LITERATURSTUNDE Der „Mussbach-Krimi“ 10 <strong>m80</strong> Schüler schreiben einen Krimi. Jeder kann auf der Homepage mitmachen <strong>m80</strong> // 03.15 Fotos: Wilhelmine Wulff, M.E. / pixelio // Christiane Noß / www.jugendfotos.de
LITERATURSTUNDE In der kleinen Kreisstadt Mussbach gehen normalerweise schon kurz vor der Dämmerung die Gehsteige nach oben. Doch heute schien alles ganz anders zu sein. Ich erinnere mich noch daran, als ob es gestern gewesen wäre. Es ist einer dieser letzten Spätsommertage <strong>und</strong> schon morgens beim Aufstehen hatte ich <strong>das</strong> Gefühl, <strong>das</strong>s etwas nicht so war wie sonst. 21 Uhr am gleichen Abend. Ich, Ludwig Beilhack, 21 Jahre, <strong>und</strong> Vorzeigestürmer der SG Messpoch, packte gerade meine Sportsachen hastig in den Rucksack. Das Training war mal wieder echt hart gewesen. Ich bin komplett ausgelaugt, habe am ganzen Körper Schmerzen <strong>und</strong> sehne mich nach einem schönen Abend mit einem lieben Menschen. Max – mein Trainer – hatte natürlich wieder einmal nur mich voll auf dem Kieker gehabt. Es geht um den Aufstieg <strong>und</strong> wir haben nur noch wenige Spiele vor uns. Ok, wir wollen ja auch in die höhere Liga aufsteigen, aber <strong>das</strong>s es so hart werden würde, hatte ich nicht gedacht. Und <strong>das</strong> Schlimmste, die Konkurrenz schläft nicht... Ich spüre schon seit Wochen, <strong>das</strong>s Sepp, eigentlich ein netter Kerl, kurz davor ist, mich auf der Liste der treffsichersten Stürmer zu überholen. Im Fitnesstest, diesem verdammten Cooper-Test, hatte er genauso gut abgeschnitten wie ich. Sepp <strong>und</strong> ich haben eh noch eine Rechnung offen. Da geht es um meine neue Fre<strong>und</strong>in Monika. „Didadidadidada“ klingelt prompt <strong>das</strong> Handy <strong>und</strong> Monika erscheint auf dem Display. „Ja?“, flötete ich. „Ich wollte nur sagen, <strong>das</strong>s ich heute nicht mit ins Kino gehe!“, kam es schnippisch. „Ach ja? Warum denn?“, fragte ich erstaunt. „Ich habe da heute so eine E-Mail bekommen... Du hättest unerlaubte Tabletten genommen, um im Fußball ´ne große Nummer zu werden <strong>und</strong> so. Kurz: Du bist voller Dopingmittel. Auf so einen Typen steh´ ich ganz <strong>und</strong> gar nicht. Ich bin soooo sauer auf dich <strong>und</strong> soooo enttäuscht!...“ Mehr bekam ich leider nicht mehr mit. Alles begann sich um mich zu drehen, ich fühlte mich plötzlich so schlapp <strong>und</strong> wollte gerade mein Traubenzuckerpäckchen, was ich <strong>für</strong> solche Fälle immer dabei habe, aus der Jackentasche ziehen, als ich plötzlich ein mir unbekanntes Röhrchen spürte. Alles versank im Nebel... Aufgabe: Wir fragen auf verschiedenen Messen Jugendliche wie die Dopinggeschichte mit Ludwig weiter geht. Hier <strong>das</strong> Ergebnis: War es überhaupt Doping? Was ist <strong>das</strong> <strong>für</strong> ein mysteriöses Röhrchen? Wird er seine Flamme Monika wieder zurück erobern können? Bekommt der Trainer Wind von der Dopinggeschichte? Fliegt Ludwig aus der Mannschaft? Und? Und? Und? Fragen über Fragen <strong>und</strong> ihr habt die Antworten dazu. Simone Ludwig Als ich wieder meine Augen aufschlug befand ich mich in einem riesigen Raum, es muss ein Krankenhaus sein. Ich bin noch sehr verwirrt <strong>und</strong> kenne mich nicht aus. Meine Beine <strong>und</strong> Arme sind noch sehr schwer <strong>und</strong> ich rufe eine Krankenschwester an mein Bett. Sie brachte mir etwas zu trinken <strong>und</strong> ein belegtes Brot. Nach einer weile öffnete sich die Tür des Zimmers <strong>und</strong> mein Trainer stand neben dem Bett. Als ich ihn fragte was passiert sei antwortete er <strong>das</strong>s ich wohl gedopt hätte. Ich stritt dies natürlich sofort ab da ich so etwas nie tun würde. Mein Trainer beruhigte mich <strong>und</strong> sagte <strong>das</strong>s er mir so etwas ebenfalls nicht zutrauen würde aber <strong>das</strong>s ich damit rechnen muss <strong>das</strong>s die Polizei <strong>und</strong> <strong>das</strong> Jugendamt noch einige fragen an mich haben werden in