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PÄDAGOGISCHES KONZEPT der Waldkindergruppe Hasenbande

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PÄDAGOGISCHES<br />

<strong>KONZEPT</strong><br />

<strong>der</strong><br />

Waldkin<strong>der</strong>gruppe<br />

<strong>Hasenbande</strong><br />

(2012/2013)<br />

Nichts hat mir so viel Freude gemacht, als die Natur mit<br />

ihren Blumen, Farben, Düften, Klängen,<br />

mit ihrem Frieden und ihren Stimmungen.<br />

Sie hat mich gesund,<br />

und oft glückselig gemacht.<br />

(Peter Rosegger)


1) Hintergrund<br />

2) Strukturqualität<br />

a) Rechtsträger, Betriebsform, Gruppenstruktur<br />

b) Personalsituation<br />

c) Räumlichkeiten, Umgebung<br />

d) Bekleidung/Rucksack<br />

e) Aufnahmemodalitäten<br />

f) Finanzierung/Elternbeiträge<br />

3) Orientierungsqualität<br />

4) Prozeßqualität<br />

a) Bildungs‐ und Erziehungsverständnis:<br />

Grundverständnis von Lernen und Bildung im Naturraum<br />

b) Natur‐ und Umweltverständnis im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

Erschließung des Waldes als Bildungs‐ u. Erfahrungsraum für Kin<strong>der</strong><br />

c) Bild vom Kind im Naturraum und Rollenverständnis <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin<br />

a) Spezieller pädagogischer Ansatz<br />

b) Bildungs‐ und Erziehungsziele und pädagogische Schwerpunkte im Hinblick<br />

auf die Entwicklung von Selbst‐, Sozial‐ und Sachkompetenz<br />

c) Tagesablauf unter Berücksichtigung <strong>der</strong> oben angeführten<br />

Rahmenbedingungen<br />

d) Gestaltung von Übergängen (Eingewöhnung, Schuleintritt)<br />

e) Darstellung <strong>der</strong> Methoden <strong>der</strong> Bildungsarbeit und <strong>der</strong> kindlichen<br />

Lernformen<br />

f) pädagogische Jahresplanung<br />

g) Darstellung <strong>der</strong> pädagogischen Maßnahmen, Grenzen und Regeln<br />

h) Darstellung <strong>der</strong> Dokumentation <strong>der</strong> pädagogischen Arbeit<br />

i) Sicherheit (Maßnahmen zur Unfallverhütung, Verhalten bei sehr<br />

schlechten Witterungsverhältnissen)<br />

j) Zusammenarbeit mit den Eltern


k) Öffentlichkeitsarbeit<br />

l) Fortbildung <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

m) Austausch mit Experten/innen und/o<strong>der</strong> (externen) Partner/inne/n,<br />

insbeson<strong>der</strong>e an Nahtstellen<br />

n) Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Institutionen und kulturellen<br />

Einrichtungen<br />

o) Zusammenarbeit mit den Bildungsanstalten für<br />

Kin<strong>der</strong>gartenpädagogik


1) Hintergrund<br />

Die Idee <strong>der</strong> Waldkin<strong>der</strong>gärten stammt aus Dänemark, wo diese Form <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung schon<br />

seit den frühen fünfziger Jahren besteht und inzwischen weit verbreitet ist. 1991 entstand <strong>der</strong><br />

erste Waldkin<strong>der</strong>garten Deutschlands in Flensburg. Mittlerweile gibt es in Deutschland ca. 300<br />

Einrichtungen dieser Art, in Österreich erst einige wenige. Die Kin<strong>der</strong> spielen, basteln und essen<br />

wie in an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>gärten auch, das Rahmenprogramm wird durch die Beson<strong>der</strong>heiten des<br />

Waldes und <strong>der</strong> Jahreszeiten bestimmt. Der Wald ist für die Kin<strong>der</strong> die vorbereitete Umgebung, in<br />

<strong>der</strong> sie zum Spielen und Basteln animiert werden.<br />

In vielen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die Kin<strong>der</strong> heute unter deutlichem<br />

Bewegungsmangel mit daraus resultierenden Haltungsschäden leiden. Auch <strong>der</strong> viel beklagten<br />

Reizüberflutung und dem Schwinden <strong>der</strong> Sinnesfähigkeit kann <strong>der</strong> Waldkin<strong>der</strong>garten entgegen<br />

wirken. Durch eine spielzeugfreie und reizarme Umgebung werden Kommunikationsfähigkeit und<br />

Kreativität geför<strong>der</strong>t.<br />

2) Strukturqualität<br />

a) Rechtsträger, Betriebsform, Gruppenstruktur<br />

Rechtsträger ist <strong>der</strong> Verein Waldkin<strong>der</strong>gruppe <strong>Hasenbande</strong><br />

Adresse <strong>der</strong> Waldkin<strong>der</strong>gruppe: Harrerweg 40, 4101 Feldkirchen/Lacken<br />

Telefon: MO ‐FR, 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr: 0664/6381206<br />

Pädagogische Leiterin: Frau Hermine Nigl<br />

Seit nunmehr 2004 besteht die Waldkin<strong>der</strong>gruppe <strong>Hasenbande</strong> mit täglicher Betreuung für ca. 12<br />

bis 15 Kin<strong>der</strong> im Alter von 3‐6 Jahren. Die Betreuung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> wird durch eine Hort‐ und<br />

Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin geleitet und durch eine Helferin unterstützt. Pro Gruppe sind maximal 15<br />

Kin<strong>der</strong> vorgesehen. Durch laufende Fortbildungen wird ein optimales kindgerechtes Erleben von<br />

Wald und Natur gewährleistet. Dokumentationen und Kindbeobachtungen durch das pädagogische<br />

Team sind mit dem Vorstand vereinbart. Regelmäßige Vorstandssitzungen garantieren den<br />

Austausch zwischen Vorstand und pädagogischem Team. Zusätzlich finden auch<br />

Mitarbeitergespräche statt (1 x /Semester), mit dem Ziel eine funktionierende und befriedigende<br />

Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Betreuerinnen zu gewährleisten.<br />

Die Betreuungszeiten werden individuell an die Bedürfnisse <strong>der</strong> Eltern angepaßt.<br />

Derzeit sind sie Mo‐Fr 8:30‐12:30.


) Personalsituation<br />

Fachpersonal: Frau Hermine Nigl (Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin)<br />

Helferin: Frau Simone Makula (Kin<strong>der</strong>gartenhelferin)<br />

Frau Hermine Katzinger (Kin<strong>der</strong>gartenhelferin)<br />

Fachliche Qualifikation:<br />

� Frau Hermine Nigl:<br />

1986 Abschluss Kin<strong>der</strong>garten ‐und Hortpädagogikausbildung in <strong>der</strong><br />

Kreuzschwesternschule für Kin<strong>der</strong>gartenpädagogik in Linz<br />

1986‐1996 Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin<br />

2003 Dipl. Montessoripädagogin<br />

4 fache Mutter<br />

� Frau Simone Makula:<br />

ausgebildete Landschafts‐ und. Baumschulgärtnerin<br />

zweifache Mutter<br />

2010 Lehrgang „Fachlich kompetente Unterstützung für qualitätsvolle<br />

Kin<strong>der</strong>betreuung“<br />

� Frau Hermine Katzinger:<br />

zweifache Mutter<br />

c) Räumlichkeiten und Umgebung<br />

ausgebildete Kin<strong>der</strong>gartenhelferin


Waldstützpunkt<br />

Am Waldstützpunkt steht uns ein beheizbarer Bauwagen zur Verfügung. Dieser umfasst eine<br />

nutzbare Grundfläche von ca. 6 x 3 m und hat eine Innenhöhe von ca. 2,20 m. Der Bauwagen ist<br />

innen wärmegedämmt und mit neuen Fenstern ausgestattet. Beheizt wird <strong>der</strong> Bauwagen über<br />

einen Feststoffofen mit entsprechen<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>schutzzone, <strong>der</strong> ausschließlich von den<br />

Betreuerinnen bedient wird. Betretbar ist <strong>der</strong> Bauwagen über eine Außentreppe,<br />

die mit einem Gelän<strong>der</strong> versehen ist.<br />

Die Kin<strong>der</strong> haben so auch im Winter je<strong>der</strong>zeit die Möglichkeit sich kurzfristig beim Spielen im<br />

Wald aufzuwärmen und auszurasten. Hier befindet sich auch ein Kaltwasserdepot zum Hände<br />

waschen (mit natürlicher Seife in Form von Lavaerde), sowie alkoholische Reinigungstücher. In<br />

<strong>der</strong> warmen Jahreszeit kann auch im Wald die Jause stattfinden. Für Notfälle befindet sich hier<br />

eine Kin<strong>der</strong>liege mit hygienischer Auflage. Auch haben wir Kleidung und Schuhe zum Wechseln,<br />

Decken, Bil<strong>der</strong>bücher, etc. hier gelagert.<br />

Im o<strong>der</strong> vor dem Bauwagen wird vorzugsweise mit Naturmaterialien gebastelt, gemalt o<strong>der</strong><br />

gezeichnet. Die meiste Zeit jedoch sind die Kin<strong>der</strong> in Rollenspiele vertieft.<br />

Der Gruppe steht ein insgesamt ca. 5 ha großes, hügeliges Mischwaldgebiet (ein kleiner Teil<br />

davon‐ auch Wiese) von Familie Stadler (‐Frau Stadler ist eine <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>innen) und einigen<br />

Nachbarn zur Verfügung.<br />

Es gibt einen kleinen Bach (Rinnsal), schöne Lichtungen, einige große Mulden und ein<br />

ausgedehntes Netz an Waldwegen.<br />

„Die alte Eiche (geschätzte 100 Jahre) auf einem großen Hügel, ist einer <strong>der</strong> Lieblingsbäume <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>, den sie auch oft besuchen.<br />

