptes (KASAK) zusammen mit<br />

den zuständigen kantonalen Stellen eine Sportstättenplanung<br />

(mit den Bereichen Wassersport, Sportangebot<br />

im Siedlungs- und Landschaftsraum und Spielanlagen für<br />

Kinder), welche die Bedürfnisse der umliegenden <strong>Gemeinde</strong>n<br />

aufnimmt. Er klärt die Bedürfnisse mit den Beteiligten<br />

ab.<br />

S 4 Neugestaltung Dorfplatz<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat setzt eine Arbeitsgruppe «Dorfplatz»<br />

ein, die in Zusammenarbeit mit den kantonalen Stellen<br />

und den verschiedenen Interessengruppen ein Gestaltungskonzept<br />

(mit den Themen: generelle Prinzipien, Busführung,<br />

Parkierung, Fussgängerführung und Wohnen am<br />

Dorfplatz) für die Umgestaltung des Dorfplatzes erarbeitet.<br />

S 5 Bauland für neue Firmen / aktive Bodenpolitik<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat überprüft die Baureife der Arbeitszonen,<br />

erarbeitet im Sinne einer Vorleistung gemeinsam mit der<br />

Eigentümerschaft die noch fehlenden Voraussetzungen<br />

und sichert sie rechtlich. Bei Angeboten von Gewerbeland<br />

wird der Landkauf durch die <strong>Gemeinde</strong> geprüft.<br />

X X 1d<br />

X X 1m<br />

X X 2k<br />

X X 1k<br />

X X 2m<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Siedlung 1


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Siedlung<br />

Massnahmen Siedlung<br />

Gewicht Zeitpunkt Realisierung Priorität<br />

gross (1)<br />

mittel (2)<br />

klein (3)<br />

kurzfristig:k<br />

(< 3 J.)<br />

mittelfristig:<br />

m (3-6 J.)<br />

langfristig:<br />

l (> 6 J.)<br />

Daueraufgabe:<br />

d<br />

S 6 Schutz vor Immissionen<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat achtet im Rahmen seiner Tätigkeit darauf,<br />

die Immissionen im Dorf möglichst gering zu halten. X X 2d<br />

S 7 Wohnen für Senioren-/innen<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat berücksichtigt im Rahmen seiner Planungen<br />

und seiner Bautätigkeit die Anliegen für seniorengerechtes<br />

Wohnen.<br />

X X 3d<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Siedlung 2


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Siedlung<br />

Das wollen wir...<br />

... die hohe Lebensqualität in <strong>Reigoldswil</strong> noch steigern<br />

... ein angemessenes Wohnungsangebot erhalten<br />

... der Bevölkerung attraktive Sport- und Freizeitmöglichkeiten anbieten<br />

... das Zentrum von <strong>Reigoldswil</strong> attraktiver gestalten<br />

... die heute vorhandene Anzahl der Arbeitsplätze nicht reduzieren<br />

... das heute vorhandene umfangreiche und recht vollständige Angebot in Bezug auf Handel,<br />

Gewerbe, Gastronomie und Dienstleistungen erhalten<br />

... zur Selbstständigkeit der Betagten beitragen<br />

Das machen wir...<br />

S 1 Moderates Wachstum (Leitbild: --)<br />

Das übergeordnete Ziel der Entwicklung ist die Erhaltung und<br />

Verbesserung des Lebensraumes von <strong>Reigoldswil</strong>. Den kommenden<br />

Generationen wird ein angemessener Handlungsspielraum<br />

gesichert. Es wird eine moderate Entwicklung von hoher<br />

Qualität angestrebt, die auf die heutigen und künftigen Infrastrukturkapazitäten<br />

abgestimmt ist und die auf die Bedürfnisse<br />

der Bevölkerung Rücksicht nimmt. 1 Daueraufgabe<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat legt die Prioritäten der künftigen Siedlungserweiterungen<br />

wie folgt fest:<br />

1. Auffüllen der vorhandenen Baulücken<br />

2. Behutsame Nachverdichtung (Ziel: zusätzliche Wohnungen<br />

realisieren) in bestehenden Quartieren unter Wahrung des<br />

jeweiligen Quartiercharakters<br />

3. Neueinzonungen bei ausgewiesenem Bedarf<br />

1d<br />

Der nächste Schritt<br />

Priorität<br />

Die ausgewiesenen Siedlungsreserven im gültigen Zonenplan sind vorderhand ausreichend.<br />

Eine Erweiterung drängt sich momentan nicht auf. Siedlungserweiterungen werden nur bei ausgewiesenem<br />

Bedarf vorgenommen.<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Siedlung 3


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Siedlung<br />

S 2 Ortsplanung (Leitbild: L 5.1)<br />

Die Ortsplanung schafft günstige Voraussetzungen für die angestrebte<br />

nachhaltige Entwicklung von <strong>Reigoldswil</strong>. Sie berücksichtigt<br />

die örtlichen Besonderheiten und hilft damit mit, <strong>Reigoldswil</strong><br />

als Dorf mit hoher Lebensqualität zu fördern. 1 mittelfristig<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat berücksichtigt bei der nächsten Teilrevision<br />

der Ortsplanung im Rahmen der vom RBG verlangten Anpassungen<br />

die Belange der Wohnqualität, des Wohnangebotes / der<br />

Baulandreserven, des Baulandmarktes / der Baulandverflüssigung<br />

und der Ökologie im Siedlungsgebiet.<br />

Der nächste Schritt<br />

1m<br />

Priorität<br />

Die Ortsplanung berücksichtigt insbesondere folgende Zielsetzungen und Massnahmen:<br />

Wohnqualität:<br />

Die positiven Qualitäten im Dorf werden so verstärkt, dass alle davon profitieren.<br />

• Expertise BfU / Sicherheitsinspektorat (SIT) erstellen<br />

• Lärmbelastung und mögliche Massnahmen durch kantonale Lärmfachstelle abklären<br />

• Dorffest, Quartiere zeigen ihr Gesicht, Wettbewerb<br />

• Die offenen Gewässer im Siedlungsgebiet sind wo möglich und sinnvoll aufzuwerten.<br />

Wohnangebot / Baulandreserven:<br />

Das heutige Wohnangebot mit vielfältigem Angebot für alle Wohnbedürfnisse bleibt erhalten. Im<br />

Rahmen der Revision wird überprüft, ob die gemäss Bauordnung möglichen Nutzungen (z.B.<br />

Wohnformen) den Bedürfnissen der Bevölkerung noch entsprechen. Die Baulandreserven werden<br />

in optimaler und massvoll verdichteter Weise zu Gunsten der Interessenten erschlossen und<br />

