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WERKSTÜCK 2015

Erste Ausgabe der Firmenzeitung mit dem Namen "Werkstück 2015"

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» Das Magazin eines besonderen Unternehmens «<br />

WERKSTUCK<br />

Ausgabe 01 | zwonull15<br />

35 Jahre GW Tirol<br />

Chronik einer erfolgsgeschichte<br />

Wir sind GW<br />

eINBLICKE IN UNSEREN BETRIEB<br />

Die neue CNC<br />

Wir sind am neuesten<br />

stand der technik<br />

GESCHÜTZTE WERKSTÄTTE<br />

Integrative Betriebe Tirol GmbH<br />

www.gwtirol.at


„<br />

Editorial<br />

Liebe Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner!<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Auch Menschen mit Handicap können in Unternehmen<br />

zu unverzichtbaren Leistungsträgern werden.<br />

Man muss ihnen nur die Chance geben,<br />

und sie ihren Stärken und Schwächen entsprechend<br />

fördern und fordern.<br />

GF Klaus Mair<br />

„<br />

Mit Stolz können wir in der „Geschützten Werkstätte Integrative Betriebe Tirol GmbH“<br />

auf unsere 35-jährige Firmengeschichte zurückblicken, deren Jubiläum wir <strong>2015</strong> feiern.<br />

Während dieser Zeit hat sich nicht nur das Umfeld des Unternehmens massiv geändert,<br />

sondern auch der Betrieb selbst hat sich seither gewandelt.<br />

Waren es in den Anfangsjahren Souvenirartikel, Kleinmöbel und Teppiche, so erstreckt<br />

sich das gegenwärtige Produktportfolio von einfachen Verpackungsarbeiten bis hin zu<br />

komplexen Bauteilen aus Holz und Metall.<br />

Diese positive Entwicklung war nur möglich, weil sich namhafte Betriebe aus dem<br />

In- und Ausland immer wieder von der Leistungsfähigkeit unseres Unternehmens<br />

überzeugen konnten, was zufolge hatte, dass sich der Betrieb kontinuierlich weiterentwickelte.<br />

Unser Streben liegt daher auch in Zukunft im partnerschaftlichen Vernetzen<br />

der Märkte.<br />

Wir haben uns nun erstmals zur Veröffentlichung dieser Zeitschrift entschieden, um<br />

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einen Blick hinter die Kulissen eines Geschäftsjahres<br />

in der GW Tirol zu ermöglichen. Mit dem „Werkstück zwonull15“ möchten wir Ihnen<br />

sowohl die Vielseitigkeit unseres Handelns, als auch das wertvollste Gut unseres Unternehmens<br />

näherbringen: unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!<br />

Wir bedanken uns recht herzlich bei all unseren Geschäftspartnerinnen und -partnern<br />

für das bisher entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit und freuen<br />

uns auf ein gemeinsames und erfolgreiches Miteinander im Jahr <strong>2015</strong>.<br />

Ihr Klaus Mair und das Team der GW Tirol<br />

Ausgabe: Werkstück Nr. 1/<strong>2015</strong> • Medieninhaber: Geschützte Werkstätte Integrative Betriebe Tirol GmbH | Fiecht Au 22, 6134 Vomp | Tel.: +43 5242 647 46 | Fax: +43 5242 647 46<br />

– 730 | buero@gwtirol.at | www.gwtirol.at • GF GW Tirol / Für den Inhalt verantwortlich: Klaus Mair • Gesamtherstellung: Claudia Lengenfelder, dieLengenfelder – Netzwerk für<br />

Kommunikation | Max-Angerer-Weg 1a, 6130 Schwaz | Tel: +43 664 1368266 | www.dielengenfelder.at • Projektleitung: Petra Wöll | Georg Hechenblaickner • Artdirektion: Michael<br />

Lengenfelder • Grafische Umsetzung: Sabrina Treichl • Redaktion: Uwe Schwinghammer | Susanne Gurschler | Alexandra Huber | Verena Teschitel • Fotos: GW Tirol Archiv,<br />

Michael Sumper, WoGi - Fotolia.com, Shutterstock.com, AK Tirol, Michael Knaus, WK Tirol, WoPic.at • Druck: RWF Frömelt-Hechenleitner Werbegesellschaft mbH | Alpenstraße 2,<br />

6111 Volders | Tel: 05224/52785 | rwf.advertising@rwf.at | www.rwf-media.com


34 16<br />

26<br />

09<br />

10<br />

20<br />

14<br />

26<br />

Inhalt<br />

// Ausgabe 01<br />

Fokus<br />

Mensch & Leben<br />

Aus der Werkstatt<br />

WIR<br />

06 // Chronik einer Erfolgsgeschichte<br />

08 // Zitiert<br />

10 // Wir sind GW<br />

43 // Der Aufsichtsrat<br />

14 // Das Ziel heißt Olympia<br />

16 // Die Herrin der Ringe<br />

18 // Hoher Besuch<br />

20 // Höherer Grad an Zufriedenheit<br />

22 // GW Tirol Akademie<br />

24 // Alles Palette<br />

26 // Variationen aus Holz<br />

28 // Wenn es rund geht<br />

30 // Perfekt für den Einsatz<br />

32 // Jedes Alter ist Spielalter<br />

33 // Innovativ und umweltfreundlich<br />

um die Kurve<br />

09 // Verleihung des goldenen Verdienstzeichens<br />

der Republik Österreich<br />

12 // Wir feiern die Feste, wie sie fallen<br />

40 // Fachbegleitender Dienst<br />

41 // Gleiches gleich behandeln,<br />

// Gegen Mobbing, Übergriffe<br />

42 // Lehrabschlussprüfung<br />

34 // Neuheit in der CNC Technologie<br />

36 // Gelebte Umweltschonung<br />

37 // Anwenderfehler,<br />

// Kein Tag wie der andere<br />

38 // Herausforderung Arbeitssicherheit<br />

39 // Betriebsrat<br />

// Behindertenvertrauensperson


Chr nik<br />

Einer Erfolgsgeschichte<br />

Im Jahr 1980 wurde die „Geschützte Werkstätte<br />

Integrative Betriebe Tirol GmbH“ gegründet.<br />

Vom Start mit handgewebten Teppichen und<br />

Souvenirs bis zum heutigen, breit gefächerten<br />

Angebotsspektrum war es ein weiter Weg. Highlight<br />

dieser auch sonst spannenden 35 Jahre war<br />

die Errichtung eines zweiten Standortes in Imst.<br />

1980<br />

Der Österreichische Zivilinvalidenverband<br />

– Landesgruppe Tirol<br />

und der Unternehmer Alfred<br />

Sauerwein gründen die GW Tirol.<br />

Die Gesellschaft beschäftigt 30<br />

MitarbeiterInnen. Ein<br />

Jahr später wird eine<br />

Handweberei eingerichtet.<br />

1982<br />

Mit dem Aufbau der Tischlerei wird begonnen.<br />

Massivholzteile in Kleinserie werden produziert.<br />

Ein Verwaltungsgebäude entsteht.<br />

1987<br />

Die Produktion von elektrisch<br />

betriebenen Haushaltsgetreidemühlen<br />

aus Holz wird in das<br />

Angebotsspektrum aufgenommen.<br />

Die Manufakturabteilung<br />

wird errichtet.<br />

1988<br />

Start der Palettenfertigung. Sonderpaletten,<br />

Kisten und Verschläge aller<br />

Art werden nach KundInnenwunsch<br />

gefertigt.<br />

2006<br />

Das Werk Imst wird<br />

um eine Lackiererei<br />

erweitert.<br />

2004<br />

Im Februar 2004 erfolgt der Spatenstich<br />

für das Zweigwerk Imst.<br />

Im Oktober kann die Produktion<br />

aufgenommen werden. Der<br />

Fokus für diesen Geschäftszweig<br />

liegt in der Fein- und Mittelblechverarbeitung.<br />

2000<br />

Mit dem Aufbau des Qualitätsmanagements<br />

wird begonnen. Die GW Tirol wird<br />

durch die ÖQS nach ISO 9001 zertifiziert.<br />

1996<br />

Ein einjähriges Trainingsprogramm für<br />

Jugendliche mit Handicap wird erstmals<br />

durchgeführt.<br />

1995<br />

Eine neue Fertigungshalle für die stark expandierende<br />

Palettenfertigung mit rund 2.000 m 2<br />

Produktions- und Lagerfläche wird errichtet.<br />

1991<br />

Einstieg in die CNC-Technologie.<br />

Numerisch gesteuerte<br />

Bohr-Fräsmaschinen werden<br />

angeschafft.<br />

2011<br />

Umbau Vomp – Erweiterung der<br />

Produktions- und Lagerflächen<br />

sowie Errichtung einer neuen<br />

Kantine.<br />

2012<br />

Durch die Anschaffung einer Hochfrequenz-<br />

Verleimpresse der neuesten Generation<br />

kann mehr Leistung und Flexibilität in der<br />

Massivholzplattenfertigung erzielt werden.<br />

Es werden die Produktions- und Lagerflächen<br />

in Imst erweitert. Ein hochtechnologischer<br />

Schweißroboter wird in Betrieb genommen.<br />

2014<br />

Seit 01.07.2014 dürfen nur noch zertifizierte<br />

Hersteller tragende Bauwerke<br />

aus Stahl, Edelstahl oder Aluminium in<br />

Verkehr bringen. Die GW Tirol absolviert<br />

die Zertifizierung nach EN1090-2 in den<br />

Ausführungsklassen 1 und 2.<br />

6 Fokus<br />

Fokus 7


„<br />

8<br />

Fokus<br />

Zitiert<br />

„Wir arbeiten gerne mit der Geschützten Werkstätte und<br />

ihren verlässlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

weil uns ein optimales Preis- Leistungsverhältnis gewährt<br />

wird und durch die feine Handarbeit und Genauigkeit unsere<br />

hohen Qualitätsansprüche verwirklicht werden.<br />

Wir wünschen der Geschützten Werkstätte viel Erfolg und<br />

uns weiterhin eine gute Zusammenarbeit.“<br />

„Unsere Firma fertigt unter anderem handeingelegte<br />

Furniere wie Schach, Backgammon und<br />

Mühle. Wir sind sehr gerne Kunde der Geschützten<br />

Werkstätten, weil sie unsere Philosophie<br />

weiterführen. So entsteht in der Zusammenarbeit<br />

ein unvergleichbares Produkt.“<br />

„<br />

„Unser Interesse an einer Zusammenarbeit mit der Geschützen<br />

Werkstätte hat im Jahr 1986 vor allem der soziale Hintergrund dieser<br />

Einrichtung geweckt. Wir konnten uns in den Jahren der Zusammenarbeit<br />

aber auch von der Kompetenz der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter überzeugen. Vor allem der ständige Ausbau des Maschinenparks<br />

und die hohe Qualität der Produkte sind ein wesentlicher<br />

Baustein für das gemeinsame Wachstum. Dass jede/r einzelne Mitarbeiterin<br />

und Mitarbeiter Tag für Tag das<br />

Beste für unsere Produkte gibt, bestätigt<br />

uns in der Richtigkeit der Entscheidung,<br />

die wir vor 28 Jahren getroffen haben.“<br />

„<br />

„Die GW hat sich für uns zu einem bedeutenden Lieferanten entwickelt<br />

– vor allem – aufgrund der qualitativ hochwertigen und<br />

termingerechten Fertigung!“<br />

„Gemeinsam sind wir stärker. Nach diesem Motto<br />

denken und handeln wir gemeinsam mit der Geschützten<br />

Werkstätte Vomp bereits seit über 20<br />

Jahren – mit Erfolg und<br />

Leidenschaft für mehr<br />

Lebensqualität.“<br />

„<br />

„<br />

„Seit vielen Jahren arbeiten wir mit der Geschützten<br />

Werkstätte zusammen. Aus Überzeugung<br />

unterstützen wir die Institution. Unser Vertrauen,<br />

das wir in die Menschen setzen, die hier mit großem<br />

Einsatz ihrer Arbeit nachgehen, wurde nie<br />

enttäuscht. Im Gegenteil: Wir erleben die Zusammenarbeit<br />

als eine Bereicherung und sind froh und<br />

dankbar, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen<br />

dürfen. Die Ergebnisse der mit Sorgfalt ausgeführten<br />

Aufgaben, die bei der Verarbeitung unserer<br />

qualitativ hochstehenden Kornmühlen anfallen,<br />

überzeugen auch unsere Kundinnen und Kunden.<br />

Somit tragen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Geschützen Werkstätte nachhaltig zu unserem<br />

Unternehmenserfolg bei. Wir sagen DANKE für ihren<br />

Einsatz und freuen uns auf ein weiteres gutes<br />

Miteinander.“<br />

„Die Firma Felder Systemstalltechnik KG und die<br />

Geschützte Werkstätte Tirol pflegen seit 10 Jahren<br />

eine partnerschaftliche Geschäftsbeziehung.<br />

Wir haben die Geschützte Werkstätte als zuverlässigen<br />

und flexiblen Partner kennengelernt<br />

und empfehlen aus diesem Grund eine Zusammenarbeit.<br />

Wir bedanken<br />

uns bei der GW Tirol und<br />

wünschen weiterhin viel<br />

Erfolg.“<br />

„Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Geschütze<br />

Werkstätte in Imst zu einem der umsatzstärksten Zulieferanten<br />

der Firma HETWIN.<br />

Die professionelle Abwicklung und Flexibilität sind<br />

nur einige Gründe für die sehr gute partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit.<br />

