Vorwort - Tiny-Mundo

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11: „Die für bestimmte Aufgabenfelder verantwortlichen Mitglieder handeln im Benehmen mit dem gesamten Initiativkreis.“ 243 6. 4. Die Passwort-Schloss-Affäre Aus der Abfassung zweier divergierender Protokolle entbrannte ein regelrechter Streit über die legitime Abfassungs- und Versandhoheit, der dann in die gegenseitige Behinderung durch Änderung von Passwörtern auf dem für den Versand notwendigen Sekretariatscomputer mündete und schließlich in der Auswechselung des Türschlosses eskalierte. Doch wie kam es dazu, dass MK sowohl bei der einen wie auch bei der anderen Protokoll-Partei Co-Autor und dann am maßgeblichsten in den Streit verwickelt war? PT berichtet: „Martin versucht das heute ein bisschen zu verdrängen, aber es ist so gewesen. Wir vier vom Hauskreis haben aus allen möglichen Notizen von Judith [von Halle] und Edda [Lechner] mit Martin [Kollewijn] zusammen ein Protokoll gemacht. Darüber waren wir auch nicht so ungeheuer glücklich.“ 244 MK ist, nicht zuletzt nachdem JvH ihn für seine Haltung auf der Konferenz der AZ-Vertreter kritisiert hatte und die Arbeitsatmosphäre für ihn immer schlechter wurde, von einem geradezu ritterlichen Beschützer zu einem streitbaren Kritiker von JvH geworden. Er ist im Laufe der Zeit von der Fraktion um PT und JvH zur IK-Mehrheits-Fraktion gewechselt, sodass er nun ein Interesse daran haben konnte, dass die für NG unerfreulichen Nachrichten über ihr Verhalten gegenüber JvH nicht allzu laut hinausposaunt und allzu große Kreise vorliegen. Diese werden allen Mitgliedern fristgerecht mit der Einladung zur Mitgliederversammlung zugestellt. 6. Bei der Mitgliederversammlung soll jeder Kandidat noch einmal mündlich seine Ziele darstellen und gestellte Fragen beantworten. 7. Es findet dann eine Abstimmung der anwesenden Mitglieder über jeden einzelnen Kandidaten statt. 8. Die maximal acht Kandidaten mit den meisten ’ja’-Stimmen gelten als gewählt, wenn die Anzahl der ’ja’- Stimmen 50% der anwesenden Mitglieder übersteigt und sie die Wahl annehmen und sich damit verpflichten, im Initiativkreis ehrenamtlich mitzuwirken (eine Auslagenerstattung erfolgt nicht). 9. Sollte sich der Initiativkreis in dieser Konstellation nicht als arbeitsfähig erweisen, kann jederzeit durch einen Mehrheitsbeschluss der Initiativkreis eine Neuwahl in einer neu einzuberufenden Mitgliederversammlung ausgelöst werden. 242 10. Der Initiativkreis kann mit Mehrheitsbeschluss ein neues Mitglied bis zum Ende der jeweiligen Amtszeit kooptieren. Sinkt die Anzahl der Initiativkreismitglieder unter fünf oder werden weniger als fünf von der Mitgliederversammlung gewählt, ist der Kreis verpflichtet, per Kooptation auf die Mindestanzahl aufzustocken. 11. Die für bestimmte Aufgabenfelder verantwortlichen Mitglieder handeln im Benehmen mit dem gesamten Initiativkreis. 242 12. Der Initiativkreis veranstaltet regelmäßig Gesellschaftsabende, zu deren Thematik Mitglieder Vorschläge einbringen können und die Gesprächen unter den Mitgliedern dienen.“ 242 Siehe Michael Wilhelmi/ Froydis Mast/ Martin Kollewijn/ Detlef Hardorp/ Nana Göbel: Vorschlag für ein neues Verfahren zur Bildung eines Initiativkreises. Berlin 20. Juni 2005. 243 Hervorhebung durch die UFK, zu Punkt 11: Hier soll Alleingängen von IK-Mitgliedern vorgebeugt werden. PT war mit dem Aufgaben der Geschäftsführung und Schatzmeistertätigkeit beauftragt und hat nicht im Benehmen mit dem gesamten, sondern nur mit einem kleinen Teil des IK, nämlich MK, eigenmächtig gehandelt, als er den Informationsbrief über JvHs Stigmatisation unter dem Briefkopf des AZB versandte. 244 Peter Tradowsky: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 27. November 2006, S. 29. 70