überbaut.<br />

• <strong>Gemeinde</strong>eigene Liegenschaften korrekt unterhalten / verwalten<br />

• Zonenplanung mit vorhandenen Bauzonenreserven überprüfen<br />

• Kosten-/Nutzen-Überlegungen zu den Baulandreserven anstellen<br />

• Erschliessungsbedarf mit Eigentümer/-innen individuell besprechen und abklären<br />

• offene Erschliessungen bedarfsgerecht realisieren: keine Überraschungen für kommunalen<br />

Finanzhaushalt (Investitionsbedarf)<br />

Baulandmarkt / Baulandverflüssigung:<br />

Der Bodenmarkt wird soweit verflüssigt, dass Ansiedlungswillige zu einem vernünftigen Preis<br />

Land erwerben können. Dazu ergreift die <strong>Gemeinde</strong> geeignete Massnahmen. Sie prüft insbesondere<br />

• die Durchsetzung der Erschliessungspflicht der <strong>Gemeinde</strong> bei gleichzeitiger Abwälzung der<br />

Kosten auf die Grundeigentümer<br />

• den Abschluss von Verträgen bei Neueinzonungen mit dem Ziel, die Realisierungswilligkeit<br />

zu fördern<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Siedlung 4


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Siedlung<br />

Ökologie im Siedlungsgebiet:<br />

Die bestehenden Bauzonen werden möglichst optimal ausgenutzt. Dabei sind auch die Belange<br />

des ökologischen Ausgleichs und der Vernetzung im Siedlungsgebiet zu beachten:<br />

• Ist-Aufnahme der Bauvolumenreserve und der Grünflächenanteile erstellen<br />

• Ruderal- und Grünflächen ausweiten<br />

• Versiegelungsgrad herabsetzen<br />

• Entwicklung wertvoller Lebensräume<br />

Gestaltung / Orts- und Denkmalschutz:<br />

Eine gute Gestaltung der Quartiere hilft mit, die bereits heute hohe Wohnqualität weiter zu verbessern.<br />

Bei Neubauquartieren wird der attraktiven Gestaltung hohe Priorität zugemessen.<br />

Die Entwicklung von <strong>Reigoldswil</strong> nimmt auf die schützenswerten Ortsteile und Schutzobjekte<br />

Rücksicht. Im Rahmen der Zonenplanung werden die Schutzgebiete und -objekte dort dauerhaft<br />

geschützt, wo dies nicht bereits durch den Kanton erfolgt ist.<br />

Infrastruktur:<br />

Die Siedlungsentwicklung wird auf die Infrastrukturkapazitäten abgestimmt. Wo notwendig werden<br />

geeignete Flächen in der Zone für öffentliche Werke und Anlagen gesichert.<br />

Detailhandel:<br />

Für die Erhaltung der bestehenden und die allfällige Ansiedlung neuer Detailhandelsbetriebe<br />

werden günstige Voraussetzungen geschaffen. Dabei soll insbesondere das Dorfzentrum gestärkt<br />

werden. Bei Bedarf werden Gebiete ausgeschieden, in denen grössere Neuansiedlungen<br />

Detailhandel (z.B. Fachmärkte mit regionalem Einzugsgebiet) nicht erwünscht sind.<br />

S 3 Sportstättenplanung (Leitbild: L 3.1)<br />

Eine umfassende Sportstättenplanung für die nächsten 10 Jahre<br />

erleichtert den sinnvollen und koordinierten Ausbau der Sportund<br />

Freizeitanlagen. 2 kurzfristig<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat erarbeitet im Zusammenhang mit der neuen<br />

Sekundarschulstufe auf der Grundlage des kantonalen Sportanlagenkonzeptes<br />

(KASAK) zusammen mit den zuständigen kantonalen<br />

Stellen eine Sportstättenplanung (mit den Bereichen Wassersport,<br />

Sportangebot im Siedlungs- und Landschaftsraum und<br />

Spielanlagen für Kinder), welche die Bedürfnisse der umliegenden<br />

<strong>Gemeinde</strong>n aufnimmt. Er klärt die Bedürfnisse mit den Beteiligten<br />

ab.<br />

2k<br />

Der nächste Schritt<br />

Priorität<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Siedlung 5


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Siedlung<br />

Die Sportstättenplanung umfasst insbesondere folgende Bereiche:<br />

Angebot Wassersport:<br />

Alle Altersgruppen können von Bademöglichkeiten Gebrauch machen:<br />

• das Lehrschwimmbecken besser nutzen<br />

• ein Warmwasser-Badetag (Kinder und Betagte) wieder einführen<br />

• Angebot für Altersschwimmen ausbauen<br />

• Bademöglichkeiten im Sommer: z.B. Bachstauen anbieten (unter Berücksichtigung, dass kein<br />

Bachwasser ins Kanalisationsnetz eintreten darf)<br />

Sportangebot im Siedlungsraum:<br />

Erwachsene und Kinder können ungestört Fussball spielen und im Winter Schlittschuh laufen<br />

und Eishockey spielen. Dazu werden folgende Massnahmen geprüft:<br />

• idealen Ort und voraussichtliche Kosten eines Fussballplatzes, einer Natureisbahn und von<br />

Möglichkeiten für Inline-Skates genau abklären<br />

• Halfpipes, Schanzen etc. für Inline-Skates errichten<br />

• Turnhalle (1-3fach) neu bauen<br />

• den bestehenden Tennisplatz ausbauen<br />

Sportangebot im Landschaftsraum:<br />

Ein attraktives Sportangebot im Landschaftsraum lädt zum aktiven Sport treiben ein. Dazu wird<br />

geprüft:<br />

• Vita-Parcours<br />

• Mountainbike-Parcours<br />

• Finnenbahn<br />

• bestehende Schiessanlage optimieren<br />

• Klettern, soweit es mit den Anliegen von Natur und Landschaft vereinbart werden kann<br />

Spielanlagen für Kinder:<br />

Es gibt in <strong>Reigoldswil</strong> einen attraktiven Ort wo sich Kleinkinder/Kinder mit Eltern verweilen können<br />

und ein Spiel- und Lernfeld vorfinden:<br />

• Abklärungen über die Erweiterung des bestehenden Kinderspielplatzes oder eines attraktiven<br />

Neubaus an einem anderen Ort z.B. zusammen mit dem Fussballplatz oder bei der<br />

Tennisanlage vornehmen<br />

• Streichelzoo mit Kleintieren zum Anfassen prüfen<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Siedlung 6


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Siedlung<br />

S 4 Neugestaltung Dorfplatz (Leitbild: A 2.1)<br />

Der Dorfplatz wird etappenweise so umgestaltet, dass er seine<br />

Funktion als Zentrum der <strong>Gemeinde</strong> mit attraktivem Laden- und<br />