diesem Moment klopft es erneut an der Tür <strong>und</strong> Polizei <strong>und</strong> Jugendamt stehen an meinem Bett <strong>und</strong> klären mich auf. Anna-Lena Deichslberger ...Also gut nun haben wir ein paar Fragen an dich, was ist <strong>das</strong> <strong>für</strong> ein Rohr in deiner Jackentasche? Ich antwortete es tut mir leid aber ich habe keinen blassen Schimmer von welchem Rohr hier die Rede ist. Die Polizisten zeigten mir <strong>das</strong> Rohr, welches sie in der Jackentasche gef<strong>und</strong>en haben. Dieses Rohr habe ich in meiner Tasche gefühlt als ich in Ohnmacht fiel an <strong>das</strong> was danach geschah erinnere ich mich nicht mehr. Meine Fre<strong>und</strong>in Monika hat mit mir telefoniert <strong>und</strong> gesagt, <strong>das</strong>s sie eine Email bekommen hat in der steht, <strong>das</strong> ich anscheinend gedopt hätte. Mehr kann ich ihnen dazu nicht sagen. Annika Geiger Die Männer von der Polizei verziehen keine Miene. „Sie glauben mir nicht“, dachte ich <strong>und</strong> sank erschöpft in die weichen Kissen. „Wissen Sie“, meinte der Mann mit der grünen Kappe <strong>und</strong> dickem Bauch, „ Doping ist im Sport schon so etwas wie ein Muss in manchen Vereinen, obwohl es eigentlich verboten ist. Die Spieler bekommen die Tabletten <strong>und</strong> sind auch noch stolz drauf. Natürlich würde man es sofort abstreiten, wenn die Polizei vor einem steht. Aber ich bitte sie auch als Vater, erzählen Sie uns woher sie die Pillen haben. Wissen Sie eigentlich, <strong>das</strong> es noch viel schlimmer kommen kann, als im Krankenbett zu liegen? Wenn sie ehrlich sind, könnten wir auch mildere Strafen vollziehen.“ Die Frau vom Jugendamt legt ihre Hand auf meinen Arm <strong>und</strong> lächelte. Mein Trainer hatte sich an die Tür zurückgezogen <strong>und</strong> schaute mich bitter an. „Hören Sie“, dabei blickte ich jeden einzelnen kurz an, „ Ich weiß wie <strong>das</strong> aussieht, <strong>das</strong> müssen sie mir nicht erklären, aber ich kann Ihnen nicht mehr erzählen. Schauen Sie nach, was es mit dieser Email auf sich hat <strong>und</strong> sprechen Sie von mir aus noch einmal mit Monika, aber mehr weiß ich auch nicht. „Ich bin unschuldig!“ Simone Vogg Die Polizei <strong>und</strong> <strong>das</strong> Jugendamt hoben ihre Augenbrauen ernst nach oben. Sie versuchten mich unter Druck zu setzen, ich wusste <strong>das</strong> mir hier jemand etwas in die Schuhe schieben wollte, <strong>das</strong> ich nicht getan hatte. Nachdem die Befragung beendet wurde, rief ich Monika an <strong>und</strong> erzählte ihr die Situation von eben. Sie war genau so entsetzt wie ich, beide überlegten wir wer mir dies in die Schuhe schieben wollte, leider gab es dazu zu viel. Lars, von dem ich mir 50€ lieh <strong>und</strong> nicht mehr zurückgab; Lisa, meine Ex-Fre<strong>und</strong>in die ich betrogen hab mit Marie <strong>und</strong> Marie die ich mit Alina betrog. Aber ehrlich gesagt kann ich Alina nicht in den Verdacht ziehen, momentan zumindest nicht. Joe dem ich mal eine Lederjacke abgezogen hatte, kam auch in Betracht... Meinem uralten Kumpel Leon dem ich sein blödes Auto zerkratzt habe mit 18, weil er hinter meinem Rücken meine beste Fre<strong>und</strong>in knallte. Letzten Endes wurde unser Verdacht aber auf Lukas, den ich geschminkt wie ein Weib auf die Straße schickte. Als wir unser Telefonat beendet hatten wurde es still um mich <strong>und</strong> ich schlief beunruhigt ein. Fabian Striegl Als ich aufwachte , spürte ich, <strong>das</strong>s es mich drehte <strong>und</strong> ich unglaubliche Kopfschmerzen hatte. Ich fühlte mich betrunken. Ich holte meine Waffe um mich auf die suche nach diesem Wixxer zu machen! Selin Kosar & Damla Tas „Ich habe verdammt noch mal nichts getan“, schrie ich dem Polizisten ins Gesicht. „Sie können noch so viel finden, aber ich war es nicht. Ich dope nicht, bestimmt will mir jemand etwas unterjubeln!“ Auf einmal kam der Beamte bedrohlich nahe an mein Ohr <strong>und</strong> flüsterte: „ Jetzt hör mir mal zu Fre<strong>und</strong>chen, es 11 <strong>m80</strong> // 03.15