EVANGELiScHES bERAtUNGSZENtRUM - EBZ München
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Rainer Sturm / pixelio<br />
©<br />
Eckhard Schiffer gibt Anregungen für eine Vielzahl an wertvollen<br />
pädagogischen Impulsen, denn Orte für kindliches<br />
Spielen finden sich überall. Sie sollen kindliche freie Entfaltung<br />
und Selbsttätigkeit ohne Leistungsorientierung ermöglichen.<br />
Industrielle Erlebnisparks und „Events der Bespaßung“<br />
sind für eine solche pädagogische Qualität allerdings völlig<br />
ungeeignet, denn es fehlt dort im Spiel die Qualität der Zuwendung<br />
und der Beziehung.<br />
„Intermediäre Räume“ lassen sich überall herstellen oder reaktivieren.<br />
In der Sozialtherapeutischen Kindergruppenarbeit<br />
an der ökumenischen Erziehungsberatungsstelle in Neuperlach<br />
ist die Vielfalt einer solchen spielerischen Methode nicht<br />
mehr wegzudenken. So werden zu Beginn einer jeden Gruppenstunde<br />
„Erlebnisbilder“ aus der zurückliegenden Woche<br />
ausgetauscht, ohne sie zu werten oder zu verurteilen. Das,<br />
was jedes Kind bewegt, kann es in dieser Runde mitteilen und<br />
ist dort gut aufgehoben, denn es gibt dazu eindeutige Spielregeln.<br />
Das aufmerksame Zuhören beim Austausch der Bilder<br />
und Erlebnisse ermöglicht, dass eigene innere Bilder und<br />
Gefühle auftauchen. Nichts wird kommentiert oder interpretiert.<br />
Das Anteilnehmen erfolgt in Form von Einfühlungen<br />
oder Nachfragen. Im Laufe eines Gruppenjahres entwickeln<br />
die Kinder eine große Freude an dieser Spielform. Dieser Erzählrahmen<br />
gewinnt seine Bedeutung vor allem durch die<br />
Regelmäßigkeit und ist ein gelungenes Beispiel für kontinuierliche<br />
dialogische Qualität.<br />
Eckhard Schiffer hat uns mit seinem o. g. Filmbeitrag wieder<br />
neu begeistert und die eigene Arbeit in der Beratungsstelle<br />
bekräftigt, in den Kindergruppen ausreichend Platz für Spiel,<br />
Phantasie und Begeisterung zu schaffen: mit Schaufel, Eimer,<br />
Spaten und anderen Werkzeugen ein Loch buddeln bis Australien<br />
– einfach eine mitreißende Idee.<br />
Theo Kornder<br />
Ökumenische Erziehungsberatungsstelle Neuperlach<br />
2.2 Die TelefonSeelsorge ist in die Jahre gekommen –<br />
und sie hat die Kraft, sich neuen Herausforderungen zu stellen<br />
Im Rahmen des zweijährigen Projekts „Gesprächsführung auf<br />
der Basis von Traumawissen“ stand es an, Zielgruppen in den<br />
Blick zu nehmen, die bezüglich des Themas „Trauma“ innerhalb<br />
der Anrufenden der TelefonSeelsorge besonders relevant<br />
sind.<br />
Die TelefonSeelsorge ist in die Jahre gekommen –<br />
Die Evangelische TelefonSeelsorge München ist selbst in die<br />
Jahre gekommen. Mit 40 Jahren gehört sie zu den älteren<br />
Einrichtungen der Krisenhilfe in Deutschland. Unter den Mitarbeitenden<br />
gibt es noch einige, die fast von Anfang an dabei<br />
sind. Die Arbeit in der TelefonSeelsorge ist ein Ehrenamt, aus<br />
dem man nicht so schnell herauswächst, in dem man/frau<br />
durchaus älter und alt werden kann. Für die ehrenamtliche<br />
Mitarbeit bei der TelefonSeelsorge gibt es nach oben hin keine<br />
vorgegebene Altersgrenze. Das Ausscheiden aus dem aktiven<br />
Dienst wird individuell geregelt. Somit passt es ins Bild<br />
und macht auch Sinn, sich im Rahmen eines Fortbildungswochenendes<br />
mit dem Älterwerden und Altsein zu beschäftigen.<br />
Die Referentin Frau Agnes Schranner, gerontopsychiatrische<br />
Fachberaterin, schrieb in der Einladung zur Tagung: „Altern<br />
ist ein lebenslanger Prozess, der uns ständig passiert. Dennoch<br />
gibt es Zeitpunkte, an denen uns das Älterwerden bewusster<br />
wird und Nachdenklichkeit auslöst. Wir werden ...<br />
unser eigenes Bild vom Älterwerden reflektieren, um so auch<br />
für die Gespräche am Telefon die Fragen und Ängste anderer<br />
gut verstehen zu können.“<br />
Informationen über den gesellschaftlichen Wandel des Alters<br />
und Alterns schafften einen ersten Zugang. Die gestiegene<br />
Lebenserwartung, damit die Verschiebung der Altersphasen,<br />
die gesellschaftliche Pyramide hin zur „Vergreisung“ und Al-