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KTM Adventure 1190 R / Teil 1 - Test 2014

Sie ist das Tourbike der Redaktion – auch 2014 haben wir die Gelegenheit genutzt und uns die KTM Adventure R 1190 geschnappt. Vier Wochen hat uns der Wüstendampfer begleitet und unseren Redakteuren wieder ein dickes Grinsen ins Gesicht gezaubert. Der „leichte“ Zweizylinder ist im Segment der Reiseenduros ohne Zweifel das geländegängigste Motorrad, das es derzeit auf dem Markt gibt. Wir haben daher die Adventure R mit Stollenpneus bewaffnet, um genau herauszufinden, wie weit man mit diesem Bike gehen kann. In diesem Teil widmen wir uns jedoch voll und ganz der verbauten Technik des Hightech-Tourers...

Sie ist das Tourbike der Redaktion – auch 2014 haben wir die Gelegenheit genutzt und uns die KTM Adventure R 1190 geschnappt. Vier Wochen hat uns der Wüstendampfer begleitet und unseren Redakteuren wieder ein dickes Grinsen ins Gesicht gezaubert. Der „leichte“ Zweizylinder ist im Segment der Reiseenduros ohne Zweifel das geländegängigste Motorrad, das es derzeit auf dem Markt gibt. Wir haben daher die Adventure R mit Stollenpneus bewaffnet, um genau herauszufinden, wie weit man mit diesem Bike gehen kann. In diesem Teil widmen wir uns jedoch voll und ganz der verbauten Technik des Hightech-Tourers...