Dienstleistungsangebot, als Ein- und Umsteigeort des öffentlichen<br />

Verkehrs und als Ort der Begegnung wieder wahrnehmen<br />

kann. Den Geschäften am Dorfplatz werden in Abstimmung mit<br />

den Anliegen des Ortsbildes und den Anforderungen des Verkehrs<br />

optimale Voraussetzungen für deren Erhaltung und Erweiterung<br />

geschaffen. Wohnen am Dorfplatz bleibt weiterhin attraktiv.<br />

1 kurzfristig<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat setzt eine Arbeitsgruppe «Dorfplatz» ein, die in<br />

Zusammenarbeit mit den kantonalen Stellen und den verschiedenen<br />

Interessengruppen ein Gestaltungskonzept (mit den Themen:<br />

generelle Prinzipien, Busführung, Parkierung, Fussgängerführung<br />

und Wohnen am Dorfplatz) für die Umgestaltung des<br />

Dorfplatzes unter Berücksichtigung der Auflagen des Inventars<br />

der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) sowie des<br />

kantonalen Inventars der geschützten Kulturdenkmäler erarbeitet.<br />

1k<br />

Der nächste Schritt<br />

Priorität<br />

In Abstimmung mit den Anliegen des Ortsbildes und den Anforderungen des Verkehrs wird ein<br />

Gestaltungskonzept erarbeitet. Es bezeichnet insbesondere Strategien bezüglich folgender<br />

Punkte:<br />

• Linienführung des Durchgangsverkehrs<br />

• Fussgängerführung<br />

• Lage der Bushaltestellen und der Wendeschlaufe<br />

• Lage, Anzahl und angestrebte Benutzergruppe der Parkplätze<br />

• Elemente der Aussenraumgestaltung<br />

Die wichtigsten Elemente des Konzeptes werden nach Möglichkeit als Sofortmassnahmen<br />

ohne baulichen Veränderungen provisorisch eingeführt (Markierung, Verkehrsvorschriften).<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Siedlung 7


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Siedlung<br />

S 5 Bauland für neue Firmen / aktive Bodenpolitik (Leitbild: A 1.2)<br />

Es steht genügend Bauland für neue Firmen zur Verfügung. Diese<br />

Flächen werden planungsrechtlich soweit vorbereitet, dass<br />

eine Baubewilligung aufgrund der geleisteten Vorarbeiten rasch<br />

erteilt werden kann. 2 mittelfristig<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat überprüft die Baureife der Arbeitszonen, erarbeitet<br />

im Sinne einer Vorleistung gemeinsam mit der Eigentümerschaft<br />

die noch fehlenden Voraussetzungen und sichert sie<br />

rechtlich. Bei Angeboten von Gewerbeland wird der Landkauf<br />

durch die <strong>Gemeinde</strong> geprüft.<br />

Der nächste Schritt<br />

2m<br />

Priorität<br />

Zur Erhöhung der Standortgunst von <strong>Reigoldswil</strong> als Wirtschaftsstandort werden insbesondere<br />

folgende Massnahmen geprüft:<br />

• Durch die <strong>Gemeinde</strong> die noch nicht überbauten Baulandreserven für Gewerbebetriebe erheben<br />

und deren Verfügbarkeit prüfen<br />

• Durch die <strong>Gemeinde</strong> den Kauf von zusammenhängendem Gewerbeland prüfen und ein<br />

Konzept zur Nutzung dieser Flächen erarbeiten. Die <strong>Gemeinde</strong> verkauft oder vermietet diese<br />

Flächen aufgrund eines konkreten Nutzungskonzeptes parzellenweise an bauwillige Unternehmer.<br />

• In <strong>Reigoldswil</strong> gibt es relativ viele nicht oder extensiv genutzte Räumlichkeiten. Durch entsprechende<br />

Informationspolitik Kontakte zwischen den Besitzern dieser Gebäude und den<br />

interessierten Gewerbetreibenden herstellen<br />

Die Massnahmen werden mit den kurz- und langfristigen Aktivitäten der Wirtschaftsförderung<br />

koordiniert.<br />

S 6 Schutz vor Immissionen (Leitbild: L 5.2)<br />

Auf die Verkehrs- und Lärmexposition speziell entlang der<br />

Hauptstrasse, am Dorfplatz und im Oberbiel wird im Rahmen der<br />

Planungen Rücksicht genommen. 2 Daueraufgabe<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat achtet im Rahmen seiner Tätigkeit darauf, die<br />

Immissionen im Dorf möglichst gering zu halten.<br />

Der nächste Schritt<br />

2d<br />

Priorität<br />

Dazu berücksichtigt der <strong>Gemeinde</strong>rat insbesondere:<br />

• Es werden nach Möglichkeit keine Entscheide getroffen, die eine Erhöhung der Immissionen<br />

zur Folge haben<br />

• Für die Verkehrs- und Lärmbelastung im Oberbiel ein Konzept erarbeiten und umsetzen<br />

• Entscheide mit Verkehrs- und Lärmrelevanz mit geeigneten Auflagen verbinden<br />

• Für die Verkehrs- und Lärmbelastung entlang den Ausfallstrassen nach Bretzwil und Ziefen<br />

in Zusammenarbeit mit dem Kanton ein griffiges Konzept umsetzen.<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Siedlung 8


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Siedlung<br />

S 7 Wohnen für Senioren-/innen (Leitbild 4.1)<br />

Das regionale Alters- und Pflegeheim ist ein Ort, wo sich Alt und<br />

Jung begegnen. Es besteht daneben ein ausreichendes Angebot,<br />

auch im Alter möglichst lange selbständig zu wohnen oder<br />

Wohngemeinschaften zu bilden. 3 Daueraufgabe<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat berücksichtigt im Rahmen seiner Planungen<br />

und seiner Bautätigkeit die Anliegen für seniorengerechtes Wohnen.<br />

Der nächste Schritt<br />

3d<br />

Priorität<br />

Dazu werden insbesondere folgende Massnahmen geprüft und gefördert:<br />

• Wohngemeinschaften in Privatliegenschaften bilden<br />

• Reglement für die Subventionierung von Einliegerwohnungen erarbeiten<br />

• Erstellung von Einliegerwohnungen fördern<br />

• Alterswohnungen bereitstellen<br />

• Infrastrukturangebot im Altersheim überprüfen<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Siedlung 9