Das Team unter der Führung von Herrn Reinhard<br />

Höpperger ist stets bemüht und liefert eine professionelle<br />

Arbeit.“<br />

„<br />

v.l.n.r.: Peter Koidl, Willi Fink, Mag. Roland Weinert,<br />

Mag. Harald Oberhauser, Klaus Mair, Sektionschef<br />

IV Mag. Manfred Pallinger, Mag. Wolfgang Oberladstätter,<br />

Mag. Gerhard Auer, Mag. Klaus Schönach,<br />

Predrag Radic, Mag. Wolfgang Teuchner<br />

« Verleihung des »<br />

Goldenen Verdienstzeichens<br />

der Republik Österreich<br />

In feierlichem Rahmen wurde Herrn Mag. Harald<br />

Oberhauser am 6. Oktober 2014 durch Sektionschef,<br />

Mag. Manfred Pallinger, das Goldene<br />

Ver dienstzeichen der Republik Österreich verliehen.<br />

Herr Mag. Oberhauser hat diese Auszeichnung einerseits für<br />

seine knapp 30-jährige Tätigkeit als Geschäftsführer der „Geschützten<br />

Werkstätte Integrative Betriebe Tirol GmbH“ erhalten,<br />

andererseits für sein enormes Engagement, das Fördermodell<br />

für die Integrativen Betriebe Österreichs weiter zu entwickeln.<br />

Abgesehen von den wirtschaftlichen Erfolgen standen bei<br />

Herrn Mag. Harald Oberhauser stets die MitarbeiterInnen im<br />

Vordergrund.<br />

Mag. Harald Oberhauser: „Ich verstehe es als ein sehr<br />

wertschätzendes Zeichen für alle Integrativen Betriebe<br />

und deren MitarbeiterInnen, dass ich diese Auszeichnung<br />

ent gegennehmen darf.“<br />

WIR 9


Gibt es schon eine Art Zwischenbilanz?<br />

„Wir sind GW“<br />

Mair: Das wertvollste Gut einer Unternehmung sind die<br />

Mitarbeiter innen und Mitarbeiter! Als Erstes haben wir daher<br />

eine Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchgeführt,<br />

um festzustellen, wie sie den Betrieb sehen. In der<br />

Öffentlichkeit werden wir ja oftmals mit Tagesstrukturen verglichen.<br />

Wir sind zwar eine gemeinnützige GmbH, aber wir haben<br />

– neben unserem sozialen Auftrag, auch einen klar definierten<br />

betriebswirtschaftlichen, der sich auf die Kostendeckung fokussiert.<br />

Bei der Auswertung der MA–Befragung hat sich gezeigt,<br />

dass sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr stark<br />

mit dem Betrieb identifizieren. Das ist mit ein Grund, warum wir<br />

diese Zeitschrift machen. Wir möchten auf diese Weise einen<br />

Einblick in die Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

geben. Deren Leistungen sind enorm, und diese wollen wir vor<br />

den Vorhang holen. Das Wir-Gefühl ist zentral. Dieses „Wir-sind-<br />

GW“ wollen wir verstärken. Jeder ist bei uns gleich wichtig!<br />

Martin Ehart, Reinhold Außerlechner, Florian Höpperger<br />

Klaus Mair, Geschäftsführer der GW Tirol,<br />

spricht über die Beweggründe, einen Organisations-<br />

und Personalentwicklungsprozess<br />

(OE) durchzuführen.<br />

Die GW Tirol ist ein gemeinnütziger Betrieb,<br />

also nicht auf Gewinn ausgerichtet. Was hat<br />

Sie dazu bewogen, einen Organisations- und<br />

Personalentwicklungsprozess durchzuführen?<br />

Mair: Es gab im letzten Jahr pensionsbedingte, personelle Veränderungen.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die maßgeblich<br />

für den Aufbau des Unternehmens verantwortlich waren,<br />

sind ausgeschieden. Dies führte zu einem Wechsel auf der<br />

operativen Managementebene. Dazu kam eine neue Geschäftsführung:<br />

Mit 1.9.2013 wurde ich als Geschäftsführer bestellt. Wir<br />

wollten diese Veränderung im positiven Sinne nutzen und uns<br />

einmal genau anschauen, wo wir stehen und wo wir eigentlich<br />

hin wollen. Daher haben wir beschlossen, einen OE-Prozess mit<br />

externer Begleitung durchzuführen. Ein neues Organigramm<br />

wurde erstellt und mit neuen Köpfen besetzt. Der OE-Prozess ist<br />

keine Eintagsfliege, er wird in den nächsten Jahren unser Handeln<br />

begleiten. Im Zentrum des gesamten OE stehen die Fragen:<br />

Was ist unser Kernauftrag? Warum machen wir das?<br />

Es geht auch darum, die zahlreichen positiven Dinge zu bestärken.<br />

Es gilt also, an den richtigen Rädchen zu drehen.<br />

Andreas Lechner, Johann Tipotsch und Hubert Wurm<br />

Feedback-Burger<br />

Was unterscheidet die GW Tirol – über den<br />

sozialen Aspekt hinaus – noch von anderen<br />

Betrieben?<br />

Mair: Betriebswirtschaftlich nicht viel! In der derzeitigen<br />

wirtschaft lichen Situation, wo es immer schwieriger wird, Serienaufträge<br />

zu lukrieren, müssen wir uns neu orientieren. Wir<br />

sind mittlerweile auch im Projektgeschäft tätig, übernehmen<br />

also Einmalaufträge. Das ist notwendig, um die erforderlichen<br />

»<br />

Deckungsbeiträge zu erwirtschaften, um ausgeglichen zu<br />

bilanzieren. Dieser Wandel von der Serienfertigung zum Projektgeschäft<br />

schlägt sich natürlich in den Abläufen nieder. Es gilt<br />

hier, entsprechend zu reagieren und die richtigen Maßnahmen<br />

zu setzen. Wir sind gefordert, die passenden Strategien zu entwickeln.<br />

Der OE hilft uns dabei.<br />

Einblicke in die Teamarbeiten der Workshops sehen Sie auf diesen<br />

Bildern.<br />

Beratung · Training · Personalvermittlung · Coaching<br />

Stampfle 135a | 6500 Landeck | Österreich<br />

www.eder-partner.at<br />

Johannes Wöll und Johann Obholzer<br />

Wolfgang Mayer, Gerold Wachter, Bruno Lindner, Heidi Rofner<br />

10<br />

Fokus<br />

Peter Scherl, Andreas Scheiber


Gratulation zum 60er<br />

Kappeller Nikolaus Februar 1954<br />

Leuwer Peter April 1954<br />

Rofner Heidemarie Juli 1954<br />

Wir feiern<br />

die Feste, wie sie fallen<br />

Bock Gottfried Juli 1954<br />

Orgler Dietmar Juli 1954<br />

Emberger Ludwig Dezember 1954<br />

Leuwer Erna Dezember 1954<br />

Gratulation zum 55er<br />

Celik Ali Januar 1959<br />

Kazelor Helmut März 1959<br />

Konrad Klaus April 1959<br />

Tschugg Richard Juni 1959<br />

Jöchl Herbert Dezember 1959<br />

Gratulation zum 50er<br />

Cine Terezia Januar 1964<br />

Milicevic Mijo März 1964<br />

Skarpil Roland April 1964<br />

Schneider Helga Juni 1964<br />

Dienstleder Gerlinde Juni 1964<br />

Meringer Johannes Juni 1964<br />

Oppel Udo August 1964<br />

Jud Norbert September 1964<br />

Graupner Johann November 1964<br />

Rief Doris Dezember 1964<br />

Gratulation zum 40er<br />

Leitner Markus Januar 1974<br />

Matt Renato März 1974<br />

Lechner Andreas März 1974<br />

Stankus Martin Mai 1974<br />

Kupfner Rosmarie August 1974<br />

Haidacher Florian September 1974<br />

Gregori Martin November 1974<br />

Es wird in der GW viel und<br />

gut gearbeitet. Da darf dann<br />

ruhig auch einmal ein bisschen<br />

gefeiert werden.<br />

Wir gratulieren auf diesem Weg daher<br />

noch einmal herzlich: Allen Jubilarinnen<br />

und Jubilaren zum runden und halbrunden<br />

Geburtstag. Jenen, die sich<br />

das Ja-Wort gegeben haben. Allen, die<br />

Nachwuchs bekommen oder ihre Lehre<br />

abgeschlossen haben. Und nicht zuletzt<br />

verabschieden wir jene MitarbeiterInnen,<br />

die nach einem langen Berufsleben in den<br />

Ruhestand getreten sind.<br />

Shutterstock.com<br />

Marie-Sophie Haidacher<br />

Geburten 2014<br />

Marie-Shopie Haidacher Juni 2014<br />

Aram Ulas März 2014<br />

Aram Ulas<br />

Shutterstock.com<br />

Raiffeisen: Starker Partner der Geschützten Werkstätte<br />

Bereits seit vielen Jahren stehen die Raiffeisen Regionalbank Schwaz und die Raiffeisen-<br />

Leasing der Integrativen Betriebe Tirol als starker, regionaler Partner zur Seite.<br />

Diese langjährige Kooperation basiert dabei auf ähnlichen sozialen Werten der beiden<br />

Gesellschaften. „Raiffeisen verfolgt ebenfalls Grundsätze wie Hilfe zur Selbsthilfe,<br />

Selbstbestimmtheit, Solidarität und das bei nachhaltigem Erfolg“, sagt Otto Prantl,<br />

Geschäftsleiter der Raiffeisen Regionalbank Schwaz.<br />

Aber auch auf geschäftlicher Ebene funktioniert die Zusammenarbeit ausgesprochen<br />

gut: „Über günstige Leasing-Finanzierungen können die Integrativen Betriebe Tirol<br />

etwa wichtige Investitionen bilanzschonend tätigen“, kommentiert Christian Budin von<br />

