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BEZIRKSGRUPPE - Trier - WGfF

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Ab 1856 kam es erneut zu einer Auswanderungswelle nach Algerien. Er waren dies die<br />

Jahre 1856-1857. In den Begründungen dieser Auswanderer hieß es „Hoffnung auf eine<br />

glücklichere Zukunft“ und „Hoffnung auf besseren Erwerb“. Wie es diesen Auswanderern<br />

nach Algerien letztendlich erging ist eine interessante Ausgabe, die es zu<br />

erforschen gilt.<br />

Amerika:<br />

Die große Auswanderung nach USA begann für Deutschland angeblich bereits 1683,<br />

andere sprechen von 1608. Das traditionelle Ziel der deutschen überseeischen Auswanderung<br />

war bereits im 18. Jahrhundert die Britischen Kolonien in Nordamerika. Bis<br />

um 1800 wanderten etwa 250.000 Menschen aus Deutschland nach USA aus. An dieser<br />

so genannten Pfälzischen Auswanderung war unsere Gegend nur in sehr geringem<br />

Ausmaß beteiligt. Insgesamt wanderten zwischen 1815 und 1914 etwa 5.500.000<br />

Deutsche nach USA aus.<br />

Die eigentliche USA-Auswanderung dies Kreises Bitburg-Prüm begann 1847, eben kurz<br />

nach den gescheiterten Algerien- und Brasilienauswanderungen vieler Landsleute. Dies<br />

waren Einwohner aus Bitburg-Matzen. Sie brachten es innerhalb weniger Jahre zu gewissem<br />

„Reichtum“, jedenfalls ging es ihnen bedeutend besser als zuvor in der Heimat.<br />

„wir haben hier soviel an jedem Tag zu essen, wie ihr es nur einmal im Jahr nämlich bei<br />

der Kirmes habt“. Die in der Gegend um Bitburg umher gereichten Briefe schilderten für<br />

damalige Verhältnisse Unglaubliches. Insgesamt haben den Bezirk <strong>Trier</strong> zwischen 1824<br />

und 1900 so um die 100.000 Menschen auf diese Weise verlassen. Viele Millionen<br />

Mark wurden mitgenommen. Auch aus Luxemburg sind etwa 72.000 Menschen ausgewandert.<br />

Das Ziel dieser Auswanderer war zu 95 % die USA.<br />

Hier folgt ein Brief eines Kordeler Auswanderers von 1854<br />

Dayton Michigan Januar 31 1854<br />

An<br />

Johann Bartzen in Cordel<br />

Landcreis und Regierungsbezirk<br />

<strong>Trier</strong><br />

Königreich Preussen Europa<br />

Terikobi te 22 ten Januar 1854<br />

Werthester Herr Onkel Joh. Jos. Barzen<br />

Schon lange hatte ich ein herzliches Verlangen an Euch zu schreiben. Ich bin jetzt<br />

beinahe drei volle Jahre in Amerika und habe noch niemahls Zeit oder Gelegenheit zum<br />

Schreiben, daher will heute ich doch die Feder ergreifen um Euch zu wissen thun wie<br />

es mir geht.<br />

Als ich zu Hause fortging um nach Amerika, daß war ein schwerer Abschiedstag, doch<br />

es leuchtete mir auf allen Wegen ein herlicher Glücksstrahl es ging mir auf der ganzen<br />

Reise bis auf den heutigen Tagen Gott sei dank sehr gut und bin bei allen meinen<br />

Unternehmen Arbeiten glücklich gewesen. Als ich in Amerika kam da ging ich bis Alt-<br />

Bufallo und Arbeite hier 3 Monate, von da ging ich dan bis Schigago da war ich 1<br />

Monat, von Schigago nach Michigan City, da war ich 2 Monat(e), von da ging ich dan<br />

bis hierher und bin bis jetzt gut zu Wege gekommen.<br />

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