Mischwald: die Kin<strong>der</strong> nehmen die verschiedenen Formen und Farben <strong>der</strong> Blätter(vor allem im<br />

Herbst), die Struktur <strong>der</strong> unterschiedlichen Bäume (z.B. Föhre‐grobschuppig aber glatt, Fichte‐<br />

kleinere Schuppen jedoch sehr rau, Buche‐ ganz glatt,…) wahr.<br />

Mulden: bei den Mulden (Durchmesser 2‐3m, Tiefe 1‐1,5m) rutschen die Kin<strong>der</strong> sehr gerne und<br />

helfen sich gegenseitig, mit langen Stecken ‐ die sie im Wald finden ‐ wie<strong>der</strong> hochzuklettern. Auch<br />

das Rollenspiel kommt nicht zu kurz. So diente eine <strong>der</strong> Gruben als „Drachenhöhle“ für die Kin<strong>der</strong>.<br />

Bach: auch beim „Bacherl“ sind <strong>der</strong> Kreativität <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> keine Grenzen gesetzt: Sie bauen z.B.<br />

eine Brücke aus mehreren Ästchen dicht nebeneinan<strong>der</strong>; manchmal ist es auch nur ein langer<br />

gebogener Ast. O<strong>der</strong> sie lassen mit viel Fantasie kleine Boote (Blätter) den „Fluss“ hinunterfahren.<br />

„Gatschen“ ist natürlich auch immer wie<strong>der</strong> angesagt.<br />

„Die alte Eiche“: auf dem Hügel bei <strong>der</strong> großen Eiche, ist ein schöner weiter Platz(Wiese) <strong>der</strong> sich<br />

für Gruppenspiele anbietet. Die Kin<strong>der</strong> wünschen sich z.B. „<strong>der</strong> Hase läuft über das Feld“,<br />

Versteinern, „Kaiser wie viele Schritte darf ich machen“, Fangen, uvm. Geklettert wird auch.<br />

Jedoch nicht auf die große Eiche, son<strong>der</strong>n auf einen „Nachkömmling“ von ihr.<br />

In näherer Umgebung des Bauwagens gibt es noch ein Kompost‐WC und ein Kin<strong>der</strong>haus (von<br />

einer HTL gespendetes Fertigteilhaus ‐ 2x2m).<br />

Gruppenraum


Seit September 2008 stehen <strong>der</strong> Waldkin<strong>der</strong>gruppe Räumlichkeiten im Wohnhaus <strong>der</strong> Familie<br />

Straßer, Harrachstr.31, 4101 Lacken/Feldkirchen zur Verfügung, welches sich ca. 200 m vom<br />

Sammelplatz entfernt befindet. Die Räumlichkeiten befinden sich im unteren Teil des Hauses und<br />

können über einen terrassenförmig angelegten Abgang sicher erreicht werden.<br />

Die Räumlichkeiten bestehen aus einem ca. 37 m2 großen Gruppenraum, einem ca. 14 m2<br />

großen Vorraum und einem ca. 2 m2 großen WC. Der beheizbare Gruppenraum ist sehr hell und<br />

kann aufgrund einer Fensterfront, die sich über die ganze Länge des Raumes zieht, auch<br />

ausreichend belüftet werden.<br />

Ausgestattet wird <strong>der</strong> Gruppenraum mit kin<strong>der</strong>gerechten Tischen und Sesseln, Regalen,<br />

Matratzen, Polstern, Decken, Tüchern, Holzbauklötzen, Büchern, Mal – und Bastelmaterial, Erste<br />

Hilfe‐koffer, Einmalhandschuhen, leicht zu reinigen<strong>der</strong> Liege mit Papierrolle zum Unterlegen.<br />

Im WC wird ein Podest fix montiert, welches die Sitzhöhe auf 37 cm verringert. Weiters wird<br />

ein Handwaschbecken mit Kalt und Warmwasseranschluss in kindgerechter Höhe eingebaut. Ein<br />

Durchlauferhitzer mit eingebautem Thermostat sorgt dafür, dass das Warmwasser maximal 40°C<br />

erreicht.<br />

Seife und Papierhandtuchspen<strong>der</strong> werden zur Verfügung gestellt.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> kurzen räumlichen Distanz zum Gruppenraum können die Kin<strong>der</strong> je<strong>der</strong>zeit bei<br />

Bedarf in Begleitung einer Betreuerin die Toilette im Gruppenraum aufsuchen.<br />

Bei Sturm, Sturmwarnung o<strong>der</strong> bei extrem kalten Witterungsverhältnissen wird <strong>der</strong><br />

Gruppenraum ganztags benützt (so eine Situation ergab sich in den letzen zwei Jahren insgesamt<br />

an vier Tagen, damals musste <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>garten „geschlossen“ bleiben).<br />

d) Bekleidung / Rucksack<br />

Die Kleidung<br />

Im Frühling und im Herbst hat sich <strong>der</strong> Zwiebellook bewährt, d.h. lieber ein paar Sachen mehr<br />

übereinan<strong>der</strong> anziehen, die man dann bei zunehmenden Temperaturen wie<strong>der</strong> ausziehen kann.<br />

Regenjacke, Buddelhose und –handschuhe sind das „non plus ultra“ jedes Waldkindes. Die<br />

Kin<strong>der</strong> bleiben darunter trocken und sauber. Die Regensachen braucht man nur abzuspritzen (bei<br />

mäßiger Verschmutzung reicht ein feuchter Lappen) und zu trocknen und sie können schon am<br />

nächsten Tag wie<strong>der</strong> angezogen werden. Waschen mit <strong>der</strong> Maschine halten die meisten Sachen<br />

sehr gut aus, jedoch nicht allzu häufig, bei nie<strong>der</strong>er Schleu<strong>der</strong>zahl und immer ohne Weichspüler.<br />

Auch bei sommerlichen Temperaturen sollten die Kin<strong>der</strong> lange Hosen und Oberbekleidung tragen<br />

(Zeckenschutz, Kratzschutz). Schirmkappen sind als Schutz vor <strong>der</strong> Sonne unerlässlich (ev. mit<br />

Nackenschutz).<br />

Im Winter tragen die Kin<strong>der</strong> über dem Schneeanzug eine Buddelhose, damit Schnee o<strong>der</strong><br />

Schneematsch die Kleidung nicht so schnell durchnässt.<br />

Thermounterwäsche, Woll‐ und Fleecekleidung haben sich als bester Wärmespeicher bewährt.<br />

Die Schuhe:<br />

Bei Regen sind unbedingt Gummistiefel zu tragen, denn nur damit dürfen<br />

die Kin<strong>der</strong> in die Pfützen. Im Winter tragen die Kin<strong>der</strong> wasserdichte Winterstiefel, welche auch<br />

bei trockenem, kaltem Wetter ideal sind.<br />

Im Sommer bewähren sich wasserabweisende feste Wan<strong>der</strong>schuhe.<br />

Der Rucksack:


Jedes Kind hat eine gesunde Brotzeit (ohne Süßigkeiten) in wie<strong>der</strong><br />

verwendbaren Dosen dabei.<br />

Eine kleine, bruchsichere Thermosflasche ist im Rucksack enthalten.<br />

Privates Spielzeug sollte zu Hause bleiben.<br />

Eine aktuelle Liste <strong>der</strong> Adressen für Waldkin<strong>der</strong>gartenbekleidung ist in <strong>der</strong> Infomappe enthalten.<br />

e) Aufnahmemodalitäten<br />

Ab dem vollendeten 3. Lebensjahr kann jedes Kind bis zur Schulreife den Waldkin<strong>der</strong>garten<br />

besuchen. Aus organisatorischen Gründen können keine Wickelkin<strong>der</strong> aufgenommen werden.<br />

Solange die Höchstzahl von 15 Kin<strong>der</strong>n nicht überschritten wird, können ganzjährig Kin<strong>der</strong><br />

aufgenommen werden. Ein diesbezüglicher Termin ist mit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>gartenleiterin abzusprechen.<br />

Eltern, welche mit ihren Kin<strong>der</strong>n einmal probeweise dabei sein wollen, sind auch während des<br />

Kin<strong>der</strong>gartenjahres herzlich eingeladen. Falls die gegenseitigen Voraussetzungen gegeben sind,<br />

wird nach einem Gespräch mit dem Vorstand und <strong>der</strong> pädagogischen Leitung das Kind<br />

aufgenommen. Die Eltern erhalten ein Anmeldeformular und einen Informationsfol<strong>der</strong>. Das<br />

Anmeldeformular wird innerhalb von einer Woche gemeinsam mit einem ärztlichen Attest dem<br />

Vorstand retourniert.<br />

Nach einem Probemonat findet noch einmal ein Gespräch mit den Eltern und den Betreuern<br />

statt, um zu besprechen, ob diese Kin<strong>der</strong>gartenform für das Kind geeignet ist.<br />

Die Eingewöhnung in den Waldkin<strong>der</strong>garten wird individuell auf die Bedürfnisse des Kindes<br />

abgestimmt und erfolgt in ständiger Absprache zwischen Eltern und dem pädagogischen Team.<br />

f) Finanzierung/Elternbeiträge<br />

Unsere Waldkin<strong>der</strong>gruppe wird als Son<strong>der</strong>form im Rahmen des Oberösterreichischen<br />

Kin<strong>der</strong>betreuungsgesetzes zu einem gewissen Prozentsatz vom Land Oberösterreich finanziert.<br />

