Vorwort - Tiny-Mundo
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Mit BH wurde zugleich seiner jüngst eingestellten Sekretärin Eva-Maria Wahl fristlos<br />
gekündigt. Frau Wahl schrieb, von den Ereignissen ganz überrumpelt, daraufhin am 2.<br />
Februar 1978 einen Brief an den Vorstand der AGiD mit der Bitte um Mediation. Ihren Brief<br />
beantwortete Heten Wilkens wie folgt:<br />
„In der letzten Sitzung des Vertreterkreises haben wir aufgrund einer Darstellung von Peter Tradowsky eine<br />
ausführliche Aussprache zum Thema gehabt. Diese führte zu dem übereinstimmenden Ergebnis, dass eine<br />
dringende Bitte und Empfehlung der Freunde im Vertreterkreis und besonders auch der anwesenden Vertreter<br />
des Vorstandes am Goetheanum ausgesprochen wurde, die volle Einheit des Initiativkreises - über alle<br />
entstandenen Empfindlichkeiten hinweg - zu bewahren. Die Empfindungen, dass es seitens der<br />
Landesgesellschaft eine Art ’Einmischung von außen’ zur Wirksamkeit kommen könnte, ist schlicht<br />
unberechtigt - und man sollte ihr entschieden entgegentreten. Für gravierende Entscheidungsprozesse bietet sich<br />
im Gegenteil immer der ’runde Tisch’ sowohl im Arbeitskollegium wie im Vertreterkreis, für freimütige<br />
Aussprachen an. Auch wurde vorgeschlagen, um neue Ausgangspunkte zu gewinnen, gegebenenfalls den<br />
Initiativkreis durch einige Persönlichkeiten zu erweitern. Manfred Schmidt-Brabant wurde gebeten, zu einem<br />
geeigneten Zeitpunkt möglichst in Berlin selbst seinen Rat zu geben.<br />
Es versteht sich von selbst, daß alle Entwicklungen in dieser Frage durch die Beteiligten in Berlin selbst initiativ<br />
gestaltet werden müssen. Ratschläge aus sachlich entlegenen Bereichen der Gesellschaft können nur anregende<br />
Qualität haben. Entscheidend ist der gestaltende Wille im Arbeitszentrum Berlin selbst, der sich aus der<br />
Voraussetzung jener Gewissheit ergibt, die Steiner für das Grundsätzliche immer wieder betont hat: dass Streit in<br />
dieser Gesellschaft [...] aus dem Zusammenhang mit der geistigen Welt herausführt.“ 7<br />
Als Zwischenbilanz über die Krisenparallele von 1977/78 und 2005/06 ist folgendes Ergebnis<br />
festzuhalten: Während der deutsche Landesvorstand von 1977/78 eine Konfliktlösung durch<br />
Erweiterung des IK und Selbsthilfe der Betroffenen verschlug, forcierte der deutsche<br />
Landesvorstand von 2005 die Spaltung, indem er durch Kündigung in das AZB eingriff und<br />
den IK dadurch personell verkleinerte.<br />
Auf der Generalversammlung des AZB am 22./23. April 1978 in der Rudolf-Steiner-Schule<br />
Dahlem kam es dann zum endgültigen Bruch zwischen der IK-Mehrheit und der IK-<br />
Minderheit bestehend aus BH und Wolf-Achim Fingerhuth, aufstrebender Anwalt im<br />
Berliner Kammergerichtsbezirk und junges IK-Mitglied. MO berichtet, „dass da schon ein<br />
großer Knall am Anfang war. Ich bin 1976 nach Berlin gekommen und das war ungefähr die<br />
7 Heten Wilkens: Brief an Eva-Maria Wahl. Berlin 2. Februar 1978.<br />
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