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LITERATURSTUNDE<br />
In der kleinen Kreisstadt Mussbach gehen normalerweise schon kurz vor der Dämmerung die<br />
Gehsteige nach oben. Doch heute schien alles ganz anders zu sein. Ich erinnere mich noch daran,<br />
als ob es gestern gewesen wäre. Es ist einer dieser letzten Spätsommertage <strong>und</strong> schon morgens<br />
beim Aufstehen hatte ich <strong>das</strong> Gefühl, <strong>das</strong>s etwas nicht so war wie sonst.<br />
21 Uhr am gleichen Abend. Ich, Ludwig Beilhack, 21 Jahre, <strong>und</strong> Vorzeigestürmer der SG Messpoch,<br />
packte gerade meine Sportsachen hastig in den Rucksack. Das Training war mal wieder echt<br />
hart gewesen. Ich bin komplett ausgelaugt, habe am ganzen Körper Schmerzen <strong>und</strong> sehne mich<br />
nach einem schönen Abend mit einem lieben Menschen.<br />
Max – mein Trainer – hatte natürlich wieder einmal nur mich voll auf dem Kieker gehabt. Es<br />
geht um den Aufstieg <strong>und</strong> wir haben nur noch wenige Spiele vor uns. Ok, wir wollen ja auch in die<br />
höhere Liga aufsteigen, aber <strong>das</strong>s es so hart werden würde, hatte ich nicht gedacht. Und <strong>das</strong><br />
Schlimmste, die Konkurrenz schläft nicht... Ich spüre schon seit Wochen, <strong>das</strong>s Sepp, eigentlich<br />
ein netter Kerl, kurz davor ist, mich auf der Liste der treffsichersten Stürmer zu überholen. Im Fitnesstest,<br />
diesem verdammten Cooper-Test, hatte er genauso gut abgeschnitten wie ich. Sepp <strong>und</strong><br />
ich haben eh noch eine Rechnung offen. Da geht es um meine neue Fre<strong>und</strong>in Monika. „Didadidadidada“<br />
klingelt prompt <strong>das</strong> Handy <strong>und</strong> Monika erscheint auf dem Display. „Ja?“, flötete ich. „Ich<br />
wollte nur sagen, <strong>das</strong>s ich heute nicht mit ins Kino gehe!“, kam es schnippisch. „Ach ja? Warum<br />
denn?“, fragte ich erstaunt. „Ich habe da heute so eine E-Mail bekommen... Du hättest unerlaubte<br />
Tabletten genommen, um im Fußball ´ne große Nummer zu werden <strong>und</strong> so. Kurz: Du bist voller<br />
Dopingmittel. Auf so einen Typen steh´ ich ganz <strong>und</strong> gar nicht. Ich bin soooo sauer auf dich <strong>und</strong><br />
soooo enttäuscht!...“ Mehr bekam ich leider nicht mehr mit. Alles begann sich um mich zu drehen,<br />
ich fühlte mich plötzlich so schlapp <strong>und</strong> wollte gerade mein Traubenzuckerpäckchen, was ich <strong>für</strong><br />
solche Fälle immer dabei habe, aus der Jackentasche ziehen, als ich plötzlich ein mir unbekanntes<br />
Röhrchen spürte. Alles versank im Nebel...<br />
Aufgabe: Wir fragen auf verschiedenen Messen Jugendliche wie die Dopinggeschichte<br />
mit Ludwig weiter geht. Hier <strong>das</strong> Ergebnis:<br />
War es überhaupt Doping? Was ist <strong>das</strong> <strong>für</strong> ein mysteriöses Röhrchen? Wird<br />
er seine Flamme Monika wieder zurück erobern können? Bekommt der Trainer<br />
Wind von der Dopinggeschichte? Fliegt Ludwig aus der Mannschaft?<br />
Und? Und? Und?<br />
Fragen über Fragen <strong>und</strong> ihr habt die Antworten dazu.<br />
Simone Ludwig<br />
Als ich wieder meine Augen aufschlug befand ich mich in einem riesigen<br />
Raum, es muss ein Krankenhaus sein. Ich bin noch sehr verwirrt <strong>und</strong> kenne<br />
mich nicht aus. Meine Beine <strong>und</strong> Arme sind noch sehr schwer <strong>und</strong> ich rufe eine<br />
Krankenschwester an mein Bett. Sie brachte mir etwas zu trinken <strong>und</strong> ein belegtes<br />
Brot. Nach einer weile öffnete sich die Tür des Zimmers <strong>und</strong> mein Trainer<br />
stand neben dem Bett. Als ich ihn fragte was passiert sei antwortete er <strong>das</strong>s ich<br />
wohl gedopt hätte. Ich stritt dies natürlich sofort ab da ich so etwas nie tun<br />
würde. Mein Trainer beruhigte mich <strong>und</strong> sagte <strong>das</strong>s er mir so etwas ebenfalls<br />
nicht zutrauen würde aber <strong>das</strong>s ich damit rechnen muss <strong>das</strong>s die Polizei <strong>und</strong><br />
<strong>das</strong> Jugendamt noch einige fragen an mich haben werden in diesem Moment<br />
klopft es erneut an der Tür <strong>und</strong> Polizei <strong>und</strong> Jugendamt stehen an meinem Bett<br />
<strong>und</strong> klären mich auf.<br />
