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Vorwort - Tiny-Mundo

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2. 3. Wirkung auf und Bewertung durch die Beteiligten<br />

PT schätzt retrospektiv die erste Spaltung und ihre Bedeutung für die zweite Spaltung<br />

geringer ein als etwa sein damaligen Zeit- und heutiger Fraktionsgenosse Hermann Girke.<br />

Dieser äußerte sich über die historische Dimension der Berliner Krise auf der<br />

Mitgliederzusammenkunft vom 11. August 2005 folgendermaßen:<br />

„Die eigentlichen Ursachen wurden m.E. hier nicht angesprochen. Der Johannes-Zweig hatte sich nach einer<br />

ersten Auseinandersetzung im Arbeitszentrum Berlin um 1978 gegründet und hat danach fast nie mit dem<br />

Arbeitszentrum im Rudolf Steiner Haus zusammengearbeitet. Er erhielt sogar eigene Lektoren, was schon<br />

damals viele Mitglieder befremdete. Es herrschte jedoch im größeren Teil der Berliner Mitgliedschaft die<br />

Hoffnung, dass die Zeit die Wunden heilen würde. Ruhige, stetige Arbeit wurde in beiden Strömungen durch<br />

mehr als zwei Jahrzehnte geleistet, auch im Rudolf Steiner Haus, das durch das Architekten-Paar Lechner<br />

gebaut, durch Peter Tradowsky für die Mitgliedschaft schuldenfrei geführt und durch die Mitglieder mit Leben<br />

für Anthroposophie erfüllt wurde. Die Mehrzahl der Berliner Mitglieder und die anderen Zweige arbeiteten im<br />

Rudolf Steiner Haus. Sogar Herr Dr. Wilhelmi wurde in den Initiativkreis aufgenommen. Wir erhofften eine<br />

langsame Heilung der Situation. Mit den Erweiterungen des Initiativkreises kam es dann bald zur Eskalation. Die<br />

Unterschiede zwischen beiden Strömungen brachen erneut auf, was dann durch das Partei-Ergreifen von Herrn<br />

Kollewijn zum offenen Hass der sog. Initiativkreis-Mehrheit gegen die schon seit 1978 arbeitenden Mitglieder<br />

des Initiativkreis´ führte. Nun wurde zunächst Peter Tradowsky nahegelegt nur noch Vorträge zu halten und sich<br />

von der Geschäftsführung und Schatzmeistertätigkeit entlasten zu lassen. Er sei ja Rentner!“ 13<br />

PT, dem als einem der wenigen Überlebenden aus der ersten Krise immer wieder ein Großteil<br />

der Schuld an der Spaltung gerade von Nicht-Augenzeugen wegen des anschließenden<br />

Hauskauf der Bernadottestraße 90/92 zur Last gelegt wurde, nimmt eine andere Gewichtung<br />

vor:<br />

„Ich halte das [die Spaltung des AZB in Johannes-Zweig und RSH] für etwas, was in Wirklichkeit keine Rolle<br />

spielt. Es gibt einige Punkte, einige persönliche Probleme - vielleicht. Also die Situation war so: als Schmidt-<br />

Brabant hier in Berlin war, erzählte dieser einmal, er hätte 120 verschiedene Objekte angeguckt und der<br />

Anthroposophischen Gesellschaft vorgeschlagen. Doch das ist alles nichts geworden. 1975 ging er ja weg nach<br />

Dornach und dann schmorte das Problem weiter.“ 14 PT berichtet weiter, „dass eben die Gruppe um Wilhelmi,<br />

Hamprecht, Barkhoff und ein paar andre unbedingt meinten, man muss also in die Stadt ins Zentrum ziehen und<br />

da irgendwas machen. Wobei ich also sagen muss: das wird immer dramatisch dargestellt, dass die anderen so<br />

dagegen gewesen sind, das stimmt nach meiner Meinung nicht ganz. Sondern man fand diese Projekte eben<br />

einfach nicht gut. Zum Beispiel ist unten in der Schlüterstraße 38/39 diese Weinhandlung gewesen, das fanden<br />

13 Hermann Girke: Redebeitrage. In: Barbara Illemann: Protokoll der Mitgliederzusammenkunft AZ Berlin 11.<br />

August 2005, S. 1-4, hier S. 3.<br />

14 Peter Tradowsky: Autorisiertes Interview mit der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin, 23. September 2006,<br />

S. 1-63, hier S. 5. Im Folgenden nur noch Interview bezeichnet.<br />

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