Vorwort - Tiny-Mundo
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ich in Abgründe geschaut.“ 275 Bodo v. Plato erläutert seine Wahrnehmung folgendermaßen: „Ich habe Nana Göbel nicht lügen hören. Peter Tradowsky habe ich lügen hören.“ „Zum Beispiel zu sagen, er habe nichts damit [gemeint: dem Austausch des Sekretariatsschlosses] zu tun. Nachher stellt sich raus, er selbst hat die Schlösser ausgetauscht. Und wir haben mit Peter Tradowsky auf seine Bitte vor diesem Gespräch ein Gespräch mit ihm alleine geführt, Paul Mackay und ich. Er sagte, dass dieses Vorgespräch stattfinden solle, da wir sicherlich einseitig informiert seien, damit er uns über alle Einzelheiten aufklären könne, die in der Sache von Bedeutung seien. Von dem Austausch der Schlösser war keine Rede, obwohl dieser Vorgang doch zu diesem Zeitpunkt einen besonders empfindlichen Punkt darstellte. Das kriegten wir erst auf wirklich sehr unangenehmes Nachfragen heraus.“ 276 MK schildert, ohne Verständnis für PTs ritterliches Verhalten gegenüber JvH zu zeigen, weiter: „Also die Sache mit dem Schloss machte Tradowsky wieder rückgängig. Allerdings schrieb Judith von Halle dann einen Brief an den Dornacher Vorstand. Ich habe diesen Brief nicht vom Dornacher Vorstand bekommen, sondern nach ihrer Kündigung im Computer vorgefunden. Darin schreibt sie, sie möchte gerne erklären, warum dieses Schloss ausgetauscht worden ist: das war nämlich so, dass der Kollewijn Geld aus der Kasse genommen hat und deswegen musste man, um das zu sichern, dieses Schloss austauschen. Merkwürdig ist nur, dass Tradowsky, der allein die Entscheidung getroffen hat, davon nichts wusste.“ 277 Also die Kassensicherung „war der eigentliche Legitimationsgrund; aber das wusste in Dornach niemand.“ 278 „Als wir am nächsten Tag wieder zurück in Berlin waren, hat er [PT] mir gleich ein Fax mit der Nachricht geschickt: „das Schloss ist ausgetauscht, du kannst wieder rein’.“ 279 „Aber während das Schloss wieder eingesetzt worden war, wurde mir das Passwort immer noch nicht bekannt gegeben, sodass ich immer noch nicht an den Computer dran konnte.“ 280 6. 6. Vorbereitung der Kündigung durch den Vorstand PT wollte offensichtlich den von MK und MW aufgebauten Druck für die Passwort-Affäre von JvHs Schultern und die Schuld für den Schlossaustausch ganz auf seine Schultern nehmen, weshalb er über diese Vorgänge kaum etwas aussagte. EL schreibt drei Tage nach dem Gespräch in Dornach einen Brief an Paul Mackay und Bodo v. Plato, in dem sie PTs 275 Bodo v. Plato: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 1. Februar 2007, S. 3. 276 Bodo v. Plato: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 1. Februar 2007, S. 5. 277 Martin Kollewijn: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 21. November 2006, S. 44. 278 Martin Kollewijn: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 21. November 2006, S. 44. 279 Martin Kollewijn: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 21. November 2006, S. 43. 280 Martin Kollewijn: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 21. November 2006, S. 44. 78
Reaktion erläutert: „Der Bericht von M. Kollewijn vom Austausch des Sekretariatsschlüssels wurde sicher – auch von mir – als Überreaktion erlebt und verursachte einen Stimmungswechsel im Gespräch. Jeder empfand diesen Vorgang als Eskalation, die – wie auch von P. Tradowsky zugegeben wurde – eine vielleicht unnötige Kurzschlußhandlung war. Ich denke aber, daß man sie auch verstehen kann, wenn man die – m.E. völlig unnötigen – Handlungen der ‚Gegenseite’ betrachtet: das Auftreten von M. Kollewijn und M. Wilhelmi am Versandtag, verbunden mit Berufung auf Weisungsbefugnis und Androhung von Strafmaßnahmen (Entlassung?), das Gegeneinanderausspielen der Zweigleiter und der Mitarbeiter, um die Zustimmung am Versand des ‚Kurzprotokolls’ zu erhalten, das Ändern des Paßworts im Computer von J. v. Halle, und weiteres. Und das alles nur, um ein sachliches, bereits gut gekürztes und informatives Protokoll, an dem M. Kollewijn auch beteiligt war, zu unterdrücken bzw. nicht den Kompromiß zu machen beide abzuschicken! Worin liegt da der Sinn, außer Macht zu demonstrieren oder einen Konflikt auszulösen. So wurde es jedenfalls von den Betroffenen empfunden. [...] P.S. Eine Frage, die ich eigentlich im Vormittagsgespräch stellen wollte. Halten Sie es für gut, daß Frau Göbel sowohl im AZB als auch in der LG [Landesgesellschaft, AGiD] eine Position hat? Ich habe beobachtet, daß einiger Unmut bei Mitgliedern aus dieser ‚Doppelrolle’ und natürlich aus dem starken Ausspielen der Macht in Form von Einflußnahme herkommt.