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Verkehr<br />

Übersicht Massnahmen Verkehr<br />

Massnahmen Verkehr<br />

V 1 Verkehrskonzept<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat erarbeitet mit den Fachstellen ein Verkehrskonzept<br />

mit dem Ziel, die Massnahmen der verschiedenen<br />

Verkehrsträger gegenseitig zu koordinieren<br />

und die Prioritäten der Realisierung festzulegen. Das<br />

Verkehrskonzept beinhaltet generelle Massnahmen, den<br />

Langsamverkehr, den öffentlichen und privaten Verkehr<br />

und die Parkierung.<br />

V 2 Kontrolle Verkehrsregeln<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat bezeichnet die gefahrenträchtigen<br />

Stellen des Verkehrsnetzes und fördert die Kontrolle zur<br />

Einhaltung der Verkehrsregeln durch die zuständigen<br />

Stellen.<br />

gross (1)<br />

mittel (2)<br />

klein (3)<br />

kurzfristig:k<br />

(< 3 J.)<br />

mittelfristig:<br />

m (3-6 J.)<br />

langfristig:<br />

l (> 6 J.)<br />

Gewicht Zeitpunkt Realisierung Priorität<br />

Daueraufgabe:<br />

d<br />

X X 3m<br />

X X 3d<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Verkehr 10


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Verkehr<br />

Das wollen wir...<br />

... gute Bedingungen für alle Verkehrsteilnehmenden<br />

... attraktive öffentliche Verkehrserschliessung<br />

Das machen wir...<br />

V 1 Verkehrskonzept (Leitbild: F 4.1)<br />

Ein Verkehrskonzept für alle Verkehrsteilnehmenden zeigt auf,<br />

welche Massnahmen mit welcher Priorität getroffen werden. Die<br />

Massnahmen gemäss Konzept werden mit Priorität umgesetzt. 3 mittelfristig<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat erarbeitet mit den Fachstellen ein Verkehrskonzept<br />

mit dem Ziel, die Massnahmen der verschiedenen Verkehrsträger<br />

gegenseitig zu koordinieren und die Prioritäten der<br />

Realisierung festzulegen. Das Verkehrskonzept beinhaltet generelle<br />

Massnahmen, den Langsamverkehr, den öffentlichen und<br />

privaten Verkehr und die Parkierung.<br />

Dabei werden insbesondere folgende speziellen Erschliessungsfragen<br />

geregelt:<br />

- Anschluss Adlenbergweg: Der Anschluss an die Kantonsstrasse<br />

bleibt grundsätzlich gewährleistet, die Verkehrssicherheit<br />

wird erhöht. Im Hinblick auf die Erschliessung der noch unüberbauten<br />

Bauzonen und des allfälligen Reservebaugebietes<br />

wird zusammen mit dem Kanton nach geeigneten<br />

Lösungen gesucht.<br />

- Die Erschliessung der noch unüberbauten Flächen der Bauzone<br />

Stacher soll über die bestehende nördliche Brücke erfolgen.<br />

3m<br />

Der nächste Schritt<br />

Priorität<br />

Das Verkehrskonzept koordiniert insbesondere folgende Bereiche und Anliegen:<br />

Generell:<br />

• Gefahrenstellen im Dorf (Rüschel, Oberbiel usw.) aufzeigen und Vorschläge zu deren Entschärfung<br />

machen<br />

• Eine sinnvolle Parkplatzbewirtschaftung vorschlagen<br />

• Beim öffentlichen Verkehrsmittel inklusive Park-and-Ride-System Optimierungsmöglichkeiten<br />

suchen<br />

• Kostenfolgen der verschiedenen Punkte aufzeigen<br />

Langsamverkehr:<br />

Auf zusammenhängenden Fuss- und Radroutennetzen können die wichtigsten Ziele der <strong>Gemeinde</strong><br />

attraktiv und abseits der Strasse erreicht werden. Beim Zusammentreffen mit dem Netz<br />

des motorisierten Verkehrs, insbesondere bei Querungen wird mit gestalterischen und organisatorischen<br />

Mitteln eine hohe Sicherheit gewährleistet.<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Verkehr 11


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Verkehr<br />

• Die kritischen Stellen gemäss BfU-Bericht sichern<br />

• Trottoirvorsprung bauen (verbessert Sicht Richtung Bretzwil)<br />

• Der Fusswegrichtplan nach Weggesetz wird erarbeitet.<br />

Öffentlicher Verkehr<br />

Der öffentliche Verkehr gewährleistet die Erschliessung von <strong>Reigoldswil</strong> für die nicht motorisierten<br />

Besucher und Bevölkerung. Attraktive Anschlüsse ans übergeordnete Netz des öffentlichen<br />

Verkehrs erhöhen die Attraktivität des Angebotes.<br />

• Für Touristen an den Wochenenden Anreize schaffen um die öffentlichen Verkehrsmittel zu<br />

benutzen.<br />

• Die Arbeitsgebiete nach Möglichkeit attraktiv an die Regionalbuslinien anschliessen.<br />

• Die Busse werden nicht mehr wie bis anhin am Dorfplatz abgestellt, sondern die Parkplätze<br />

werden an einen anderen Standort verlegt (mögliche Variante: ÖW-Zone Bretzwilerstrasse<br />

/ Paul Suter-Weg).<br />

• Die Einrichtung eines öffentlichen Verkehrsmittels zwischen Dorfplatz und Talstation Gondelbahn<br />

prüfen (ev. auf privater Basis).<br />

• Die Einführung eines ortsbusähnlichen öffentlichen Verkehrsmittels (z.B. Ringjet) prüfen.<br />

Motorisierter Individualverkehr<br />

Das Siedlungsgebiet von <strong>Reigoldswil</strong> ist mit dem motorisierten Individualverkehr gut erreichbar. Im<br />

Zentrum und in den Wohngebieten verläuft der Verkehr so, dass eine hohe Sicherheit und eine<br />

grosse Wohnqualität gewährleistet wird. Insbesondere folgende Aufgaben werden angegangen:<br />

• Verkehrsführung Dorfplatz überprüfen und allenfalls neu regeln.<br />

• Pilotversuch Tempo 30 starten und gegebenenfalls Tempo 30 Zonen in den Quartieren einführen.<br />

Parkierung<br />

An geeignete Stellen werden Sammelparkierungen zur Verfügung gestellt. Es wird eine Parkplatzbewirtschaftung<br />

geprüft.<br />

V 2 Kontrolle Verkehrsregeln (Leitbild: F 4.2)<br />

Insbesondere die Verkehrssicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer<br />

wird gesteigert. Bauliche Massnahmen werden<br />

unterstützt durch verkehrserzieherische Massnahmen. 3 Daueraufgabe<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat bezeichnet die gefahrenträchtigen Stellen des<br />

