15.11.2012 Aufrufe

Digital Signage Report 2011 - planus media GmbH

Digital Signage Report 2011 - planus media GmbH

Digital Signage Report 2011 - planus media GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong><br />

TV goes ouT-of-Home<br />

Innovationsreport<br />

1


eDitorial<br />

<strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> - die Herausforderung <strong>2011</strong><br />

Mit der Laterna Magica fing alles an. Im 19. Jahrhundert avancierte<br />

die bereits im 17. Jahrhundert erfundene Projektionsvorrichtung für<br />

bewegte Bilder zum Unterhaltungsmedium in Theatern und Varietés.<br />

Dass die Erfindung derart einschlagen würde, dass bewegte Bilder<br />

heute nicht nur über jedes TV-Gerät, sondern auch auf hochauflösenden<br />

Monitoren an jederzeit zugänglichen Orten wie U-Bahnhaltestellen<br />

und Bahnhöfen zu sehen sein würden, hätte sich damals keiner träumen lassen. 1994 wurden<br />

die beiden ersten Infoscreens der Ströer-Tochter Infoscreen am Münchner Odeonsplatz in Betrieb<br />

genommen. Heute läuft der abwechslungsreiche Mix aus Infotainment und Werbung auf 269 Monitoren<br />

in den U- und S-Bahn-Stationen und als Central-Infoscreen auf riesigen Plasmadisplays auch an<br />

den wichtigsten Hauptbahnhöfen Deutschlands. Und damit nicht genug:<br />

Unter der Marke „Netcontact“ installiert die Deutsche Telekom Out of Home derzeit das größte zusammenhängende<br />

Netz von digitalen Screens an Deutschlands Airports. Die letzten der fast 1000<br />

Bildschirme gehen Ende März ans Netz. Anfang Dezember ist am Frankfurter Flughafen zudem das<br />

erste digitale 70-Zoll-Airport-Netzwerk gestartet. 1100 Screens an 200 frequenzstarken deutschen<br />

Bahnhöfen soll darüber hinaus der Out-of-home-Channel bis Ende <strong>2011</strong> umfassen. Bereits im Dezember<br />

2010 gingen in der ersten Ausbaustufe 200 der hochauflösenden Werbeträger von Ströer<br />

Out of Home Media in Betrieb. Und Anfang Februar gab „TV Wartezimmer“ die Installation seines<br />

fünftausendsten Informationssystems in Arztpraxen bekannt.<br />

Das sind nur einige Beispiele von vielen, die die ganze Bandbreite des derzeitigen Hype-Themas der<br />

Außenwerbung deutlich machen: <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> ist seit Monaten in jeder Beziehung omnipräsent.<br />

Auf Bahnhöfen, in U-Bahnstationen und Flughäfen, in Einkaufszentren, Einzelhandelsketten, Postfilialen,<br />

Apotheken, Arztpraxen und Fast Food Restaurants – um nur einige Locations zu nennen – schießen<br />

Bildschirme wie Pilze aus dem Boden und lassen eine völlig neue Mediengattung entstehen:<br />

<strong>Digital</strong> Out-of-Home, die Symbiose von TV, Online und Außenwerbung im öffentlichen Raum – So<br />

groß wie ein Plakat, bewegt wie TV und so schnell wie Online. Der flexible Wechsel der Werbemotive<br />

erlaubt die Schaltung unterschiedlicher Botschaften je nach Tageszeit, Region oder Wetter. Mit<br />

dem Out-of-Home-Channel führt Ströer zudem erstmals orts- und zeitgenaue Werbeschienen ein und<br />

rückt den digitalen Werbeträger damit nah an TV.<br />

Aus den bislang eher punktuellen Lösungen wächst mit rasant zunehmender Dynamik ein flächendeckendes<br />

Angebot und stellt Anbieter wie Kunden vor große Herausforderungen. Denn<br />

die entscheidende Frage lautet, wie man das Medium strategisch und inhaltlich an die anderen<br />

(Out-of-Home) Medien heranführt und damit reif für einen sinnvollen Einsatz mit „Mehrwert“ inner


halb von Multi<strong>media</strong>kampagnen macht. Denn noch ist der <strong>Digital</strong>-<strong>Signage</strong> Markt noch dabei, sich<br />

zu strukturieren. Fehlende Standards machen für jede Kampagne eine projektspezifische Analyse<br />

und Planung notwendig.<br />

Aktuell gibt es insgesamt circa 60.000 Screens unterschiedlichster Größe und Machart mit zum Teil<br />

sehr zielgruppenspezifischen Standorten. In gewisser Weise ist das vergleichbar mit der gesamten<br />

Plakatbranche, die gleichfalls ein Sammelsurium verschiedenster Größen und Formate im Angebot<br />

hat. Auch bei <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> wird deshalb den auf Out-of-Home-Medien spezialisierten Mediaagenturen<br />

wie <strong>planus</strong> die Aufgabe zufallen, aus der wachsenden Vielzahl digitaler Screens maßgeschneiderte,<br />

kundenindividuelle Werbeträger-Pakete zusammenzustellen. Dafür ist es dringend<br />

notwendig, die <strong>media</strong>len Stärken von <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> zu identifizieren und ihren Werbewirkungsbeitrag<br />

zu definieren.<br />

Auch die Frage des Contents ist dabei nicht zu vernachlässigen. Wie gehen Kreative gestalterisch<br />

mit den neuen Möglichkeiten von <strong>Digital</strong> Out-of-Home um? Hier genügen weder die Erfahrungen aus<br />

dem TV- noch aus dem klassischen Out-of-Home-Bereich. Denn das Bewegtbild im öffentlichen Raum<br />

bietet hohe Flexibilität und Schnelligkeit bei der Präsentation von Botschaften, die auf die jeweilige<br />