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Unverkennbar ist<br />

die Front der <strong>KTM</strong><br />

Geschützt wird das Cockpit und der Fahrer von dem<br />

in der Höhe um 25 mm verstellbaren Windschild. Das<br />

lässt sich individuell nach Belieben oder Statur des<br />

Piloten einstellen. Dazu genügt der Griff zum<br />

Klemmhebel und schon kann man das Windschild<br />

stufenlos hoch- und runterschieben. Ein weiterer<br />

Blickfang stellt der Scheinwerfer dar, der zum Markenzeichen<br />

der <strong>Adventure</strong> zählt und mit LED-Tagfahrlicht<br />

versehen ist.<br />

Kommen wir zum Herzstück der <strong>Adventure</strong>, dem bärenstarken<br />

V2-Motor mit 1195 ccm Hubraum und einer<br />

Spitzenleistung von 150 PS bei 9500 U/min und<br />

125 Nm Drehmoment bei 7500 U/min. Bereits diese<br />

Zahlen lassen erahnen, was der Zweizylinder auf<br />

dem Kasten hat! Nämlich Power in jeder Lebenslage,<br />

die ebenso für lange Touren als auch für die sportliche<br />

Fahrweise geeignet ist. Das Triebwerk basiert<br />

auf dem Motor von <strong>KTM</strong>s Superbike RC8 und kommt<br />

mit extrem ausgereifter Technik daher. Ausschlaggebende<br />

Gründe für die hervorragende Performance<br />

des V-Twins mit 75-Grad-Zylinderwinkel sind die<br />

hochmodernen Vierventil-Zylinderköpfe mit Doppelzündung,<br />

strömungsgünstigen Kanälen sowie<br />

Schlepphebeltrieb über DLC-beschichtete Schlepphebel<br />

und je zwei obenliegende Nockenwellen. Das<br />

gute Ansprechverhalten des Motors kommt nicht<br />

von irgendwoher, es ist das perfekte Zusammenspiel<br />

verschiedenster Faktoren. Eine wichtige Rolle<br />

spielen dabei die Kolben, die mit Formel-1-Technik<br />

versehen sind. Die Kasten-in-Kasten-Struktur der<br />

Kolben bewirkt höchste Belastbarkeit trotz extrem<br />

flacher und leichter Bauart. Ein netter Nebeneffekt,<br />

die Motorvibrationen werden so ebenfalls minimiert<br />

und das freut den Tourenfahrer. Apropos Doppelzündung,<br />

diese steuert die beiden unterschiedlich großen<br />

Zündkerzen je Zylinderkopf unabhängig voneinander<br />

jederzeit mit der größtmöglichen Effizienz,<br />

damit wird ein optimal gesteuerter Verbrennungsablauf<br />

erreicht. Im Klartext heißt das, bessere Dosierbarkeit,<br />

weniger Verbrauch und geringere Emissionen.<br />

Zum guten Lastwechselverhalten des Motors<br />

trägt die Massenverteilung der Kurbelwelle samt<br />

Lichtmaschinenrotor bei, denn die Form der Kurbelwangen<br />

bewirkt einen verlustarmen Lauf des Kurbeltriebs,<br />

ergo eine bessere Laufkultur. Wer es gern<br />

einmal sportlich angehen lässt, was mit der <strong>Adventure</strong><br />

R definitiv kein Problem ist, der dürfte sich über<br />

die perfekt funktionierende Antihopping-Kupplung<br />

freuen. Diese öffnet, wenn das Motorrückdrehmoment<br />

zu hoch wird, und verhindert effizient lästiges<br />

Hinterradstempeln beim scharfen Anbremsen. Zudem<br />

wird die Handkraft beim Kuppeln reduziert. Im<br />

Prinzip reicht ein Finger vollkommen aus, um die<br />

Kupplung zu betätigen. Äußerst lobenswert, wie wir<br />

finden, denn das schont Kraft auf langen Touren<br />

oder beim Gelände-Einsatz. Der einmalige Mix aus<br />

hochwertigen Technikzutaten erlaubt extrem lange<br />

Service-Intervalle von 15.000 Kilometern.<br />

Beim Stichwort „Gelände“ kommt sicherlich schnell<br />

die Frage auf, ob das mit so einem Boliden überhaupt<br />

machbar ist! Die <strong>KTM</strong> <strong>Adventure</strong> R ist im Vergleich<br />

zur Konkurrenz deutlich leichter und vor allem<br />

schmaler gebaut. Das Leergewicht liegt bei „nur“<br />

217 Kilogramm, was im Bereich der Reiseenduros als<br />

„leicht“ zu bezeichnen ist. Vollgetankt liegt das Gewicht<br />

bei 235 Kilogramm, damit zählt die „R“ zu den<br />

leichtesten Bikes ihrer Klasse! <strong>KTM</strong> setzt hier auf<br />

konsequenten Leichtbau, so zum Beispiel beim<br />

Chrommolybdänstahl-Gitterrohrrahmen aus dünnwandigem<br />

Chrommolybdän-Edelstahl. Dieser wiegt<br />

gerade einmal 9,8 Kilogramm, besitzt höchste<br />

Schweißstandards, hat eine hochwertige Oberflächenbeschichtung<br />

und trägt in der Summe zum<br />

niedrigen Gesamtgewicht bei. Doch was braucht es<br />

noch, außer einem „Fliegengewicht“, um im Gelände<br />

unterwegs sein zu können? Richtig, ein gutes<br />

Fahrwerk! Die Fahrdynamik wird stark von den verbauten<br />

Federelementen beeinflusst. Im Falle der „R“<br />

kommt eine stabile WP-Upside-Down-Telegabel mit<br />

48 mm Innenrohrdurchmesser und ein WP-Federbein<br />

zum Einsatz. Dank vielfacher Einstellmöglichkeiten<br />

und einem Federweg von jeweils 220 Millimetern<br />

ermöglicht das Fahrwerk eine optimale Anpassung<br />

an den individuellen Einsatzzweck. Die Gabel<br />

kann mittels zweier Einstellschrauben in Zug- und<br />

Druckstufendämpfung angepasst werden. Selbiges<br />

geht natürlich auch am Federbein, wobei sich die Federvorspannung<br />

kinderleicht mit Hilfe eines Handrades<br />

verändern lässt. Allgemein kann man das Fahrwerk<br />

ohne größere Mühen an den Beladungszustand<br />

anpassen. Das schont die Nerven des Piloten,<br />

vor allem wenn die Sozia fürs Kofferpacken zustän-

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