Verkehrsnetzes und fördert die Kontrolle zur Einhaltung der Verkehrsregeln<br />

durch die zuständigen Stellen.<br />

Der nächste Schritt<br />

3d<br />

Priorität<br />

Dazu sind folgende Massnahmen vorgesehen:<br />

• Kontrolle durch Polizei (als Dauerauftrag) verstärken<br />

• Verkehrsteilnehmer über Gefahrenpunkte informieren und aufklären (Pressemitteilungen,<br />

Hinweistafeln, «Sicherheitswochen» bei Schulbeginn usw.)<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Verkehr 12


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Landschaft und Natur<br />

Übersicht Massnahmen Landschaft und Natur<br />

Massnahmen Landschaft und Natur<br />

Gewicht Zeitpunkt Realisierung Priorität<br />

gross (1)<br />

mittel (2)<br />

klein (3)<br />

kurzfristig:k<br />

(< 3 J.)<br />

mittelfristig:<br />

m (3-6 J.)<br />

langfristig:<br />

l (> 6 J.)<br />

Daueraufgabe:<br />

d<br />

L 1 Landschaftsentwicklung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat leitet die Überarbeitung des Zonenplanes<br />

Landschaft ein. X X 1k<br />

L 2 Förderung der Lebensräume<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat vollzieht den Landschaftsplan. Er<br />

nimmt dazu Kontakt mit dem ARP und den Landwirten<br />

auf.<br />

L 3 Standortgerechte Landwirtschaft<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat veranlasst im Rahmen seiner Möglichkeiten<br />

Massnahmen für eine nachhaltige Bewirtschaftung.<br />

L 4 Standortgerechte Forstwirtschaft<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat berücksichtigt im Rahmen der Ortsplanungsrevision<br />

die Schaffung von Schongebieten im<br />

Wald und koordiniert sie mit den touristischen Sperrzonen.<br />

Die Waldgesellschaftenkarte mit Kommentar (Waldstandorte<br />

beider Basel) bildet die Arbeitsgrundlage für<br />

die naturnahe Bewirtschaftung.<br />

L 5 Umweltgerechter Qualitätstourismus<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat prüft in Zusammenarbeit mit Gewerbe<br />

und Restaurants im Rahmen der Ortsplanungsrevision<br />

die Einführung von touristischen Sperrzonen.<br />

L 6 Wasserfallen<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat stellt die Interessen der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Reigoldswil</strong> am Gebiet der Wasserfallen zusammen<br />

(Wasserschutz, Tourismus, Naturschutz, ....) und erarbeitet<br />

eine Strategie für das weitere Vorgehen.<br />

X X 1k<br />

X X 1d<br />

X X 1k<br />

X X 1k<br />

X X 1m<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Landschaft und Natur 13


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Landschaft und Natur<br />

Das wollen wir...<br />

... das Baugebiet nicht mehr vergrössern und die Baulandreserven konstant halten<br />

... den heutigen Zustand des Lebensraumes erhalten und mit gezielten finanziellen Mitteln positiv<br />

beeinflussen.<br />

... einheimische Produkte fördern.<br />

... einen «WEP» (Waldentwicklungsplan) erstellen.<br />

... Anteil an öffentlichem Wald wenn möglich vergrössern.<br />

... den naturnahen Tourismus fördern (Naturaktivitäten).<br />

Das machen wir...<br />

L 1 Landschaftsentwicklung (Leitbild: N 1.1)<br />

Die bestehende Landwirtschaftsfläche bleibt erhalten. Die Ausstattung<br />

der Landschaft mit Naturelementen wird verbessert.<br />

Vorhandene Bausubstanz wird vorrangig ausgenutzt. 1 kurzfristig<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat leitet die Überarbeitung des Zonenplanes<br />

Landschaft ein.<br />

Der nächste Schritt<br />

1k<br />

Priorität<br />

Bei der Überarbeitung des Zonenplanes werden folgende Punkte geprüft:<br />

• Bei Bauvorhaben die Möglichkeiten der Nutzung der bestehenden Gebäuden abklären. Entsprechende<br />

Bestimmungen zum Vorgehen bei Bauvorhaben festlegen<br />

• Mit Ausdolungsaktionen den Anteil offener Gewässer erhöhen<br />

• Keine zusätzliche Strassen mehr bauen<br />

• Die Anzahl der Freizeitzonen auf dem heutigen Stand belassen (Skiliftzone und Seilbahnzone)<br />

Die zukünftige Nutzung nimmt Rücksicht auf die wertvollen Magerwiesen in diesen<br />

Zonen (z.B. Erstellen eines Sesselliftes mit Möglichkeit zum ganzjährigen Betrieb anstelle<br />

eines Skiliftes, wobei die Linienführung grundsätzlich überprüft werden soll).<br />

• Vorranggebiete für Natur- und Landschaft sichern<br />

• Defizitgebiete aufwerten<br />

• Lebensraumverbundsystem schaffen<br />

• Erholung und Tourismus entwickeln und dabei Konflikte zwischen Schutz und Nutzung lösen<br />

(z.B. Klettern und Naturschutz, Reptilienschutz und Feuerstellen am Waldrand)<br />

• Fruchtfolgeflächen erhalten<br />

• Die «Spezialzone Steinbruch» im Gebiet Ziegelhütte bleibt erhalten. Im Rahmen der weiteren<br />

Planungen wird dem ökologischen Wert der Grube grosses Gewicht beigemessen (keine<br />

Auffüllung, keine Aufforstung, Pflegemassnahmen).<br />

• Die bestehende Deponie Eichenkeller wird erhalten und bei Bedarf allenfalls erweitert.<br />

Als Grundlage für die Zonenplanrevision wird die Erarbeitung eines Landschaftsentwicklungskonzept<br />

(LEK) geprüft. Es zeigt auf, in welche Richtung sich die Landschaft von <strong>Reigoldswil</strong><br />

entwickeln soll ohne schon grundeigentümerverbindlich zu sein.<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Landschaft und Natur 14


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Landschaft und Natur<br />

L 2 Förderung der Lebensräume (Leitbild: N 5.1)<br />

Die Landschaft und deren Lebensräume werden als Grundlage<br />

für eine nachhaltige Nutzung geschützt und aufgewertet.<br />

1 kurzfristig<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat vollzieht den Landschaftsplan. Er nimmt dazu<br />

Kontakt mit dem ARP und den Landwirten auf.<br />

Der nächste Schritt<br />

1k<br />

Priorität<br />

Die Umsetzung des geltenden Landschaftsplanes bedeutet insbesondere:<br />

• Nach Möglichkeit keine weiteren Leitungen (z.B. Gas, Strom, Antennen usw.) im Gebiet bewilligen<br />

• Den Natur- und Umweltschutz professionell betreiben (siehe dazu andere Kapitel)<br />

