gesamte Arbeit (pdf-Format) - bei föpäd.net
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auch Ziele der Ausbildung zum Lehramt sein, das damit auch eine umfassende<br />
Persönlichkeitsbildung und -entwicklung anstrebt. Der Drang zur Ganzheit und zur<br />
Integration biographischer Erfahrungen steht da<strong>bei</strong> im Vordergrund und sollte auch in<br />
fachlichen Seminaren berücksichtigt werden. Die <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> an und mit Gefühlen aller Art ist<br />
darüber hinaus entscheidend für einen Lernerfolg, der durch unbewußte Konflikte blockiert<br />
werden kann.<br />
BRÜCK hat ein Modell dazu eindrucksvoll geschildert und gezeigt, wie Gefühle aus der<br />
eigenen Schulzeit, Ängste und Konflikte mit Autorität produktiv genutzt und anschließend in<br />
der Praxis bear<strong>bei</strong>tet werden konnten. 417<br />
Die Auseinandersetzung mit fremden Kindern, und das sind die Schüler ohne Zweifel, setzt<br />
die Kenntnis einer Kluft voraus, 418 die zwischen dem Lehrer und Schüler besteht. Diese Kluft<br />
sollte auch in der Lehrerausbildung thematisiert und da<strong>bei</strong> Verständnis für die eigenen Anteile<br />
bzw. Standpunkte am Rand der Kluft geweckt werden. Insbesondere die zukünftigen Lehrer<br />
für Schüler mit LB stehen vor dieser Kluft und müssen diese anschaulich erfassen können.<br />
HILLER gelang dies durch fiktive Beispiele von ungünstigen Lebenssituationen ehemaliger<br />
Sonderschüler, in deren Lage sich die Studenten versetzen sollten. 419<br />
Die biographische Selbstreflexion, das biographische Lernen und die biographische<br />
Kompetenz des Pädagogen befördern mehr Fragen an die Ausbildung, als sie in dieser zu<br />
lösen vermögen. Damit aber ist schon ein entscheidender Schritt getan. Denn Fragen nach<br />
dem woher und wohin, nach dem wie und warum, nach dem Werden und dem Sein, sind<br />
entscheidend für jede Weiterentwicklung. Und <strong>bei</strong> dieser kann jeder Pädagoge <strong>bei</strong> sich selbst<br />
anfangen und sich Fragen stellen (lassen).<br />
4.6 Zusammenfassung<br />
Es wurde die Notwendigkeit der professionellen Beschäftigung mit der eigenen Kindheit und<br />
Biographie des Lehrers für Schüler mit LB erläutert und begründet und der Rahmen dafür, die<br />
pädagogische Biographieforschung, kurz vorgestellt. Es wurde versucht, verschiedene<br />
Begriffe in einen größeren Zusammenhang zu stellen und aufeinander zu beziehen.<br />
Grundzüge einer subjektorientierten biographischen Pädagogik wurden angedeutet und für<br />
416 Vgl. die Einteilung von STIEFEL; STIEFEL, 1988, S. 3<br />
417 Vgl. BRÜCK, 1979<br />
418 Vgl. das Bild von der Kluft in Kapitel 3.2 und 3.3<br />
419 Vgl. HILLER, 1989<br />
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