der Raiffeisen-Leasing Landesgeschäftsstelle Tirol.<br />

www.schwazer-bank.at<br />

www.raiffeisen-leasing.at<br />

Trauungen 2014<br />

Michael Sumper und<br />

Denise Egger<br />

Thomas Weißengruber<br />

und Silke Bauer<br />

30-jähriges Jubiläum<br />

Hirzinger Gerhard<br />

25-jähriges Jubiläum<br />

Niedermoser Hannes<br />

September 2014<br />

Michael Sumper und Denise Egger<br />

v.l.n.r.: Christian Budin | Raiffeisen-Leasing Landesgeschäftsstelle<br />

Tirol, Otto Prantl | Geschäftsleiter Raiffeisen Regionalbank Schwaz<br />

12 WIR<br />

RL_RB_Schwaz_Kooperation_ADV_187x77,7_ssp_v1.indd 1<br />

10/14/2014 9:09:54 WIR AM 13<br />

Ruhestand<br />

Lechleitner Helmuth<br />

Moser Heidemarie<br />

Anker Maria<br />

Leuwer Erna<br />

Lindner Josef<br />

Oktober 2014<br />

Gerhard Hirzinger, Palettenfertigung,<br />

Mitarbeiter Standort Vomp<br />

Hannes Niedermoser, Tischlerei,<br />

Mitarbeiter Standort Vomp<br />

Foto: RB Schwaz


Das Ziel heißt<br />

lympia<br />

Rene Eckhart<br />

Rene Eckhart ist begeisterter Behindertensportler.<br />

Seine Teilzeitbeschäftigung bei der GW in<br />

Imst ermöglicht es dem 27-Jährigen, Training<br />

und Arbeit unter einen Hut zu bringen. Das<br />

ist bei seinem ehrgeizigen Ziel auch notwendig. Der<br />

gelernte Metalltechniker will in vier Jahren bei den<br />

Olympischen Spielen in Südkorea als Snowboarder an<br />

den Start gehen.<br />

Du hast eine recht umfangreiche<br />

Ausbildung als Metalltechniker und<br />

Schweiß-Werksmeister.<br />

Was gefällt dir so am Metallbau?<br />

Eckhart: Ich bin damit eigentlich aufgewachsen, weil mein Vater<br />

auch einen Metallbaubetrieb hat. Darum habe ich in der<br />

Firma meines Vaters die Lehre als Metalltechniker gemacht,<br />

habe 2006 aber zur Geschützten Werkstätte gewechselt. Im<br />

Jahr 2010 bin ich von dort dann kurz weg, weil ich mir eingebildet<br />

habe, ich möchte einmal etwas anderes tun und sehen.<br />

Sprich: Den Meister machen und den Schweißmeister. Ich wollte<br />

von meinem Papa die Firma übernehmen, war dann auch<br />

ein halbes Jahr selbstständig, aber leider hat das nicht so ganz<br />

funktioniert. Und ich bin froh, dass ich das inzwischen alles zurückgelegt<br />

habe und wieder in die GW zurückgekommen bin.<br />

Du bist ein begeisterter Sportler. Wie bist<br />

du dazu gekommen?<br />

Eckhart: Bei uns im Kaunertal gibt es das erste Rollstuhlhotel<br />

der Alpen. Dort waren professionelle Behindertensportler<br />

zu Gast, die auf dem Kaunertaler Gletscher trainiert haben.<br />

Die habe ich kennengelernt und sie haben gemeint, dass ich<br />

doch einmal mit ihnen trainieren soll. So bin ich dann auf eine<br />

Skiwoche nach Osttirol mitgefahren und sie waren wirklich<br />

begeistert von mir. Ich bin das erste Mal auf Krücken-Skiern<br />

gestanden: Das heißt, mit einem Fuß mit Ski stehend und mit<br />

zwei Krücken. Nach zwei Stunden habe ich das schon gekonnt.<br />

WoPic.at<br />

Und du hast das vorher wirklich noch<br />

nie probiert?<br />

Eckhart: Als kleiner Bub, so mit fünf oder sechs, war ich schon<br />

normal Ski fahren – mit zwei Skiern. Aber das hat nicht funktioniert.<br />

Weil mein linkes Bein ja über dem Knie amputiert ist, hat<br />

es mir den Ski immer weggezogen. Da hat mich natürlich bald<br />

die Freude verlassen und bin auf Snowboard umgestiegen. Das<br />

hat mir getaugt, weil das Kaunertal eh für seine coole Snowboardszene<br />

bekannt ist. Aber um darauf zurückzukommen,<br />

wie ich in den Kader gekommen bin: Ich bin dann in Osttirol<br />

bei diesen Sportlern mitgefahren und die haben gemeint, ich<br />

sei verrückt, weil ich das nach zwei Stunden schon beherrscht<br />

habe. Aber ich habe gleich klargestellt, dass ich ein Kaunertaler<br />

und mit dem Schnee aufgewachsen bin.<br />

Bei den Rennen habe ich in der Gästeklasse dann Krücken-Ski<br />

und Snowboard Super-G gewonnen. Ein ÖSV-Trainer hat uns beobachtet<br />

und der sieht sofort, was man kann und was man falsch<br />

macht. Der hat gemeint, ich hätte für Krücken-Ski und Snowboard<br />

Potenzial, sollte mich aber lieber auf das Snowboard konzentrieren.<br />

Bei den Skibewerben sind zu viele Gute, die vor einem Unfall<br />

mit dem Stangen-Fahren aufgewachsen sind. Wir wissen ja alle,<br />

dass zum Beispiel der Matthias Lanzinger vor seinem Unfall ein<br />

Vollprofi war. Da bin ich altersmäßig einfach zu spät dran.<br />

Was sind denn deine Ziele?<br />

Eckhart: Noch bin ich im C-Kader. Erstes Ziel muss es daher<br />

sein, dass ich aufsteige und international eingestuft werde,<br />

um in der Folge in den Nationalkader zu kommen. Ab da werden<br />

dann Flug, Trainingskosten und Aufenthalt übernommen.<br />

Das ist ja viel Geld und ein immenser Aufwand, den eine Einzelperson<br />

gar nicht bezahlen könnte. Da muss man den ÖSV<br />

und den Präsidenten Peter Schröcksnadel auch einmal loben,<br />

dass sie uns Behindertensportler jetzt fix übernommen haben.<br />

Das ist wirklich unser großes Glück. Das Hauptziel ist natürlich<br />

dann, in vier Jahren in Südkorea bei den Olympischen Spielen<br />

mit dabei zu sein. Aber das ist im Moment noch weit weg. Da<br />

muss man erst schauen, wie es läuft.<br />

Wie wichtig ist es jetzt für dich,<br />

dass du bei der GW Imst in Teilzeit<br />

arbeiten kannst und Zeit zum<br />

Trainieren hast?<br />

Eckhart: Das ist natürlich super! Großes Lob an den Geschäfts -<br />

führer Klaus Mair und die GW Imst, dass sie mir das<br />

er möglicht haben. Ich kenne viele Chefs in der Privatwirtschaft,<br />

die in so einem Fall sagen würden: „Pfiat di, da ist die Tür, such’<br />

Dir einen anderen Job.“ Dass Klaus darauf eingegangen ist,<br />

das ist heute nicht selbstverständlich. Als kleines Dankeschön<br />

habe ich jetzt ein Abziehbild von der GW auf meinem Auto.<br />

Weil richtiges Sponsoring darf die GW ja nicht machen.<br />

Apropos. Du bist ja jetzt schon<br />

Weltmeister bei der Sponsorensuche.<br />

Wie kommt das?<br />

Eckhart: Ja, ich bin gut aufgestellt. Ich mach den<br />

anderen Weg. Ich such’ mir jetzt schon Sponsoren,<br />

bevor ich überhaupt Rennen fahre. Normalerweise<br />

ist es ja umgekehrt: erst gewinnt man Rennen und<br />

dann kommen die Sponsoren von alleine. Aber ich<br />

mach das jetzt halt so, weil ich das finanziell einfach<br />

brauche. Ich habe mich um alles selber gekümmert.<br />

Ich habe mich auch bei Red Bull beworben, und sie<br />

haben sogar geantwortet, was ich total nett gefunden<br />

habe, aber sie haben leider geschrieben, dass<br />

sie im Moment noch keine Behinderten sponsern.<br />

Auch beim Heinz Kinigadner war ich. Aber sein Projekt<br />

„Wings for Life“ hat mehr mit Rollstuhlfahrern<br />

zu tun. Naja, vielleicht ändert sich das noch.<br />

Skifahren und Snowboarden ist aber<br />

nicht dein einziges Hobby.<br />

Erzähl uns etwas von deinen<br />

anderen Hobbies!<br />

Eckhart: Wenn ich nicht auf dem Brett stehe, dann<br />

bin ich mit dem Handbike unterwegs. Wenn es sich<br />

ausgeht, gehe ich auch klettern. Fußball habe ich<br />

sehr lange gespielt, zuletzt bei der Kampfmannschaft<br />

im Kaunertal im Tor. Ich habe mich jetzt aber<br />

dazu entschlossen, Fußball komplett aufzugeben.<br />

Wenn ich mich da verletze, bin ich im Winter weg.<br />

Das kann man sich einfach nicht leisten.<br />

Was ist dir denn außer Arbeit und<br />

Sport noch wichtig?<br />

Eckhart: Gesundheit ist am allerwichtigsten. Familie<br />

kommt bei mir an zweiter Stelle. Ich kann mich<br />

immer an meine Familie wenden, wenn etwas ist.<br />

Eine Partnerschaft ist im Moment noch nicht möglich,<br />

weil ich anders fokussiert bin. Aber das ergibt<br />

sich ohnehin.<br />

14 Mensch & Leben<br />

Mensch & Leben<br />

15


Die Herrin<br />

der Ringe<br />

Karin Zimmermann<br />

Karin Zimmermann ist, man kann es<br />

ruhig so sagen, ein GW-Urgestein – sie<br />

arbeitet schon fast seit deren Gründung<br />

in der Geschützten Werkstätte.<br />

Derzeit ist sie in der Ringe-Reinigung beschäftigt, ist aber<br />

auch eine begeisterte Keglerin und sammelt Puppen. Auf<br />

einen Termin im Sommer freut sie sich besonders: Auf<br />

den Betriebsurlaub der GW. Denn dann fährt sie zum<br />

„Wellness-Urlaub“ nach Bad Häring.<br />

Mein Team und ich putzen die Ringe so lange, bis sie perfekt<br />

sauber sind.“ Dabei schaut sie verschmitzt hinter ihren Brillengläsern<br />

hervor.<br />

Aber der Arbeit gehört nur ein Teil ihrer Leidenschaft. Karin<br />

ist auch begeisterte Keglerin und seit 2001 Mitglied beim<br />

Behindertensportverein des Österreichischen Zivil-Invalidenverbandes<br />

(ÖZIV).<br />

Mit leuchtenden Augen erzählt sie<br />

von ihrem Lieblingssport:<br />

„Da bin ich durch die Freundin einer Arbeitskollegin dazu<br />

gekommen. Jeden Montag gehen wir in Schwaz kegeln. Wir<br />

machen auch oft bei Turnieren mit, oder unternehmen ab<br />

und zu einen Ausflug.“ Wenn die Kugel dabei gut läuft, dann<br />

heimst Karin dabei auch ab und zu einen Preis ein. Neben<br />

der Keglerei unternimmt Karin mit ihren Schwestern Gitti<br />

und Sonja auch gerne Wanderungen. Gitti ist gleichzeitig<br />

auch Karins Sachwalterin.<br />

Und dann hat Karin noch eine große Liebe.<br />

Ein Teil von Karins Puppensammlung<br />

Man merkts sofort:<br />

Sie sammelt Puppen und Teddybären.<br />

Bei dieser Arbeit ist Karin Zimmermann in ihrem Element.<br />

Ringe in verschiedenen Farben und Breiten müssen<br />

geputzt, geordnet und wieder für den Versand fertig<br />

gemacht werden. Ist ein Ring falsch in der Schachtel eingeordnet,<br />

merkt sie das sofort, weil er wenige Millimeter<br />

über die anderen hinaussteht. Die Plastikringe kommen<br />

von der Papierfabrik in Wattens. Auf diesen so genannten<br />

Bobinen sind ursprünglich tausende Meter an Zigarettenpapier<br />

aufgewickelt. Ist das Papier abgespult und<br />

verarbeitet, kommen die leeren Ringe in die Geschützte<br />

Werkstätte nach Vomp zur Reinigung von Papierresten<br />

und Sortierung. Karin hat dort die Qualitätssicherung für<br />

die Reinigung der Ringe über.<br />

Nach der Sonderschule in Innsbruck und einer dreijährigen<br />

Berufsvorbereitung in Unken kam Karin im Oktober<br />

1982 in die GW. Dort arbeitete sie 14 Jahre als Reinigungskraft,<br />

ehe sie in die Ringe-Reinigung umstieg. Und der Job<br />

gefällt ihr: „Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit. Da kann<br />