Kontaktsituation abgestimmt werden müssen – zielgruppenorientiert und „just in time“. Die Mehrzahl<br />

der bisher installierten Screens trifft dabei auf Menschen mit vergleichsweise hoher Verweildauer<br />

und entsprechend viel Muße, um sich mit den dargestellten Inhalten zu beschäftigen. Nichtsdestotrotz<br />

ist die Fülle weiterer Reize und Ablenkungen im Umfeld um ein Vielfaches höher als vor dem<br />

heimischen Fernseher. Werbeträger an Durchgangsstationen müssen sich zudem auf die Flüchtigkeit<br />

des typischen Passagekontakts klassischer Plakatstandorte einstellen und ihren Werbeauftrag innerhalb<br />

weniger Sekunden erfüllen.<br />

Die Aktivitäten von großen Anbietern wie Ströer, Deutsche Telekom und zunehmend auch Wall<br />

haben Signalwirkung: War <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> schon 2010 ein großes Thema, wird es vor dem Hintergrund<br />

all dieser Fragen <strong>2011</strong> ein noch größeres sein! Die Bedeutung dieser Werbeträger wird<br />

deutlich zunehmen, und mit Sicherheit auch zu einer Kannibalisierung der anderen OoH-Medien<br />

führen. Der gesamte Markt wird sich dadurch dramatisch verändern. Wir stehen an einer Schwelle<br />

zu einer neuen Entwicklungsstufe in der OoH-Branche. <strong>planus</strong> <strong>media</strong> wird diese Entwicklung aktiv<br />

begleiten und ganz vorne mit dabei sein, wenn es darum geht, zielführende, effiziente Lösungen für<br />

unsere Kunden aufzuzeigen und umzusetzen.<br />

Guido Bliss, Geschäftsführer


inHalt<br />

1 <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong><br />

2 Werbeträger unD locationS<br />

2.1 <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> am PoS<br />

2.2 <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> an bahnhöfen und Flughäfen<br />

2.3 <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> auf der Straße<br />

3 MeDiaForScHung<br />

3.1 gFK-reichweitenstudie für ecc center tV<br />

3.2 Publitest Medienwirkungsforschung Shopping centers live<br />

3.3 Mediaforschung Station infoscreen<br />

4 entWicKlung <strong>2011</strong><br />

4.1 <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> - Motor der künftigen umsatzentwicklung<br />

5 iMPreSSuM<br />

6 bilDquellen<br />

<strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> - TV goes Out-of-Home 02


1 <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong><br />

TV goes ouT-of-Home<br />

Die Anklänge an das Medium Fernsehen sind unverkennbar: Fast alle der immer zahlreicher wer-<br />

denden digitalen Out-of-Home-Medien führen den Hinweis auf die elektronische Verwandschaft in<br />

ihren Eigennamen, sei es als Kürzel wie zum Beispiel bei „ECE Center TV“, „Edeka TV“, „Airport<br />

TV“ oder „Campus TV“, ausgeschrieben als „POS Television“ oder auch ganz direkt, wie beim<br />

„Fahrgastfernsehen“. Die technischen Möglichkeiten dieser Werbeträger, die mittlerweile unter dem<br />

Begriff <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> oder <strong>Digital</strong> Out-of-Home zusammengefasst werden, sind damit klar umris-<br />

sen. <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> bringt das emotional aufgeladene Bewegtbild zusammen mit hoher Flexibilität<br />

und Schnelligkeit in das Out-of-Home-Business - tagesaktuelle Werbung, oft in Kombination mit<br />

zielgruppenspezifisch relevanten Informationen und unterhaltenden Elementen, zum Teil bereits so-<br />

<strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> - TV goes Out-of-Home<br />

03


gar in Zeitschienen, aussteuerbar nach Zielgruppen und Tageszeit strukturiert. Die Einbindung der<br />

Out-of-Home-Werbung in ein quasi redaktionelles Umfeld ist ein weiteres Novum für das Medium,<br />

das neue Ideen und Ansätze für Gestaltung und Content bietet. Die typischen Standorte für <strong>Digital</strong><br />

<strong>Signage</strong> sind den meisten Eigennamen ebenfalls zu entnehmen: es sind frequenzstarke Locations,<br />

die den Passanten ausreichend Gelegenheit zum Verweilen geben, um die ausgestrahlten Inhalte<br />

aufnehmen zu können.<br />

<strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> verbindet die technische Attraktivität der elektronischen Medien mit den einzigartigen<br />

Vorteilen der Kommunikation im öffentlichen Raum, der sich zum Lebensmittelpunkt der mobilen<br />

Bevölkerung entwickelt hat. Die seit einigen Jahren eindeutig dokumentierte Verlagerung der Aktivitäten<br />

und damit auch der Mediennutzung wichtiger Konsumentengruppen von „in-home“ zu „out-ofhome“<br />

(siehe Studien „Mobilität in Deutschland“ 2005 und 2008 des Bundesverkehrsministeriums)<br />

dürfte ein entscheidender Grund dafür sein, dass <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> als Segment der Out-of-Home-Medien<br />

seit etwa zwei Jahren mit besonders großer und stetig wachsender Aufmerksamkeit beobachtet<br />

wird. Parallel dazu sind neue Werbeträgerangebote entstanden (und entstehen weiterhin), die ganz<br />

gezielt auf das „Out-of-Home“-Verhalten der mobilen Bevölkerung abgestimmt sind. Ob Einkaufen,<br />

Schule, Studium, Freizeitsport, Friseur-, Arzt- oder Restaurantbesuch - die häufigsten Anlässe für Mobilität<br />

im öffentlichen Raum treffen auf eine Ansprache über digitale Out-of-Home-Medien.<br />

<strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> - TV goes Out-of-Home<br />

04


Dazu gehört selbstverständlich auch die Bewegung durch den öffentlichen Raum und die damit<br />

einhergehende Nutzung von (öffentlichen) Verkehrsmitteln, die eng mit der Entwicklung von <strong>Digital</strong><br />

<strong>Signage</strong> verknüpft ist. Mit Infoscreens in U-Bahnhöfen von Nürnberg und München hat <strong>Digital</strong> Signa-<br />

ge vor fast 20 Jahren in Deutschland begonnen, und bis heute sind Bahnhöfe und Flughäfen neben<br />

dem POS jene Locations, von denen die meisten Impulse für den weiteren Ausbau des Segments<br />

ausgehen. Auch der für dieses Jahr angekündigte Rollout des so genannten Out-of-Home-Channels<br />

von Ströer wird auf den 200 größten deutschen Bahnhöfen stattfinden.<br />

<strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> - TV goes Out-of-Home<br />

