Vorwort - Tiny-Mundo
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sehe die Aussprache gar nicht als Vertrauensbruch an. Ich bin der Meinung, dass wenn NG in<br />
einer keineswegs vertraulichen Sitzung solche gravierenden Dinge loslässt, die Mitglieder<br />
dann auch ein Recht auf Information darüber haben, worin denn nun eigentlich der Konflikt<br />
besteht.“ 226<br />
Über den weiteren Verlauf der Mitgliederversammlung meldet MK folgende Bedenken an:<br />
„Das Problem bestand nun darin, dass dadurch [PTs Bericht über NGs Verhalten] der<br />
Zeitrahmen gesprengt wurde und Tradowsky dann zu mir sagte: na ja, diese Sache mit den<br />
Anträgen verschieben wir dann auf nächstes Mal. Aber Judith von Halle mahnte das an und<br />
sagte, darüber muss jetzt abgestimmt werden. Doch da man die Satzung nicht ad hoc ändern<br />
kann, haben wir beschlossen, dass wir bei einem nächsten Termin [16. April 2005] erst einmal<br />
über neue Wahlformen des Initiativkreises sprechen und uns ein Urteil bilden wollen. Und das<br />
bedeutete aber, dass der Initiativkreis nicht, wie sonst üblich, bestätigt wurde.“ 227<br />
MK reflektiert den Sachverhalt aus der Retrospektive: Diese Überrumpelungsstrategie mit<br />
den Anträgen „war sehr klug eingefädelt und doch am Ende nicht ganz erfolgreich. Man<br />
merkte während der Versammlung die Absicht einiger Mitglieder, die dachten: wir kommen<br />
da rein, stellen die Mehrheit und wählen diesen Initiativkreis einfach ab. Ich hatte den<br />
Eindruck, Peter Tradowsky war die Sache irgendwie nicht ganz geheuer, weswegen er auch<br />
zu mir sagte: mach mal weiter. Doch Judith von Halle war eisern und forderte, dass die Sache<br />
richtig durchgeführt wurde. Sie nahm mir sehr übel, dass ich diese Anträge nicht zur Wahl<br />
stellte.“ 228<br />
Erst einige Zeit später, als der Konflikt hoch kochte, erhielt ich von Mitgliedern aus dem<br />
Mittwochskreis interne Berichte darüber, dass Judith von Halle und Peter Tradowsky u. a.<br />
wohl „fünf ZweigvertreterInnen zweimal eingeladen und in mehrstündigen Gesprächen Dinge<br />
im Vorfeld miteinander abgestimmt haben, die so sehr mit dem übereinstimmen, was dann<br />
tatsächlich während der Mitgliederversammlung passiert ist“, dass man davon ausgehen kann,<br />
dass die plötzliche Flut „gleich lautender Anträge kein Zufall“, sondern eine „geheime<br />
Strategie war, die Abwahl des IK zu inszenieren.“ 229<br />
Nachdem MK dies erfahren hatte, ging er „bei der nächsten Hauskonferenz zu Judith von<br />
Halle und fragte sie: ‚was waren das für Vorbesprechungen für die nächste<br />
Mitgliederversammlung?’ Daraufhin hat sie geantwortet: ‚es hat keine Vorbesprechung<br />
gegeben.’ Und dann habe ich ihr erzählt, was mir im Zweig alles berichtet wurde, woraufhin<br />
226 Peter Tradowsky: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 27. November 2006, S. 24.<br />
227 Martin Kollewijn: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 21. November 2006, S. 31.<br />
228 Martin Kollewijn: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 21. November 2006, S. 32.<br />
229 Martin Kollewijn: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 21. November 2006, S. 32.<br />
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