ziehen würde. Aus dieser Absicht heraus wird auch sein gewundener Bericht über die Spannungen im IK und das minimalistische Protokoll verständlich. JvH hat den Verlauf der “Passwort-Schloss-Affäre“ wenig später niedergeschrieben und MK hat ihn im Interview dargestellt. JvH stellt dar: „Zur Grund-Information: Es befinden sich drei PCs im Rudolf Steiner Haus: einer in der Bibliothek, einer im Sekretariat, einer in Martin Kollewijns Zimmer. Davon wird für die tägliche Sekretariatsarbeit und Veranstaltungs-Koordination nur der Sekretariats-PC genutzt.“ Denn nur auf JvHs Computer befindet sich auch die gesamte Mitgliederkartei. „Im Sommer 2004 wurde ein neuer Sekretariats-Computer installiert, und zwar mit einem üblichen Verfahren: Ich selbst bekam einen eigene Domain/ eigenen, passwortgeschützten Zugang, der Buchhalter, Herr Mausolf bekam einen eigenen Zugang, und Martin Kollewijn bekam einen eigenen Zugang. 2. Das Passwort zu meinem Zugang habe ich in der Zeit, seit der PC installiert ist, einige Male verändert – und zwar immer dann, wenn die Standard-Sicherungs-Einstellung der Software mir eine Erneuerung nahe legte. Herr Kollewijn fragte diese Passworte ab, die ich ihm in der Vergangenheit auch stets bereitwillig mitteilte, weil ich davon ausging, dass zwischen uns ein ausreichendes Vertrauensverhältnis bestand. [...] Das letzt Mal, als ich einige Wochen vor dem Passwort-Dissens das Passwort erneuerte“, „habe ich eine sog. Passworthilfe eingegeben, die so einfach war, dass jeder Anthroposoph sie zur Passwortfindung verwenden konnte.“ 245 Dazu berichtet MK aus seiner Sicht: „Jedenfalls ist PT in den Urlaub gefahren und dann kam die Situation an dem Mittwoch [29. Juni 2005], wo ich die Adressen für den Versand ausdrucken wollte und feststellen musste, dass das Passwort vom Sekretariats-Computer geändert worden war. Es war aber so, dass man mit einer Erinnerungsfrage das Passwort wieder erschließen konnte.“ 246 Diese Frage lautete sinngemäß: wie heißt der „umgekehrte Raphaelsohn“ 247 ? und das anthroposophische Zwischenergebnis dann: NOVALIS, und die Antwort schließlich: SILAVON. „Doch nach dem allgemeinen Einganspasswort gab es ein spezielles Passwort für die Finanzverwaltung, in die MK nicht hereinkam. Daraufhin „habe ich gewissermaßen aus Jux oder um zu zeigen, dass ich das erste Passwort eben geknackt habe, selbst ein anderes Passwort - irgendeine Zahlen-Buchstabenkombination - eingegeben.“ 248 Doch das Programm für die Adresskartei des AZB konnte MK ohne Anleitung nicht bedienen. Deshalb „habe ich mit Judith von Halle telefoniert und sie nach 245 Judith von Halle: Meine Darstellung zum Hergang bzgl. Passwort und Schloß. (ohne Ort und Datum), S. 1-4, hier S. 1. 246 Martin Kollewijn: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 21. November 2006, S. 40. 247 Martin Kollewijn: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 21. November 2006, S. 40. 248 Martin Kollewijn: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 21. November 2006, S. 40f. 71

11: „Die für bestimmte Aufgabenfelder verantwortlichen Mitglieder handeln im Benehmen<br />

mit dem gesamten Initiativkreis.“ 243<br />

6. 4. Die Passwort-Schloss-Affäre<br />

Aus der Abfassung zweier divergierender Protokolle entbrannte ein regelrechter Streit über<br />

die legitime Abfassungs- und Versandhoheit, der dann in die gegenseitige Behinderung durch<br />