05


2 Werbeträger unD<br />

locationS<br />

Die Anzahl aller derzeit in Deutschland verfügbaren digitalen Screens bei den Out-of-Home-Medien<br />

wird auf rund 60.000 geschätzt. Sie gliedern sich in der Regel in Netze auf, die auf bestimmte<br />

typische Locations beziehungsweise Umfelder abgestimmt sind. Eine Ausnahme bildet hier das bun-<br />

desweite Netz von fast 5.300 Screens an öffentlichen Telefonen, das zum NetContact-Angebot der<br />

Deutschen Telekom Out of Home Media gehört, das sich durch alle relevanten Bereiche für <strong>Digital</strong><br />

<strong>Signage</strong> zieht. Die so genannten Telestationen sind moderne öffentliche Telefone mit All-Payment-<br />

Funktion und SMS-Versand. Für Werbeschaltungen wurden unter den insgesamt circa 20.000 Te-<br />

lestationen in Deutschland Standorte mit höchster Publikumsfrequenz und Verweildauer ausgesucht<br />

(an Flughäfen, Bahnhöfen, Fußgängerzonen, Einkaufszentren, Sehenswürdigkeiten) und zu Netzen<br />

zusammengefasst.<br />

Werbeträger und Locations<br />

06


2.1 <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> am PoS<br />

Der Hauptanteil der existierenden <strong>Digital</strong> Signa-<br />

ge-Netze ist im Bereich POS zu finden, zu dem<br />

Verbrauchermärkte, Kaufhäuser, SB-Warenhäu-<br />

ser, Fachmärkte, Einkaufszentren und Einzel-<br />

handelsgeschäfte gehören, aber auch Videothe-<br />

ken, Reisebüros, Kinos, Tankstellen, Postbanken,<br />

Friseurgeschäfte, Apotheken und Arztpraxen.<br />

McDonald’s hat sein eigenes Instore-TV eben-<br />

so wie Burger King oder die Modekette New<br />

Yorker.<br />

Das derzeit größte Netz digitaler Screens im<br />

POS-Umfeld ist MediaMarkt-TV mit mehr als<br />

16.500 Bildschirmen in circa 235 Märkten der<br />

Kette. Monitore unterschiedlichen Formats sind<br />

hier jeweils über den gesamten Markt verteilt.<br />

Mit einer Gesamtbelegung aller Screens erreicht<br />

man in einem Belegungsintervall von zwei Wo<br />

chen rund acht Millionen Kunden. Vergleichbare<br />

TV-Systeme sind auch bei den Elektromärkten<br />

der Kette Medimax buchbar.<br />

Große Netze finden sich zudem in Arztpraxen,<br />

Wartezimmer-TV mit über 4.200 Screens, sowie<br />

weiteren 3.200 von Yoorado, in Elektrofachmärkten<br />

(3.000 Screens, verteilt auf 100 Märkte),<br />

in Videotheken (insgesamt 1.550 Screens)<br />

und in 270 Edeka-Märkten bundesweit, in denen<br />

Edeka-TV über 1.500 Bildschirme ausgestrahlt<br />

wird.<br />

Zur Zeit erfolgt der Ausbau eines <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong><br />

Infonet. Das umfasst digitale Screens mit<br />

42 und 32 Zoll Größe, die in Lottoannahmestellen<br />

in Outlets wie z. B. Kioske, Postagenturen,<br />

Schreibwarenläden, Tabakfachgeschäften,<br />

Tankstellen oder auch dem Zeitschriftenhandel<br />

aufgebaut werden. Schwerpunkte sind die Bundesländer<br />

wie Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland<br />

und Baden-Württemberg.<br />

mcDonalds-TV<br />

<strong>media</strong>markt-TV<br />

Wartezimmer-TV<br />

<strong>Digital</strong> screen im schwimmband<br />

Werbeträger und Locations - <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> am POS<br />

07


Wartesituationen sind ein typisches Umfeld für<br />

<strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong>-Angebote – was könnte daher<br />

eine perfektere Location sein als eine deutsche<br />

Behörde? Kaum ein Bürger, der sich hier nicht<br />

schon ausgiebig langweilen durfte, bis er endlich<br />

mit seinem Anliegen in die Amtsstuben vorgelassen<br />

wurde. Eine Reihe von Bezirksämtern<br />

und –stellen in Berlin unterhält die Wartenden<br />

deshalb mit „Warte-TV“, einem klassischen<br />

Mix aus Informations- und Unterhaltungsprogramm.<br />

Die Inhalte liefern Kooperationspartner<br />

wie das offizielle Internetportal des Landes<br />

Berlin, die Abteilungen und Presseämter der<br />

betreffenden Berliner Ämter, aber auch n-tv,<br />

die Stiftung Naturschutz und Walt Disney. Die<br />

Werbespots auf den Screens können durch Prospektmaterial<br />

und Plakatwerbung direkt vor Ort<br />

unterstützt werden.<br />

friseur-TV<br />

An die jugendlichen Trendsetter richtet sich Unisex<br />

TV in der gleichnamigen Kette von mehr<br />

als 70 Friseursalons in Deutschland. Auf Flatscreens<br />

in den Salons läuft rund um die Uhr ein<br />

zwanzigminütiges Programm und informiert die<br />

Kunden über die neusten Kollektionen, Trends,<br />

Bühnenshows und eigene Unisex-News. Für<br />

Werbeeinblendungen sind im Rahmen eines<br />

Loops acht Minuten Sendezeit vorgesehen, wobei<br />

die Spotlänge zwischen 5 und 60 Sekunden<br />

betragen kann. Zur Zeit sind 162 LCD-Monitore<br />

im Warte- und im Arbeitsbereich von 42 Stores<br />

aufgebaut, auf denen das Programm zeitgleich<br />

ausgestrahlt wird.<br />

mall-TV, oberhausen Centro<br />

Einkaufszentren und Shopping Malls weisen<br />

ebenfalls ein dichter werdendes Netz von digitalen<br />

Bildschirmen auf; knapp 400 Monitore<br />

werden von United Ambient Media in 34 Einkaufszentren<br />

vermarktet, weitere 240 Screens<br />

betreibt die Telekom mit ihrem Unternehmensbereich<br />

Out of Home Media in 23 Einkaufszentren.<br />

Hinzu kommen fast 900 Screens in 41 Einkaufszentren<br />

mit ECE Center TV.<br />

Seit November 2010 ist mit Mall Media ein<br />

weiterer Anbieter im Markt, der seine ersten<br />

digitalen City-Light-Poster im Oberhausener<br />

Centro aufgebaut hat. Als Besonderheit, die<br />

von Insidern als wegweisend für den gesamten<br />

Bereich von <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> angesehen<br />

wird, sind die Screens mit zwei verschiedenen<br />

Telekom, einkaufscenter<br />

Werbeträger und Locations - <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> am POS<br />