man wirklich nichts sagen. Besonders mit dem Klima<br />

und mit meinen Arbeitskollegen.“ Dass sie dabei auch<br />

Verantwortung übernehmen darf, erfüllt sie mit Stolz:<br />

„Bei den Ringen bin ich die Chefin. Da hab’ ich das Sagen.<br />

WoPic.at<br />

Derzeit nennt sie 25 Stück in allen Größen, mit verschiedenen<br />

Gewändern, ihr Eigen. Karin beschreibt ihre Menagerie:<br />

„Das sind Zierpuppen. Manche sind Weichpuppen, die die<br />

Arme und Beine ein bisschen bewegen können, wenn man<br />

hineindrückt. Und ein paar können nur stehen und sitzen.<br />

Manchmal kauf’ ich ihnen ganz normales Gewand, wie es<br />

auch Babies haben, wenn etwas zum Waschen oder kaputt<br />

geworden ist. Und wenn etwas zu groß ist, dann ändert mir<br />

das meine Schwester Gitti.“<br />

Auf einen Termin im Jahr freut sich Karin ganz besonders:<br />

Auf die Zeit, wenn die GW Betriebsurlaub hat. Denn dann<br />

fährt sie auf Wellness-Urlaub, oder vielmehr Kur, nach Bad<br />

Häring: „Dort bin ich schon Stammgast. Dort kennen mich<br />

alle und ich kenne mich auch gut aus, wenn ich alleine bin.<br />

Da mach’ ich Fango, Strombehandlungen, Heilblumenbäder.<br />

Das tut mir und meinem Rücken gut. Wenn wir Anfang<br />

des Jahres die Urlaubsplanung bekommen, wann wir Betriebsurlaub<br />

haben, frage ich meine Schwester gleich, ob<br />

sie für mich wieder buchen kann.“<br />

Nach einem Urlaub in Bad Häring ist Karin wieder fit für die<br />

Arbeit und fürs Kegeln.<br />

Karin bei ihrem Lieblingshobby<br />

Karins fleißige Mitarbeiter: Andreas Richler,<br />

Andreas Klingenschmid u. Herbert Matzinger<br />

16 Mensch & Leben<br />

17


Hoher Besuch<br />

Landesrat Johannes Tratter und Landesrätin<br />

Christine Baur waren zu Gast in der Geschützten<br />

Werkstätte. Beide zeigten sich beeindruckt vom<br />

breiten Leistungsspektrum und betonten die<br />

Wichtigkeit der Einrichtung.<br />

Im Juli stattete Landesrat Mag. Johannes Tratter dem Werk Vomp<br />

der GW Tirol einen Besuch ab. Bei einer Betriebsführung zeigte er<br />

sich vom umfangreichen Leistungsspektrum beeindruckt. Nicht<br />

minder gefielen ihm aber die hohe Motivation und die Freude<br />

der MitarbeiterInnen. Zur Bedeutung der GW meinte Landesrat<br />

Tratter: „Arbeit ist mehr als Geld verdienen. Arbeit ist für unser<br />

Selbstverständnis, unsere Würde und unseren Platz in der Gesellschaft<br />

sehr wichtig. Auch Menschen mit Handicap haben das<br />

Bedürfnis und das Recht, etwas zu leisten, und ihr Leben möglichst<br />

selbstbestimmt zu gestalten. Aufgrund ihrer besonderen<br />

Voraussetzungen gibt es für sie jedoch kaum Möglichkeiten,<br />

am regulären Arbeitsmarkt geeignete Angebote zu finden. Die<br />

Geschützte Werkstätte setzt hier seit nunmehr fast 35 Jahren<br />

gezielt an. Sie bietet Menschen mit Handicap, in unterschiedlichen<br />

Produktionsbereichen, die Chance zum Einstieg in das<br />

Berufsleben. Mit dieser besonderen Ausrichtung erfüllt die<br />

Geschützte Werkstätte in Tirol eine wichtige gesellschaftliche<br />

Funktion.“<br />

Anlässlich seines Besuches gratulierte Landesrat Tratter auch<br />

IT-Lehrling Gerold Wirtenberger zu seinem ausgezeichneten Erfolg<br />

in der dritten Klasse der Berufsschule.<br />

v.l.n.r.: Florian Haidacher, Gerold Wirtenberger, LR Mag. Johannes<br />

Tratter, Wolfgang Mayer, GF Klaus Mair<br />

Anfang September besuchte Soziallandesrätin Dr. in Christine<br />

Baur die Geschützte Werkstätte Vomp und ließ sich von Geschäftsführer<br />

Klaus Mair die Möglichkeiten des Werks zeigen.<br />

Auch Baur war nach dem Besuch beeindruckt von der Leistungsfähigkeit<br />

des Betriebs, betonte aber vor allem den Wert, welchen<br />

Einrichtungen wie die GW, für das Selbstwertgefühl behinderter<br />

Menschen haben: „Viele Arbeitssuchende haben nicht – oder<br />

nicht sofort – die Möglichkeit, in der freien Wirtschaft einen<br />

Arbeitsplatz zu finden. Gesellschaftliche Barrieren behindern<br />

Menschen immer noch, gleichberechtigt einer Erwerbstätigkeit<br />

nachzugehen. Um einen schrittweisen Zugang zum Arbeitsmarkt<br />

zu verschaffen und diesen barrierefrei zu gestalten, gibt es<br />

die Möglichkeit einer Beschäftigung in einer Geschützten Werkstätte.<br />

Für die meisten von uns spielt Arbeit eine wichtige Rolle<br />

im Leben. Arbeit sichert unseren Lebensunterhalt. Arbeit bedeutet<br />

aber auch, dass man selber über sein Leben bestimmen, und<br />

am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. Die Geschützten<br />

Werkstätten geben Menschen, die aufgrund von Barrieren nicht<br />

am freien Arbeitsmarkt Fuß fassen können, gleichzeitig mit dem<br />

Zugang zu Arbeit, Selbstbewusstsein und ermöglichen dadurch<br />

eine selbstständige Teilhabe am sozialen Leben.“<br />

Die GW Tirol hat sich über die Besuche sehr<br />

gefreut und bedankt sich an dieser Stelle<br />

noch einmal herzlich.<br />

Wir lassen nichts anbrennen<br />

Die alljährliche Grillfeier ist ein Fixtermin im<br />

Kalender der GW-MitarbeiterInnen. Im Jahr<br />

2014 fand sie erstmalig im Werk Imst statt.<br />

Im Jahr 2014 war es der 11. Juli, der im Kalender nahezu aller<br />

GW-MitarbeiterInnen rot angestrichen war: Der Termin für die<br />

alljährliche Grillfeier. Erstmals wurde sie im Werk Imst veranstaltet,<br />

um allen MitarbeiterInnen die Gelegenheit zu geben,<br />

den Standort kennen zu lernen. Nach einer interessanten<br />

Werksbesichtigung wurde gefeiert. Walter Praxmarer und Raimund<br />

Schranz haben ein tolles Fest organisiert und meisterlich<br />

gegrillt. Die musikalische Unterhaltung heizte die Stimmung<br />

an und das Buffet ließ keine Wünsche offen. Auch das Kebab<br />

von Demir Özkan und seinem Gehilfen Tugrul Haydar hat großen<br />

Anklang gefunden.<br />

Eisstockschießen<br />

Die MitarbeiterInnen der GW Tirol zeigen sich in vielerlei<br />

Hinsicht sportlich. Am 26. und 27. April 2014 fanden die 26.<br />

Dorfmeisterschaften im Stockschießen des FSC Fiecht/<br />

Vomp statt. Wie jedes Jahr, stellte die GW Tirol eine Mannschaft<br />

auf die Beine.<br />

Klaus Mair, Dr. in Christine Baur, Helga Wöll<br />

Fotolia.com<br />

Im Wettkampf gegen mehr als 20 Mannschaften<br />

zeigte das Team Geschützte Werkstätte<br />

rund um Josef Wallner, Christian Kapeller,<br />

Rene Ulrich und Erich Oberladstätter hohen<br />

Kampfgeist, und spielte sich ins Finale am<br />

Sonntag. Das Team konnte in der<br />

Gesamtwertung den 8. Platz erzielen.<br />

Dies wurde in einer lustigen<br />

Runde gebührend gefeiert.<br />

18<br />

Mensch & Leben<br />

WIR 19


„Höherer Grad<br />

an Zufriedenheit“<br />

Die Unternehmerin für eine Woche in einer<br />

sozialen Einrichtung? Der diplomierte Sozialarbeiter<br />

in einem Wirtschaftsbetrieb? – Das<br />

Projekt „Brückenschlag“ macht es möglich.<br />

Achatz: Die von der Wirtschaftskammer Tirol (WK Tirol) und dem<br />

Land Tirol finanzierte Initiative hat das Ziel, Führungskräften<br />

aus Wirtschaft und Non-Profit-Organisationen den Alltag des<br />

jeweils anderen dadurch näher zu bringen, dass sie für eine Woche<br />

in dessen Arbeitswelt eintauchen.<br />

Auf diese Weise sollen nicht nur Verbindungen zwischen den<br />

Bereichen hergestellt werden – ganz wesentlich geht es darum,<br />

einen anderen Blickwinkel einzunehmen, neue, andere Erfahrungen<br />

zu machen und seine „Soft Skills“ über das Gewohnte<br />

hinaus zu fördern und zu entwickeln.<br />

Mag. Bernhard Achatz, Leiter der Abteilung für Arbeits- und Sozialrecht<br />

der WK Tirol, hat das Projekt „Brückenschlag“ vor drei<br />

Jahren in Tirol initiiert, zusammen mit seiner Kollegin Marie-Luise<br />

Eccher. Nun hat er selbst einen Brückenschlag gemacht. Eine<br />

Woche lang war er in der GW Tirol mittendrin im Geschehen.<br />

Gibt man auf der Website der WK Tirol<br />

den Begriff Brückenschlag ein, kommen<br />

Informationen zum Brückenschlag Kalkkögel.<br />

Wir reden hier aber von einem anderen<br />

Brückenschlag – oder?<br />

Achatz: Mit den Kalkkögeln hat unser Brückenschlag natürlich<br />

nichts zu tun. Dieses Projekt ist vor zehn Jahren in Vorarlberg,<br />

vor drei Jahren hier in Tirol gestartet. Ausgangspunkt war,<br />

dass wir von der Wirtschaftskammer Tirol zusammen mit der<br />

Arbeitsassistenz und dem Land Tirol überlegt haben, wie wir<br />

Unternehmer motivieren können, mehr Menschen mit Beeinträchtigung<br />

in ihren Betrieben einzusetzen. Letztes Jahr im<br />

Herbst hat die WK Tirol zudem gemeinsam mit der WK Wien<br />

die Broschüre „Von Berufs wegen“ herausgegeben. Sie enthält<br />

rund zwanzig Porträts von Menschen mit Beeinträchtigung, alles<br />

Führungskräfte aus der Wirtschaft. Das Thema Behinderung<br />

wird durch solche Projekte greifbarer.<br />

Heuer haben Sie selbst nun einen Brückenschlag<br />

gewagt und eine Woche in der GW Tirol<br />

mitgearbeitet. Was war Ihre Motivation?<br />

Achatz: Es ist wie immer im Leben: Wenn man andere zu einem<br />

Brückenschlag motivieren will, sollte man ihn selbst auch<br />

machen. Meine Mitarbeiterin Marie-Luise Eccher war bei Artis,<br />

einer Einrichtung der Gesellschaft für Psychische Gesundheit<br />

Tirol. Ich habe mich aus mehreren Gründen für einen Brückenschlag<br />

in die GW Tirol entschieden.<br />

arbeitet. Sie ist also – entschuldigen Sie, wenn ich das einfach<br />

so sage – kein Bastelclub, sondern ein Betrieb, der sich behaupten<br />

muss, auch wenn es natürlich Unterstützung von der<br />

öffentlichen Hand gibt. Nicht zuletzt kenne ich Klaus Mair, den<br />

Geschäftsführer der GW Tirol, persönlich sehr gut und er war sofort<br />

einverstanden.<br />

Etwas plump gefragt: Wie wars?<br />

Achatz: Ich habe mir ja nicht nur die Abteilungen angeschaut,<br />

sondern zwei Tage in der Produktion mitgearbeitet. Nur wenn<br />

man mit den Menschen arbeitet, ein Teil von ihnen ist, bekommt<br />

man mit, wie die Arbeit ist, wie das Zwischenmenschliche, wie<br />

die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Einen<br />

Tag habe ich also Haferflockenmaschinen zusammengebaut<br />

und -geleimt, am anderen war ich in der Getreidemühlen-Produktion.<br />

Positiv überrascht hat mich erst einmal, wie schnell ich<br />

aufgenommen wurde. Ich bin mit den Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern in die Pause gegangen, zum Mittagessen. Sie haben<br />

mich überallhin mitgenommen. Bereits am ersten Tag habe<br />

ich mich so wohlgefühlt, als wäre ich immer schon da gewesen.<br />

Das war sehr interessant, vor allem wenn man bedenkt, wie lange<br />

es oft braucht, um in anderen Betrieben integriert zu werden.<br />

Wenn ich jetzt durch Schwaz gehe, grüßen mich die Leute von<br />

der GW Tirol, sie freuen sich, sie lachen. Das ist toll.<br />

Hat sich für Sie persönlich etwas geändert?<br />

Achatz: Schon nach dem ersten Tag habe ich eine persönliche Erdung<br />

gespürt, einen höheren Grad an Zufriedenheit. Ich glaube,<br />

es würde vielen Führungskräften gut tun, einen Brückenschlag<br />

zu machen. Man lernt die eigene Arbeit, das eigene Leben viel<br />

mehr zu schätzen und man sieht, Gesundheit ist nicht selbstverständlich.<br />

Sie kann schnell vorbei sein. Diese Woche in der GW<br />

Tirol wirkt immer noch nach, sehr positiv.<br />

Rosi Kupfner, Mag. Bernhard Achatz, Hildegund Wallner<br />

Womit hätten Sie gar nicht gerechnet?<br />

Achatz: Was mich am meisten überrascht hat, war, wie erledigt<br />

ich nach dem ersten Arbeitstag war. Ich habe mit Rosi zusammengearbeitet.<br />

Sie hat eine sehr hohe Schlagzahl, arbeitet also sehr<br />

schnell, und ich wollte natürlich mithalten. Vielleicht hat sie mich<br />

auch ein bisschen herausgefordert. (lacht) Auf alle Fälle hatte ich<br />

am ersten Abend Blasen an den Fingern, die Zeichen der Arbeit waren<br />

sichtbar. Ich glaube, ich bin um 21.00 Uhr schlafen gegangen.<br />

War es schwer, nach einer Woche Abschied zu<br />

nehmen?<br />

Achatz: Natürlich tut es einem leid. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der GW Tirol waren sehr offen, es entstand eine gewisse<br />

Vertrautheit, viele Begegnungen und Erlebnisse waren sehr berührend.<br />

Mir hat der Brückenschlag wahnsinnig viel gebracht. Man<br />

bekommt einen guten Einblick in die Sicht einer Person mit Beeinträchtigung.<br />

Man sieht, dass Menschen selbst mit einem großen<br />

Handicap noch eine hohe Leistungsfähigkeit erreichen können.<br />

Und ich war überrascht, wie viel Engagement die Menschen in der<br />

GW Tirol zeigen, wie intensiv sie arbeiten – nicht nur die Personen<br />

mit Handicap. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist dieses<br />

