Schlussbericht - Bern - labmed

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28.02.2015 Aufrufe

6.2.1. Deskriptive Analysen Für die folgenden Untersuchungen werden ausschliesslich die Personen, welche angeben, in einem der Kantone der Grossregion Mittelland eine Arbeitsstelle zu haben, berücksichtigt. Die deskriptiven Analysen (Tabelle 24) zeigen, dass von 1’778 Bachelor-Abgänger/innen (Fallzahl gewichtet) der Fachhochschulen und der Pädagogischen Hochschulen bei der ersteren die Männer mit 58.2% in der Überzahl sind, während bei der letzteren die Frauen mit 70.1% klar die Mehrheit der Studierenden darstellen. Zusammengezählt gibt es in etwa gleich viele Absolventinnen (50.4%) wie Absolventen (49.6%). Tabelle 25 zeigt die Verteilung der Geschlechter auf die verschiedenen Studiengänge. Lediglich die Studiengänge „Technik und IT“ und „Architektur, Bau- und Planungswesen“ haben einen Frauenanteil von unter 30%. Hingegen haben 5 Studiengänge einen sehr hohen Frauenanteil (über 70%). Es sind dies einerseits die sozialen und Gesundheitsberufe, die Lehrkräfteausbildung, Design und die angewandte Linguistik. Der Duncan-Index der Studiengänge beträgt 0.47, was bedeutet, dass 47% der Männer oder der Frauen den Studiengang wechseln müssten um eine ausgeglichenen Verteilung zu erreichen. Bei den ausgeübten Berufen ist er leicht tiefer, 0.44. Diese Resultate stimmen mit den Erkenntnissen von Deutsch et al. überein, welcher aufzeigte, dass der Arbeitsmarkt die Segregation bei der Ausbildung zu einem gewissen Grad abfedert (Deutsch, Flückiger und Silber 2005). Gleichzeitig zeigen diese Resultate, dass die Wahl des Studiengangs immer noch deutlich Geschlechterstereotypen oder wahlweise geschlechtsspezifischen Vorlieben folgt. In einem nächsten Schritt soll geklärt werden, ob sich diese ungebrochen hohe berufliche Segregation auf den Lohn auswirkt, und ob die Gesundheitsberufe folglich schlechter entlöhnt sind als die anderen Berufe. Von den lohnrelevanten Fällen werden Praktikant/innen und Selbständigerwerbende ausgeschlossen, da deren Löhne sich deutlich von denjenigen von Angestellten unterscheiden. Die folgende Grafik 3 zeigt die Mittelwerte des standardisierten, also auf Vollzeit hochgerechneten, Bruttolohns nach Studiengang. Auffallend sind die Unterschiede zwischen den Studiengängen einerseits und innerhalb der Studiengänge zwischen den Geschlechtern andererseits. 30

Grafik 3 Mittelwerte des standardisierten Bruttolohns, nach Geschlecht und Studiengang 8'000 7'000 6'778 7'139 6'657 6'695 6'000 5'865 5'587 6'010 5'000 4'000 3'000 2'000 1'000 0 Quelle: Eigene Darstellung, Absolvent/innendaten, Bundesamt für Statistik Legende: Ges. Gesundheit W. u. D. Wirtschaft und Dienstleistungen Ar. Bau u. Pl. Architektur, Bau und Planungswesen S.A. Soziale Arbeit Tech. u. IT Technik und IT Lk. Lehrkräfteausbildung Chem. u. L.S. Chemie und Life Sciences Die Mittelwerte der verschiedenen Studiengänge befinden sich zwischen rund 5'500.– und 7'100.– Fr. Werden diese zusätzlich nach Geschlecht aufgeschlüsselt, erweitert sich die Spannbreite. Die Mittelwerte befinden sich dann zwischen rund 5'000.– und 7'500.– Fr. Die Absolvent/innen der Studiengänge im Bereich des Gesundheitswesens verdienen im Mittel rund 5'800.– Fr. Die höchsten Einkommen erzielen Absolvent/innen der Studiengänge Wirtschaft und Dienstleistungen mit einem Mittelwert von rund 7'100.– Fr., gefolgt von Technik und IT. Am wenigsten verdienen Architekt/innen. Sie erzielen im Mittel etwa einen Lohn von 5'500.– Fr. Eher gut verdienen Sozialarbeiter/innen und Lehrpersonen (jeweils ca. 6'700.– Fr.) (vgl. Tabelle 27). Es sind also sowohl bei den höheren, als auch bei den tiefsten Löhnen typische Frauenberufe und typische Männerberufe vertreten. Um zu testen, ob sich die Mittelwerte signifikant unterscheiden wurde das Gesundheitswesen als Referenzkategorie definiert. Im Detail betrachtet, zeigt sich, dass die signifikanten Unterschiede zwischen diesem Studiengang und den anderen Studiengängen stets negativ sind. Das heisst, Absolvent/innen der Gesundheitsberufe verdienen signifikant weniger als solche der Wirtschafts- und technischen Wissenschaften einerseits, aber auch weniger als die anderer sozialer Berufe wie soziale Arbeit oder dem Lehrberuf (Details in Tabelle 28). 31