Änderung von Passwörtern auf dem für den Versand notwendigen Sekretariatscomputer<br />

mündete und schließlich in der Auswechselung des Türschlosses eskalierte. Doch wie kam es<br />

dazu, dass MK sowohl bei der einen wie auch bei der anderen Protokoll-Partei Co-Autor und<br />

dann am maßgeblichsten in den Streit verwickelt war? PT berichtet: „Martin versucht das<br />

heute ein bisschen zu verdrängen, aber es ist so gewesen. Wir vier vom Hauskreis haben aus<br />

allen möglichen Notizen von Judith [von Halle] und Edda [Lechner] mit Martin [Kollewijn]<br />

zusammen ein Protokoll gemacht. Darüber waren wir auch nicht so ungeheuer glücklich.“ 244<br />

MK ist, nicht zuletzt nachdem JvH ihn für seine Haltung auf der Konferenz der AZ-Vertreter<br />

kritisiert hatte und die Arbeitsatmosphäre für ihn immer schlechter wurde, von einem<br />

geradezu ritterlichen Beschützer zu einem streitbaren Kritiker von JvH geworden. Er ist im<br />

Laufe der Zeit von der Fraktion um PT und JvH zur IK-Mehrheits-Fraktion gewechselt,<br />

sodass er nun ein Interesse daran haben konnte, dass die für NG unerfreulichen Nachrichten<br />

über ihr Verhalten gegenüber JvH nicht allzu laut hinausposaunt und allzu große Kreise<br />

vorliegen. Diese werden allen Mitgliedern fristgerecht mit der Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

zugestellt.<br />

6. Bei der Mitgliederversammlung soll jeder Kandidat noch einmal mündlich seine Ziele darstellen und<br />

gestellte Fragen beantworten.<br />

7. Es findet dann eine Abstimmung der anwesenden Mitglieder über jeden einzelnen Kandidaten statt.<br />

8. Die maximal acht Kandidaten mit den meisten ’ja’-Stimmen gelten als gewählt, wenn die Anzahl der ’ja’-<br />

Stimmen 50% der anwesenden Mitglieder übersteigt und sie die Wahl annehmen und sich damit<br />

verpflichten, im Initiativkreis ehrenamtlich mitzuwirken (eine Auslagenerstattung erfolgt nicht).<br />

9. Sollte sich der Initiativkreis in dieser Konstellation nicht als arbeitsfähig erweisen, kann jederzeit durch<br />

einen Mehrheitsbeschluss der Initiativkreis eine Neuwahl in einer neu einzuberufenden<br />

Mitgliederversammlung ausgelöst werden. 242<br />

10. Der Initiativkreis kann mit Mehrheitsbeschluss ein neues Mitglied bis zum Ende der jeweiligen Amtszeit<br />

kooptieren. Sinkt die Anzahl der Initiativkreismitglieder unter fünf oder werden weniger als fünf von der<br />

Mitgliederversammlung gewählt, ist der Kreis verpflichtet, per Kooptation auf die Mindestanzahl<br />

aufzustocken.<br />

11. Die für bestimmte Aufgabenfelder verantwortlichen Mitglieder handeln im Benehmen mit dem<br />

gesamten Initiativkreis. 242<br />

12. Der Initiativkreis veranstaltet regelmäßig Gesellschaftsabende, zu deren Thematik Mitglieder Vorschläge<br />

einbringen können und die Gesprächen unter den Mitgliedern dienen.“ 242 Siehe Michael Wilhelmi/<br />

Froydis Mast/ Martin Kollewijn/ Detlef Hardorp/ Nana Göbel: Vorschlag für ein neues Verfahren zur<br />

Bildung eines Initiativkreises. Berlin 20. Juni 2005.<br />

243 Hervorhebung durch die UFK, zu Punkt 11: Hier soll Alleingängen von IK-Mitgliedern vorgebeugt werden.<br />

PT war mit dem Aufgaben der Geschäftsführung und Schatzmeistertätigkeit beauftragt und hat nicht im<br />

Benehmen mit dem gesamten, sondern nur mit einem kleinen Teil des IK, nämlich MK, eigenmächtig gehandelt,<br />

als er den Informationsbrief über JvHs Stigmatisation unter dem Briefkopf des AZB versandte.<br />

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