Verschiedene Gemeinden unterstützen uns mit einem jährlichen Pauschalbetrag.<br />

Der Kin<strong>der</strong>gartenbeitrag beträgt monatlich 45 € (11 mal).<br />

Das verpflichtende Kin<strong>der</strong>gartenjahr ist gratis.<br />

g) Kin<strong>der</strong>gartenpflicht 2010/2011<br />

Das verpflichtende Kin<strong>der</strong>gartenjahr ist gratis.<br />

Im verpflichtenden Kin<strong>der</strong>gartenjahr müssen die Schulanfänger 20 Stunden pro Woche anwesend<br />

sein.<br />

3) Orientierungsqualität:


a) Bildungs‐ und Erziehungsverständnis:<br />

Grundverständnis von Lernen und Bildung im Naturraum<br />

Eine entspannte Umgebung, in <strong>der</strong> sich Lärm verlieren kann, eine Umgebung ohne Druck und mit<br />

viel Entfaltungsmöglichkeit, bietet die besten Voraussetzungen für eine adäquate Entwicklung <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>.<br />

Unserem Leitsatz entspricht es, die Kin<strong>der</strong> in ihrer Persönlichkeit zu respektieren, ihnen achtsam<br />

zu begegnen und sie auf ihrem Entwicklungsweg liebevoll und hilfsbereit zu begleiten.<br />

Unter diesen Gesichtspunkten ist es möglich, Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Natur "vorbereiteten<br />

Umgebung" zu begleiten, in <strong>der</strong> sie nach ihren ganz persönlichen Bedürfnissen, Fähigkeiten,<br />

Interessen und nach ihrem eigenen Entwicklungstempo tätig werden können, eine Tätigkeit, die<br />

Voraussetzung ist für Entwicklung und Lernen.<br />

Wir nehmen Rücksicht auf den Entwicklungsstand des einzelnen Kindes, auf Grundbedürfnisse<br />

und auf spezielle Situationen.<br />

b) Natur‐ und Umweltverständnis im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Erschließung des<br />

Waldes als Bildungs‐ und Erfahrungsraum für Kin<strong>der</strong><br />

Durch den täglichen Aufenthalt in "ihrem" Gelände werden die Kin<strong>der</strong> sensibilisiert für die<br />

jahreszeitlichen Verän<strong>der</strong>ungen im Wald. Daraus ergeben sich Fragen zu den Geschehnissen,<br />

Pflanzen und Tieren. Die Kin<strong>der</strong> können gemeinsam mit ihren Betreuern durch direktes Erleben<br />

und Begreifen die Antworten darauf finden. Kin<strong>der</strong> die eine emotionale Beziehung zur Natur<br />

aufgebaut haben, werden auch als Erwachsene die Natur schützen und dies wie<strong>der</strong>um an die<br />

nächsten Generationen weitergeben.<br />

Durch das unmittelbare und sinnliche Erleben <strong>der</strong> Natur bildet sich ein ausgeprägtes<br />

Umweltbewußtsein. Dies wird unterstützt durch Projektarbeit und dem täglichen Umgang mit<br />

Pflanzen und Tieren.<br />

Die Kin<strong>der</strong> gewinnen grundsätzliche Einsichten in Sinn‐ und Sachzusammenhänge und<br />

elementare Gesetzmäßigkeiten.<br />

Die Waldpädagogik schafft Grundlagen für den kreativen und verantwortlichen Umgang mit<br />

Materialien, Umweltressourcen und Techniken <strong>der</strong> heutigen und zukünftigen Generationen.<br />

c) Bild vom Kind im Naturraum und Rollenverständnis <strong>der</strong> Ki<strong>der</strong>gartenpädagogin<br />

Im Waldkin<strong>der</strong>garten können die Kin<strong>der</strong> die Notwendigkeit von Regeln und Geboten erfahren,<br />

ihren Sinn erkennen und sie nachvollziehen, weil sie mit dem unmittelbaren Erleben verbunden<br />

sind.<br />

Den Kin<strong>der</strong>n wird möglichst viel Raum zur Eigenentfaltung gelassen. Dieser Raum ist begrenzt<br />

durch klare und vor allem nachvollziehbare Regeln.<br />

Warum in den Waldkin<strong>der</strong>garten?<br />

... weil <strong>der</strong> Wald die Sinne reizt


Der Reichtum des Waldes an Erfahrungsmöglichkeiten entspricht dem grundlegenden<br />

Bedürfnis des Kindes nach umfassenden, sinnlichen und sinnhaften Erfahrungen. Das vielfältige<br />

Anregen <strong>der</strong> fünf Sinne (Sehen, Fühlen, Hören, Riechen, Schmecken) und damit die För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong>en Entwicklung schafft ein breites Fundament für die gesamt körperliche, seelische und<br />

geistige Entwicklung des Kindes.<br />

... weil wir Freiraum brauchen<br />

Der Wald bietet den Raum für eigenes Tun, sowie das Ausprobieren <strong>der</strong> eigenen<br />

Möglichkeiten und auch Grenzen. Freier Raum schafft ein breites Fundament für die Entwicklung<br />

des Kindes zu einer selbständigen und eigenverantwortlichen Persönlichkeit.<br />

... weil wir Stille brauchen<br />

Zarte Nuancen, Stille und Gelassenheit bietet uns <strong>der</strong> Wald. Eine Gruppe Kin<strong>der</strong> macht<br />

Geräusche. Im Wald bleibt die Atmosphäre trotzdem erholsam, es entsteht kein "Krach".<br />

... weil das Wetter verschiedene Stimmungen in uns erzeugt<br />

Komfortable Wohnverhältnisse reduzieren klimatische Extreme. Gut beheizbare Autos<br />

überwinden "schlechtes" Wetter. Im Wald erleben die Kin<strong>der</strong> hautnah den Lauf <strong>der</strong> Jahreszeiten<br />

und lernen den natürlichen Rhythmus des Waldes kennen.<br />

Die Stimmungen im Wald wechseln durch die Launen des Wetters. Bei Sonnenschein jubiliert<br />

<strong>der</strong> Mensch und die Natur, während an einem grauen Regentag, wenn <strong>der</strong> Wald in Dämmerlicht<br />

gehüllt ist, sich mit <strong>der</strong> Eintönigkeit des Regens Stille einstellt. Bisherige Erfahrungen zeigen, dass<br />

die Freude am Spiel durch sogenanntes "schlechtes" Wetter ungetrübt bleibt.<br />

... weil <strong>der</strong> Bewegungsdrang <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> befriedigt wird<br />

Eine Versicherungsanstalt führte aufgrund <strong>der</strong> häufigen Unfälle in Kin<strong>der</strong>gärten eine<br />

Untersuchung durch, um herauszufinden, warum ausgerechnet in Kin<strong>der</strong>gärten mit höchsten<br />

Sicherheitsstandards vermehrt Unfälle passieren. Der Versicherungspsychologe entdeckte das<br />

Risiko in <strong>der</strong> zu großen Sicherheit. Indem jedes kleine Risiko ausgeschaltet wird, können Gefahren<br />

nicht eingeschätzt, kann nichts ausprobiert werden, kann Fallen nicht geübt werden. Eine<br />

Konsequenz <strong>der</strong> Untersuchung war <strong>der</strong> Vorschlag in Lehrerzeitschriften, mehr Bewegungsspiele<br />

auch außerhalb des Sportunterrichts durchzuführen.<br />

Der Waldkin<strong>der</strong>garten ist lust‐, körper‐ und bewegungsbetont und in unserer geregelten<br />

Lebenswelt ein Reservat für Freiheit und Bewegung.<br />

Kin<strong>der</strong>, die sich ausreichend bewegen, das Wechselspiel von Risiko und Sicherheit erfahren,<br />

lernen Schritt für Schritt ihre Kräfte einzuschätzen. Sie spüren sich selbst.<br />

... weil er die Gesundheit för<strong>der</strong>t<br />

Gut geschützt durch die richtige Kleidung, machen frische Luft, Wind und Wetter nicht nur<br />

Spaß, son<strong>der</strong>n auch gesund. Ärztliche Begleituntersuchungen haben eindrucksvoll bewiesen, dass<br />

die Kin<strong>der</strong> aus Waldkin<strong>der</strong>gärten ein sehr starkes Immunsystem haben.