• Das Bürgerland naturnaher bewirtschaften (Nutzungsauflagen), Projekt «Kühweide» in<br />

Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten, der Abteilung Natur- und Landschaft des<br />

ARP‘s realisieren (Schutzgebiete für seltene Vogelarten wie Neuntöter und für spezielle Lebensraum<br />

an einem Nordhang)<br />

• Ein Aktionsprogramm zur Vermeidung von Umweltschäden und -belastungen wie Bodenverdichtungen,<br />

Bodenerosion, Gewässerverschmutzung usw. erarbeiten.<br />

• Der <strong>Gemeinde</strong>rat vollzieht den Landschaftsplan in engem Kontakt mit den Grundeigentümern,<br />

den Bewirtschaftern und den kantonalen Amtsstellen.<br />

L 3 Standortgerechte Landwirtschaft (Leitbild: N 2.1)<br />

Die Landwirtschaft wird konsequent auf eine nachhaltige Bewirtschaftung<br />

ausgerichtet.<br />

1 Daueraufgabe<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat veranlasst im Rahmen seiner Möglichkeiten<br />

Massnahmen für eine nachhaltige Bewirtschaftung.<br />

Der nächste Schritt<br />

1d<br />

Priorität<br />

Massnahmen zur nachhaltigen Bewirtschaftung können insbesondere sein:<br />

• Durch Aktionen die Anzahl unproduktiver Standorte wie Hecken usw. im Landwirtschaftsgebiet<br />

erhöhen<br />

• Um die Anzahl der Hochstammbäume auf dem heutigen Stand zu sichern, werden Projekte<br />

gestartet (z.B. für jedes Neugeborene wird ein Baum gepflanzt, Anlegen einer Sortensammlung<br />

auf Bürgerland u.ä.).<br />

• Die Produktion der regionalen Landwirtschaft so gestalten, dass sie den Bedürfnissen der<br />

lokalen Verbrauchern entspricht (ev. ökologischer/naturnaher), eine Bedarfsabklärung<br />

durchführen.<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Landschaft und Natur 15


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Landschaft und Natur<br />

• Die Landwirtschaft durch die <strong>Gemeinde</strong> so unterstützen, dass sie ihre Aufgaben zur Pflege<br />

der Landschaft wahrnehmen kann. Ein Leistungskatalog «Preisliste für Landschaftselement»<br />

erstellen<br />

• Die regionale Landschaft durch den Anbau spezieller Sorten aufwerten (keine Monokulturen)<br />

• Ein Aktionsprogramm zur Vermeidung von Umweltschäden und –Belastungen wie Bodenverdichtungen,<br />

Bodenerosion, Gewässerverschmutzung usw. erarbeiten.<br />

• Die Massnahmen im landwirtschaftlich genutzten Gebiet berücksichtigen die Bedürfnisse<br />

der rationellen Bewirtschaftung.<br />

L 4 Standortgerechte Forstwirtschaft (Leitbild: N 4.1)<br />

Die Forstwirtschaft wird konsequent auf eine nachhaltige Bewirtschaftung<br />

ausgerichtet.<br />

1 kurzfristig<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat berücksichtigt im Rahmen der Ortsplanungsrevision<br />

die Schaffung von Schongebieten im Wald und koordiniert<br />

sie mit den touristischen Sperrzonen. Die Waldgesellschaftenkarte<br />

mit Kommentar (Waldstandorte beider Basel) bildet die<br />

Arbeitsgrundlage für die naturnahe Bewirtschaftung.<br />

Der nächste Schritt<br />

1k<br />

Priorität<br />

Massnahmen zur standortgerechten Waldbewirtschaftung sind insbesondere:<br />

• Quelleneinzugsgebiete schonen. Die Trinkwasserqualität steht über der forstlichen Nutzung<br />

• Das Forstpersonal laufend weiterbilden<br />

• Alle Waldränder gestuft ausgestalten<br />

• Den naturnahen Wald erhalten (keine Monokulturen, extensiver nutzen, angepasste Waldnutzung,<br />

nur einheimische Pflanzen etc.)<br />

• Zum Verkauf angebotene Waldstücke durch die <strong>Gemeinde</strong> kaufen<br />

• Die Waldfläche im Bann von <strong>Reigoldswil</strong> nicht verkleinern<br />

• Wald muss seine Schutzfunktionen wahrnehmen können. Der Wald ist unsere Lunge (Wasserrückhaltung,<br />

Filter usw.)<br />

• Der Wald als Lebensraum für eine vielfältige Flora und Faune (Wild, Vögel u.ä.) erhalten<br />

• Das «Nutz- und Schutzkonzept Waldnaturschutzgebiete in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Reigoldswil</strong>» wird<br />

umgesetzt.<br />

• Der Absatz des Nutzholzes und des Energieholzes wird gefördert.<br />

• In den <strong>Gemeinde</strong>bauten wird möglichst einheimisches Holz verwendet.<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Landschaft und Natur 16


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Landschaft und Natur<br />

L 5 Umweltgerechter Qualitätstourismus (Leitbild: N 3.2)<br />

Es wird eine möglichst hohe Wertschöpfung aus dem Tourismus<br />

angestrebt ohne dabei die landschaftlichen Schönheiten von<br />

<strong>Reigoldswil</strong> zu beeinträchtigen. <strong>Reigoldswil</strong> ist ein Naherholungsgebiet.<br />

1 kurzfristig<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat prüft in Zusammenarbeit mit Gewerbe und Restaurants<br />

im Rahmen der Ortsplanungsrevision die Einführung<br />

von touristischen Sperrzonen.<br />

1k<br />

Der nächste Schritt<br />

Priorität<br />

Es sollen folgende Ideen geprüft werden:<br />

• Um die Qualität des Trinkwassers durch den Tourismus (Quellenschutz) nicht zu beeinträchtigen,<br />

«Sperrzonen» einrichten<br />

• Die Übernachtungsmöglichkeiten im Dorf massiv erhöhen. Die <strong>Gemeinde</strong> unterstützt/beteiligt<br />

sich an einem Projekt «Lagerhaus für Gruppe», Backpacker-Unterkunft.<br />

• Mit einem «Bericht zum Zustand unseres Erholungsgebietes», welcher im fünf Jahresrhythmus<br />

durch den <strong>Gemeinde</strong>rat in Auftrag gegeben wird, die touristischen Entwicklungen<br />

kontrollieren und die Verantwortungen für das Gebiet wahrnehmen<br />

• Qualitätstourismus fördern.<br />

• <strong>Reigoldswil</strong> will umweltbewusste Touristen anziehen<br />

• Lärmbelästigungen (z.B. durch Flugverkehr) in <strong>Reigoldswil</strong> durch entsprechende Intervention<br />

des <strong>Gemeinde</strong>rates verhindern/vermindern.<br />

L 6 Wasserfallen (Leitbild: N 1.2)<br />

Das Gebiet der Wasserfallen ist für <strong>Reigoldswil</strong> in verschiedener<br />