08


Technologien zur Messung von Kontakten aus-<br />

gestattet. Ein eingebautes Kamerasystem kommt<br />

immer dann zum Einsatz, wenn die auf den Bild-<br />

schirmen gezeigte Kampagne eine interaktive<br />

Nutzung erlaubt. In einem Umkreis von drei Me-<br />

tern um den Standort erfasst die Kamera, wie<br />

viele Passanten sich mit der Werbung beschäf-<br />

tigt haben und wie lange dieser Kontakt jeweils<br />

gedauert hat.<br />

Völlig unabhängig von der Art der Kampagne<br />

erkennt und erfasst die in den Screen integrierte<br />

mall-TV, oberhausen Centro<br />

Technik zudem sämtliche Handy-IDs in einem<br />

Umkreis von 20 Metern und misst auf diese Weise<br />

zuverlässig die konkrete Passagefrequenz<br />

am Standort, aus der sich Brutto- und Netto-<br />

Kontakte errechnen lassen. Denn jedes betriebsbereite<br />

Handy sendet seine ID in regelmäßigen<br />

Abständen, um von Funkmasten erkannt zu werden,<br />

und hinterlässt damit einen eindeutigen<br />

„Fingerabdruck“ am Standort des digitalen CLP,<br />

anhand dessen sich Mehrfachkontakte leicht<br />

identifizieren lassen.<br />

Werbeträger und Locations - <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> am POS<br />

09


2.2 <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> an bahnhöfen<br />

und Flughäfen<br />

Sie gehören zu den reichweitenstärksten Um-<br />

feldern für Außenwerbung: Bahnhöfe, U-Bah-<br />

nen und Flughäfen sind Orte der Bewegung<br />

und Begegnung, wo Millionen von Reisenden<br />

und Pendlern tagtäglich auf Anschlussverbindungen<br />

warten – und dabei Zeit und Muße<br />

haben, Bewegtbild-Werbung zu betrachten.<br />

Infoscreen, münchner odeonplatz<br />

Das Fahrgastinformationssystem Infoscreen<br />

ist hier der Pionier in Deutschland. Mit zwei<br />

Screens am Münchner Odeonsplatz fing 1994<br />

alles an, inzwischen unterhalten 248 „Station Infoscreens“<br />

in hochfrequentierten Stationen der U-<br />

und S-Bahnnetze von 13 deutschen Großstädten<br />

die wartenden Fahrgäste mit einem Programm<br />

Infoscreen, münchner odeonplatz<br />

aus Informationen, Nachrichten, Unterhaltung<br />

und Werbung. Unter dem Namen „Central<br />

Infoscreen“ sind die hochaufgelösten überdimensionalen<br />

Screens seit einigen Jahren<br />

auch in den Empfangshallen großer deutscher<br />

Fernbahnhöfe präsent. Als Fahrgastfernsehen<br />

Station sendet es darüber hinaus in den U-Bahnstationen<br />

von Hannover sowie in den U-Bahn-Linien<br />

1,3 und 4 die Programmschleife aus Information<br />

und Werbung.<br />

fahrgast-fernsehen, ÖPNV<br />

Fahrgast-Fernsehen hat darüber hinaus in einigen<br />

weiteren großen deutschen Städten<br />

und Ballungsräumen Einzug gehalten. Derzeit<br />

sind insgesamt rund 8.600 Screens in 2.450<br />

U- und S-Bahnwagen, Straßenbahnen und<br />

Bussen des ÖPNV in Berlin, Düsseldorf, Dresden,<br />

Gera, Hamburg, Hannover, Köln/Bonn,<br />

Leipzig, Plauen und Potsdam für die Werbung<br />

verfügbar. Dazu kommen die Züge von DB<br />

Regio Nordost und DB Regio Südbaden. Ein<br />

entsprechendes Angebot in München ist zudem<br />

derzeit im Aufbau.<br />

Ausschließlich mit digitalen Out-of-Home-Medien<br />

ausgestattet ist seit Sommer 2010 der<br />

Berliner U-Bahnhof Friedrichstraße. <strong>Digital</strong>e<br />

City-Light-Poster sind entlang der Ein- und Ausgänge<br />

installiert, digitale City-Light-Boards sind<br />

hinter den Gleisen angebracht. Die „bluespot“<br />

Infoterminals auf dem Bahnsteig komplettieren<br />

das Angebot. Erster Kunde des neuen digita-<br />

Werbeträger und Locations - <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> an Bahnhöfen und Flughäfen<br />