Unternehmen ein wirklich großes Anliegen. Sie identifizieren sich<br />

total damit. So etwas ist nicht selbstverständlich.<br />

Welche waren das?<br />

Achatz: Erstens lebe ich in Schwaz. Dann gehört die WK Tirol<br />

zu den Gesellschaftern der GW Tirol. Den Betrieb nicht nur von<br />

außen zu betrachten, sondern einen Innenblick zu bekommen,<br />

fand ich reizvoll. Die GW ist ein Wirtschaftsunternehmen, in<br />

dem ein sehr hoher Prozentsatz an beeinträchtigten Menschen<br />

Mag. Achatz bewies handwerkliches Geschick<br />

20 Mensch & Leben<br />

Mensch & Leben 21


Um Jugendliche in ihrer Ausbildung bestmöglich<br />

zu unterstützen, wird mit Herbst <strong>2015</strong> das<br />

Projekt „ Integrative Betriebe Lehrlingsausbildung“<br />

(IBL) gestartet.<br />

GW-Tirol<br />

Akademie<br />

IQ – Interne Qualifizierung:<br />

Insgesamt von 1996 bis 2014: 314 TeilnehmerInnen<br />

Vomp 221 TeilnehmerInnen<br />

Imst 83 TeilnehmerInnen<br />

223 männliche<br />

Teinehmer<br />

Neben der fachlichen Ausbildung zählt die Allgemeinbildung<br />

zu den höchsten Stellenwerten in der Gesellschaft. Damit<br />

Jugend liche mit Handicap beim Abschluss eines Lehrberufes<br />

bestmöglich Unterstützung finden, erstellen die<br />

Aus bildnerinnen und Ausbildner der GW Tirol-Akademie<br />

individuelle Ausbildungspläne, um die optimalen Zukunftsperspektiven<br />

und Chancen für Jugendliche sicherzustellen.<br />

„Jeder Jugendliche ohne Chance ist einer zu viel“<br />

Grundlegende Berufsvorbereitung<br />

mit Köpfchen. Besonders stolz<br />

ist die GW Tirol auf das erfolgreiche Projekt<br />

„Industrielle Qualifizierung“. Als IO-Schulung:<br />

Teil des Moduls Berufsvorbereitung werden den Jugendlichen<br />

der IQ die Basics vermittelt, um am Arbeitsmarkt<br />

bestehen zu können.<br />

1996 startete das Ausbildungsmodul „Industrielle Qualifizierung“.<br />

Seither waren bereits mehr als 300 Jugendliche Teil dieses<br />

Projektes – ein toller Erfolg! Das Modul fördert sowohl die Vermittlung<br />

von grundlegenden fachlichen Inhalten, als auch die<br />

persönliche Entwicklung der Teilnehmenden, bevor an eine Lehre<br />

und die Eingliederung in den Arbeitsmarkt gedacht wird.<br />

RUNDUM-WISSEN<br />

Während der einjährigen Schulung sind die Auszubildenden<br />

in das Unternehmen GW Tirol integriert und erfahren die<br />

reale Arbeitswelt direkt an den Arbeitsplätzen. Dank der ver-<br />

71 % 29 %<br />

91 weibliche<br />

Teilnehmerinnen<br />

schiedenen Fertigungsbereiche ist eine praxisorientierte und<br />

qualitativ hochwertige Ausbildung gesichert. Kleingehaltene<br />

Gruppengrößen ermöglichen eine individuelle und angepasste<br />

Gestaltung der Lernziele.<br />

Starke gemeinschaft<br />

Nicht nur durch Leistungsdefizite und Entwicklungsstörungen,<br />

auch durch sozial schwache Eingliederung in die Gesellschaft<br />

haben es Jugendliche nicht leicht, Fuß zu fassen. Hier setzt die<br />

GW Tirol auf einen persönlichen Umgang mit MitarbeiterInnen,<br />

Zusammenarbeit und Kommunikation. So lösen sich Blockaden,<br />

Vertrauen zu Mitmenschen wird aufgebaut und das Gemeinschaftsgefühl<br />

gestärkt.<br />

tOLLE ERFOLGE<br />

Gemeinsam mit der Arbeitsassistenz Tirol, welche den Kontakt<br />

zum ersten Arbeitsmarkt herstellt, ist es gelungen, für rund<br />

60 % der Jugendlichen, einen Dauerarbeitsplatz zu finden.<br />

Allgemeinbildung und soziale Kompetenz<br />

Besonderes Augenmerk soll – zusätzlich zur fachlichen<br />

Ausbildung – auf die Verbesserung und Festigung der Sozialkompetenz,<br />

sowie der pädagogischen Unterstützung zur<br />

Bewältigung der Berufsschule gelegt werden. Durch die enge<br />

Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und den geplanten Ausbildungsverbünden,<br />

soll die Integration in den ersten Arbeitsmarkt<br />

nach Absolvierung der Ausbildung sichergestellt werden.<br />

Vielfältige LehrberufE<br />

Derzeit werden Lehrlinge in den Berufen Tischlerei/Tischlereitechnik,<br />

Metallbearbeitung, Betriebslogistik, Bürokaufmann/<br />

frau, Informationstechnologie-Technik ausgebildet. Dieses Angebot<br />

soll in den nächsten Jahren laufend erweitert werden,<br />

um die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Integration<br />

weiter zu verbessern. Je nach Handicap oder Lernschwäche können<br />

die Jugendlichen eine Lehre im klassischen Sinn oder eine<br />

integrative Berufsausbildung starten. Auch eine Erprobungsphase,<br />

als Hilfestellung, um den passenden Lehrberuf zu finden,<br />

ist geplant.<br />

Claudia Stanglechner,<br />

Schulungsbeauftragte<br />

Werk Imst<br />

Max Rieser erklärt Yaroslav Rudyk den nächsten Arbeitsschritt<br />

Alexander Exenberger und Döne Ertok beim Verpacken<br />

Auch Erste Hilfe-Kurse sind ein wichtiger Teil der Ausbildung<br />

» Infoecke «<br />

Lehrlinge:<br />

29<br />

Insgesamt werden bzw. wurden 29 Lehrlinge ausgebildet<br />

Davon 8 reguläre Lehre, 16 verlängerte Lehre, 5 Teilqualifizierung.<br />

4 davon wurden behalten, 8 haben danach in die<br />

Privatwirtschaft gewechselt.<br />

Harald Steinbacher,<br />

Leiter GW Tirol<br />

Akademie<br />

Von 2010 bis 2013 konnten 57 % der TeilnehmerInnen<br />

innerhalb von 6 Monaten einen Dauerarbeitsplatz finden.<br />

Laufend werden 7 Lehrlinge ausgebildet.<br />

22 Werkstatt<br />

Werkstatt 23


Hannes Graupner beim Beladen eines LKWs<br />

Michael Renzl bei der Fertigung<br />

Alles Palette!<br />

Die passgenaue Verpackung für jedes Produkt<br />

herzustellen, das ist das Ziel von Hubert Wurm<br />

und seinem Team in der Palettenfertigung der<br />

GW in Vomp. Sie machen das hervorragend.<br />

24<br />

Beim Namen Wurm drängt es sich auf, von einem Holzwurm zu<br />

reden, hier in der Palettenfertigung der Geschützten Werkstätte<br />

Tirol. „Ja, so werde ich öfters genannt“, schmunzelt Hubert<br />

Wurm und blickt in die Werkhalle, wo seine MitarbeiterInnen<br />

bohren und schneiden. Es mache ihm nichts aus, sagt er, im Gegenteil,<br />

es passe ja, Holz sei seine Leidenschaft.<br />

Hubert Wurm ist gelernter Tischler und Bereichsleiter in der<br />

Palettenfertigung der GW Tirol. Unter seiner kompetenten<br />

Führung stellen die MitarbeiterInnen Verpackungsmittel und<br />

Transportpaletten her – den KundInnenwünschen entsprechend,<br />

passgenau und kostengünstig.<br />

Ob kleine Display- oder Schwerlastpalette, mit Brett oder<br />

Spanplattenbedeckung, zweiseitig oder vierseitig unterfahrbar,<br />

eckige oder abgeschrägte Kanten, ob Verpackungskisten,<br />

Verschläge oder andere Verpackungsmittel (auch in Kombination<br />

mit Metall) – die Abteilung von Hubert Wurm erfüllt die<br />

Anforderungen präzise und mit hohem persönlichem Engagement<br />

der MitarbeiterInnen, die ihren Fähigkeiten entsprechend<br />

eingesetzt werden. „Wir sind mit den modernsten Maschinen<br />

ausgerüstet und machen für jedes Produkt das passende Verpackungs-<br />

und Transportmittel“, so Wurm.<br />

»<br />

Nicht alle KundInnen wären gleich, für den einen sei das Material<br />

extrem wichtig, für den anderen zähle die günstigste Variante.<br />

Stets die adäquate Verpackung zu bieten, ist für Wurm eines der<br />

Erfolgsgeheimnisse der Palettenfertigung der GW Tirol. Rund<br />

400.000 Stück Verpackungen werden hier pro Jahr produziert<br />

und zeugen von der hohen Kompetenz der GW in diesem Bereich.<br />

Von der Entwicklung der besten Lösung bis hin zur Spedi tion<br />

Werkstatt<br />

»<br />

Trockenkammer<br />

wird alles in seiner Abteilung abgewickelt. Entsprechende Außen-<br />

und Innenlager stehen zur Verfügung. Dank der hohen<br />

Fertigungsqualität und des Rundumservices kann Hubert<br />

Wurms Abteilung auf eine beachtliche Zahl an Stammkund-<br />

Innen verweisen wie etwa Zumtobel, Sandoz oder die Tiroler<br />

Röhrenwerke in Hall. „Auch in der Lohnfertigung achten wir auf<br />

optimale Prozessabläufe und sehr hohes Produktionsniveau“,<br />

erklärt Wurm. Teamwork und achtsamer Umgang miteinander<br />

heißen die Zauberworte. Hubert Wurm stellt sich immer wieder<br />

auch selbst an die Maschinen. Er ist überzeugt: „Man kann nicht<br />

jemandem etwas anweisen, was man selber nicht kann.“<br />

Die Billigkonkurrenz aus den Niedriglohnländern fürchtet Hubert<br />

Wurm nicht: „Wir bieten nicht ausschließlich Standard-, sondern<br />

auch individuelle Formate. Das ist unsere Stärke.“ Erst vor Kurzem<br />

wurden in seiner Werkstätte die Verpackungskisten für Beschneiungsanlagen<br />

hergestellt, die ein namhaftes Tiroler Unternehmen<br />

nach Ägypten liefert. Dort wird eine große Skihalle errichtet.<br />

„Bis nach Nordafrika kommen unsere Paletten. Ist das nicht super?“,<br />

schmunzelt Hubert Wurm. Dann drückt er einem kräftig<br />

die Hand und kehrt zurück in die Werkhalle.<br />

Auf www.gwtirol.at erfahren Sie Daten und Fakten über die<br />

Paletten-Produktion.<br />

Stefan Tipotsch liefert Material zu den Arbeitsplätzen<br />

Armin Innerhofer hat Spaß an der Arbeit<br />

Hans-Peter Bachler nagelt Paletten zusammen


Klemens Burgstaller an der Säge<br />

Variationen aus Holz<br />

Christian Kapeller in der Schubladenfertigung<br />

Andreas Klausner beim Schleifen<br />

Unter der fachkundigen Leitung von Doris<br />

Kirchmair stellen die MitarbeiterInnen in der<br />

Tischlerei der GW Tirol hochwertige Produkte<br />

aus Holz her.<br />

Im Foyer der GW Tirol in Vomp steht ein Möbel, das einem sofort<br />

ins Auge sticht: eine moderne Kommode aus Paletten, versehen<br />

mit Vollholzschubladen. MitarbeiterInnen der Palettenfertigung<br />

und der Tischlerei der GW Tirol haben es gemeinsam gefertigt.<br />

„Es ist ein Einzelstück“, sagt Doris Kirchmair darauf angesprochen.<br />

Sie ist gelernte Tischlerin, was allein schon bemerkenswert<br />

ist, gilt der Beruf doch nach wie vor als Männerdomäne. Noch bemerkenswerter:<br />

