Vorwort - Tiny-Mundo
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Zeit, als Hamprecht aus dem IK rausflog. Und da [in der Generalversammlung] war ich dabei<br />
und leider hatte mein Kollege Ludwig Köhler damals das Machtwort gesprochen.“ 8<br />
Wolf-Achim Fingerhut will sich erinnern, dass Herrmann Girke dem Physiker BH eine<br />
„ahrimanische Arbeitsweise“ 9 unterstellt und deren Hineintragen in das AZB kritisiert habe.<br />
Daraufhin habe, so präzisiert Eva-Maria Wahl das “Machtwort“, der Ludwig Köhler BH als<br />
Baum bezeichnet, der von einen „kranken Keim“ 10 angefressen, mit der Wurzel entfernt<br />
werden müsse. 11 Diese Metapher war gerade aus dem Munde eines Pfarrers in der<br />
Christengemeinschaft gut 30 Jahre nach dem Holocaust in Deutschland eine überaus<br />
kränkende Kritik. Die Kündigungsabsicht stand für den IK gegenüber BH bereits vor der<br />
Generalversammlung fest und musste im Grunde genommen nur den Mitgliedern gegenüber<br />
in einprägsamen Worten erläutert werden. Diese verfehlten auch nicht ihre Wirkung. BH<br />
verließ den Saal und Wolf-Achim Fingerhuth folgte ihm nach. Diese Szene kann als der<br />
Exodus des Kerns derjenigen Gruppierung bezeichnet werden, die bald darauf den Johannes-<br />
Zweig gründete.<br />
Im „Informationsbrief für die Mitglieder des Arbeitszentrums Berlin“ vom 16. Mai 1978<br />
wurde BH mit keinem Wort mehr erwähnt, sondern lediglich die wiedergewählten IK-<br />
Mitglieder aufgezählt:<br />
„Lotte Volkmer, Gerhard Schwarz, Friedrich Domeyer, Ludwig Köhler, Herbert Dreißig, Peter Tradowsky,<br />
Hermann Girke“. Ferner wurde bekannt gegeben: „Die Geschäftsführung wird von Frau Volkmer, Herrn<br />
Tradowsky und Herrn Girke gemeinsam wahrgenommen werden. Die Schatzmeistertätigkeit übernimmt Herr<br />
Tradowsky. Vertreter des Arbeitszentrums Berlin ist gegenüber der Anthroposophischen Gesellschaft in<br />
Deutschland wie bisher Herr Tradowsky, der zugleich als Funktionär gegenüber der Allgemeinen<br />
Anthroposophischen Gesellschaft in Dornach tätig ist. Außerdem wird der Initiativkreis als zweiten Vertreter<br />
Frau Volkmer vorschlagen.“ 12<br />
Man darf vermuten, dass die älteren IK-Mitglieder zwar die Leitlinie vorgaben, ihrem jungen<br />
und dynamischen Kollegen PT aber gerne die Hauptarbeit überließen. Denn der 44jährige PT<br />
vereinigte nun von 1978 an alle wichtigen Ämter des AZB in seiner Person: Geschäftsführer,<br />
Schatzmeister, Vertreter gegenüber AGiD und AAG.<br />
8 Mechtild Oltmann: Autorisiertes Interview mit der Urteils-Fingungs-Kommission. Berlin 27. Januar 2007, S. 1-<br />
26, hier S. 1.<br />
9 Wolf-Achim Fingerhuth: Gesprächsprotokoll von Rahel Uhlenhoff. Berlin 1. Februar 2007.<br />
10 Wolf-Achim Fingerhuth: Gesprächsprotokoll von Rahel Uhlenhoff. Berlin 1. Februar 2007.<br />
11 Eva-Maria Wahl: Gesprächsprotokoll von Rahel Uhlenhoff. Berlin 1. Februar 2007.<br />
12 Initiativkreis: Informationsbrief für die Mitglieder des Arbeitszentrums Berlin. Berlin 16. Mai 1978.<br />
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