010


len Out-of-Home Mediums war der Chip-Her-<br />

steller Intel. Für seine Kampagne „Wir machen<br />

morgen möglich“ warb Intel mittels digitaler<br />

Werbeträger und Station-Branding während<br />

des gesamten Juli 2010 inmitten der Stadt Ber-<br />

lin. Seitdem haben Unternehmen wie Nokia,<br />

ZDF, SevenOne, Warner Bros., Sony Pictures,<br />

Vattenfall, RWE und Vox ihre Kampagnen im<br />

digitalen U-Bahnhof Friedrichstrasse mit der<br />

Wall AG realisiert.<br />

Zu den Impulsgebern im Bereich <strong>Digital</strong> Out-of-<br />

Home im Umfeld von Bahnhöfen und Flughäfen<br />

gehört seit Jahren auch der von Infoscreen ver-<br />

marktete AD WALK: Je fünf in Laufrichtung der<br />

Reisenden hintereinander geschaltete Screens<br />

mit einer Bildschirmdiagonale von 102 Zentimetern<br />

bilden eine Belegungseinheit. Sechs<br />

solcher AD WALKS sind am Flughafen Düssel-<br />

dorf an den unterschiedlichen Gates installiert,<br />

was eine zielgruppengenaue Werbung nach<br />

Destinationen ermöglicht. Auch am Berliner<br />

Hauptbahnhof können Werbungtreibende vier<br />

AD WALKS belegen. Die Flächen sind täglich<br />

von 5.30 bis 22.30 Uhr in Betrieb – insgesamt<br />

17 Stunden pro Tag. Innerhalb der 3-Minuten-<br />

Schleife kann ein Werbespot von 30 Sekunden<br />

gebucht werden.<br />

An den Flughäfen sind digitale Screens ohnehin<br />

längst Standard. So bietet Frankfurt als erster<br />

Flughafen Deutschlands und erste Luftverkehrsdrehscheibe<br />

Europas seit Ende 2010 ein Netzwerk<br />

mit 70-Zoll-Flachbildschirmen. Auf dem<br />

<strong>Digital</strong> Premium Network können Werbekunden<br />

auf insgesamt 16 Monitoren sowohl tonlose<br />

Werbespots als auch animierte Bildsequenzen<br />

von 10 oder 20 Sekunden Dauer in Full-HD-<br />

„bluespot“ Infoterminals, Berliner u-Bahnhof friedrichstraße <strong>Digital</strong> screens, Berliner Hauptbahnhof<br />

Ad Walks, flughafen Düsseldorf <strong>Digital</strong> screens, flughafen frankfurt<br />

Werbeträger und Locations - <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> an Bahnhöfen und Flughäfen<br />

011


Qualität schalten. Als Standorte für das neueste<br />

digitale Werbemedium wählte die Fraport-Wer-<br />

betochter Media Frankfurt besonders reichwei-<br />

tenstarke Knotenpunkte in den zentralen Zu<br />

gangsbereichen der Flugsteige beider Terminals<br />

sowie inmitten von Marktplätzen mit Geschäften,<br />

Duty-Free-Shops und Gastronomie. Der Mindest-<br />

belegungszeitraum liegt bei zwei Wochen, die<br />

tägliche Gesamtsendezeit pro Spot beträgt fünf<br />

Stunden. Mit dem neuen digitalen „Flaggschiff“<br />

wächst das digitale Werbeangebot an Deutsch-<br />

lands größtem Flughafen auf über 340 Werbe-<br />

träger an. Bereits länger in Betrieb sind das <strong>Digital</strong><br />

Baggage Claim Network – 104 synchron<br />

<strong>Digital</strong> flight Information Network, frankfurter flughafen<br />

geschaltete 46-Zoll-Bildschirme inmitten der<br />

Gepäckbänder, sowie das <strong>Digital</strong> Flight Infor-<br />

mation Network, bei denen Werbungtreibende<br />

gesonderte Monitore bei den Fluginformations-<br />

systemen belegen können.<br />

Stark beflügelt wird das Thema <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong><br />

jedoch derzeit von Netcontact. Der Startschuss<br />

für das werbefinanzierte Airport-TV-Netz der<br />

Deutschen Telekom Out of Home fiel in Stutt-<br />

gart im Jahr 2008 mit mehr als 300 Monitoren.<br />

Inzwischen sind die leistungsstarken digitalen<br />

Screens an acht Flughäfen installiert: Neben<br />

Stuttgart sind das Berlin-Tegel, Berlin Schönefeld,<br />

Düsseldorf und Hannover. Hamburg, München<br />

und Nürnberg sind ab Ende März am Netz. Auf<br />

nahezu 1000 Monitoren läuft in den frequenz-<br />

Airport-TV-Netz NetContact<br />

stärksten Bereichen der Airports (am Check-In,<br />

an den Gates, der Gepäckausgabe sowie im<br />

frei zugänglichen Ankunfts- und Abflugbereich)<br />

ein Mix aus aktuellen Nachrichten und Werbespots.<br />

Die Screens können alle aus einer Hand<br />

gebucht werden. Nach Angaben der Telekom<br />

kann eine Belegung von Netcontact bereits jetzt<br />

mehr als 430.000 Bruttokontakte pro Tag erzielen.<br />

Tendenz steigend. Mit weiteren Airports ist<br />

die Deutsche Telekom bereits in Verhandlungen.<br />

Gleichfalls von der Telekom Out of Home kommen<br />

die interaktiven Citylight Displays (iCLD)<br />

an den Airports Stuttgart, Köln und Nürnberg.<br />

Der interaktive Werbeträger verfügt über ein<br />

iCLD´s, flughafen stuttgart, Köln und Nürnberg<br />

82 Zoll Display in voller HD Auflösung mit ei-<br />

ner Bilddiagonale von über zwei Metern. Mit-<br />

tels der integrierten Bluetooth-Funktionalität und<br />

einem Touchscreen können Nutzer aktiv Inhalte<br />

aufrufen und komfortabel durch Anwendungen<br />

navigieren. Wie das Potenzial von NetContact<br />

Werbeträger und Locations - <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> an Bahnhöfen und Flughäfen<br />

012


und iCLD optimal genutzt werden könnte, mach-<br />

te im November 2010 „Das Erste“ in Koope-<br />

ration mit der Hamburger Mediaagentur pilot<br />

vor. In einer Echtzeit-Kampagne auf mehr als<br />

700 Screens an sechs deutschen Großflughäfen<br />

(Berlin Schönefeld und Tegel, Düsseldorf, Köln,<br />

Hannover, Stuttgart) bewarb die ARD ihre Infor-<br />

mationssendungen „Wetter im Ersten“, „Börse<br />

im Ersten“ und „Tagesschau“. Dabei wurden<br />

die Spots auf den einzelnen Screens so aus-<br />

gesteuert, dass ein Fluggast vom Parkplatz bis<br />

zum Gate von einer Reihe inhaltlich und zeitlich<br />

aufeinander abgestimmter Werbebotschaften<br />

begleitet wurde. Über eine Online-Anbindung<br />

wurden die Clips an den Flughäfen stündlich mit<br />

den neuesten Meldungen von Wetter, Börse und<br />

Nachrichten aktualisiert.<br />

Solche Beispiele machen auch den anderen Air-<br />

ports Mut: Dresden hat bereits mit einem großen<br />

LED Board nachgerüstet. Der Flughafen Leipzig-<br />

Halle, der in Kooperation mit der Agentur PAX<br />

Media bereits seit Jahren ein eigenes Airport-TV<br />

betreibt, hat im Dezember eine 21 Quadratme-<br />

ter große Multi<strong>media</strong>-Wand aus 36 zusammengeschalteten<br />

Monitoren installiert. Und auch der<br />

Vienna Airport plant für <strong>2011</strong> ein interaktives<br />

Werbeformat: Wartende Passagiere sollen mittels<br />

Körpereinsatz aktiv in das Werbegeschehen<br />

auf einem großen Panorama-Screen eingreifen<br />

und den Werbespot selbst mitgestalten können.<br />

iCLD, ARD echtzeitkampagne Tagesschau<br />

iCLD, ARD echtzeitkampagne Börse im ersten<br />

multi<strong>media</strong>wand, flughafen Leipzig<br />

Werbeträger und Locations - <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> an Bahnhöfen und Flughäfen<br />