Anna-Lena Deichslberger<br />
...Also gut nun haben wir ein paar Fragen an dich, was ist <strong>das</strong> <strong>für</strong> ein Rohr<br />
in deiner Jackentasche? Ich antwortete es tut mir leid aber ich habe keinen blassen<br />
Schimmer von welchem Rohr hier die Rede ist.<br />
Die Polizisten zeigten mir <strong>das</strong> Rohr, welches sie in der Jackentasche gef<strong>und</strong>en<br />
haben. Dieses Rohr habe ich in meiner Tasche gefühlt als ich in Ohnmacht fiel<br />
an <strong>das</strong> was danach geschah erinnere ich mich nicht mehr.<br />
Meine Fre<strong>und</strong>in Monika hat mit mir telefoniert <strong>und</strong> gesagt, <strong>das</strong>s sie eine Email<br />
bekommen hat in der steht, <strong>das</strong> ich anscheinend gedopt hätte. Mehr kann ich<br />
ihnen dazu nicht sagen.<br />
Annika Geiger<br />
Die Männer von der Polizei verziehen keine Miene. „Sie glauben mir<br />
nicht“, dachte ich <strong>und</strong> sank erschöpft in die weichen Kissen. „Wissen Sie“,<br />
meinte der Mann mit der grünen Kappe <strong>und</strong> dickem Bauch, „ Doping ist im<br />
Sport schon so etwas wie ein Muss in manchen Vereinen, obwohl es eigentlich<br />
verboten ist. Die Spieler bekommen die Tabletten <strong>und</strong> sind auch noch stolz<br />
drauf. Natürlich würde man es sofort abstreiten, wenn die Polizei vor einem<br />
steht. Aber ich bitte sie auch als Vater, erzählen Sie uns woher sie die Pillen haben.<br />
Wissen Sie eigentlich, <strong>das</strong> es noch viel schlimmer kommen kann, als im Krankenbett<br />
zu liegen?<br />
Wenn sie ehrlich sind, könnten wir auch mildere Strafen vollziehen.“ Die Frau<br />
vom Jugendamt legt ihre Hand auf meinen Arm <strong>und</strong> lächelte. Mein Trainer hatte<br />
sich an die Tür zurückgezogen <strong>und</strong> schaute mich bitter an. „Hören Sie“, dabei<br />
blickte ich jeden einzelnen kurz an, „ Ich weiß wie <strong>das</strong> aussieht, <strong>das</strong> müssen sie<br />
mir nicht erklären, aber ich kann Ihnen nicht mehr erzählen. Schauen Sie nach,<br />
was es mit dieser Email auf sich hat <strong>und</strong> sprechen Sie von mir aus noch einmal<br />
mit Monika, aber mehr weiß ich auch nicht. „Ich bin unschuldig!“<br />
Simone Vogg<br />
Die Polizei <strong>und</strong> <strong>das</strong> Jugendamt hoben ihre Augenbrauen ernst nach<br />
oben. Sie versuchten mich unter Druck zu setzen, ich wusste <strong>das</strong> mir hier jemand<br />
etwas in die Schuhe schieben wollte, <strong>das</strong> ich nicht getan hatte. Nachdem<br />
die Befragung beendet wurde, rief ich Monika an <strong>und</strong> erzählte ihr die Situation<br />
von eben. Sie war genau so entsetzt wie ich, beide überlegten wir wer mir dies<br />
in die Schuhe schieben wollte, leider gab es dazu zu viel. Lars, von dem ich mir<br />
50€ lieh <strong>und</strong> nicht mehr zurückgab; Lisa, meine Ex-Fre<strong>und</strong>in die ich betrogen<br />
hab mit Marie <strong>und</strong> Marie die ich mit Alina betrog. Aber ehrlich gesagt kann ich<br />
Alina nicht in den Verdacht ziehen, momentan zumindest nicht. Joe dem ich mal<br />
eine Lederjacke abgezogen hatte, kam auch in Betracht... Meinem uralten Kumpel<br />
Leon dem ich sein blödes Auto zerkratzt habe mit 18, weil er hinter meinem Rücken<br />
meine beste Fre<strong>und</strong>in knallte. Letzten Endes wurde unser Verdacht aber auf<br />
Lukas, den ich geschminkt wie ein Weib auf die Straße schickte. Als wir unser<br />
Telefonat beendet hatten wurde es still um mich <strong>und</strong> ich schlief beunruhigt ein.<br />
Fabian Striegl<br />
Als ich aufwachte , spürte ich, <strong>das</strong>s es mich drehte <strong>und</strong> ich unglaubliche<br />
Kopfschmerzen hatte. Ich fühlte mich betrunken. Ich holte meine Waffe um mich<br />
auf die suche nach diesem Wixxer zu machen!<br />
Selin Kosar & Damla Tas<br />
„Ich habe verdammt noch mal nichts<br />
getan“, schrie ich dem Polizisten ins Gesicht.<br />
„Sie können noch so viel finden, aber ich war<br />
es nicht. Ich dope nicht, bestimmt will mir jemand<br />
etwas unterjubeln!“ Auf einmal kam der<br />
Beamte bedrohlich nahe an mein Ohr <strong>und</strong><br />
flüsterte: „ Jetzt hör mir mal zu Fre<strong>und</strong>chen, es<br />
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<strong>m80</strong> // 03.15