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Leber (Hepar)

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<strong>Leber</strong> (<strong>Hepar</strong>)<br />

- 1400 - 2000 g schwer<br />

Funktionen<br />

- zentrales Stoffwechselorgan des Körpers<br />

→ alle im Darm resorbierten und an die<br />

Pfortader (V. portae) weitergegebenen<br />

Stoffe gelangen in die <strong>Leber</strong><br />

- exokrine Drüse (Galle) mit<br />

- Gallenblase (Speicherung, Eindickung<br />

und Abgabe der Galle)<br />

<strong>Leber</strong>zellregeneration<br />

hohe Zellproliferation der Hepatozyten<br />

→ dadurch gute Zellregeneration möglich<br />

(bei 2/3-Resektion volle Regeneration möglich!)<br />

Evtl. gibt es auch extrahepatische Stammzellen<br />

.


Histologischer Aufbau der <strong>Leber</strong><br />

Mögliche Gliederungen<br />

1. Zentralvenenläppchen (Lobuli hepatici) BG-Gerüst<br />

- in der Mitte liegt die Zentralvene (V. centralis)<br />

- an den Rändern liegen die periportalen Felder<br />

aus: Glissonscher Trias: Vena, Arteria u. Ductus interlobularis<br />

- Hepatozyten und Sinusoide sind radiär als <strong>Leber</strong>zellreihen<br />

auf die in der Achse liegende Zentralvene hin angeordnet<br />

- umgeben von Bindegewebe<br />

2. Portalläppchen Drüsencharakter<br />

- die Mitte der Baueinheit ist der sog. Portalkanal<br />

(= Glissonsches Trias)<br />

- das Blut strömt von der Peripherie zum Zentrum, die Galle von zentral<br />

nach peripher.<br />

3. <strong>Leber</strong>azinus funktionell-metabolischer u. pathologischer Ansatz<br />

- die Achse bilden die Endäste der Pfortader und <strong>Leber</strong>arterie<br />

- die Zone 1 umgibt die terminalen <strong>Leber</strong>gefäße direkt<br />

(erster Kontakt mit dem zugeführten Blut), die Zonen 2 und 3<br />

sind nachgeschaltet<br />

- Zone 3 grenzt an die Zentralvene


<strong>Leber</strong>sinusoide (Vasa sinusoidea)<br />

- sinusoide Kapillaren, die aus den terminalen Zweigen<br />

der V. portae und A. hepatica propria gespeist werden<br />

- Wandaufbau:<br />

- (1) fenestriertes Endothel mit Poren<br />

(2) interzelluläre Öffnungen zwischen den flachen<br />

Sinusendothelzellen (mit Überlappungszonen)<br />

(3) 0,3 µm breiter Dissescher Spaltraum<br />

(4) Hepatozyten mit in den Disseschen Raum<br />

hineinragenden Mikrovilli<br />

(5) phagozytierende Kupffer-Zellen<br />

Durch die interzellulären Öffnungen und Poren können<br />

nichtzelluläre Stoffe (jedoch keine Blutzellen) das<br />

Lumen verlassen und in den perisinusoidalen Raum<br />

übertreten.


