Vorwort - Tiny-Mundo
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PT meint dazu: „Ich habe selbstverständlich so eine Sache wie eine Kündigung für völlig<br />
unmöglich gehalten. Das muss ich ehrlich sagen. Ich hätte mir niemals vorgestellt, dass mein<br />
ehemaliger Schüler, Justus Wittich, mich am Montag anruft und sagt: ‚Herr Tradowsky, Sie<br />
können sich dann aus dem Fax ihren Rausschmiss holen.’" 291 „Am 11. August findet dann in<br />
Berlin noch eine Mitgliederversammlung statt und am 12. August schickt der deutsche<br />
Landesvorstand bereits die Kündigung ab. Man sagt immer: so schnell schießen die Preußen<br />
nicht, aber die schießen ja viel schneller als die schnellsten Preußen. In der Politik heißt das:<br />
die haben das schon lange in der Schublade gehabt. Jetzt holen sie die Kündigung aus der<br />
Schublade heraus und suchen einen Kündigungsvorwand. Die Wandlung dieser Politik war ja<br />
schon vorher, beim Versand der Protokolle, ans Licht gekommen, als es hieß: ich sei ein<br />
weisungsgebundener Geschäftsführer – das war mir neu. Wenn das so wäre, dann muss ich zu<br />
meinem Arbeitgeber einmal scherzhaft sagen: komisch, die letzten 30 Jahre habe ich ja gar<br />
keine Weisungen empfangen. [Wie sträflich hat dieser Arbeitgeber seine Arbeitspflicht gemäß<br />
dem neuen Hierarchiedenken die vorangegangenen 30 Jahre wohl vernachlässigt?] Also es<br />
entstand eine ganz neue, vollkommen irrige Situation. Dann wurde mir gesagt, ich stünde<br />
nicht loyal zum Vorstand“ 292 , naja, weil ich Herrn Klünker mehrfach kritisiert habe.“ 293 „Na<br />
Klünker, habe ich in Hamburg und dann mit dieser Glosse gesagt: Du trittst auf gegen Judith<br />
von Halle und vernebelst die ganze Sache. Das hat er ja vehement bestritten.“ 294 „Das ist<br />
meines Erachtens in erster Linie die Opposition gegen Judith [von Halle] und erst in zweiter<br />
Beurlaubung<br />
„Sehr geehrte Frau Lechner,<br />
in den letzten Wochen und Monaten sind gravierende Missstände in Ihrem Verantwortungsbereich im Büro des<br />
Arbeitszentrums Berlin vorgekommen. Unter anderem sind falsche bzw. nicht genehmigte Versände getätigt, das<br />
Schloß zum Büro ist ausgetauscht und die Computer-Passwörter sind ohne Kenntnis der Betroffenen geändert<br />
worden. Aufgrund dieser Vorfälle, an denen Sie wissentlich beteiligt waren, sehen wir uns leider gezwungen, Sie<br />
mit sofortiger Wirkung von Ihrem Dienst im Büro des Arbeitszentrums Berlin vorläufig zu beurlauben.<br />
Wir möchten Sie bitten, am Mittwoch, dem 17. August 2005, Ihre Diensttätigkeit und alle Büroschlüssel an den<br />
Geschäftsführer der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland e.V., Herrn Dr. Richard Everett, zu<br />
übergeben.<br />
Die Bürotätigkeit, die wir Ihnen anvertraut haben, kann nur in voller Loyalität zum Arbeitgeber, der<br />
Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland e.V., sinnvoll ausgeübt werden. Nach den oben genannten<br />
Vorgängen ist die erforderliche Loyalität offensichtlich nicht mehr gegeben und diese Beurlaubung daher leider<br />
unumgänglich.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Für den Vorstand der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland e.V.<br />
Dr. Dr. Wolf-Ulrich Klünker Justus Wittich“ 290 Siehe Wolf-Ulrich Klünker/ Justus Wittich: Einschreiben<br />
mit Rückschein (über Beurlaubung) an Edda Lechner. Stuttgart 12. August 2005.<br />
291 Peter Tradowsky: Interview mit der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 23. September 2006, S. 33.<br />
292 Peter Tradowsky: Interview mit der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 23. September 2006, S. 35.<br />
293 Peter Tradowsky: Interview mit der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 23. September 2006, S. 36.<br />
294 Peter Tradowsky: Interview mit der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 23. September 2006, S. 36.<br />
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