013


2.3 <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> auf der Straße<br />

Verglichen mit den typischen Locations wie POS<br />

oder Flughäfen/Bahnhöfen sind Straßenstellen<br />

bei <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> zur Zeit eindeutig in der Min-<br />

derzahl. Neben den oben erwähnten NetContact-<br />

Screens an Telestationen in Fußgängerzonen tra-<br />

gen vor allem Videoboards das Bewegtbild in<br />

den Straßenraum.<br />

Videoboards sind videofähige LED-Großbild-<br />

systeme, die Standbilder und TV-Spots ausstrahlen<br />

können. Im Gegensatz zu den anderen<br />

<strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong>-Werbeträgern werden sie<br />

einzeln gebucht.<br />

Videoboards befinden sich an besonders frequenzstarken<br />

und frontal gut einsehbaren<br />

Standorten an Verkehrsknotenpunkten in den<br />

Innenstädten unter anderem von Berlin, Frankfurt,<br />

Hamburg, Stuttgart, Duisburg, Darmstadt<br />

und Bochum.<br />

ADXXL-e-Riesenposter XXL, Kurfürstendamm<br />

NetContact-screen<br />

Da die Aufnahmesituation durch eine kürzere<br />

Verweildauer und einen flüchtigeren Kontakt gekennzeichnet<br />

ist, strahlen Videoboards häufig<br />

nur Werbung ohne redaktionellen Content aus.<br />

Technisch zeichnen sie sich durch besondere<br />

Leuchtkraft aus, da sie allen (Tages-)Lichtverhältnissen<br />

gewachsen sein müssen.<br />

Werbeträger und Locations - <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> auf der Straße<br />

014


3 MeDiaForScHung<br />

Reichweiten, Kontakte, Werbewirkung – auf Initiative einiger führender Vermarkter ist die Effizienz<br />

von <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> beispielhaft für einige typische Netze bereits nachgewiesen.<br />

olympia einkaufszentrum - Hamburg<br />

3.1 gFK-reichweitenstudie für ece center tV<br />

Eine Studie der GfK, Nürnberg, im Auftrag von ECE flat<strong>media</strong> weist für deren digitale Out-of-Home-<br />

Medien in Shopping Centern eine Nettoreichweite von 98 Prozent bei den Besuchern aus. So hoch<br />

ist der im April 2010 durchgeführten Untersuchung zufolge der Anteil der insgesamt 8,1 Millionen<br />

Besucher, die im Laufe einer 6-Tage-Woche die Werbung auf den digitalen Bildschirmen von ECE<br />

flat<strong>media</strong> am POS wahrnehmen. Die Screens sind demnach so installiert, dass nahezu alle Konsu-<br />

menten in den Centern damit in Kontakt kommen.<br />

Im Rahmen der GfK-Reichweitenstudie wurde eine zweiteilige Besucherstudie mit insgesamt 310<br />

Probanden an drei Teststandorten durchgeführt. Die Besucherstrukturen und Screen-Installationen<br />

an diesen Standorten (Alstertal-Einkaufszentrum in Hamburg, Ernst-August-Galerie, Hannover, und<br />

Rhein-Center, Köln) sind repräsentativ für das Gesamtnetz von ECE Flat<strong>media</strong> und erlauben daher<br />

eine Übertragung der Erkenntnisse der Studie auf alle 41 mit Flatscreens ausgestatteten Center.<br />

So ergibt die verdeckte Laufwegebeobachtung zur Ermittlung der Reichweite, dass jeder Besucher<br />

während seines Besuchs an 3,5 Standorten von Screens vorbei kommt; mehr als 9 Millionen mal<br />

passieren die Besucher die Screens, wenn ein bestimmter Spot ausgestrahlt wird. Installationsop-<br />

timierung, insbesondere durch eine höhere Anzahl von Screenpositionen, und eine Reduktion der<br />

Loop-Länge haben die Werte der ursprünglichen Erhebung nach dem Juli 2010 noch einmal leicht<br />

verbessert. In Face-to-Face-Interview wurden im Anschluß an die Laufwegebeobachtung Erinnerungs-<br />

werte für einen 10 sekündigen Testspot abgefragt. Dabei lag die ungestützte Motiverinnerung bei 17<br />

Prozent, die verbal gestützte bei 28 Prozent. Screenshots aus den Testspots wurden von 33 Prozent<br />

der Befragten wiedererkannt. Die POS-Screens von ECE Flat<strong>media</strong> erzielen demnach rund 3 Millio-<br />

nen erinnerungswirksame Bruttokontakte pro Woche.<br />

Mediaforschung<br />

015


3.2 Publitest-Medienwirkungsforschung Shopping centers live<br />

Im Jahr 2006 hat der Vermarkter NeoAdvertising über die Publitest AG Marktstudien durchführen<br />

lassen, um die qualitative und quantitative Wirkung seines Werbenetzwerkes Shopping Centers<br />

Live in der Schweiz zu bestimmen. Danach erfreuen sich die Bildschirme in diesen POS-Locations<br />

hoher bis sehr hoher Beachtung, zwischen 69 und 91 Prozent der Besucher erinnern sich an die<br />

Bildschirme. Das am häufigsten im Gedächtnis bleibende Programmelement ist dabei die Werbung<br />

(83 Prozent). Neben einer hohen Akzeptanz für die Bildschirme und einer sehr positiven Wirkung<br />

auf das Image der Einkaufszentren überzeugen die digitalen Screens in den Einkaufszentren durch<br />

ihren Effekt auf die Absatzsteigerung: Rund ein Drittel der Besucher gaben an, schon einmal ein<br />