Hinsicht wichtig. Es liegt aber ausserhalb des <strong>Gemeinde</strong>gebietes<br />

und damit des Einflussbereichs. Es wird nach Möglichkeiten<br />

gesucht, den Einfluss von <strong>Reigoldswil</strong> auf die Wasserfallen<br />

zu vergrössern. 1 mittelfristig<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat stellt die Interessen der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

am Gebiet der Wasserfallen zusammen (Wasserschutz, Tourismus,<br />

Naturschutz, ....) und erarbeitet eine Strategie für das<br />

weitere Vorgehen.<br />

1m<br />

Der nächste Schritt<br />

Priorität<br />

• Eine enge Zusammenarbeit mit den <strong>Gemeinde</strong>n Waldenburg und Mümliswil suchen<br />

• Die Koordination und Kooperation mit den Kantonen und den <strong>Gemeinde</strong>n Waldenburg und<br />

Mümliswil aufbauen und institutionalisieren<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Landschaft und Natur 17


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Ver- und Entsorgung<br />

Massnahmen Ver- und Entsorgung<br />

E 1 Wasserversorgung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat ergreift geeignete Massnahmen zur<br />

Sicherung einer hohen Wasserqualität. Er informiert die<br />

Bevölkerung periodisch über die Möglichkeiten sparsamen<br />

Wasserverbrauchs. Die <strong>Gemeinde</strong> geht mit gutem<br />

Beispiel voran.<br />

E 2 Abwasserentsorgung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat prüft geeignete Massnahmen im Bereich<br />

Abwasserentsorgung und legt deren Umsetzung<br />

fest.<br />

E 3 Konzept Grünabfälle<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat beauftragt die Umweltkommission mit<br />

der Erarbeitung eines Konzeptes für die Entsorgung der<br />

Grünabfälle.<br />

E 4 Umsetzung «Label Energiestadt»<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat setzt die einzelnen Massnahmen gemäss<br />

der Prioritätenliste des «Labels Energiestadt» <strong>Reigoldswil</strong><br />

um.<br />

E 5 Koordination Sendeanlagen<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat erarbeitet einen Plan mit Gebieten im<br />

Siedlungsgebiet, in denen Antennen der Telekommunikation<br />

möglichst wenig stören. Dieser unverbindliche<br />

Plan ist Grundlage für Koordinationsgespräche mit interessierten<br />

Netzbetreibern.<br />

gross (1)<br />

mittel (2)<br />

klein (3)<br />

kurzfristig:k<br />

(< 3 J.)<br />

mittelfristig:<br />

m (3-6 J.)<br />

langfristig:<br />

l (> 6 J.)<br />

Gewicht Zeitpunkt Realisierung Priorität<br />

Daueraufgabe:<br />

d<br />

X X 1d<br />

X X 2d<br />

X X 3k<br />

X X 1d<br />

X X 2k<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Ver- und Entsorgung 18


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Ver- und Entsorgung<br />

Das wollen wir...<br />

... einwandfreies Leitungssystem (Kanal und Wasser)<br />

... Verminderung des Abfalls<br />

... die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Reigoldswil</strong> entwickelt eine nachhaltige Energiepolitik. Sie verhält sich vorbildlich<br />

bei der Umsetzung ihrer energiepolitischen Zielsetzungen (Massnahmen speditiv umsetzen)<br />

und beeinflusst das Verbrauchsverhalten der Energiekonsumenten aktiv (Motivation der Bevölkerung<br />

zur nachhaltigen Energieversorgung und -nutzung).<br />

... für die Bevölkerung möglichst verträgliche Standorte der Telekommunikations-Antennen<br />

Das machen wir...<br />

E 1 Wasserversorgung (Leitbild: F 1.1)<br />

Die eigene Wasserversorgung von <strong>Reigoldswil</strong> wird langfristig<br />

und nachhaltig sichergestellt. Die Bevölkerung wird zu einem<br />

sparsamen Wasserverbrauch animiert. 1 Daueraufgabe<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat ergreift geeignete Massnahmen zur Sicherung<br />

einer hohen Wasserqualität. Er informiert die Bevölkerung periodisch<br />

über die Möglichkeiten sparsamen Wasserverbrauchs.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> geht mit gutem Beispiel voran.<br />

Der nächste Schritt<br />

1d<br />

Priorität<br />

Zur Sicherstellung der Wasserversorgung werden folgende Anliegen umgesetzt:<br />

• Optimierung der Wasseraufbereitungsanlage Studie für Fremdwasserbezug (Notversorgung)<br />

erarbeiten<br />

• Wasserverbrauch reduzieren<br />

• Defekte Leitungen sukzessive ersetzen<br />

• Ausgeglichene Wasserrechnung anstreben<br />

• Überprüfung und allenfalls Anpassung der Wasserschutzzonen<br />

• Langfristige Sicherung der Quellen und deren Einzugsgebiete<br />

E 2 Abwasserentsorgung (Leitbild: F 1.2)<br />

Die Abwasserentsorgung wird nachhaltig sichergestellt. Die Umsetzung<br />

des Bundesgesetzes (Gewässerschutzbestimmungen)<br />

und des Generellen Entwässerungsplanes GEP soll nach ökologischen<br />

und volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten geplant und<br />

ausgeführt werden. 2 Daueraufgabe<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat prüft geeignete Massnahmen im Bereich Abwasserentsorgung<br />

und legt deren Umsetzung fest.<br />

Der nächste Schritt<br />

• Für das GEP wird ein Umsetzungsplan mit Finanzierungsmodell ausgearbeitet.<br />

2d<br />

Priorität<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Ver- und Entsorgung 19


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Ver- und Entsorgung<br />

E 3 Konzept Grünabfälle (Leitbild: F 1.2)<br />

Die Grünabfälle werden kompostiert.<br />

3 kurzfristig<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat beauftragt die Umweltkommission mit der Erarbeitung<br />

eines Konzeptes für die Entsorgung der Grünabfälle.<br />

Der nächste Schritt<br />

3k<br />

Priorität<br />

• Für die Kompostieranlage Eichenkeller wird ein Ersatz gesucht.<br />

• Die Umweltkommission prüft insbesondere folgende weiteren Massnahmen:<br />

- Eine regionale Lösung anstreben<br />

- Dezentrale Kompostierung (Umweltkommission) fördern<br />

- Feldrandkompostierung (ev. mit Nachbargemeinden)<br />

- Aufbereitungskosten senken<br />

E 4 Umsetzung «Label Energiestadt» (Leitbild: N 6.1)<br />

Die Massnahmen, die im Rahmen des «Labels Energiestadt®»<br />

festgehalten sind, fördern den nachhaltigen Umgang mit Energie<br />

in <strong>Reigoldswil</strong>. Die Bevölkerung und die Behörden sind sich deren<br />