Kin<strong>der</strong> lernen den Wald als Ort <strong>der</strong> Ruhe, Schönheit und Erholung kennen. Außerdem<br />

verbessern sich die Motorik und <strong>der</strong> Gleichgewichtssinn.<br />

... weil Kin<strong>der</strong> vom geraden Weg abweichen wollen<br />

Kin<strong>der</strong> suchen mit allen Sinnen ihren Weg ‐ ihren eigenen Weg! Dabei verlassen sie vertraute<br />

Wege und suchen ein Hin<strong>der</strong>nis, um dabei sich selbst und die sich umgebende Welt lustvoll zu<br />

spüren.<br />

Vertrauen in einen starken Rückhalt und Unterstützung durch Vertrauenspersonen im<br />

Hintergrund bestärkt sie in ihrem Tun.<br />

Im Wald durch ein dunkles Dickicht zu schlüpfen, jeden gefällten Stamm zum Balancieren nützen,<br />

extra in eine Pfütze patschen. Kin<strong>der</strong> werden von solchen Abweichungen wie von einem Magnet<br />

angezogen. Dadurch ist das Kind im Erleben und Wahrnehmen dem Erwachsenen mit<br />

Meilenstiefeln voraus und es liegt an uns, den Kin<strong>der</strong>n Zeit zu geben und von ihnen zu lernen.<br />

... weil wir in <strong>der</strong> Natur viel Interessantes lernen können<br />

Nach einer Zeit <strong>der</strong> Gewöhnung fühlen sich die Kin<strong>der</strong> im Wald zu Hause. Auf <strong>der</strong> Basis von<br />

Sicherheit und Neugier begreifen sie Zusammenhänge. So wird <strong>der</strong> vertraute Kastanienbaum im<br />

Herbst seine Früchte abwerfen, vorher wurden die grünen stachligen Igel beäugt, und jetzt<br />

können wir bereits neue Pflanzenkin<strong>der</strong> bewun<strong>der</strong>n.<br />

Was unterscheidet denn die Tanne von <strong>der</strong> Fichte? Was ist eine Herzwurzel und was ist eine<br />

Tellerwurzel? Wie kommt es, dass aus einer Raupe ein Schmetterling wird? Warum können<br />

Libellen schwimmen und später auch fliegen?<br />

... weil hier auch gefeiert wird<br />

Im Waldkin<strong>der</strong>garten ist <strong>der</strong> Geburtstag ein wichtiges Ereignis, welches gebührend gefeiert<br />

wird. Jedes Kind kommt in den Genuss, die Hauptperson zu sein, gute Wünsche, Lie<strong>der</strong> und<br />

Geschenke zu empfangen.<br />

Auch die christlichen Feste werden im Wald gefeiert. Zu Ostern suchen die Kin<strong>der</strong> Ostereier<br />

im Wald. Im Herbst gibt es ein Erntedank‐ und auch ein Martinsfest. Auch <strong>der</strong> Nikolaus findet<br />

Zeit, uns im Wald zu besuchen und mit uns zu feiern. Und in <strong>der</strong> Adventszeit stimmen wir uns<br />

auch hier auf das nahende Weihnachtsfest ein.<br />

….weil die Vorteile wissenschaftlich belegt sind<br />

Für die meisten Kin<strong>der</strong> ist es etwas ganz Neues, den ganzen Vormittag im Wald zu verbringen,<br />

über den Waldboden zu stolpern und stets Wind und Wetter am eigenen Körper zu spüren. Die<br />

Kin<strong>der</strong> machen Erfahrungen ganz elementarer Art, die gerade für die Psyche <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

unheimlich wichtig sind. Nach den Erkenntnissen <strong>der</strong> Psychomotorik beispielsweise ist<br />

körperliches und seelisches Gleichgewicht eng miteinan<strong>der</strong> verknüpft.<br />

Das Laufen auf den unebenen, verschiedenartigen Untergründen för<strong>der</strong>t spielerisch die<br />

koordinativen Fähigkeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />

In vielen Untersuchungen wurde festgestellt, dass Kin<strong>der</strong> heute zu viel sitzen. Sie werden mit<br />

dem Auto herumgefahren, verbringen immer mehr Zeit sitzend vor dem Fernseher und leiden


unter akutem Bewegungsmangel mit daraus resultierenden körperlichen und seelischen<br />

Störungen. Dem kann durch den Waldkin<strong>der</strong>garten entgegengewirkt werden. Das viel beklagte<br />

Schwinden <strong>der</strong> Sinnesfähigkeit wird dort aufgefangen.<br />

4) Prozeßqualität<br />

a) Spezieller pädagogischer Ansatz<br />

Die Kin<strong>der</strong> in unserer Waldkin<strong>der</strong>gruppe sollen die Möglichkeit erhalten,<br />

„Schlüsselqualifikationen“ zu erlernen. Darunter verstehen wir im Beson<strong>der</strong>en sich im Leben<br />

zurechtfinden zu können. Dabei sollen die Kin<strong>der</strong> in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt<br />

und unterstützt werden und alles lernen, was sie benötigen, um Schule und Leben glücklich und<br />

erfolgreich zu meistern.<br />

„Hilf mir es selbst zu tun“ nach Maria Montessori stellt hierbei einen wesentlichen<br />

pädagogischen Ansatz dar.<br />

Neben den in den Kin<strong>der</strong>gärten üblichen Zielen (z.B. Sprachför<strong>der</strong>ung, Sozialkompetenz,<br />

Persönlichkeitsfindung des Kindes...) nimmt im Waldkin<strong>der</strong>garten Naturpädagogik zusätzlich<br />

einen großen Stellenwert ein:<br />

� Rhythmus <strong>der</strong> Natur : Wahrnehmen von Wetter und Jahreszeiten, jahreszeitliche Feste in <strong>der</strong><br />

Natur (Laternenfest, Nikolaus, Waldadvent,...)<br />

� Verantwortungsgefühl gegenüber <strong>der</strong> Natur<br />

� die Natur entdecken und kennenlernen (Naturprozesse, ökologische Zusammenhänge,<br />

Pflanzen und Tiere und <strong>der</strong>en Artenvielfalt,...)<br />

Die Kin<strong>der</strong> erleben bewußt die Natur, sie lernen, in ihr zu leben und sorgsam mit ihr umzugehen.<br />

Der jahreszeitliche Rhythmus, die Abläufe im Naturkreislauf werden unmittelbar erlebt.<br />

b) Bildungs‐ und Erziehungsziele und pädagogische Schwerpunkte im Hinblick auf die<br />

Entwicklung von Selbst‐, Sozial‐ und Sachkompetenz<br />

Die körperliche Geschicklichkeit ist ein unerläßlicher Bestandteil <strong>der</strong> allgemeinen<br />

Leistungsfähigkeit und Voraussetzung zur Entwicklung <strong>der</strong> Schulreife. Das Training von<br />

Gleichgewicht und Bewegungskoordination stellt hierzu eine wesentliche För<strong>der</strong>möglichkeit dar.<br />

Konzentration und Ausdauer wird durch das natürliche Umfeld frei von ständiger Reizüberflutung<br />

geför<strong>der</strong>t.<br />

Kein gefertigtes Spielzeug för<strong>der</strong>t Kreativität und Phantasie so vielseitig wie die Dinge des Waldes.<br />

Sie sind schlicht und kostenfrei. Sie gehören einem natürlichen Kreislauf an und bieten den<br />

unschätzbaren Wert, die eigene Phantasie anzuregen, die eigene Geschichte zu spielen, eine<br />

Räuberhöhle aus Zweigen zu bauen,…


Der Wald dient als natürlicher Bewegungsraum und för<strong>der</strong>t durch unebenes Gelände Laufen,<br />

Klettern, Balancieren, Hüpfen und vieles mehr auf ideale Weise die Grobmotorik.<br />

Auch eine differenzierte Feinmotorik, wie die Stärkung und Differenzierung <strong>der</strong> Greifbewegung,<br />

das Drehen und <strong>der</strong> Gebrauch bei<strong>der</strong> Hände werden im Wald durch Spiel mit Naturmaterialien<br />

ideal geför<strong>der</strong>t. (Sammeln von kleinen Steinen, Basteln von Blumenketten, Malen – „Gatschen“<br />

mit allen einzelnen Fingern u.v.m.).<br />

Taktile Wahrnehmungen ergänzen die visuelle Information und schulen das Lage‐<br />

Bewegungsgefühl. Der Wald mit den unterschiedlichen Bodenstrukturen bietet eine natürliche<br />

„Taststraße“. Stöcke werden spielerisch im Sinne von Tastübungen eingesetzt. Körperteile werden<br />

im ständigen Kontakt mit den unterschiedlichsten Naturmaterialien erlebt u.v.m<br />

Durch die tägliche Orientierung im Wald wird auch die visuelle Wahrnehmung, Wahrnehmung<br />

von Form und Raum (Raumstrukturierung, Raumrichtung, Raumordnung ..) geför<strong>der</strong>t.<br />

Eine wichtige Voraussetzung für eine adäquate Sprachentwicklung ist die auditive<br />

Wahrnehmung. Durch die reizarme und vor allem Lärm reduzierte Umgebung im Wald lernen die<br />

Kin<strong>der</strong> Geräusche <strong>der</strong> Umwelt und Natur differenziert wahr zu nehmen. Die spielzeugfreie<br />

Umgebung animiert die Kin<strong>der</strong> zu Kommunikation und Rollenspielen.<br />

Das Lesen von Geschichten, das Lernen von Gedichten und gemeinsames Musizieren stellt auch<br />

im Waldkin<strong>der</strong>garten einen integrativen Bestandteil im Tagesablauf dar.<br />

Der Wald bietet ein riesiges Betätigungs‐ und Lernfeld. Die Möglichkeiten des Spiels sind<br />

unbegrenzt. Matschen, sammeln, balancieren, klettern, ... "Spielsachen" sind in Hülle und Fülle<br />

vorhanden. Grenze ist <strong>der</strong> zu steile Berg, das zu struppige Gebüsch, die eigene Angst und die<br />

Rücksicht auf Bedürfnisse <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong> Gruppe.…. Dadurch lernen die Kin<strong>der</strong> sich<br />

selbst und an<strong>der</strong>e einzuschätzen und gewinnen so an Selbstvertrauen.<br />

Die natürliche Atmosphäre des Waldes för<strong>der</strong>t die emotionale Ausgeglichenheit und somit einen<br />

friedvollen Umgang mit sich und den an<strong>der</strong>en.<br />

Ohne vorgefertigtes Spielzeug verbessern sich die Kommunikationsfähigkeit und <strong>der</strong> kreative<br />

Umgang mit natürlichen Materialien. Die Kin<strong>der</strong> gestalten Ihre Freizeit großteils selbst und<br />

entwickeln somit durch Ihre Phantasie und Eigeninitiative eigene Lösungen für alltägliche<br />

Probleme und Konflikte. Diese schon früh erlernte Fähigkeit, konstruktiv mit Problemen und<br />

Schwächen umzugehen gilt als wichtige Suchtprävention und ist für zukünftige<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen des Lebens beson<strong>der</strong>s bedeutungsvoll.<br />

Das tägliche Bewegen in einem festen Waldgebiet führt zu einer Vertrautheit mit <strong>der</strong> Umgebung.<br />

Der "eigene Wald" wird anschaulich erfahren. Diese gewonnene Sicherheit gibt Mut zum<br />

Entdecken <strong>der</strong> weiteren Umwelt und führt zu Stabilität durch innere Ruhe.<br />

Auch durch die Größe <strong>der</strong> Gruppe ‐ im Waldkin<strong>der</strong>garten werden maximal 15 Kin<strong>der</strong> in einer<br />

Gruppe betreut‐ kann viel gezielter auf die unterschiedlichen Bedürfnisse <strong>der</strong> einzelnen Kin<strong>der</strong><br />

eingegangen werden.<br />

Der Gleichgewichtssinn, <strong>der</strong> beide Gehirnhälften vernetzt, wird durch tägliches Balancieren,<br />

Klettern auf Bäumen trainiert. Dadurch entsteht eine gute Ausgewogenheit an abstraktem und<br />

konkretem Denkvermögen, sowie zwischen Intuition und Intellekt.