Sie ist Bereichsleiterin der Tischlerei und damit<br />

für die größte Abteilung der GW Tirol verantwortlich.<br />

Seit 33 Jahren betreibt die GW Tirol eine Tischlerei am Standort<br />

Vomp. Dank erfahrener MitarbeiterInnen und eines modernen<br />

Maschinenparks gibt es (fast) keinen KundInnenwunsch, der<br />

nicht erfüllt werden könnte – vom Zuschnitt von Holzplatten, der<br />

Serienfertigung von hochwertigen Vollholzartikeln bis hin zum<br />

Behandeln von Holzteilen.<br />

Doris Kirchmair macht nicht viel Aufhebens darum, dass sie es<br />

als Frau sicher nicht leicht hatte in ihrem Beruf. „Männer haben<br />

es in gewissen Bereichen genauso schwer“, meint sie. Lieber<br />

redet sie über das, was in der Werkstätte produziert wird. Und<br />

das ist eine Menge: Zirka 700 Kubikmeter Holz und 1000 Platten<br />

werden hier jährlich ver- bzw. bearbeitet.<br />

Georg Stadler bearbeitet die Oberflächen nach<br />

Die Tischlerei stellt nicht nur hochwertige Serienprodukte, wie<br />

etwa die Getreidemühlen für bekannte Firmen her. Hier werden<br />

in Lohnfertigung zudem Massivholz und Formatschnitte<br />

verschiedenster Plattenmaterialien bearbeitet, wofür u.a. eine<br />

moderne Optimierungskappsäge sowie ein leistungsstarker<br />

Hobel- und Kehlautomat zur Verfügung stehen. Mit CNC-Technik<br />

können Holzteile in hoher Stückzahl, bei gleichbleibender<br />

Qualität und termingerecht gefräst werden. Dazu kommen diverse<br />

Holzveredelungsarbeiten wie Beizen, Lackieren oder Ölen.<br />

Kirchmairs Aufgabe besteht dabei nicht nur darin, für einen<br />

professionellen Ablauf zu sorgen, sie muss für alle Mitarbeiter-<br />

Innen die richtige Arbeit finden:<br />

Bei über 80 MitarbeiterInnen, davon 70 mit unterschiedlichen<br />

und unterschiedlich schweren Handicaps, eine Herausforderung.<br />

Da ist es ausgesprochen hilfreich, dass die Betriebsleiterin selbst<br />

jeden Handgriff kennt und die Maschinen zu bedienen weiß.<br />

Kirchmair liebt die Abwechslung – so wie ihr Team. Besonders<br />

spannend sei natürlich, Neues zu entwerfen und dabei das ganze<br />

Know-how der Abteilung einzubringen. „Es gefällt meinen<br />

Leuten, wenn Tischlereiaufträge reinkommen; wir individuelle<br />

Sachen machen können“, weiß Kirchmair.<br />

So individuelle wie die Kommode, die im Foyer der GW Tirol<br />

steht – und ein Blickfang ist.<br />

Peter Kerschdorfer lackiert Teile für die Mühlenfertigung<br />

26 Werkstatt<br />

Talat Ulas fertigt Komponenten für Infrarotkabinen Werkstatt 27


Wenn es<br />

rund geht<br />

Walter Praxmarer bedient den Schweißroboter<br />

Doris Rief an der Abkantpresse<br />

Jeremy Fadum und Dietmar Stocker montieren<br />

Komponenten für den Stallbau<br />

Hoch professionell und tatkräftig<br />

stellen sich die MitarbeiterInnen<br />

des Metallverarbeitungszentrums<br />

der GW Tirol in Imst auch kniffligen<br />

Herausforderungen – fachmännisch begleitet<br />

von Reinhard Höpperger.<br />

Was dem einen das Holz, ist dem anderen das Metall.<br />

Im Gegensatz zum Holz, das als warmes Material gilt,<br />

heißt es von Metall, es sei kalt. Mag sein. Als Werkstoff<br />

ist es aber mindestens genauso spannend und<br />

vielseitig, weiß Reinhard Höpperger, Bereichsleiter der<br />

Metallverarbeitung der GW Tirol am Standort Imst.<br />

Seit letztem Jahr hat er diese anspruchsvolle und fordernde<br />

Funktion inne. Mit seinen bestens ausgebildeten<br />

MitarbeiterInnen und dank eines Maschinenparks auf<br />

dem modernsten Stand kann er selbst anspruchsvolle<br />

Aufträge annehmen und professionell erfüllen.<br />

Aktuell werden, neben den laufenden Aufträgen,<br />

Prototypen für den Messeauftritt von KundInnen entwickelt<br />

und gefertigt. Es gehe ein bisschen rund im<br />

Moment, entschuldigt sich Höpperger gleich zu Beginn<br />

des Gesprächs. Prototypen für den Messeauftritt<br />

der KundInnen müssen fertiggestellt werden. Das<br />

ist eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe, eine große<br />

Verantwortung und fordert seine volle Aufmerksamkeit.<br />

Kalkulationen sind zu machen, Arbeitspläne zu<br />

erstellen, etc. Prototypen von Maschinen nach Kund-<br />

Innenwünschen herzustellen sei aber auch eine<br />

spannende Herausforderung, ergänzt Höpperger,<br />

gelernter Maschinenbaumeister und seit rund fünf<br />

Jahren am GW Tirol Standort Imst tätig.<br />

Reinhard Höpperger<br />

Dass gerade dieser Bereich, also in der Herstellung von Maschinen,<br />

in den letzten Jahren immer mehr nachgefragt wird,<br />

unterstreicht, wie souverän die Metallverarbeitung der GW<br />

Tirol mithalten kann, wenn es darum geht, Gesamtlösungen<br />

zu bieten und Neues zu entwickeln. „Wir produzieren hier<br />

zum Beispiel komplette Futterküchen, Fütterroboter für landwirtschaftliche<br />

Betriebe“, erklärt Höpperger.<br />

In der Werkstätte in Imst werden auf Wunsch alle Schritte<br />

ausgeführt, von der Entwicklung, über die Serienfertigung bis<br />

hin zur Auslieferung und der Montage. Letztere werde immer<br />

häufiger am Markt gefordert, weiß Höpperger. Um diesen<br />

Anforderungen der KundInnen gerecht zu werden, wurde<br />

dementsprechend personell aufgestockt.<br />

Parallel zur Sonderanfertigung für die Messe läuft das<br />

„Tagesgeschäft“ weiter: der Zuschnitt von Fein- und Mittelblechen,<br />

die Arbeiten an der Abkantpresse, das Schweißen<br />

und die Montage von Bauteilen, die Serienproduktion. Da ist<br />

es gut, dass Höpperger sich auf seine rund 60 MitarbeiterInnen<br />

in der Produktion verlassen kann. Sie sind hervorragend<br />

geschult, erfahren und wissen, was zu tun ist. „Wir haben ein<br />

ausgezeichnetes Betriebsklima und arbeiten am selben Ziel,<br />

wir wollen die besten Produkte herstellen“, so Höpperger,<br />

sichtlich stolz darauf, ein so eingeschworenes Team zu haben.<br />

Keine Frage also, dass die Prototypen für die Messe fertiggestellt<br />

wurden – zeitgerecht und zur vollen Zufriedenheit der<br />

KundInnen. „Bis jetzt haben wir noch jede Aufgabe gelöst“,<br />

sagt Höpperger abschließend – auch wenn es manchmal<br />

richtig rund gehe.<br />

Johann Pfitscher in der Lackieranlage<br />

Hermann Neurauter bei Montagearbeiten für den Getriebeaufbau<br />

28 Werkstatt<br />

Werkstatt 29


Halil Koc komplettiert Mühlengehäuse<br />

Perfekt für<br />

den Einsatz<br />

Die Manufaktur ist eines der Herzstücke der<br />

GW Tirol. Gerhard Rafelsbergers und Michael<br />

Sumpers Team erledigt hier Montage- und<br />

Verpackungsarbeiten und unterzieht Produkte<br />

einer strengen Qualitätskontrolle.<br />

Mohamed Rosli fertigt Teile zum Bau von Lüftungsanlagen<br />

Markus<br />

»<br />

Haselberger ist für die Verpackung verantwortlich<br />

Ihm gefällt das Tüfteln an neuen praktischen und logistischen<br />

Lösungen. Die Manufaktur hat eine ganze<br />

Reihe von StammkundInnen, die gerne auf die vielseitigen<br />

Kompetenzen der Abteilung zugreifen, ganz<br />

egal, ob es um Kabelkonfektionierung, Einzel- oder<br />

Komplettmontagen, Verpackungsarbeiten, Qualitätskontrollen<br />

oder Produktoptimierungen geht.<br />

Dementsprechend ist auch die Abteilung gewachsen,<br />

von ursprünglich 18 auf heute 28 MitarbeiterInnen.<br />

„Um das stetig wachsende Aufgabenpensum zu bewältigen,<br />

brauchte ich schließlich Unterstützung in<br />

der Bereichsleitung“, erklärt Rafelsberger. Die kam in<br />

Person von Michael Sumper.<br />

Der gelernte Automechaniker musste seinen Beruf<br />

aufgrund eines Bandscheibenleidens aufgeben.<br />

Er machte eine Umschulung zum Bürokaufmann<br />

und arbeitete in der Buchhaltung der GW Tirol. Als<br />

Rafelsberger darauf aufmerksam wurde, dass Sumper<br />

nicht nur computertechnisches, sondern auch<br />

handwerkliches Wissen hat, holte er ihn in seine Abteilung.<br />

Seither ziehen die beiden an einem Strang.<br />

„Das Handwerkliche hat mir gefehlt. Für mich ist das<br />

hier eine super Kombination“, freut sich Sumper.<br />

Die beiden stehen selbst immer wieder an der<br />

Werkbank. Das motiviere die MitarbeiterInnen, so<br />

die beiden unisono. Zudem wüssten sie immer sofort,<br />

wenn es irgendwo „zwickt“, nicht nur bei den<br />

Mitarbeiter Innen, auch bei den Produkten. „Wir sehen,<br />

wo es Optimierungsmöglichkeiten gibt. Davon<br />

profitieren unsere Kundinnen und Kunden“, erläutert<br />

Rafelsberger.<br />

Am Ende sind die Produkte bereit für die Auslieferung<br />

– auch die Getreidemühlen: perfekt für den Einsatz.<br />

Im ersten Stock der GW Tirol stehen sie säuberlich aneinandergereiht,<br />

die Getreidemühlen, die in der Tischlerei gefertigt wurden.<br />

Sie warten auf die Montage der Elektroteile, auf die Endkontrolle<br />

und die Verpackung. Hier ist das Reich von Gerhard Rafelsberger<br />

und Michael Sumper und ihren fachkundigen MitarbeiterInnen:<br />

die Manufaktur der GW Tirol.<br />

Manufaktur Werk Vomp<br />

Diese wird nicht umsonst gerne als die „verlängerte Werkbank“<br />

der Betriebe bezeichnet. Sie bietet nämlich das gesamte Spektrum<br />

– von einfachen Montagearbeiten und Verpackungen bis<br />

hin zur Entwicklung und Verbesserung von Produkten.<br />

„Unsere Leute gehen auf in ihrer Arbeit“,<br />

»<br />

freut sich Rafelsberger.<br />

Er hat in der Palettenfertigung gearbeitet, bevor er 1998 in die Manufaktur<br />

wechselte und schließlich Bereichsleiter wurde. Er kennt<br />

die Arbeit, die Anforderungen hier, aus dem Effeff. Rafelsberger<br />

schätzt den Wechsel zwischen Büroarbeit und Produktion, den<br />

intensiven Kontakt mit den MitarbeiterInnen, von denen viele besondere<br />

Bedürfnisse haben, auf die es einzugehen gilt.<br />

30 Werkstatt<br />

Doris Sponring bei der Elektromontage<br />

Werkstatt 31


« Ein Sprichwort sagt »<br />

„Jedes Alter<br />

ist Spielalter“<br />

Diese Devise machten<br />

wir uns zunutze und<br />

entwickelten unseren<br />

Spieletisch – komplett<br />

auf die Bedürfnisse von Senioren<br />

abgestimmt, mit dem Ziel, die<br />

Kommunikation zu fördern.<br />

Der Spieletisch ist mit allen gängigen<br />

Spielen ausgestattet. Die 4 Spieleplatten<br />

sind beidseitig bedruckt. Die Spieleplatten<br />

sowie alle Zubehörteile werden im<br />

Tisch verstaut.<br />

SPIELETISCH<br />

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jetzt Ihren Spieletisch<br />