Wirkung bewusst. 1 Daueraufgabe<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat setzt die einzelnen Massnahmen gemäss der<br />

Prioritätenliste des «Labels Energiestadt» <strong>Reigoldswil</strong> um.<br />

Der nächste Schritt<br />

1d<br />

Priorität<br />

Auf dem Gebiet der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Reigoldswil</strong> sollen mindestens die, aus dem Jahre 1991 stammenden<br />

Vorgaben des bundesrätlichen Programms «Energie 2000» angestrebt werden. Um dem<br />

vorgerückten Zeitpunkt Rechnung zu tragen sind diese - für den Zeitraum von 1995 bis ins Jahre<br />

2005 - wie folgt angepasst worden:<br />

• Reduktion des Verbrauchs fossiler Energieträger (Brenn- und Treibstoffen) bis im Jahre<br />

2005 auf den Stand von 1990 (basierend auf den Daten der kantonalen Energiestatistik).<br />

• Stabilisierung des Elektrizitätsverbrauchs auf dem Stand 1994<br />

• Erneuerbare Energien<br />

• Ein Anteil von 0,5% zur Stromerzeugung bis im Jahre 2005.<br />

• Der Anteil Sonnenkollektoren soll um 10% gesteigert werden.<br />

• Längerfristig sollen 2/3 der Gebäude mit Holz und nur noch 1/3 fossil oder elektrisch beheizt<br />

werden.<br />

Diese Ziele setzen den Rahmen für die Massnahmen auf dem gesamten <strong>Gemeinde</strong>gebiet. Verbindliche<br />

und konkrete Ziele lassen sich vor allem beim dem gemeindeeigenen Energieverbrauch<br />

definieren.<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Ver- und Entsorgung 20


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Ver- und Entsorgung<br />

Das «Label Energiestadt®» umfasst Massnahmen aus den verschiedensten Bereichen (die Detailmassnahmen<br />

dazu können direkt dem Label entnommen werden):<br />

• Bau und Planung:<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> schafft die Voraussetzungen, dass Bauten in <strong>Reigoldswil</strong> einen möglichst<br />

sparsamen und umweltschonenden Energieverbrauch aufweisen. Für grössere öffentliche<br />

Bauvorhaben sowie grössere private Überbauungen ist jeweils ein Gesamt-Energiekonzept<br />

zu erarbeiten, welches zum Ziel hat, die Umweltbelastung und den Energiebedarf zu minimieren.<br />

Der Einbezug der Fachstelle Energie des Amtes für Umweltschutz und Energie<br />

(AUE) soll möglichst bereits zu Planungsbeginn vorgesehen werden. Das Konzept soll vor<br />

Baueingabe an die Fachstelle Energie des AUE zur Prüfung eingereicht werden.<br />

• Energieversorgung:<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Reigoldswil</strong> unterstützt Bemühungen für eine sparsame und umweltfreundliche<br />

Energieversorgung.<br />

• Wasser / Abwasser / Abwärme:<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Reigoldswil</strong> unterstützt Bemühungen für einen sparsamen Umgang mit Wasser<br />

und Nutzung von Abwärme.<br />

• Verkehr und Transport<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Reigoldswil</strong> unterstützt Bemühungen für einen sparsamen und umweltfreundlichen<br />

Einsatz der Energie im Verkehr.<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Reigoldswil</strong> unterstützt eine sparsame und umweltfreundliche Energienutzung<br />

durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit.<br />

• Interne Organisation<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Reigoldswil</strong> schafft mit einer entsprechenden internen Organisation die Voraussetzungen<br />

für eine sparsame und umweltfreundliche Energienutzung in der <strong>Gemeinde</strong>.<br />

E 5 Koordination Sendeanlagen (Leitbild: --)<br />

<strong>Reigoldswil</strong> bemüht sich im Siedlungsgebiet um eine aktive und<br />

vorausschauende Koordination der Sendeanlagen. Sie berücksichtigt<br />

die unterschiedlichen Sensibilitäten der Quartiere und<br />

Standorte. 2 kurzfristig<br />

Absicht Gewicht Realisierung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat erarbeitet einen Plan mit Gebieten im Siedlungsgebiet,<br />

in denen Antennen der Telekommunikation möglichst<br />

wenig stören. Dieser unverbindliche Plan ist Grundlage für<br />

Koordinationsgespräche mit interessierten Netzbetreibern.<br />

2k<br />

Der nächste Schritt<br />

Priorität<br />

Der rechtliche Handlungsspielraum der <strong>Gemeinde</strong> bei der Koordination von Antennenanlagen ist<br />

sehr klein. Dennoch ist zu prüfen, ob nicht von Seite der <strong>Gemeinde</strong> eine aktive und vorausschauende<br />

Koordination der Sendeanlagen der Telekommunikation erfolgen soll, wobei die unterschiedlichen<br />

Sensibilitäten der Quartiere und Standorte berücksichtigt werden. Dies mit dem<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Ver- und Entsorgung 21


<strong>Richtplan</strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

Ver- und Entsorgung<br />

Ziel, den Netzbetreibern Anhaltspunkte zu liefern, in welchen Gebieten bei der Realisierung von<br />

Antennen mit Unterstützung durch die <strong>Gemeinde</strong> zu rechnen ist.<br />

Die angestrebte Koordination beruht auf allen Ebenen auf Freiwilligkeit. Der angestrebte Erfolg<br />

der Koordination stützt sich auf die Einsicht, dass alle Beteiligten gewichtige Vorteile erhalten:<br />

• Die Politik übernimmt eine aktive Rolle im Bestreben um eine einvernehmliche und tragfähige<br />

Lösung. In dem sie agiert kann sie die ortsspezifischen Besonderheiten und Bedürfnisse<br />

einbringen.<br />

• Die Bevölkerung und die Umwelt profitieren vom Bestreben, dass mit der Koordination die<br />

unerwünschten Auswirkungen soweit als möglich minimiert werden sollen.<br />

• Die Netzbetreiber erhalten im gesamten Verfahren Partner, die kompetent und aus der<br />

Gesamtschau heraus mithelfen, rasch geeignete Standorte zu finden und diese auch politisch<br />

zu vertreten.<br />

<strong>Richtplan</strong> für die <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 16.09.2002, Planteam / nateco Ver- und Entsorgung 22

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