Es gibt bereits Studien zu diesem Thema, die eine ausgezeichnete Schulreife <strong>der</strong><br />

Waldkin<strong>der</strong>gartenkin<strong>der</strong> diagnostizieren. Nachzulesen im Internet unter folgenden Autoren:<br />

Häfner Peter, 2002, „Natur‐ und Waldkin<strong>der</strong>gärten in Deutschland –eine Alternative zum<br />

Regelkin<strong>der</strong>garten in <strong>der</strong> vorschulischen Erziehung.“ Inauguraldissertation, Universität Heidelberg.<br />

www.ub.uni‐heidelberg.de/archiv/3135<br />

Kiener Sarah, „För<strong>der</strong>t das Spielen in <strong>der</strong> Natur die Entwicklung <strong>der</strong> Motorik und Kreativität von<br />

Kin<strong>der</strong>gartenkin<strong>der</strong>?“<br />

Institut für Psychologie, Universität Fribourg (CH)<br />

c) Der Tagesablauf 2011/2012<br />

Der reguläre Betrieb beginnt um 08:30. Die Kin<strong>der</strong> treffen sich bis 08.30 im Gruppenraum des<br />

Kin<strong>der</strong>gartens und haben dann die Möglichkeit zum „langsamen Orientieren und Ankommen“.<br />

Zwischen 08.30 und 09.00 ist Freispielzeit. Die Kin<strong>der</strong> können in dieser Zeit zeichnen, spielen,<br />

basteln, etc. Außerdem werden regelmäßig Angebote gesetzt‐ wie z.B. Bastelarbeiten unter<br />

Anleitung‐ und speziellen Kin<strong>der</strong>wünschen nachgekommen (Ton, Fingerfarben, etc.).<br />

Um 09.15, also nach <strong>der</strong> Aufräumzeit findet dann unser gemeinsamer Morgenkreis statt, wo die<br />

Kin<strong>der</strong> gezählt werden und geschaut wird wer fehlt. Natürlich werden auch Fingerspiele gemacht<br />

und Lie<strong>der</strong> gesungen.<br />

Im Rahmen des Morgenkreises wird je nach Witterung <strong>der</strong> weitere Tagesablauf gemeinsam mit den<br />

Kin<strong>der</strong>n festgelegt.<br />

Danach beginnt die Jausenzeit. Die Betreuerinnen achten darauf, daß sich alle Kin<strong>der</strong> vor <strong>der</strong> Jause<br />

die Hände waschen. Bei sonnigem Wetter wird auch draußen gepicknickt, sonst nehmen wir die<br />

Jause drinnen zu uns. Drei mal pro Woche essen wir gemeinsam eine Obstjause (wöchentliche<br />

Obstkiste abonniert).<br />

Nach <strong>der</strong> Jause ziehen sich die Kin<strong>der</strong> an, und wir machen uns auf den Weg in den Wald.<br />

Wir kommen bei unserem Waldstützpunkt, dem Bauwagen an. Hier bietet sich die Möglichkeit<br />

einer Rast und wir entscheiden dort gemeinsam mit den Kin<strong>der</strong>n ob und wann wir weiter wan<strong>der</strong>n<br />

wollen.<br />

Meistens wan<strong>der</strong>n wir zu den Lieblingsplätzen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, wie z.B. zur alten Eiche, zum<br />

Marienkäferplatz, o<strong>der</strong> zu den Mulden.<br />

Am Ziel angekommen haben die Kin<strong>der</strong> genügend Zeit für das freie Spiel, zum Pflanzen und Tiere<br />

entdecken und beobachten, zum Sammeln, „Gatschen“, Rutschen, basteln mit Naturmaterialien,<br />

zum Bewegen und natürlich für angeleitete Gruppenspiele.<br />

Spätestens um 11:30 machen wir uns auf den Rückweg. Beim Bauwagen angekommen spielen<br />

wir noch Kreisspiele und singen unser Abschlußlied:<br />

“Heute waren wir Gast im Wald“.<br />

Die Kin<strong>der</strong> können um 12.30 von den Eltern abgeholt werden.


d) Gestaltung von Übergängen (Eingewöhnung, Schuleintritt)<br />

Die Eingewöhnung in die Waldkin<strong>der</strong>gruppe wird individuell auf die Bedürfnisse des Kindes<br />

abgestimmt und erfolgt in ständiger Absprache zwischen Eltern und dem pädagogischen Team (s.<br />

auch 2.e.Aufnahmemodalitäten).<br />

Gemeinsame Aktivitäten (Laternenfest, Krippenspiel, etc.) mit den Schülern <strong>der</strong> freien Schule<br />

sind geplant. Auch gemeinsame naturpädagogische Projekte (Waldtag) mit den öffentlichen<br />

Schulen in <strong>der</strong> nahen Umgebung sind geplant.<br />

In den letzten Tgen vor den Sommerferien wird mit den Schulanfängern traditionell eine Nacht<br />

beim Wald gezeltet.<br />

Wir möchten alle Kin<strong>der</strong> ganzheitlich för<strong>der</strong>n, speziell für die Schulanfänger sind auch<br />

Nachmittagsprojekte und ‐ausflüge geplant, in denen sich die Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin ganz den<br />

Schulanfängern widmen kann (Projekte, Ausflüge, Verkehrserziehung, etc.).<br />

Wir bieten in Kooperation mit öffentlichen Einrichtungen Verkehrserziehung für Schulanfänger<br />

an.<br />

Besuch einer öffentlichen Volkschule, wird von den Eltern des Schulanfängers in <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Heimatgemeinde übernommen<br />

Die Möglichkeit zur logopädischen Reihenuntersuchung wir angeboten<br />

e)Darstellung <strong>der</strong> Methoden <strong>der</strong> Bildungsarbeit und <strong>der</strong> kindlichen Lernformen<br />

Bildungsprozesse finden auf natürliche Weise jeden Tag statt. Wir orientieren uns bei<br />

Bildungsprozessen am transaktionalen Ansatz. Kin<strong>der</strong> haben ein großes Bedürfnis nach<br />

Kommunikation, außerdem sind sie fähig zur Selbstbestimmung, sie kennen ihr eigenes<br />

Entwicklungstempo. Die Kin<strong>der</strong> sind neugierig, spontan, wollen den Wald erforschen und<br />

fragen natürlich viel. Da die Höchstzahl im Waldkin<strong>der</strong>garten bei 15 Kin<strong>der</strong>n liegt, können die<br />

Betreuerinnen sehr individuell auf die Kin<strong>der</strong> eingehen und stehen bei Fragen stets zur<br />

Verfügung. Es ergeben sich außerdem auch weitere Aktivitäten und Projekte durch die Kin<strong>der</strong><br />

und die Umwelt. Es werden auch in <strong>der</strong> Gesamt‐ und Kleingruppe Angebote gesetzt (werken,<br />

etc.).<br />

Außerdem regt die Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin durch gezielte Fragen (bei Problemen, o<strong>der</strong><br />

spontan nach eigenem Ermessen) zum Nachdenken an, eröffnet neue Sichtweisen und hilft<br />

ihnen so sich weiter mit gewissen Situationen auseinan<strong>der</strong> zu setzen, was die Kin<strong>der</strong> zur<br />

Selbstständigkeit anregt.<br />

Den Kin<strong>der</strong>n steht sehr viel Zeit zum eigenständigen Erforschen, Beobachten und vor allem<br />

Spielen zur Verfügung.