zum einmaligen Sonderpreis (bis<br />

spätestens 31.12.2014) und sichern Sie<br />

sich dieses einzigartige Angebot !!!<br />

Statt EUR 869,-<br />

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35 STÜCK VERFÜGBAR!<br />

Hier könnte Ihre<br />

Sponsoringplakette<br />

angebracht sein.<br />

Damit die Rabatt aktion berücksichtigt<br />

wird, vermerken Sie bei Ihrer Bestellung<br />

den Code Aktion2014. Ihre Bestellung<br />

richten Sie bitte an petra.woell@gwtirol.at<br />

Innovativ und umweltfreundlich<br />

um die Kurve<br />

Gemeinsam mit dem Erfinder Dr. Günther<br />

Kriech baum entwickelte die „GW St. Pölten Integrative<br />

Betriebe GmbH“ den innovativen Elektro-Roller<br />

UCARVER. Damit ist man leichtgängig und wendig<br />

im urbanen Alltag unterwegs. Im Oktober wurde der<br />

erste Elektro-Roller mit individuellem Branding an<br />

die GW Tirol ausgeliefert. Auch am Flughafen Wien-<br />

Schwechat befinden sich UCARVER im Test-Einsatz.<br />

Hausgemacht!<br />

In der GW St. Pölten werden für das innovative Fahrzeug<br />

die mechanischen Teile, beispielsweise für<br />

Vorbau, Lenkeinheit und Klappgelenk gefertigt, die<br />

Kabelsätze konfektioniert und assembliert. Außerdem<br />

werden Reflektoren, Typenschilder, Spritzschutz<br />

und dergleichen hier hergestellt. Damit ist der UCAR-<br />

VER nicht nur TÜV geprüft, sondern vor allem „Made<br />

in Austria“! Aber nicht nur die Produktion, auch Service<br />

und Reparatur erfolgen in St. Pölten bei der GW.<br />

Perfekt für den urbanen Raum<br />

Zusammenklappbar, leicht und handlich, dabei stabil<br />

und spursicher – damit ist der UCARVER die perfekte<br />

Ergänzung zu den bestehenden Verkehrsmitteln<br />

im urbanen Raum. Der Elektro-Roller wiegt rund 13<br />

Kilogramm und verfügt über einen leisen und umweltfreundlichen<br />

Elektroantrieb. Die Reichweite auf<br />

ebenen Strecken beträgt dank Tesla-Batterien rund 25<br />

Kilometer, die maximale Höchstgeschwindigkeit etwa<br />

25 km/h.<br />

Ab sofort auch in<br />

der GW Tirol zum Preis<br />

von EUR 1.800,--<br />

inkl. MwSt. erhältlich<br />

Qualitätsprodukte mit sozialem Hintergrund<br />

32<br />

Fokus<br />

Unser Energieschatz!<br />

TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG<br />

Werkstatt 33


« Verbindung von Tradition und moderner CNC Technik »<br />

Neuheit in der CNC-Technologie<br />

KundInnen-Nutzen<br />

• Losgröße ab 30 Stück wirtschaftlich<br />

• 20-jährige Erfahrung<br />

• herausragende Qualität<br />

• konstante Fertigungszeiten<br />

• rationelle und kostenschonende Fertigung<br />

• kurze Rüstzeiten<br />

• schnelle Produktwechselzeiten<br />

Leistungsspektrum<br />

Die GW Tirol bietet für KundInnen ein Bearbeitungszentrum<br />

der neuesten Generation. Mit dieser Innovation<br />

können Frästeile ab Losgröße 30 wirtschaftlich hergestellt<br />

werden. Das numerisch gesteuerte BAZ ist speziell<br />

zur zerspanenden Bearbeitung von Holz und Kunststoff entwickelt<br />

worden. Traditionelles Tischlerhandwerk kombiniert mit modernster<br />

Fertigungstechnik, CAD Planung und EDV Software, garantieren<br />

Top Qualität zu einem fairen Preis.<br />

Prozedere<br />

• ANFRAGE:<br />

Sie haben die Idee, die GW Tirol bietet<br />

die Lösung.<br />

Petra Wöll nimmt gerne Ihre Anfrage<br />

entgegen.<br />

STADTWERKE SCHWAZ<br />

STROM<br />

WASSER<br />

ELEKTROTECHNIK<br />

INFORMATIONSTECHNOLOGIE<br />

WÄRMESERVICE<br />

STADTGARAGE<br />

• Bearbeitung von Massivhölzern, Plattenwerkstoffen<br />

und vielen versch. Kunststoffen möglich<br />

• Konturfräsen, Profilfräsen, Bohren, Sägen,<br />

Schleifen und Gewindeschneiden<br />

• 2,0 D Bearbeitung<br />

• 2,5 D Mehrseitenbearbeitung<br />

• 3,0 D Bearbeitung<br />

• 5-Achs Simultan (Beschnitt)<br />

• Betriebsarten:<br />

- Einzelspindelbetreib<br />

- Doppelspindelbetreib<br />

- Schneller (Werkzeugwechselbetrieb<br />

1. Spindel fräst, 2. Spindel wechselt)<br />

Technische Daten<br />

• PLANUNG/ KONSTRUKTION:<br />

Bei Bedarf erstellt das Team der GW<br />

Tirol mit Ihnen gemeinsam Konstruktion<br />

und Zeichnung, oder Sie senden<br />

CNC-Daten zur weiteren Bearbeitung.<br />

Stefan Angerer ist verantwortlich für<br />

Zeichnungen und Technik.<br />

• KALKULATION:<br />

Das Vertriebs- und Arbeitsvorbereitungsteam<br />

erstellt ein, auf Ihre<br />

Bedürfnisse abgestimmtes, Angebot.<br />

Dadurch sind für KundInnen die Kosten<br />

exakt kalkulierbar.<br />

Karl Obermoser erstellt die Kalkulation.<br />

34<br />

Werkstatt<br />

• Arbeitsbereiche:<br />

2 Tische X=1800 mm Y=1700 mm<br />

Koppelbar X=3600 mm Y= 1700 mm<br />

• 2 Spindeln (3-achs)<br />

• 1 Spindel (5-achs) Gabelkopf<br />

• Mitfahrende Werkzeugwechsler für jede Frässpindel<br />

• Werkzeugmagazin mit 240 Werkzeugplätzen<br />

• Automatische Werkzeuglaservermessung<br />

• CNC Details<br />

• Staub- und lärmgekapselte Maschine mit<br />

automatischer Schlitzdüsenreinigung<br />

• PROGRAMMIERUNG:<br />

Die GW Tirol besitzt eine modular aufgebaute<br />

CAD/CAM Software, welche<br />

von einem gut ausgebildeten Team<br />

bedient wird.<br />

Roland Kreidl ist leidenschaftlicher Programmierer,<br />

er hat die neue Maschine<br />

konzipiert und ist verantwortlich<br />

für das Projekt.<br />

... für Sie ständig<br />

unter Strom!<br />

Stadtwerke Schwaz GmbH<br />

Hermine-Berghofer-Straße 31 | 6130 Schwaz<br />

Tel. 05242 6970 | elektrotechnik@stadtwerkeschwaz.at<br />

www.stadtwerkeschwaz.at | www.schwaz.net


Anwenderfehler<br />

Gelebte Umweltschonung<br />

Durch ausgeklügeltes Stromlastmanagement<br />

konnten in sechs Jahren rund 50 Prozent des<br />

Stromenergiewertes eingespart werden.<br />

Licht aus!<br />

Was in der Theorie etwas abstrakt klingt, ist in der Praxis leicht<br />

erklärt. Rene Ulrich, Technischer Leiter, der auch die Leitung der<br />

Umwelttechnik der GW Tirol inne hat, zum Thema Stromlastmanagement:<br />

„Das beginnt beim einfachen Licht ausschalten und<br />

geht bis hin zu Hightech-Maßnahmen.“ Diese Aktionen führen<br />

zu enormen Einsparungen beim Stromverbrauch. Am Standort<br />

Vomp konnte der Stromenergiewert in den letzten sechs Jahren<br />

um rund 50 Prozent gesenkt werden.<br />

Dank der technischen Heinzelmännchen funktionieren die<br />

IT-Systeme der GW Tirol reibungslos<br />

Ohne Wolfgang Mayer und Florian Haidacher läuft die EDV der GW Tirol<br />

weniger rund, funktioniert das Netzwerksystem weniger reibungslos: Die<br />

beiden IT-System Engineers kann man getrost als die technische Seele der<br />

GW Tirol bezeichnen. In ihren Aufgabenbereich fällt die gesamte netz -<br />

werk technische Administration. Außerdem entwickeln sie laufend Anwen derprogramme<br />

– sowohl für firmeninterne Zwecke als auch für externe Firmen.<br />

Mit Rat und Tat bereit<br />

Egal, ob es Probleme mit PC, Telefon, Drucker, Netzwerk oder Homepage<br />

gibt, die IT-Abteilung steht den MitarbeiterInnen mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Auch für Einschulungen beziehungsweise Tipps zur Bedienung sind Wolfgang<br />

Mayer und Florian Haidacher zur Stelle. „Einen Job zu haben, wo man<br />

laufend die Möglichkeiten hat, sich weiterzubilden und zugleich so viele<br />

kreative Freiheiten hat, ist eine Bereicherung für mich“, schwärmt Wolfgang<br />

Mayer, Leitung & Ausbildung IT/EDV.<br />

Wolfgang Mayer, IT System Engineer (Leitung & Ausbildung<br />

IT/EDV)<br />

Florian Haidacher, IT System Engineer (Administration<br />

& Ausbildung IT/EDV)<br />

Der Klimawandel und die Verknappung der Ressourcen<br />

verlangen zukunftsfähiges Handeln. In der GW Tirol wird Umweltschonung<br />

Tag für Tag gelebt.<br />

Umwelt- und Ökocontrolling<br />

Im Zuge des Umwelt- und Ökocontrollings werden die ökologischen<br />

Ziele der GW Tirol festgelegt. Mittels einer Input-/<br />

Outputbilanz wird der Ressourcen-Input des Unternehmens<br />

(Betriebsstoffe, Energie, etc.) dem Output (Produkte, Abgase,<br />

etc.) gegenübergestellt und das Ergebnis mit den vereinbarten<br />

Zielen verglichen. Bei Abweichungen wird mit geeigneten Maßnahmen<br />

gegengesteuert.<br />

„Es geht um den sparsamen Umgang<br />

mit unseren Ressourcen.“<br />

Energie aus Holzabfall<br />

Holzabfälle der Tischlerei werden in der GW Tirol bestens genutzt.<br />

Aus den Holzabfällen der Tischlerei werden Briketts produziert.<br />

Mit dieser Maßnahme trägt das Unternehmen in doppelter Hinsicht<br />

zum Umweltschutz bei: Einerseits entsteht kein Verkehr<br />

durch Abfalltransport, andererseits kann die GW ressourcenschonendes<br />

Heizmaterial anbieten.<br />

Reinhard Schweinberger an der Brikettieranlage<br />

Gerold Wachter meistert jede noch so schwierige Herausforderung<br />

Kein Tag wie der andere<br />

Maschinen, Heizung, elektrische Anlage –<br />

alles Aufgaben der Instandhaltung.<br />

Gerold Wachter, gelernter Elektriker ist für die<br />

Instandhaltung in beiden Werken der GW Tirol verantwortlich.<br />

Zusammen mit seinem ausgebildeten Team<br />

erledigt er jeden Tag viele und vor allem vielfältige<br />

Aufgaben. So werden sämtliche elektrische Anlagen,<br />

Beleuchtung, Heizung und Steuerungen gewartet<br />

und bei Bedarf repariert. Auch der hochwertige Maschinenpark<br />

muss stets funktionsfähig bleiben. Hier<br />

reicht das Betätigungsfeld der Instandhaltungsabteilung<br />

buchstäblich vom Ceranfeld-Schaber bis zur<br />

Hightech-CNC-Fräse. „Kann das Problem „in house“<br />

gelöst werden, bedeutet das nur kurze Ausfallszeiten<br />

der Maschinen“, so Wachter. Für Gerold Wachter und<br />

sein Team heißt das, täglich flexibel und prompt auf<br />

Probleme einzugehen und manchmal auch zu improvisieren.<br />

„Meine Tätigkeit stellt mich täglich vor neue<br />

Herausforderungen. Diese zu meistern, ist oft ein<br />

schwieriges Unterfangen. Aber gemeinsam schaffen<br />

wir alles“, lobt Gerold Wachter seine MitarbeiterInnen.<br />

36 Werkstatt<br />

Werkstatt 37


Betriebsrat<br />

Herausforderung<br />

Arbeitssicherheit<br />

Besonders in einem integrativen Betrieb ist die<br />

Arbeitssicherheit eine große Herausforderung,<br />

und gleichzeitig oberstes Gebot. Ein ganzes<br />

Team arbeitet Tag für Tag daran, dass die<br />

Sicherheit der MitarbeiterInnen der GW Tirol gewährleistet<br />

ist.<br />

Arbeitssicherheit ist in der GW Tirol eine Selbstverständlichkeit<br />

für alle Beteiligten. Der Kernauftrag der GW Tirol ist es,<br />

„Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap“ zu schaffen. Die Erhaltung<br />

der Arbeitssicherheit ist hierbei eine komplexe Materie.<br />

Aufgrund der verschiedenen Arten der Behinderung fällt es Betroffenen<br />

schwer, ihre Arbeit ohne Mehrbelastung auszuführen.<br />

Dies führt gleichzeitig zu einem erhöhten Unfall-Restrisiko, welches<br />

man innerhalb der GW durch verschiedene Maßnahmen zu<br />

minimieren versucht. So wird bei der Arbeitseinteilung von den<br />

Teamführenden besonderes Fingerspitzengefühl gefordert. Die<br />

Betroffenen bekommen Aufgaben in einem Ausmaß zugeteilt,<br />

welches sie ohne Gefahr bewältigen können. Außerdem wurden<br />

bestimmte Arbeitsabläufe festgelegt und zusätzliche Sicherheitseinrichtungen<br />

geschaffen, um Unfälle in der GW Tirol zu<br />

vermeiden.<br />

Gesundheit fördern im Team<br />

Ziel ist es aber nicht nur, den gesetzlichen Bestimmungen zu entsprechen<br />

und die Arbeitssicherheit zu gewährleisten, sondern<br />

darüber hinaus die Gesundheit der MitarbeiterInnen zu fördern.<br />

Um dies zu erreichen, ist ein gut vernetztes und eingespieltes<br />

Team am Werk: Sicherheitsvertrauenspersonen, der Betriebsrat,<br />

die Fachbegleitung, die Behindertenvertrauenspersonen, der Arbeitsmediziner,<br />

die Teamführenden und nicht zuletzt auch die<br />

einzelnen Arbeitnehmenden stellen das Rückgrat des Sicherheitsund<br />

Gesundheitsschutzes in der GW Tirol dar.<br />

Nur Augen für die Sicherheit<br />

Zur Sicherheitsfachkraft (SFK) für die Standorte Vomp und Imst<br />

wurde mit Mai 2011 Georg Hechenblaickner bestellt. Er nimmt<br />

diese Aufgabe zusätzlich zur Leitung von Marketing und Vertrieb<br />

wahr. „Als SFK muss ich Augen und Ohren stets offen halten. So<br />

kann ich Schwachstellen in punkto Sicherheit erkennen, dokumentieren<br />

und deren Beseitigung veranlassen. Außerdem bin<br />

ich Ansprechperson für Arbeitgeber, Arbeitnehmende, Sicherheitsvertrauenspersonen<br />