6.2.1. Deskriptive Analysen<br />

Für die folgenden Untersuchungen werden ausschliesslich die Personen, welche angeben, in<br />

einem der Kantone der Grossregion Mittelland eine Arbeitsstelle zu haben, berücksichtigt.<br />

Die deskriptiven Analysen (Tabelle 24) zeigen, dass von 1’778 Bachelor-Abgänger/innen<br />

(Fallzahl gewichtet) der Fachhochschulen und der Pädagogischen Hochschulen bei der ersteren<br />

die Männer mit 58.2% in der Überzahl sind, während bei der letzteren die Frauen mit<br />

70.1% klar die Mehrheit der Studierenden darstellen. Zusammengezählt gibt es in etwa gleich<br />

viele Absolventinnen (50.4%) wie Absolventen (49.6%).<br />

Tabelle 25 zeigt die Verteilung der Geschlechter auf die verschiedenen Studiengänge. Lediglich<br />

die Studiengänge „Technik und IT“ und „Architektur, Bau- und Planungswesen“ haben<br />

einen Frauenanteil von unter 30%. Hingegen haben 5 Studiengänge einen sehr hohen Frauenanteil<br />

(über 70%). Es sind dies einerseits die sozialen und Gesundheitsberufe, die Lehrkräfteausbildung,<br />

Design und die angewandte Linguistik.<br />

Der Duncan-Index der Studiengänge beträgt 0.47, was bedeutet, dass 47% der Männer oder<br />

der Frauen den Studiengang wechseln müssten um eine ausgeglichenen Verteilung zu erreichen.<br />

Bei den ausgeübten Berufen ist er leicht tiefer, 0.44. Diese Resultate stimmen mit den<br />

Erkenntnissen von Deutsch et al. überein, welcher aufzeigte, dass der Arbeitsmarkt die Segregation<br />

bei der Ausbildung zu einem gewissen Grad abfedert (Deutsch, Flückiger und Silber<br />

2005). Gleichzeitig zeigen diese Resultate, dass die Wahl des Studiengangs immer noch deutlich<br />

Geschlechterstereotypen oder wahlweise geschlechtsspezifischen Vorlieben folgt.<br />

In einem nächsten Schritt soll geklärt werden, ob sich diese ungebrochen hohe berufliche Segregation<br />

auf den Lohn auswirkt, und ob die Gesundheitsberufe folglich schlechter entlöhnt<br />

sind als die anderen Berufe. Von den lohnrelevanten Fällen werden Praktikant/innen und<br />

Selbständigerwerbende ausgeschlossen, da deren Löhne sich deutlich von denjenigen von<br />

Angestellten unterscheiden.<br />

Die folgende Grafik 3 zeigt die Mittelwerte des standardisierten, also auf Vollzeit hochgerechneten,<br />

Bruttolohns nach Studiengang. Auffallend sind die Unterschiede zwischen den Studiengängen<br />

einerseits und innerhalb der Studiengänge zwischen den Geschlechtern andererseits.<br />

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