Die kindlichen Lernformen die im Waldkin<strong>der</strong>garten zur Anwendung kommen:<br />

� Das Spielen<br />

Kin<strong>der</strong> sollen mehr Spielen als viele Kin<strong>der</strong> es heutzutage tun,<br />

denn wenn man genügend spielt , solange man klein ist,<br />

dann trägt man Schätze mit sich herum,<br />

aus denen man später sein ganzes Leben schöpfen kann.<br />

Lernen ist Spiel ‐ Spiel ist lernen.<br />

Astrid Lindgren<br />

Mit diesem Bewußtsein achten wir sehr darauf, daß die Kin<strong>der</strong> genügend Zeit für das „Freie<br />

Spiel“ haben. Neben dem hohen Grad an Selbstbestimmung hat das Spielen auch eine<br />

wichtige soziale Komponente. Die Kin<strong>der</strong> suchen sich Spielpartner und müssen sich mit ihnen<br />

arrangieren. Es muß mit ihnen die Rollen und Regeln ausmachen, seine eigenen Ideen so<br />

weit wie möglich durchsetzen, aber auch die Ideen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en akzeptieren, weil sonst kein<br />

befriedigendes Spiel zu Stande kommt.<br />

Dadurch, daß es im Wald kein vorgefertigtes Spielzeug gibt, ist das Spiel immer geprägt von<br />

den Fantasiekräften <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. Im Spiel wird das Moos zum Bett, aus Stöckchen werden<br />

Spielfiguren, etc.<br />

Die Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin und die pädagogische Helferin mischen sich nicht in das Spiel ein<br />

und haben währenddessen Zeit zur Beobachtung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />

� Das Forschen<br />

Die Kin<strong>der</strong> haben während <strong>der</strong> Freispielzeit natürlich auch Zeit zum Entdecken, Erforschen<br />

und Beobachten was im Wald und auf <strong>der</strong> Wiese krabbelt, kriecht und wächst. Die Kin<strong>der</strong><br />

können ihrem natürlichen Forscherdrang nachgehen. Die Kin<strong>der</strong> entdecken Rehspuren im<br />

Schnee, Tiere, Tierskelette, etc.<br />

Lupe und Fernglas ermöglichen noch genauere Einblicke bzw. Ausblicke.<br />

� Das Gestalten<br />

Die Kin<strong>der</strong> gestalten jeden Tag aufs Neue, sie bauen Häuser aus Stöcken, aus Schnee werden<br />

Iglus. Die Kin<strong>der</strong> haben die Möglichkeit zum Schnitzen und Sägen, es entstehen Pfeil und<br />

Bogen, etc.<br />

Auch geführte Aktivitäten, wie z.B. Weben mit Naturmaterialien, Weidenkränze binden, etc.<br />

werden angeboten.<br />

f) Pädagogische Jahresplanung 2012/2013


Die pädagogische Jahresplanung orientiert sich grundsätzlich am Jahreskreis, die an<strong>der</strong>en<br />

pädagogischen Inhalte ergeben sich durch die Kin<strong>der</strong> (Interessen, Themen die bei den<br />

Kin<strong>der</strong>n auftauchen wie z.B. Wut, Ärger, verschiedene Blumenarten, etc.) Beim täglichen<br />

Morgenkreis werden Lie<strong>der</strong>, Fingerspiele und „Sprücherl“ geübt (orientiert sich an den<br />

Jahreszeiten, am Wetter), die meist einige Wochen gleichbleiben.<br />

Der Herbst<br />

Das Kennenlernen und die Gemeinschaft stehen in den ersten Wochen im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

� Beginnfest mit <strong>der</strong> Familie<br />

� Elternabend<br />

� Kennenlernspiele<br />

� Gemeinsame Werk‐ und Malaktivitäten<br />

Außerdem beschäftigen uns im Herbst die Früchte <strong>der</strong> Natur, die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Natur,<br />

die hautnah erlebt werden.<br />

� Kastanien, Eicheln sammeln, Blätter pressen, etc.<br />

� Werken mit Naturmaterialien<br />

� Besuch des Bauernhofes <strong>der</strong> Familie Rittsteiger, wo wir bei <strong>der</strong> Kartoffelernte<br />

mithelfen dürfen<br />

� „Vom Korn zum Brot“ Backtag am Bauernhof<br />

� Erntedankfest, bei dem die Kin<strong>der</strong> mit allen Sinnen erleben können, welche Früchte<br />

uns die Erde schenkt. Eltern und Kin<strong>der</strong> sollten an den Tagen vor unserem<br />

Erntedankfest verschiedene Früchte selber ernten, die die Kin<strong>der</strong> dann mitbringen.<br />

Im Kin<strong>der</strong>garten bereiten wir dann Speisen daraus.<br />

� Laternenfest: Das Teilen und Helfen, <strong>der</strong> achtsame Umgang miteinan<strong>der</strong> werden<br />

einige Wochen mit den Kin<strong>der</strong>n erarbeitet (Martinslegende wird den Eltern<br />

vorgespielt)<br />

Der Winter<br />

Im Winter erleben und beschäftigen wir uns mit <strong>der</strong> Ruhe und Stille im Wald, wir feiern den<br />

Advent und stimmen uns auf das Weihnachtsfest ein. Die Kin<strong>der</strong> erleben Schnee und Eis,<br />

entdecken Spuren im Schnee.<br />

� die Nikolauslegende wird mit den Kin<strong>der</strong>n erarbeitet<br />

� Besuch des Nikolaus im Wald<br />

� Adventfeiern<br />

� Mandalas legen<br />

� weihnachtliche Geschichten und Gespräche über Weihnachten


� Waldadvent mit den Eltern (Winterfeuer wird entfacht, Lie<strong>der</strong> gesungen und ein<br />

Puppenspiel wird gespielt)<br />

� Schneespiele, Gestalten mit Schnee, Spuren entdecken<br />

� Faschingsfest<br />

Der Frühling:<br />

Im Frühling beschäftigen wir uns mit dem Erwachen <strong>der</strong> Pflanzen und Tiere, wir suchen nach<br />

den ersten Frühlingszeichen, den Frühblühern, wir hören auf das Vogelgezwitscher, etc.<br />

� Bewegungsspiele auf <strong>der</strong> Wiese<br />

� Wir bauen uns eine Waldorgel<br />

� Herstellen von Strohnestern<br />

� Eier bemalen, Eier färben mit Zwiebelschalen und Blättern<br />

� Ostergeschichten<br />

� Osternest suchen mit den Eltern<br />

� Herstellen von Löwenzahnhonig, o<strong>der</strong> Kräutertopfen aus unseren eigenen Kräutern<br />

� Muttertag<br />

� Vatertag<br />

� die Kin<strong>der</strong> können mit <strong>der</strong> Lupe die Natur erkunden, je nach Interesse <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

ergeben sich Gespräche, Geschichten<br />

Der Sommer:<br />

Die Natur blüht in ihrer vollen Pracht, wir erleben Sonne und Hitze und <strong>der</strong> Wald dient uns als<br />

Schutzraum, wenn es zu heiß wird, auch das Thema Wasser wird uns beschäftigen<br />

� Blumenkränze binden<br />

� Weben mit Naturmaterialien<br />

� das Element Wasser: Gespräche, Spiele<br />

� Abschlußfest mit <strong>der</strong> Familie<br />

� Verkehrserziehung für Schulanfänger<br />

g) Pädagogische Maßnahmen, Grenzen und Regeln


Im Wald gibt es klare Regeln, auf <strong>der</strong>en Einhaltung alle Betreuer/innen konsequent achten.<br />

Durch die kleine Gruppenzahl (max. 15 Kin<strong>der</strong>) kann dies,<br />

wie die bereits 6‐jährige Erfahrung zeigte gut gewährleistet werden. Dadurch, dass die Regeln<br />

gemeinsam mit den Kin<strong>der</strong>n erarbeitet wurden sind diese für alle einfach zu verstehen. Die<br />

Regeln werden auch regelmäßig mit den Kin<strong>der</strong>n im Rahmen des Morgenkreises wie<strong>der</strong>holt:<br />

Regeln im Waldkin<strong>der</strong>garten:<br />

� Die Kin<strong>der</strong> bleiben in Sicht‐ bzw. Hörweite. Vereinbarte Aufenthaltsbereiche dürfen<br />

ohne Rücksprache mit den Erzieherinnen nicht verlassen werden.<br />

� Es dürfen grundsätzlich keine Waldfrüchte (Beeren, Gräser, Pilze u. ä.) in den Mund<br />

gesteckt bzw. gegessen werden. „Wir essen nur das mitgebrachte aus <strong>der</strong><br />

Jausendose“. Dies ist zum Schutz <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> vor dem Fuchsbandwurm und aus<br />

Naturschutzgründen, denn wenn 15 Kin<strong>der</strong> durch den Wald streifen und alles Eßbare<br />

vertilgen, bleibt nichts mehr für die Tiere des Waldes.<br />

� Es wird kein Wasser aus stehenden o<strong>der</strong> fließenden Gewässern getrunken. „Das ist<br />

kein Trinkwasser für uns Menschen, son<strong>der</strong>n nur für die Bewohner des Waldes“.<br />

� Zahme Wildtiere, Kadaver und Kot dürfen zum Schutz <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> vor Infektionen<br />

nicht angefaßt werden.<br />

� Auf vom Waldbesitzer gefällten Baumstämmen wird nicht balanciert, da<br />

Verunreinigungen durch Erde o<strong>der</strong> kleine Steinchen, die die Kin<strong>der</strong> mit ihren Schuhen<br />

auf <strong>der</strong> Rinde hinterlassen forstwirtschaftliche Maschinen o<strong>der</strong> Geräte wie<br />

Motorsäge u. dgl. beschädigen könnten. Es zählt auch zum achtsamer Umgang mit<br />

den Waldbesitzern, <strong>der</strong>en Eigentum zu achten. „Wir balancieren auf alten, vom<br />

Waldbesitzer im Wald liegen gelassenen Stämmen o<strong>der</strong> dicken Ästen, die vorher von<br />

einer Betreuerin auf <strong>der</strong>en stabile Lage überprüft wurden“.<br />

� Stöcke werden nicht in Gesichtshöhe gehalten. Es wird mit einem Stock in <strong>der</strong> Hand<br />

nicht gerannt. Keine Stoßbewegung in Richtung an<strong>der</strong>er. Verletzungsgefahr! „Stöcke<br />

sind vielseitig einsetzbar: Wir können damit: graben, Häuser od. Wohnungen bauen,<br />

Mandalas legen, am Waldboden malen, etc.“.<br />

� Kräfte messen: “Zuerst muß ich fragen, ob <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e auch mit mir raufen möchte“,<br />

bis einer „HALT“, „STOP“ o<strong>der</strong> „AUS“ sagt; immer ohne Waffen(‐Stöcke)!!! – damit<br />

sich keiner verletzt.<br />

� Es wird nur auf von den Erzieherinnen und Erziehern ausgewiesene Bäume<br />

geklettert, sonst besteht Verletzungsgefahr für das Kind o<strong>der</strong> den Baum. Die<br />

Betreuerin achtet beim auswählen eines „Kletterbaumes“ darauf, dass die Äste stark<br />

genug sind, um nicht nur das Gewicht eines Kindes auszuhalten, son<strong>der</strong>n auch ihr<br />

eigenes. Um gegebenenfalls den Kin<strong>der</strong>n auch auf dem Baum Hilfe leisten zu können.


