m80 - das Schülermagazin für München und Region
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LITERATURSTUNDE<br />
ist mir egal wer oder was dich dazu veranlasst hat, ich habe auf jeden Fall keine<br />
Lust mich mit solchen Waschlappen wie dir noch weiter zu beschäftigen!“ Mein<br />
Blut kochte förmlich vor Wut <strong>und</strong> ich verlor langsam aber sicher die Beherrschung.<br />
Meine Unterlippe begann zu zittern <strong>und</strong> mein Herz sprang mir fast aus<br />
der Brust. Ich sagte zu mir „ganz ruhig, <strong>das</strong> bringt doch nichts..“ ich sah den<br />
Polizisten an <strong>und</strong> sagte ruhig aber bestimmt „verlassen Sie mein Zimmer.“<br />
Jamila Wolff<br />
Der Bulle blickte mich überrascht an, dann brach ein ungläubiges Lachen<br />
aus ihm heraus. „Hör mal zu, du Wichtigtuer! Du hast hier gar nichts zu<br />
melden! Gar nichts, verstehst du! Es liegt an uns zu entscheiden, ob du auch<br />
nur ein Pf<strong>und</strong> Unschuld in dir trägst!“<br />
Ich konnte nicht mehr. Diese Wut in mir kochte über. Überwältigte mich, riss<br />
mich hinab in ihren tiefen, hässlichen Schl<strong>und</strong>. Ohne zu überlegen machte ich<br />
einen Schritt nach vorn <strong>und</strong> trat dem Polizisten ganz nah.<br />
„Wissen Sie, was passiert, wenn Menschen sich ihrer Wut hingeben?“, frage ich<br />
in gedämpftem Ton. „Sie werden zu Monstern, die alles, <strong>das</strong> ihnen in die Quere<br />
kommt vernichten.““<br />
Victoria Klett<br />
Einige Sek<strong>und</strong>en lang sah ich nichts mehr außer einer Mischung aus<br />
grünen <strong>und</strong> gelben Sternchen. Ich kannte meinen eigenen Namen nicht mehr,<br />
vergaß Raum <strong>und</strong> Zeit, schien in ein endloses schwarzes Loch zu fallen <strong>und</strong> aus<br />
dieser Welt zu verschwinden. Mehr Erinnerungen – sofern man <strong>das</strong> überhaupt<br />
als Erinnerungen bezeichnen kann – habe ich nicht mehr an diese eine St<strong>und</strong>e.<br />
Zumindest haben sie mir später gesagt, <strong>das</strong>s es eine ganze St<strong>und</strong>e war, in der<br />
ich ganz einfach vollkommen abwesend war <strong>und</strong> nichts von dem mitbekommen<br />
habe, was um mich herum passiert ist. Wenn Monika sich nicht gew<strong>und</strong>ert<br />
hätte, wieso ich auf einmal nicht mehr geantwortet habe, dann wäre es wohl<br />
sogar noch länger gewesen. Der pulsierende Schmerz an meinen Schläfen, als ich<br />
die Augen wieder aufschlug, war unerträglich. Ein monotones Piepsen ging durch<br />
12<br />
<strong>m80</strong> // 03.15<br />
meine Ohren <strong>und</strong> ich brauchte einige Sek<strong>und</strong>en, um zu erkennen, <strong>das</strong>s es mein<br />
eigener Herzschlag war. Das Bild vor meinen Augen stellte<br />
sich mit jedem Blinzeln etwas schärfer. Letztendlich erkannte<br />
ich es: Ich lag im Krankenhaus.<br />
„So, nun wo Sie wach sind, Herr Beilhack, können<br />
wir gleich beginnen“, sprach da auf einmal<br />
ein Arzt zu mir, der gerade eben erst den<br />
Raum betreten haben musste, da ich zuvor<br />
angenommen hatte, allein zu sein. Doch als<br />
ich mich daraufhin ein wenig genauer umsah,<br />
erkannte ich in dem fast ausschließlich in weiß gestalteten Zimmer, <strong>das</strong> von einem<br />
beißenden Geruch durchzogen wurde, noch zwei weitere Personen: Eine eher unscheinbare<br />
Krankenschwester <strong>und</strong> Monika, die mit einem Gesichtsausdruck, der besorgt<br />
<strong>und</strong> vorwurfsvoll zugleich aussah, neben der Türe stand <strong>und</strong> nervös zwischen mir<br />
<strong>und</strong> dem Arzt hin <strong>und</strong> her blickte.<br />
„Herr Beilhack, an was können Sie sich zuletzt erinnern?“, fragte der Arzt mich. Ich hielt<br />
mir die Stirn <strong>und</strong> atmete tief durch. Eigentlich konnte ich mich an gar nichts mehr erinnern<br />
außer dem Telefonat mit Monika... „Ich habe telefoniert“, antwortete ich daher. „Und<br />
haben Sie möglicherweise selbst irgendeine Erklärung da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s Sie heute Nachmittag<br />
ohnmächtig geworden sind? Denn wir haben etwas gef<strong>und</strong>en, was Sie möglicherweise<br />
alles andere als freuen wird: In ihrem Blut wurden verbotene Substanzen gef<strong>und</strong>en. Das<br />
war der Auslöser <strong>für</strong> Ihren Zusammenbruch. Die Polizei ist bereits informiert“<br />
Bevor ich überhaupt nachvollziehen konnte, was der Arzt mir gerade eben mitgeteilt hatte,<br />
sah ich in Monikas Gesicht, <strong>das</strong> nun nur noch von purer Enttäuschung gezeichnet war.<br />
„Wusste ich es doch...!“, fauchte sie wütend.<br />
Annemarie Podszus<br />
Ich versank wieder in diese Stille. In dieses Alleinsein. Allein mit mir. Allein in<br />
dieser Sphäre die niemand kannte außer mir. Am Anfang hatte ich noch meine<br />
Fre<strong>und</strong>e gefragt ob sie <strong>das</strong> auch kennen.... ich war allein, ich hörte nichts, ich sah<br />
nichts, ich war nicht ansprechbar. Monika versuchte immer mich herauszuholen. Das<br />
erzählte sie mir zumindest immer. Manchmal vergingen einige St<strong>und</strong>en. Ich spürte<br />
nicht wie die Zeit verging. Für mich war es wie ein Augenblick... Zum Glück war mir<br />
<strong>das</strong> noch nie auf Arbeit passiert. Ich würde meinen Job so oder so in kürzester Zeit<br />
verlieren. Sobald mein Chef von der Produktspionage erfahren würde, säße ich auf<br />
der Straße. Alles wäre vorbei. Mit Monika war es eh schon lange vorbei... Alles war<br />
schon lange vorbei in meinen Leben. Es endete lange bevor es richtig beginnen<br />
konnte:<br />
An jenem Tag:...Ich fühlte mich schon lange beobachtet aber bis jetzt hatte er mich<br />
noch nicht angesprochen. ER..oder... Sie? Meine Eltern sagten, ich bildete mir <strong>das</strong><br />
nur ein. Sie sagten es immer. Es war einfacher mich <strong>für</strong> verrückt zu erklären... Doch<br />
dann... An jenem Tag ging alles ganz schnell. Alles wurde Wahrheit. Alles wurde<br />
Wirklichkeit. ER kam. Es war ein ER...<br />
Wie geht jetzt die Geschichte weiter?<br />
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bis der Krimi zu seinem Ende kommt, dann wird es ein Buch geben.