Zellen der <strong>Leber</strong>sinusoide<br />

Endothelzellen<br />

- flach, organellenarm<br />

- fenestriert (Poren)<br />

- keine Basalmembran<br />

Kupffer-Zellen<br />

- Makrophagen<br />

- lange Zellfortsätze, die in Sinuslumen ragen<br />

- Funktion:<br />

- Phagozytose<br />

- Eliminierung alter oder geschädigter Erythrozyten<br />

Fettspeicherzellen<br />

- sternförmig, hoher Lipidgehalt (<strong>Leber</strong>verfettung)<br />

Hepatozyten<br />

- große polyedrische Zellen<br />

- apikaler oder peribiliärer Pol = Wand der Gallenkanälchen<br />

- basolateraler oder perisinusoidaler Pol = mit Mikrovilli besetzt<br />

- organellenreich, insbesondere Mitochondrien,<br />

Peroxysiomen, rauhes und glattes ER, viele Golgi-Komplexe<br />

- Lebensdauer: ca. 150 Tage ( wenig Mitosen)<br />

- glykogenreich


Gallenkapillaren, -kanälchen<br />

(Canaliculi biliferi)<br />

- Sie beginnen als interzelluläre Spalten<br />

zwischen den Hepatozyten<br />

- Sie sind durch Tight junctions gegenüber der<br />

Umgebung abgedichtet<br />

- Flußrichtung auf periportale Felder zu<br />

- Gallengänge außerhalb der periportalen Felder:<br />

Hering-Kanälchen<br />

- kubisches Epithel<br />

- helles Zytoplasma<br />

- organellenarm<br />

- Sie sammeln die Galle und führen sie den<br />

Ductus interlobulares bilifer zu<br />

- Galleproduktion/die: 0,5 - 1,5 l


Gallenblase (Vesica biliaris/fellea)<br />

- Hohlorgan mit Schleimhaut und Muskelwand<br />

- sie hängt im Nebenschluß an dem Gangsystem,<br />

welches die <strong>Leber</strong> mit dem Duodenum verbindet<br />

- Fassungsvermögen: 40 - 70 ml<br />

Funktionen:<br />

(1) Eindickung der Galle<br />

- primäre <strong>Leber</strong>galle: 500 - 800 ml<br />

- sekundäre Galle (= die, die in Dünndarm abgegeben wird):<br />

50 - 100 ml<br />

(2) Speicherung und Abgabe<br />

(3) Sekretion von Schleim<br />

Regulation:<br />

Cholezystokinin und das vegetative Nervensystem<br />

führen zur Erschlaffung des Sphincter choledochi<br />

und zur Kontraktion der Gallenblasenmuskulatur<br />

= Abgabe der Galle in das Duodenum


Gallenblase ff<br />

Tunica mucosa<br />

- Falten (Höhe abhängig vom Füllungszustand)<br />

- z.T. Krypten (→Gallenblasenentzündung)<br />

- einschichtig hochprismatisches Epithel mit<br />

Bürstensaum (Mikrovilli) und Schlussleisten<br />

DD: Cytokeratin 19 positiv (Hepatozyten: CK 18)<br />

- kleine muköse Drüsen (Gll. tunicae mucosae)<br />

Lamina propria<br />

lockeres, zellreiches Bindegewebe, viele Blutgefäße,<br />

vegetative Nerven (→schmerzhafte Spasmen)<br />

Tunica muscularis<br />

spiralig verlaufende, scherengitterartig sich<br />

überkreuzende Züge glatter Muskelzellen<br />

Tunica serosa (Mesothelüberzug) oder<br />

Tunica adventitia (Verwachsungsfläche mit <strong>Leber</strong>)


EXOKRINES PANKREAS<br />

Funktion<br />

Produktion von Enzymen für den Fett-, Stärkeund<br />

Eiweißabbau und eines bicarbonathaltigen<br />

Sekretes<br />

Bicarbonat:<br />

- alkalisiert sauren Magenbrei<br />

- pH-Optimum der Pankreasenzyme<br />

liegt bei pH 7.5-8<br />

Produktionsort und Sekret<br />

Azini: Verdauungsenzyme<br />

neutrales NaCl-reiches Sekret<br />

Gangepithel*: alkalisches Sekret mit hohem<br />

Bicarbonatgehalt<br />

* im Anfangsteil des Ausführungsgangsystems<br />

Regulation<br />

Verminderung der Pankreassekretion:<br />

Pankreatische Polypeptid (PP),<br />

Enteroglucagon, Neurotensin<br />

Steigerung der Pankreassekretion:<br />

Pankreasenzyme: Cholecystokinin (CCK)<br />

Pankreasbicarbonat Sekretin


Exokrines Pankreas<br />

(Bauchspeicheldrüse)<br />

Histologie<br />

- ekkrine seröse Drüse aus vielen Läppchen<br />

- Läppchen: 1 - 3 mm groß und aus mehreren<br />

hundert Drüsenendstücken (Azini) bestehend<br />

- 1 Azinus besteht aus ca. 70 Drüsenzellen<br />

- 2 - 4 Azini bilden einen Azinuskomplex, der<br />

über ein gemeinsames Schaltstück an das<br />

Ausführungsgang-System angeschlossen ist


Exokrines Pankreas ff<br />

Azinuszellen<br />

- runder, großer, vorwiegend basal liegender<br />

Zellkern<br />

- viel RER (basal) (= Ergastoplasma = starke<br />

Basophilie)<br />

- Sekretgranula im apikalen Zelldrittel<br />

Gangsystem<br />

Das Sekret der Azini wird über die Schaltstücke<br />

und das nachfolgende Gangsystem in das<br />

Duodenum geleitet.<br />

- zentroazinäre Schaltstückzellen<br />

→ flache helle Zellen, keine Granula, rel.<br />

heller Kern<br />

- intralobuläre Schaltstücke<br />

niedriges, schwach angefärbtes Epithel,<br />

basale Einfaltungen<br />

- interlobulärer Ausführungsgang<br />

hochprismatisches Epithel mit<br />

Mikrovilli und apikalen<br />

Sekretgranula (Schleimbildung)<br />

auffällig breite bindegewebige Hülle<br />

- Hauptausführungsgang (Ductus pancreaticus<br />

major bzw. minor)


Differentialdiagnose<br />

zur serösen Glandula parotis<br />

beim Pankreas:<br />

- weniger Anschnitte des<br />

Ausführungsgangsystems<br />

- zentroazinäre (Schaltstückepithel-)<br />

Zellen<br />

- Langerhanssche Inseln (können im<br />

Pankreaskopf fehlen)

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