Außerdem dürfen unter dem Baum keine Steine u.dgl. liegen.<br />

� Der Aufenthalt im gekennzeichneten Bereich von Waldarbeiten ist verboten, da die<br />

Waldarbeiter durch den Motorenlärm <strong>der</strong> Maschinen, die Kin<strong>der</strong> und Betreuerinnen<br />

nicht hören können, und uns eventuell umstürzende Bäume verletzen könnten.<br />

� Wir sind im Wald so leise, wie wir nur können; d.h. wir bemühen uns nicht zu<br />

schreien, da wir sonst die Bewohner des Waldes, wie Vögel, Hasen, Rehe zu sehr<br />

stören würden. Achtsamer Umgang mit den Lebewesen des Waldes ist uns wichtig.<br />

� Tiere u. Pflanzen schützen! – Blätter bleiben am Ast, Wurzeln in <strong>der</strong> Erde,<br />

Käfer und an<strong>der</strong>es „Kleingetier“ werden vorsichtig beobachtet, damit sie nicht<br />

verletzt werden.<br />

� nichts zerstören: wenn ein Kind ein „Haus gebaut“, „eine Suppe gekocht“,<br />

o<strong>der</strong> irgendein Insekt entdeckt hat, gehen wir alle achtsam damit um.<br />

� schnitzen und sägen: „beim Schnitzen sitzen“; wenn die Kin<strong>der</strong> mit den<br />

Messern herumlaufen, könnten sie sich, od. jemand an<strong>der</strong>en verletzen. Die Kin<strong>der</strong><br />

schnitzen od. sägen nur unter Aufsicht, und in unmittelbarer Nähe einer Betreuerin,<br />

Säge o<strong>der</strong> Messer wird <strong>der</strong> Betreuerin wie<strong>der</strong> in die Hand geben.<br />

� Es werden keine Spielsachen von Zuhause mitgebracht: <strong>der</strong> Wald bietet uns<br />

genug Spielmaterialien, die Fantasie <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> wird geför<strong>der</strong>t<br />

� wir behalten unsere Schuhe an ‐ Verletzungsgefahr; Ausnahme: an<br />

trockenen, warmen Tagen bei <strong>der</strong> Eiche(siehe 2.c.‐ Räumlichkeiten u. Umgebung).<br />

� Die Kin<strong>der</strong> packen ihre Jausendosen, Trinkflaschen, Jacken,… selbst in ihren<br />

Rucksack. Die Kin<strong>der</strong> sind für ihre „Sachen selbst verantwortlich. ‐die<br />

Selbstständigkeit wird geför<strong>der</strong>t<br />

Nichteinhalten <strong>der</strong> Regeln führt zu logischen, den Kin<strong>der</strong>n bekannten Konsequenzen.<br />

h) Darstellung <strong>der</strong> Dokumentation <strong>der</strong> pädagogischen Arbeit<br />

pädagogische Orientierung<br />

Da wir nur eine Kin<strong>der</strong>gartengruppe führen, entspricht die pädagogische Orientierung (die<br />

persönlichen Vorstellungen, das Rollenverständnis <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin, die<br />

grundlegenden Werte <strong>der</strong> Pädagogin, das Bild vom Kind) denen <strong>der</strong> gesamten Einrichtung (s.<br />

3.Orientierungsqualität)<br />

Situationsanalyse


Die Situationsanalyse beinhaltet die Dokumentation hinsichtlich <strong>der</strong><br />

� Familiensituation (Lebensform, Berufstätigkeit, Beschäftigungsausmaß, Anzahl <strong>der</strong><br />

Geschwister, Wohnsituation, etc.)<br />

Bei den Elterngesprächen werden Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Familiensituationen<br />

angesprochen.<br />

� Gruppenstruktur und Anzahl <strong>der</strong> Gruppen: Stand September 2012:<br />

Derzeit gibt es eine Gruppe mit 12 Kin<strong>der</strong>n (7 Mädchen und 5 Buben).<br />

� In unserer Gruppe sind keine Kin<strong>der</strong> mit an<strong>der</strong>er Muttersprache und auch keine<br />

mit speziellen Bedürfnissen.<br />

Allgemeine Bildungs‐ und Erziehungsziele<br />

Da wir <strong>der</strong>zeit nur eine Kin<strong>der</strong>gartengruppe führen, entsprechen die Bildungs‐ und<br />

Erziehungsziele die einzelne Gruppe betreffend im Wesentlichen denen unter 4b)<br />

angeführten Zielen.<br />

Selbstkompetenz<br />

� Stärkung <strong>der</strong> Selbstvertrauens: durch die achtsamen Umgangsformen <strong>der</strong> Erzieher,<br />

durch Erfolgserlebnisse, durch Anerkennung und Lob<br />

� Unterstützung <strong>der</strong> Selbstständigkeit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>: Die Kin<strong>der</strong> sind verantwortlich für<br />

ihren Rucksack, sie dürfen sich frei in <strong>der</strong> Natur bewegen. Die Kin<strong>der</strong> haben<br />

Mitbestimmungsrecht im Kin<strong>der</strong>gartenalltag<br />

� För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Grob und Feinmotorik: Durch die Umgebung des Waldes, die<br />

Bewegungsfreiheit, daß sich die Kin<strong>der</strong> je<strong>der</strong>zeit nach ihrem eigenen Tempo<br />

bewegen können, die Kin<strong>der</strong> krabbeln und balancieren über Baumstämme, sie<br />

klettern auf Bäume und rollen sich vom Berg.<br />

Die Kin<strong>der</strong> werden so auf natürliche Art und Weise in ihrer Bewegungsfreude<br />

unterstützt. Auch durch das Freispiel in <strong>der</strong> Natur werden die Kin<strong>der</strong> zur Bewegung<br />

motiviert. Weiters werden Bewegungsspiele, Fingerspiele, etc. mit den Kin<strong>der</strong>n<br />

erarbeitet.<br />

Sozialkompetenz<br />

� För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Konfliktbewältigung: Die Kin<strong>der</strong> werden ermutigt Konflikte selbst zu<br />

lösen, die Kin<strong>der</strong> werden unterstützt bei Konflikten.<br />

� Stärkung <strong>der</strong> Gruppenzusammengehörigkeit: Durch gemeinsames Tun<br />

(Morgenkreis, Gruppenaktivitäten, etc.) wird diese geför<strong>der</strong>t.<br />

� Die Kin<strong>der</strong> lernen achtsam miteinan<strong>der</strong> umzugehen: Durch das Vorleben <strong>der</strong><br />

Pädagoginnen, durch gemeinsame Gespräche.<br />

Sachkompetenz


� För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Entwicklung des Naturverständnisses und des<br />

Verantwortungsgefühles gegenüber <strong>der</strong> Natur: Durch das „Leben“ in <strong>der</strong> Natur,<br />

durch das Begreifen mit allen Sinnen, durch klare Regeln, kindgerechten Erklärungen,<br />

Projekte, wird das Naturverständnis geför<strong>der</strong>t.<br />

Beobachtungen<br />

Wir beobachten die Kin<strong>der</strong> im Kin<strong>der</strong>gartenalltag und in ihrer Entwicklung um festzustellen<br />

wo sie stehen und um sie individuell und zielgerichtet zu unterstützen und zu för<strong>der</strong>n.<br />

Wir beobachten die individuellen Entwicklungsschritte <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />

Durch die nie<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong>höchstzahl können wir etwaige Gruppenprozesse leicht<br />

durchschauen und mit Beson<strong>der</strong>heiten und Auffälligkeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> gut umgehen und<br />

realistische Ziele setzen.<br />

Außerdem ist die Beobachtung Grundlage für die Planung und führt uns zu gezielten<br />

Angeboten und Aktivitäten für einzelne und mehrere Kin<strong>der</strong>.<br />

Unsere Basis zur Kin<strong>der</strong>beobachtung ist ein Beobachtungsbogen, <strong>der</strong> folgende Punkte<br />

beinhaltet:<br />

� Sozialkompetenz und Selbstkompetenz<br />

� Sozialverhalten/Gruppenverhalten (Stärken, Schwächen)<br />

� Spiel‐ und Arbeitsverhalten<br />

� Emotionale Kompetenz (Umgang mit Konflikten und mit Mißerfolg)<br />

� Sprachkompetenz und Sprechfertigkeit<br />

� Motorik: Bewegungsverhalten, Grob‐ und Feinmotorik<br />

� Beson<strong>der</strong>heiten: Eigenschafen, Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

Der Beobachtungsbogen dient als Grundlage für die Elterngespräche und wird 2x jährlich<br />

ausgefüllt (Grundlage dafür sind die Gruppen‐ und Einzelbeobachtungen).<br />

Die Gruppen‐ und Einzelbeobachtungen werden laufend schriftlich festgehalten, außerdem<br />

werden in den wöchentlichen Teambesprechungen Einzel‐ und Gruppenbeobachtungen<br />

zwischen den Betreuerinnen ausgetauscht und mögliche Konsequenzen besprochen<br />

