Schlussbericht - Bern - labmed
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weise tiefe Einstiegslöhne ausweist. Bei der multivariaten Betrachtung hatte die Variable,<br />
welche das Geschlechterverhältnis darstellt, keinen signifikanten Einfluss.<br />
Im Vergleich der Einkommen des Gesundheitswesens mit denjenigen anderer Branchen bestätigte<br />
sich, was sich aufgrund der Evaluation der kantonalen Lohnvorgaben schon abzeichnete:<br />
Die Einkommen der Gesundheitsberufe sind generell tiefer als diejenigen anderer Berufe<br />
mit gleichem Ausbildungsniveau. Die Sekundärdatenanalysen mit den Daten der Absolvent/innenbefragung<br />
haben gezeigt, dass die Berufe oder Tätigkeiten im Bereich der Wirtschaft<br />
und der Informatik am besten bezahlt sind. Nicht nur bei den Mittelwertvergleichen,<br />
sondern auch bei der Regressionsanalyse, in welcher alle verschiedenen Einflussfaktoren<br />
gleichzeitig berücksichtigt werden, sind sowohl der Tätigkeitsbereich, als auch die Wirtschaftsbranche<br />
des Gesundheitswesen negativ mit dem Einkommen korreliert.<br />
Der letzte Teil der Fragestellung hatte zum Ziel, zu ermitteln, welche weiteren Faktoren den<br />
Lohn beeinflussen. Als wichtigste Elemente haben sich verschiedene persönliche Merkmale,<br />
wie das Alter, das Geschlecht oder der Zivilstand und die verschiedenen Humankapitalfaktoren<br />
wie die Berufserfahrung oder die berufliche Stellung herauskristallisiert. Bei den Fachhochschulabsolvent/innen<br />
hatte auch die Abschlussnote einen signifikanten Einfluss auf das<br />
Einkommen. Die Variablen, anhand denen das Gesundheitswesen mit anderen Berufen verglichen<br />
wurde, namentlich der Studiengang, der Tätigkeitsbereich und die Wirtschaftsbranche,<br />
waren teilweise ebenfalls signifikant mit dem Einkommen korreliert, wenn alle anderen<br />
Faktoren konstant gehalten wurden. Dies bestätigt, dass mit gleichen Voraussetzungen nicht<br />
in jedem Beruf oder Tätigkeitsbereich ein gleich hohes Einkommen erzielt werden kann.<br />
Weiter wurde bestätigt, dass Frauen, auch unter Kontrolle der weiteren Einflussfaktoren weniger<br />
verdienen als Männer. Diese Differenz ist bereits im ersten Job nach Studienabschluss<br />
der Absolventinnen und Absolventen der Fachhochschulen beobachtbar, was darauf hinweist,<br />
dass Diskriminierung bereits beim Eintritt ins Berufsleben stattfindet.<br />
Die Untersuchung zeigte ebenfalls, dass die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern in<br />
einigen Berufen sehr ausgeprägt sind, während sie in anderen, wie beispielsweise dem Gesundheitswesen,<br />
eher gering sind.<br />
Zusammenfassend hat die Analyse gezeigt, dass deutliche Lohnunterschiede zwischen Berufen<br />
und Tätigkeiten vorhanden sind, und dass auch wenn nur eine bestimmte Gruppe – in die-<br />
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