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Vorwort - Tiny-Mundo

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natürlich auch. Er hat es trotzdem vorgeschlagen, weil er dachte, wenn wir dann kein Geld<br />

mehr haben, nicht mehr bezahlen, ist es arbeitsrechtlich nicht mehr zu beanstanden.“ 191<br />

5. 3. Die Differenzen in Arbeitsweise und Erfolg von MK und PT<br />

Im Hintergrund stand die Differenz zwischen MK und PT in anthroposophischem<br />

Selbstverständnis, in Arbeitsweise und schließlich im Arbeitserfolgt. MK erklärt<br />

diesbezüglich: „Die Herangehensweise an die Anthroposophie war bei Tradowsky doch sehr<br />

stark von der Empfindung davon geprägt: leider geht alles in der Welt eher den Bach runter<br />

und leider will man nicht unsere richtigen Erkenntnisse annehmen, denn wir wissen ja, wie es<br />

eigentlich sein soll. Und das erzeugt natürlich ein starkes Wir-Gefühl, auch eine starke<br />

Wärme, aber irgendwann ist es nicht mehr wahrhaftig. Jedenfalls habe ich das Gefühl, wir<br />

müssen anerkennen, dass in der Kulturentwicklung des 20. Jahrhunderts vieles geschieht, was<br />

auch im Sinne des Zeitgeistes ist und womit wir kooperieren müssen. Und wir müssen<br />

genauso anerkennen, dass wir selber mit der anthroposophischen Sache nicht richtig<br />

weitergekommen sind, dass wir selbst genauso fehlerhaft sind. Ich habe jedenfalls gemerkt,<br />

dass die Menschen, die zu meinen Vorträge kommen, solche sind, die auch<br />

Dementsprechendes hören wollen, das sich nicht immer nur ablehnend gegenüber der<br />

Gegenwart verhält, sondern das [die moderne und postmoderne Philosophie] kennt und<br />

anerkennt, und daraus Anthroposophie zu entwickeln versucht. Ein weiterer Unterschied<br />

besteht darin, dass meine ganze Arbeit darauf ausgerichtet ist, die eigene Erkenntnis und<br />

Urteilskraft der Einzelnen zu entwickeln. Demgegenüber gibt es natürlich auch viele<br />

Menschen, die das Bedürfnis haben, dass jemand da ist, der ihnen [vor]sagt, wie es ist. Und<br />

das ist mehr Sache von Tradowsky gewesen.“ 192 Über die Vortragsnachfrage äußert sich MK<br />

folgendermaßen: „Wenn Tradowsky Vorträge gehalten hat, insbesondere seinen<br />

Silvestervortrag, dann war der Saal proppevoll. Während zu meinen Vorträgen vielleicht 30<br />

Leute, manchmal 60 Leute kommen. Aber es ist sehr bescheiden im Vergleich zu PT - das<br />

muss ich auch sagen.“ 193<br />

„Wir“, vor allen Dingen PT und Hermann Girke, „waren der Meinung: Martin ist ja hier nicht<br />

so ganz richtig am Platze, er sollte lieber in die akademische Laufbahn übergehen. Aber dazu<br />

braucht er einen Doktortitel.“ 194 Es hieß auch: ach, wenn MK einen Doktor hat, dann kann er<br />

vielleicht an der Wittener Universität mit den Studenten arbeiten, was bestimmt mehr Martin<br />

191 Martin Kollewijn: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 21. November 2006, S. 30.<br />

192 Martin Kollewijn: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 21. November 2006, S. 8.<br />

193 Martin Kollewijn: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 21. November 2006, S. 8f.<br />

194 Peter Tradowsky: Interview der Urteils-Findungs-Kommission. Berlin 27. November 2006, S. 52.<br />

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