(heranziehen einer Logopädin, Verän<strong>der</strong>ungen).<br />

Voraussetzungen für eine gelungene Alltagsgestaltung aus transaktionaler Sicht sind:<br />

� Zeit für die Beobachtung des Kindes im Gruppenprozeß<br />

� eine gut durchdachte Planung und Reflexion<br />

Planung und Reflexion


i) Sicherheit<br />

Die Planung beinhaltet lang‐ und kurzfristige Planungsprozesse.<br />

Langfristige Planungsprozesse sind z.B. Feste im Jahreskreis, Exkursionen und Ausflüge.<br />

Kurzfristige Planungsprozesse sind thematische Schwerpunkte, die durch Impulse von Kin<strong>der</strong>n<br />

entstehen, von <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Umwelt vorgegeben werden. Auch<br />

Impulse von den Eltern können in die Arbeit einfließen und wertvolle Hilfe und Unterstützung<br />

sein.<br />

All diese Komponenten fließen dann wie<strong>der</strong>um in unsere regelmäßige Reflexion ein und<br />

lassen wie<strong>der</strong> neue, auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> eingegangene Planung entstehen. Die<br />

Planungen und Reflexionen werden schriftlich geführt, <strong>der</strong> Zeitraum ergibt sich aus den Spiel‐<br />

und Gruppenprozessen und aus <strong>der</strong> Intensität <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung mit einem Thema.<br />

Die Kin<strong>der</strong> werden täglich von mindestens 2 Betreuer/innen begleitet.<br />

Der Rucksack je<strong>der</strong> Betreuer/in beinhaltet:<br />

� Handy für alle Fälle und Notfälle<br />

� Erste Hilfe Tasche die vierteljährlich durch einen Arzt überprüft wird (zusätzlich<br />

wärmeisolierende Decke, Zeckenzange, Sonnenschutz, Fettcreme als Kälteschutz<br />

� Ersatzkleidung für die Kin<strong>der</strong><br />

� Bestimmungsbuch<br />

� Insektenschutzmittel<br />

� Taschentücher<br />

� Telefonliste (Ärzte, Krankenwagen, Giftzentrale, Eltern, Forstamt)<br />

� ausreichend Flüssigkeit (warm o<strong>der</strong> kalt je nach Jahreszeit)<br />

Die Betreuer/innen besuchen regelmäßig Erste Hilfe Kurse.<br />

Für Notfälle befindet sich auch eine Kin<strong>der</strong>liege im Bauwagen, sowie im Gruppenraum mit<br />

hygienischer Auflage und Polster.<br />

Nach den bisherigen Erfahrungen von vielen Waldkin<strong>der</strong>gärten konnte gezeigt werden, dass<br />

die Unfallgefahr in Waldkin<strong>der</strong>gärten nicht größer ist als in an<strong>der</strong>en<br />

Kin<strong>der</strong>betreuungseinrichtungen. Kin<strong>der</strong> lernen hier im Wald, durch die vielen<br />

Bewegungsmöglichkeiten im Freien, „Gefahren“ besser einzuschätzen und insgesamt<br />

geschickter zu reagieren. Auch bei den Kin<strong>der</strong>krankheiten haben unsere Kin<strong>der</strong> einen Vorteil<br />

− die Ansteckungsgefahr ist im Wald viel geringer. Zwar gibt es auch bei uns Schnupfennasen,<br />

doch ist die Tendenz zur schnelleren Genesung durch mehr Wi<strong>der</strong>standskraft größer!<br />

Im Wald gibt es klare Regeln, auf <strong>der</strong>en Einhaltung alle Betreuer/innen konsequent achten.<br />

Durch die kleine Gruppenzahl (max. 15 Kin<strong>der</strong>) kann dies auch (wie die bereits 3‐jährige<br />

Erfahrung zeigte) gut gewährleistet werden. Diese Regeln werden auch regelmäßig mit den<br />

Kin<strong>der</strong>n im Morgen‐ o<strong>der</strong> Abschlußkreis wie<strong>der</strong>holt (s. 4g. Prozeßqualität).<br />

Zur Vermeidung von Zeckenbissen werden die Eltern angehalten den Kin<strong>der</strong>n auch im<br />

Sommer lange Kleidung anzuziehen, sowie Schutzmittel zu verwenden. Darüber hinaus<br />

werden die Eltern vor Aufnahme <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> durch den uns betreuenden Arzt über die<br />

Kontrolle <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und das Verhalten im Fall eines Zeckenbisses sowie die Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Zeckenschutzimpfung eingehend informiert. Auch über das Erscheinungsbild und die<br />

Therapie <strong>der</strong> durch Zecken übertragenen Borreliose werden die Eltern aufgeklärt.<br />

Der Schutz vor dem Fuchsbandwurm besteht in <strong>der</strong> Meidung <strong>der</strong> Infektionsquellen. Kin<strong>der</strong><br />

dürfen keine Waldfrüchte wie Pilze, Beeren, Kräuter o. Ä. in ungekochtem Zustand verzehren.


Auch ein auf den Boden gefallenes Butterbrot darf nicht mehr gegessen werden. Außerdem<br />

müssen sich die Kin<strong>der</strong> vor je<strong>der</strong> Mahlzeit gründlich die Hände waschen. Die Erzieherinnen<br />

und Erzieher wählen keine Baumstümpfe o<strong>der</strong> Bodenerhebungen als Picknickplätze, da sie<br />

wissen, daß die Füchse dort häufig ihre Losung hinterlassen. Des Weiteren dürfen natürlich<br />

keine toten Tiere angefaßt werden.<br />

Betreuer/innen informieren sich regelmäßig bei den örtlichen Veterinär‐ und Forstbehörden<br />

über das Vorkommen von Tollwut und eventuell ausgelegte Impfkö<strong>der</strong>. Die Kin<strong>der</strong> werden<br />

darüber informiert, daß die Zutraulichkeit von Wildtieren ein Zeichen von Tollwutinfektion<br />

sein kann. Somit dürfen Wildtiere und auch <strong>der</strong>en Kadaver nicht berührt werden. Da<br />

Impfkö<strong>der</strong> Tollwutviren in abgeschwächter Form enthalten, dürfen auch diese nicht angefaßt<br />

werden. Sollte es zu einem Biß durch ein möglicherweise erkranktes Tier gekommen sein, ist<br />

sofort eine Ärztin o<strong>der</strong> ein Arzt zwecks passiver Immunisierung aufzusuchen.<br />

Der wirksamste Schutz gegen Wundstarrkrampf ist vor allem auch wegen <strong>der</strong> fehlenden<br />

Therapiemöglichkeiten eine aktive Immunisierung. Den Eltern unserer Kin<strong>der</strong> wird<br />

empfohlen den Impfschutz vor Eintritt <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in den Waldkin<strong>der</strong>garten zu überprüfen und<br />

bei Bedarf aufzufrischen.<br />

Bei extremer Witterung wie Gewitter o<strong>der</strong> Sturm steht <strong>der</strong> Gruppenraum zur Verfügung.<br />

Nach einem Sturm wird von Mag. Siegfried Arthofer (Forstwirtschaftliche Ausbildung Schloß<br />

Orth im Rahmen <strong>der</strong> Ausbildung in St. Florian) und einer Betreuerin das Waldstück in dem<br />

sich die Gruppe bewegt vor Kin<strong>der</strong>gartenbeginn auf eventuelle Gefahrenquellen (schräg<br />

hängende Bäume, abgebrochene Äste ‐ die noch herunterfallen könnten, etc.) überprüft.<br />

j) Zusammenarbeit mit den Eltern<br />

Da diese Einrichtung eine Elterninitiative ist, sind alle Eltern herzlich eingeladen, sich an <strong>der</strong><br />

Mitgestaltung des Kin<strong>der</strong>gartens zu beteiligen. Es findet ein ständiger Informationsaustausch<br />

durch Elternabende, Sitzungen und Elterngespräche mit <strong>der</strong> pädagogischen Leitung statt.<br />

k) Öffentlichkeitsarbeit<br />

Regelmäßiger Kontakt zur lokalen Presse (z.B.„Tips“, Informationsbroschüren <strong>der</strong> umliegenden<br />

Eltern‐Kind‐Zentren) sowie regelmäßige Besuche <strong>der</strong> lokalen Spielgruppen und verschiedenen<br />

Eltern‐Kind‐Zentren finden statt. Geplant sind auch Vorträge in Bildungsanstalten für<br />

Kin<strong>der</strong>gartenpädagogik.<br />

l) Fortbildung <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

� berufsbegleitende naturpädagogische Weiterbildung<br />

� regelmäßige Teilnahme an Fortbildungsangeboten


m) Austausch mit Expert/inn/en und/o<strong>der</strong> (externen) Partner/inne/n, insbeson<strong>der</strong>e‚<br />

an Nahtstellen<br />

� Gemeinsamer Austausch mit dem pädagogischen Team Waldkin<strong>der</strong>garten Wilhering<br />

� Bei Bedarf wird Supervision angeboten<br />

� Erfahrungsaustausch mit Eltern von „ehemaligen“ Kin<strong>der</strong>n<br />

n) Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Institutionen und kulturellen Einrichtungen<br />

� Naturpädagogische Kooperation mit den lokalen Regelkin<strong>der</strong>gärten und Schulen geplant<br />

� Kooperationen mit lokalen kulturellen Einrichtungen geplant<br />

o)Zusammenarbeit mit den Bildungsanstalten für Kin<strong>der</strong>gartenpädagogik<br />

� Kooperation im Rahmen von Praktika geplant<br />

Lacken, 21. September 2012

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