und die Belegschaftsorgane“, erklärt<br />

Georg Hechenblaickner. Kein einfacher Job also!<br />

Schwerpunkte für mehr Sicherheit<br />

Seit 2012 wurden in der GW Tirol etliche Schwerpunkte gesetzt,<br />

um die Arbeitssicherheit noch weiter zu erhöhen:<br />

• Alle Maschinenarbeitsplätze wurden überprüft und dokumentiert.<br />

Wiederkehrende Unterweisungen wurden per<br />

EDV erfasst.<br />

• Ein Arbeitsausschuss wurde eingerichtet.<br />

• Eine Arbeitsplatz- und Emissionsmessung wurde durchgeführt.<br />

• Im Haus werden immer wieder Seminare zu Unfallverhütung<br />

und Arbeitssicherheit veranstaltet. Um einen besseren<br />

Lerneffekt zu erzielen, werden dabei Videoanalysen des Verhaltens<br />

der Teamführerenden sowie der MitarbeiterInnen<br />

durchgeführt.<br />

• Ebenfalls regelmäßig finden Erste-Hilfe-Kurse in Zusammenarbeit<br />

mit dem Roten Kreuz Schwaz statt.<br />

• Die Standorte Vomp und Imst erhalten je einen Defibrillator.<br />

• Ab Herbst 2014 erfolgt die Evaluierung der psychischen Beanspruchungen<br />

und Belastungen am Arbeitsplatz.<br />

Am 26.3.2014 fanden die Betriebsratswahlen in der Geschützten<br />

Werkstätte Tirol statt.<br />

In der GW Tirol spielt der Betriebsrat eine besonders zentrale<br />

Rolle. Er nimmt nicht nur seine gesetzlichen Befugnisse wahr<br />

und fungiert dabei als Bindeglied zwischen Geschäftsführung<br />

und Mitarbeitenden, sondern hat auch für persönliche Anliegen<br />

oder Probleme stets ein offenes Ohr.<br />

Behindertenvertrauenspersonen<br />

Seit 2014 gibt es in der GW Tirol Behindertenvertrauenspersonen.<br />

Sie kümmert sich um die Anliegen der MitarbeiterInnen<br />

mit Handicap. Für die gehörlosen Beschäftigten wurde eine<br />

eigene unmittelbare Vertrauensperson gewählt – sie ist ebenfalls<br />

gehörlos.<br />

Erstmals fand am 26.3.2014 die Wahl zur<br />

Behindertenvertrauensperson statt<br />

Mitglieder (v.l.n.r.):<br />

• Claudia Stanglechner<br />

• Bernhard Eiter<br />

• Helga Wöll (Vorsitzende)<br />

• Johann Obholzer<br />

• Georg Hechenblaickner (Stellvertreter)<br />

• Gerhard Rafelsberger<br />

Mitglieder (v.l.n.r.):<br />

• Rosmarie Kupfner – Vorsitzende<br />

„Der Mensch, der zu beschäftigt ist, sich<br />

• Wolfgang Mayer – Stellvertreter<br />

um seine Gesundheit zu kümmern, ist wie<br />

• Markus Kraler – Stellvertreter (nicht im Bild)<br />

ein Handwerker, der keine Zeit hat, seine<br />

• Hartwig Schranz – Stellvertreter<br />

Werkzeuge zu pflegen.“<br />

• Christian Kapeller – Stellvertreter<br />

38 Werkstatt<br />

Werkstatt 39


Fachbegleitender Dienst<br />

Gleiches gleich behandeln<br />

Vom Einstellungsgespräch bis zum Ausscheiden:<br />

Der Fachbegleitende Dienst bietet Hilfe,<br />

wo immer sie nötig ist.<br />

Der Fachbegleitende Dienst ist die unterstützende Anlaufstelle<br />

für alle MitarbeiterInnen in der GW Tirol. Ob bei Personal mit oder<br />

ohne Handicap – haben die Arbeitnehmenden mit persönlichen<br />

Schwierigkeiten oder gesundheitlichen Problemen zu kämpfen,<br />

wirkt sich diese private Situation auch auf das Arbeitsleben<br />

aus. Damit die vom Unternehmen geforderte Leistung dennoch<br />

optimal erbracht wird, wurde vom Sozialministerium der Fachbegleitende<br />

Dienst installiert.<br />

Kompetente Unterstützung<br />

Die Aufgaben des Fachbegleitenden Dienstes sind dabei sehr<br />

umfassend. MitarbeiterInnen werden vom Einstellungsgespräch<br />

bis zum Ausscheiden aus dem Betrieb begleitet. Das erfordert<br />

ein hohes Maß an fachlicher und sozialer Kompetenz, ein gutes<br />

medizinisches Verständnis sowie die detaillierte Kenntnis aller<br />

betrieblichen Prozesse. Helga Wöll führt im Rahmen ihrer Tätigkeit<br />

jährlich rund 1.600 Einzel- und 80 Gruppengespräche sowie<br />

260 Beratungsgespräche mit Führungskräften. „Man muss immer<br />

versuchen, die behinderungsbedingten Interessen mit den<br />

betrieblichen Interessen zu harmonisieren, denn beide sind berechtigt“,<br />

erklärt sie.<br />

Optimale Rundumbetreuung<br />

Ob Prävention oder Krisenintervention: Von der intensiven sozialen<br />

Betreuung durch den Fachbegleitenden Dienst profitieren<br />

alle MitarbeiterInnen. Frau Wöll geht stets auf die individuellen<br />

Bedürfnisse jedes Einzelnen ein, auch für private Sorgen hat sie<br />

stets ein offenes Ohr. So wird der Fachbegleitende Dienst zu einem<br />

wichtigen Erfolgsfaktor der GW Tirol.<br />

Birgit Schlüssberger, Helga Wöll und Erika Schädler im Gespräch<br />

Beratung – Betreuung – Unterstützung<br />

• bei behinderungsbedingten Arbeitsplatzadaptionen<br />

• bei Konflikten mit KollegInnen oder Vorgesetzten<br />

• bei persönlichen Anliegen<br />

• bei finanziellen Problemen<br />

• bei rechtlichen Fragen<br />

• im Umgang mit Ämtern und Behörden<br />

www.edwin-thurner.com<br />

Gender Mainstreaming und Gender Budgeting<br />

Seit Jänner 2013 ist Theresa Hummel offizielle Genderbeauftragte in<br />

der GW Tirol. Damit wird dem Begriff Gleichbehandlung ein Gesicht<br />

gegeben und die Wichtigkeit der Aufgabe hervorgehoben. Eine eigens<br />

gebildete und ausgebildete Arbeitsgruppe widmet sich seitdem den<br />

anfallenden Gender-Themen und deren Umsetzung in der GW Tirol.<br />

So wurde beispielsweise im Zuge der allgemeinen MitarbeiterInnen-<br />

Die Ethikkommission der GW Tirol<br />

übernimmt dabei eine Vorreiterrolle<br />

Zusammen mit Gender-Mainstreaming, hat Theresa Hummel<br />

auch den Vorsitz des Ethik-Teams der GW Tirol übernommen. Wo<br />

Menschen zusammenarbeiten, kommt es mitunter zu Konfliktsituationen.<br />

Als Anlaufstelle wurde eine Ethikkommission eingerichtet,<br />

die MitarbeiterInnen vor Diskriminierung am Arbeitsplatz schützt,<br />

beziehungsweise ihnen bei Verstößen beratend zur Seite steht. Unter<br />

Diskriminierung fallen dabei sexuelle Belästigung, verbale und<br />

körperliche Übergriffe sowie Mobbing. Unübliche Handlungen also,<br />

die die Würde eines anderen Menschen, egal ob Frau oder Mann,<br />

bedrohen oder verletzen. „Die Ethikkommission der GW Tirol ist mit<br />

ihrem klar definierten, standardisierten Verfahren Vorreiter bei diesem<br />

Thema“, so Hummel.<br />

Befragung im Dezember 2013 eine genderspezifische Frage gestellt,<br />

um herauszufinden, ob sich die GW-Belegschaft im Hinblick auf ihr<br />

Geschlecht benachteiligt fühlt. Das positive Ergebnis: 92,44 Prozent<br />

der teilnehmenden Befragten gibt an, mit der Gleichbehandlung von<br />

Kolleginnen und Kollegen zufrieden zu sein. „Es geht bei uns nicht um<br />

Mann oder Frau, sondern um den Menschen“, so Hummel.<br />

Gegen Mobbing, Übergriffe<br />

Priska Gürtler (ganz links) und Wolfgang Hahn holen sich Rat bei<br />

Theresa Hummel und ihrer Stellvertreterin Petra Lochner<br />

40 WIR<br />

WIR 41


Wir gratulieren recht herzlich zur<br />

bestandenen Lehrabschlussprüfung<br />

Melanie Leitner:<br />

Der Aufsichtsrat<br />

wesentlich für die Integration am Arbeitsmarkt<br />

AK Tirol<br />

Seit 1.9.2011 im Betrieb, Lehre als Bürokauffrau absolviert, LAP<br />

am 22.7.2014 bestanden<br />

Melanie hat ein vielfältiges Aufgabengebiet, die abwechslungsreichen<br />

Tätigkeiten machen ihr Spaß.<br />

Melanie hat während ihrer Lehrzeit viel Engagement und Fleiß<br />

gezeigt. Aufgrund ihres freundlichen Wesens arbeitet Melanie<br />

im Empfang bzw. in der Telefonzentrale.<br />

In ihrer Freizeit geht Melanie ins Fitnessstudio, wandert viel<br />

und verbringt gerne Zeit mit ihren Freunden.<br />

Angesichts des gesättigten Arbeitsmarktes<br />

wird es insbesondere für Menschen<br />

mit besonderen Bedürfnissen schwieriger,<br />

einen Arbeitsplatz zu finden. Die Arbeiterkammer<br />

Tirol ist stolz darauf, dass die<br />

Geschützte Werkstätte einen wichtigen<br />

Beitrag für die Integration in die Arbeitswelt<br />

und in die Gesellschaft leistet.<br />

Wie in einer großen Familie wird ein besonders<br />

wertschätzender Umgang mit<br />

den MitarbeiterInnen gepflegt. Die Beschäftigten<br />

sind das höchste Gut einer<br />

Unternehmung und die GW beeindruckt<br />

dadurch, dass sie deren Stärken und<br />

Schwächen respektiert, jeden Einzelnen<br />

gezielt fördert und am richtigen Arbeitsplatz<br />

einsetzt. Es wird dadurch das Ziel der<br />

Eingliederung in den freien Arbeitsmarkt<br />

ermöglicht.<br />

Mag. Gerhard Auer<br />

Wirtschaftspolitik,<br />

AK Tirol<br />

Markus Baumann:<br />

WK Tirol<br />

Ein wichtiger Partner für die Tiroler Wirtschaft<br />

LAP als Metallarbeiter am 11.9.2014 mit gutem Erfolg bestanden.<br />

Markus Baumann hat vorher die Landwirtschaftliche<br />

Lehranstalt Imst (LLA) erfolgreich absolviert. Er arbeitet in der<br />

Landwirtschaft der Eltern mit.<br />

Im Betrieb hier gefällt es ihm außerordentlich gut.<br />

Markus wird derzeit von der Arbeitsassistenz unterstützt,<br />

einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden.<br />

Sein Wunsch: in einer Schlosserei arbeiten<br />

Mag. Wolfgang Teuchner<br />

Teamleiter,<br />

Unternehmerservice,<br />

WK Tirol<br />

Es ist Teil unserer Verantwortung als Sozialpartner,<br />

Menschen mit Handicap durch<br />

eine erfüllende Tätigkeit die Chance auf ein<br />

selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.<br />

Die GW bildet diese Menschen entsprechend<br />

ihrer Bedürfnisse aus und macht sie<br />

fit für den Arbeitsmarkt. Sie ist ein wichtiger<br />

Partner für unsere Wirtschaft. Denn in<br />

den 35 Jahren ihren Bestehens hat sich die<br />

GmbH mit ihren zwei Standorten nicht nur<br />

zu einem höchst professionellen, industri-<br />

ellen Betrieb im Holz- und Metallbereich<br />

entwickelt, sondern sie hat auch Wertschöpfung<br />

nach Tirol gebracht. Denn z.B.<br />

als größter Haushaltsmühlenhersteller Europas<br />

fertigt die „Geschützte Werkstätte“<br />

gefragte Produkte für den internationalen<br />

Markt. Ich möchte mich, auch im Namen<br />

der Tiroler Wirtschaft, herzlich für das<br />

Engagement der GW bedanken und ihr<br />

weiterhin viel Erfolg wünschen.<br />

Patrick Auer:<br />

LAP in Lagerlogistik am 17.7.2014 mit gutem Erfolg bestanden.<br />

Seine Tätigkeiten: Bereitstellen der Waren, Kommissionieren,<br />

Wareneingangs- und Ausgangskontrolle<br />

Zitat Patrick „Die familiäre Atmosphäre und den Zusammenhalt<br />

in der GW Imst schätze ich ganz besonders.“<br />

Patrick möchte nun bald mit seiner Freundin in eine eigene<br />

Wohnung ziehen.<br />

eine sensibilisierte und engagierte Kolleginnenschaft<br />

Die Geschützten Werkstätten in Vomp haben<br />

sich in den 35 Jahren ihres Bestehens<br />

zu einem Vorzeigebetrieb entwickelt, der<br />

Menschen mit besonderen Bedürfnissen<br />

hochqualifizierte Arbeitsplätze zur Verfügung<br />

stellt und sie ganz individuell,<br />

abgestimmt auf ihre Behinderung ausund<br />

weiterbildet.<br />

Barrierefreiheit ist in diesem Unter -<br />

nehmen ebenso eine gelebte Selbstver-<br />

ständlichkeit, wie die Unterstützung<br />

durch eine sensibilisierte und engagierte<br />

KollegInnenschaft.<br />

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten Arbeitsplätze<br />

zu schaffen und zu erhalten,<br />

ist nur dank hervorragender unternehmerischer<br />

Leistungen möglich.<br />

Weiterhin viel Erfolg und ein herzliches<br />

DANKESCHÖN!<br />

Michael Knaus<br />

Präsident des ÖZIV Tirol<br />

Landesverbandes<br />

Michael Knaus<br />

42<br />

WIR<br />

Fokus 43


WERK VOMP<br />

Fiecht Au 22 | 6134 Vomp<br />

T: +43 5242 647 46 - 0 · F: +43 5242 647 46 - 730<br />

E: buero@gwtirol.at · www.gwtirol.at<br />

WERK IMST<br />

Gewerbepark 20 | 6460 Imst<br />

T: +43 5412 689 55 · F: +43 5242 647 46 - 740<br />

E: buero@gwtirol.at · www.gwtirol.at<br />

Das Magazin eines besonderen Unternehmens<br />

GESCHÜTZTE WERKSTÄTTE<br />

Integrative Betriebe Tirol GmbH

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