“ 281 EL hatte zwar ein richtiges Gespür, aber nicht die entsprechenden Beweise für NGs Machtmissbrauch. So schrieb NG einen Tag nach dem Dornach Gespräch eine „AKTENNOTIZ und [einen] VORSCHLAG“ an ihre Vorstandskollegen, welche deutlich macht, dass die Generalsekretärin eine treibende Kraft hinter der Kündigung von PT, JvH und EL und zu dessen Durchführung aus Kenntnis der Berliner Angelegenheiten auch auf der Höhe des arbeitsrechtlichen Problembewusstseins war: „In Folge dieser Ereignisse [gemeint: der Passwort-Schlosss-Affäre] sehe ich nun größeren Handlungsbedarf als am 12./13.07.05 in Dornach besprochen. Ich schlage gemeinsam mit Mechtild Oltmann vor, dass beide (PT und JvH) auf Initiative ihres Arbeitgebers (also des Vorstandes der AGiD) entlassen werden. Bei JvH ist das kein Problem, da sie einen Honorarvertrag mit einer einmonatigen Kündigungsfrist hat, bei PT könnte es sein, dass erst einmal nur eine Abmahnung erfolgen kann, da er zwar von sich aus seinen Anstellungsvertrag zum 30. April 05 niedergelegt hat und sich ab Mai 2005 ein Honorar auszahlt, der Anstellungsvertrag aber offiziell nicht beendet worden ist und ein Arbeitsrichter dies als einen zwischenzeitlich ruhenden 281 Edda Lechner: Brief an Paul Mackay und Bodo von Plato. Kitzbühl 30. Juli 2005, S. 1-4. 79
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ich in Abgründe geschaut.“ 275 Bodo v. Plato erläutert seine Wahrnehmung folgendermaßen:<br />
„Ich habe Nana Göbel nicht lügen hören. Peter Tradowsky habe ich lügen hören.“ „Zum<br />
Beispiel zu sagen, er habe nichts damit [gemeint: dem Austausch des Sekretariatsschlosses]<br />
zu tun. Nachher stellt sich raus, er selbst hat die Schlösser ausgetauscht. Und wir haben mit<br />
Peter Tradowsky auf seine Bitte vor diesem Gespräch ein Gespräch mit ihm alleine geführt,<br />
Paul Mackay und ich. Er sagte, dass dieses Vorgespräch stattfinden solle, da wir sicherlich<br />
einseitig informiert seien, damit er uns über alle Einzelheiten aufklären könne, die in der<br />
Sache von Bedeutung seien. Von dem Austausch der Schlösser war keine Rede, obwohl<br />
dieser Vorgang doch zu diesem Zeitpunkt einen besonders empfindlichen Punkt darstellte.<br />
Das kriegten wir erst auf wirklich sehr unangenehmes Nachfragen heraus.“ 276<br />
MK schildert, ohne Verständnis für PTs ritterliches Verhalten gegenüber JvH zu zeigen,<br />
weiter: „Also die Sache mit dem Schloss machte Tradowsky wieder rückgängig. Allerdings<br />
schrieb Judith von Halle dann einen Brief an den Dornacher Vorstand. Ich habe diesen Brief<br />
nicht vom Dornacher Vorstand bekommen, sondern nach ihrer Kündigung im Computer<br />
vorgefunden. Darin schreibt sie, sie möchte gerne erklären, warum dieses Schloss<br />
ausgetauscht worden ist: das war nämlich so, dass der Kollewijn Geld aus der Kasse<br />
genommen hat und deswegen musste man, um das zu sichern, dieses Schloss austauschen.<br />
Merkwürdig ist nur, dass Tradowsky, der allein die Entscheidung getroffen hat, davon nichts<br />
wusste.“ 277 Also die Kassensicherung „war der eigentliche Legitimationsgrund; aber das<br />
wusste in Dornach niemand.“ 278 „Als wir am nächsten Tag wieder zurück in Berlin waren, hat<br />
er [PT] mir gleich ein Fax mit der Nachricht geschickt: „das Schloss ist ausgetauscht, du<br />
kannst wieder rein’.“ 279 „Aber während das Schloss wieder eingesetzt worden war, wurde mir<br />
das Passwort immer noch nicht bekannt gegeben, sodass ich immer noch nicht an den<br />
Computer dran konnte.“ 280<br />
6. 6. Vorbereitung der Kündigung durch den Vorstand<br />
PT wollte offensichtlich den von MK und MW aufgebauten Druck für die Passwort-Affäre<br />
von JvHs Schultern und die Schuld für den Schlossaustausch ganz auf seine Schultern<br />
nehmen, weshalb er über diese Vorgänge kaum etwas aussagte. EL schreibt drei Tage nach<br />
dem Gespräch in Dornach einen Brief an Paul Mackay und Bodo v. Plato, in dem sie PTs<br />
275 Bodo v. Plato: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 1. Februar 2007, S. 3.<br />
276 Bodo v. Plato: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 1. Februar 2007, S. 5.<br />
277 Martin Kollewijn: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 21. November 2006, S. 44.<br />
278 Martin Kollewijn: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 21. November 2006, S. 44.<br />
279 Martin Kollewijn: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 21. November 2006, S. 43.<br />
280 Martin Kollewijn: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 21. November 2006, S. 44.<br />
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