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Vorwort - Tiny-Mundo

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Umkreis) tritt unerwartet im Frühjahr 2004 das Stigmatisations-Ereignis bei Judith von Halle,<br />

Dipl.Ing. und seit 1.1. 2004 Sekretärin des ABZ, auf. Die Überraschung ist ebenso groß wie<br />

das zunächst völlige Unverständnis gegenüber dieser fundamentalen Verwandlung der<br />

gesamten konstitutionellen Bedingungen des Menschseins. Neben der freundschaftlichen<br />

Begleitung, Anteilnahmen und Behütung durch PT, EL und MK wird die Sozialisierung des<br />

Phänomens zur größten Herausforderungen.<br />

Wie antwortet die Anthroposophischen Gesellschaft durch ihre Mitglieder, ihre<br />

Verantwortungsträger, ihre Hochschulrepräsentanten? Gibt es 2004 eine<br />

geisteswissenschaftliche Deutung angesichts der Tatsache, dass keine durch Schulung<br />

erreichte Einweihung mit dem Ereignis verbunden ist? Die christlichen<br />

Einweihungserfahrungen eines im Judentum geborenen Zeitgenossen deuten auf ein<br />

menschheitliches Erfahrungsfeld hin, für das die analogen aus religiös-mystischer Ekstase<br />

keine Verständnishilfen bieten können (Anna Katharina Emmerich, Therese von<br />

Konnersreuth). Die Situation ähnelt derjenigen, die im 1. Mysteriendrama angesichts der<br />

Wiederkunftsschau der Theodora in den Leitworten der Maria eine Orientierung finden kann:<br />

Maria: „Die Freundin hat es oft uns dargestellt,<br />

Wie sonderbar es ihr ergangen.<br />

Sie fühlte eines Tages sich wie umgewandelt.<br />

Und nirgends konnte sie Verständnis finden.<br />

Ihre Wesen wirkte überall Befremden nur,<br />

Bis sie in unsere Kreise trat.<br />

Nicht daß wir selbst begreifen könnten,<br />

Was sie mit keinem Menschen teilt;<br />

Doch wir erwerben uns durch unsere Denkungsart<br />

Die volle Anteilnahme auch für Ungewohntes,<br />

Wir lassen jede Art<br />

Des Menschenwesens gelten.“ 321<br />

Die näher und ferner mit dem Schicksal von Judith von Halle befassten Mitglieder der<br />

Anthroposophischen Gesellschaft stehen den Tatsachen ohnmächtig gegenüber, die Hilfen<br />

erweisen sich als unzureichend; eine bewusste gemeinsame Erkenntnisarbeit findet nicht statt.<br />

Nur PT greift die Stigmatisationsdeutung von JvH auf und verbindet sie mit Rudolf Steiner<br />

Darstellung des Phantomleibs. Das gleichfalls überraschende Phänomen der absoluten<br />

Nahrungslosigkeit, die sich deutlich von der Lichtnahrung unterscheidet, bleibt ebenso<br />

321 Rudolf Steiner: Pforte der Einweihung. GA 14, 1910, 1. Mysteriendrama 1. Bild.<br />

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