Produkt gekauft zu haben, nachdem sie es auf den Bildschirmen gesehen hatten.<br />

shopping Centers Live<br />

Mediaforschung<br />

016


3.3 Mediaforschung Station infoscreen<br />

Eine Mediastudie von ENIGMA GfK legte 2009 Angaben zu Reichweiten- und Kontaktpotenzialen<br />

für Station Infoscreen vor. Danach lag die Werbeträger-Reichweite pro Woche in der Zielgruppe der<br />

14- bis 49-Jährigen bei rund 32,6 Prozent, die Werbemittel-Reichweite (ebenfalls in dieser Zielgrup-<br />

pe) bei 27,7 Prozent. In der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen, die das Medium überproportional häu-<br />

fig nutzen, lagen die Werte deutlich höher: Hier betrug die Werbeträger-Reichweite 38,9 Prozent,<br />

die Werbemittel-Reichweite 33,8 Prozent.<br />

Die Studie weist für einen Spot in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen Kontakte von<br />

7,26 Mio/Woche aus. Besonders gut erreicht werden junge Altersgruppen und Personen in<br />

Ausbildung. Die Seher haben laut Studie ein besonderes Interesse an Modetrends, Computerspielen<br />

und Inlandsreisen.<br />

fahrgastfernsehen - station Infoscreen<br />

Mediaforschung<br />

017


4 entWicKlung <strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong> steht ganz im Zeichen des weiteren Rollouts von <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong>: Führende Out-of-Home-An-<br />

bieter haben für das aktuelle Jahr einen umfassenden Ausbau ihres digitalen Werbeträgerangebots<br />

angekündigt. Marktführer Ströer gab am 1. Dezember 2010 den Startschuss für das nach eigenen<br />

Angaben größte Bewegtbildnetz mit nationaler Reichweite in der Außenwerbung. Bis Ende <strong>2011</strong><br />

werden die 200 frequenzstärksten Bahnhöfe in Deutschland mit insgesamt 1.000 digitalen Screens<br />

ausgestattet, die Ströer unter dem Namen Out-of-Home-Channel vermarktet.<br />

Der neue „Premium“-Werbeträger ist eine Stele mit einem 60 bis 82 Zoll großen Display mit hoher<br />

Bildqualität (Auflösung in Full HD). In dem auf drei Minuten angelegten Programm-Loop sind 150<br />

Sekunden für Werbeeinblendungen vorgesehen, deren Wirkung sich durch den synchronisierten<br />

Betrieb mehrerer Flächen verstärken lässt. Die Mindestspotlänge beträgt 20 Sekunden, gebucht wird<br />

monatsweise in Ganztagesbelegung, das heißt von 6 Uhr morgens bis 24 Uhr.<br />

Bis zum Ende des ersten Quartal <strong>2011</strong> sollen 123 Werbeträger aufgebaut sein, weitere 400 bis<br />

500 folgen bis Ende Juni. Am Berliner Hauptbahnhof ist der Out-of-Home Channel bereits installiert,<br />

ebenso in 28 weiteren Bahnhöfen, darunter Stuttgart (Stadtmitte und Schwabstraße), Saarbrücken,<br />

Würzburg, Wiesbaden, Mainz und Mannheim. Unter den größten Bahnhöfen stehen Frankfurt, Düsseldorf<br />

und München als nächstes auf dem Plan. Das gesamte Netz wird in real-time von München<br />

aus über die Ströer-Tochter Infoscreen gesteuert. Durch die digitale Online-Buchung können Werbekunden<br />

die Vorlaufzeiten für Kampagnen „praktisch auf Null reduzieren“ und kurzfristig agieren.<br />

Zum ersten Mal in der Geschichte der Außenwerbung werden außerdem über den Out-of-Home-<br />

Channel Reichweiten statt Standorte gebucht.<br />

Auch für die Wall AG wird die Weiterentwicklung bzw. Fortführung der <strong>Digital</strong>isierung der Außenwerbung<br />

<strong>2011</strong> eine wichtige Rolle spielen. Im Sommer 2010 hat das Unternehmen in Berlin den<br />

ersten ausschließlich mit digitalen Werbeträgern ausgestatteten U-Bahnhof in Betrieb genommen.<br />

In dieser Form will Wall den Kunden langfristig weitere U-Bahnhöfe in Berlin anbieten können. Für<br />

<strong>2011</strong> sind zudem die ersten digitalen Produkte an Straßen geplant: Mit digitalen CLBs soll ein<br />

nationales Werbenetz in den Top 10 Städten in Deutschland auf öffentlichem und privatem Grund<br />

errichtet werden.<br />

Weitreichende Expansion auch bei der Telekom Deutschland mit ihrem Unternehmensbereich Out of<br />

Home Media: unter dem Namen NetContact etabliert die Telekom ihre digitalen Werbeträger in besonders<br />

kontaktstarken Umfeldern wie Flughäfen und Einkaufscentern. Dazu kommen mehr als 850<br />

Standorte in den Filialen der Postbank, LCD-Screens in der Lanxess-Arena, ein LED Board an einem<br />

Verkehrsknotenpunkt in Köln sowie Screens an Telestationen und so genannte Multi<strong>media</strong>-Stations.<br />

Für das kommende Jahr sind außerdem 1.500 Standorte in Lotto-Annahmestellen sowie 3.000<br />

Screens in 500 Rewe-Filialen geplant.<br />

Entwicklung <strong>2011</strong><br />

018


„Gold Rush“ lautet deshalb nicht ganz zu Unrecht ein immer wiederkehrendes Schlagwort in Zusam-<br />

menhang mit dem jungen <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong>-Markt – das neue Medium verspricht zusätzlichen Umsatz<br />

mit hohen jährlichen Wachstumsraten. Gesicherte Zahlen gibt es dazu allerdings nicht, wohl aber<br />

plausible Schätzungen. Ende 2008 kamen mit einer Studie der Beratungsunternehmen Gold<strong>media</strong><br />

und Screen Digest die ersten Prognosen zur Veröffentlichung. Auf Basis der zu diesem Zeitpunkt<br />

in Westeuropa vorhandenen 215.000 fest installierten Screens errechneten die Berater für 2007<br />

einen jährlichen Nettoumsatz von 158 Millionen Euro und sagten jährliche Steigerungsraten von<br />

durchschnittlich 32 Prozent voraus. Demnach müsste die Out of Home-Branche in Westeuropa mit<br />

<strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> im Jahr 2012 bereits einen Nettoumsatz von 626 Millionen Euro erwirtschaften.<br />

Dies entspräche einem Anteil von knapp 10 Prozent am Gesamtvolumen der Out of Home-Werbung,<br />

das die Studie für 2012 mit gut 6,5 Milliarden Euro ansetzt. Im deutschen Markt soll dieser Anteil<br />

laut Gold<strong>media</strong> / Screen Digest von 3 Prozent (2007) auf 11 Prozent (2012) steigen.<br />

Einsatzbereich werbefinanzierter <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong><br />

Netzwerke in Westeuropa 2008<br />

Gastgewerbe<br />

Freizeit<br />

Außenbereich<br />

Gesundheitswesen<br />

7%<br />

15%<br />

4%<br />

4%<br />

Angaben in Prozent,1. Quartal 2008<br />

Sonstige<br />

11%<br />

© Gold<strong>media</strong>/Screen Digest 2009, Studie: „<strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> in Europa“<br />

Verkehrswesen<br />

Point of Sale<br />

Zahlen aus dem 2009 vorgelegten Jahresbericht der Agentur PQ Media, deren Forecast bis ins Jahr<br />

2014 reicht, bestätigen den signifikant positiven Trend. Der Bericht schreibt den Umsatz mit digitalen<br />

Out of Home-Medien weltweit bei insgesamt rund 4,6 Milliarden Euro für das Jahr 2009 fest und<br />

geht von jährlichen Steigerungsraten von 10 Prozent aus.<br />

26%<br />

32%<br />

Entwicklung <strong>2011</strong><br />

019


Der Bedarf bei den Unternehmen ist jedenfalls da. Der Branchenverband OVAB (Out-of-Home Video<br />

Advertising Bureau) schätzt den bereits realisierten Umsatz von <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> für das vergangene<br />

Jahr 2010 auf rund 30 Millionen Euro brutto. Für <strong>2011</strong> rechnet der OVAB mit einem Plus von 30<br />

Prozent.<br />

Selten waren sich die Experten bei einem Thema so einig. Dass sich <strong>Digital</strong> <strong>Signage</strong> also als Luft-<br />

blase entpuppen wird, steht nicht zu befürchten. Es wird Zeit für die Branche aufzurüsten und Zeit<br />

für Mediaentscheider, sich intensiv mit dem Thema zu befassen, wollen sie den Anschluss nicht<br />

verpassen. Noch spielt sich diese Form der Außenwerbung weitgehend überdacht ab, weil die<br />

<strong>Digital</strong>-Varianten dem Einfluss von Tageslicht nicht ausreichend standhalten. Dazu kommen harte<br />

Auflagen im Straßenverkehr, wo Werbung keineswegs ablenkend wirken darf. Doch es gibt inten-<br />

sive Forschungsprojekte, die sich mit der <strong>Digital</strong>isierung der Straße beschäftigen. Dass Bewegtbild-<br />

Plakate also auch im Außenbereich Einzug halten und damit die Branche vollends umkrempeln, ist<br />

nur eine Frage der Zeit.<br />

Entwicklung <strong>2011</strong><br />

020


5 iMPreSSuM<br />

<strong>planus</strong> <strong>media</strong> gmbH<br />

Siegburger Straße 229b<br />

50679 Köln<br />

Telefon: +49 221 / 99 38 57 - 0<br />

Telefax: +49 221 / 99 38 57 - 10<br />

Web: www.<strong>planus</strong>-<strong>media</strong>.de<br />

Blog: www.blissbog.de<br />

Verantwortlich für den inhalt:<br />

Guido Bliss (Geschäftsführer)<br />

guido.bliss@<strong>planus</strong>-<strong>media</strong>.de<br />

redaktion:<br />

Filip Vojtech, Luise Becker<br />

filip.vojtech@<strong>planus</strong>-<strong>media</strong>.de<br />

luise.becker@<strong>planus</strong>-<strong>media</strong>.de<br />

grafik & layout:<br />

mehrraum, WERK 13<br />

www.mehrraum.net<br />

www.werk13-design.com<br />

Impressum<br />

021


ilDquellen:<br />

Seite 03 | TripleDoubleU/AirTV Nürnberg<br />

Seite 05 | TripleDoubleU/Sony Center Berlin<br />

Seite 06 | Berliner Fenster | Infoscreen | Telekom/Lanxess Arena |<br />

UAM/Mediamarkt | Echion Mediagroup/Rewe |<br />

DUS Adwalk/Flughafen Düsseldorf | City Up |<br />

KWS/Flughafen digital premium network | Bamoa |<br />

UAM/TriplDoubleU/McDonald´s-TV | Infoscreen |<br />

TripleDoubleU/Sony Center | Neo Advertising | Telekom |<br />

WallDecaux/Berlin U-Bahn | ECE<br />

Seite 07 | TripleDoubleU/UAM/McDonald´s-TV | UAM/Mediamarkt-TV<br />

Wartezimmer-TV | Amecon/<strong>Digital</strong> Screen<br />

Seite 08 | UAM/Friseur-TV | UAM | Telekom<br />

Seite 09 | UAM/Mall-TV<br />

Seite 10 | Berliner Fenster | X-City | WALL<br />

Seite 11 | Flughafen Düsseldorf | Media Frankfurt | Telekom<br />

Seite 12 | Telekom/Köln LED-Board | Affix Werbe <strong>GmbH</strong> | Potsdam<br />

Seite 13 | Telekom | Flughafen Leipzig-Halle/LED-Board<br />

Seite 14 | Telekom/ Lanxess Arena | Affix Werbe <strong>GmbH</strong><br />

Seite 15 | ECE/Olympia Einkaufszentrum<br />

Seite 16 | Echion Mediagroup/Rewe<br />

Seite 17 | X-City-Marketing/Fahrgastfernsehen-Station Infoscreen<br />

Innovationsreport 022


www.<strong>planus</strong>-<strong>media</strong>.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!