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gesamte Arbeit (pdf-Format) - bei föpäd.net

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angesprochen und herausgegriffen aus der Vielzahl der vorhandenen Ansätze und<br />

Denkrichtungen.<br />

Gemeinsam ist diesen Trainings- und Selbsterfahrungsprogrammen, dass Dinge, Situationen<br />

und Schwierigkeiten nicht nur theoretisch vermittelt, sondern auch praktisch handelnd<br />

erfahrbar gemacht werden. 383 Dies macht laut BAUER auch die „professionelles<br />

pädagogische Kompetenz“ in der Überbrückung der Kluft zwischen Wissen und Können<br />

aus. 384<br />

Ziel aller Bemühungen ist es, die eigenen Anteile erfahrbar und bewußt zu machen und sich<br />

dadurch wieder nahe zu kommen. Ein Zitat der Schriftstellerin Anne WILSON, das<br />

CHOPICH aufgenommen hat, passt in diesem Zusammenhang: „Eine wesentliche<br />

Grundvoraussetzung für Nähe und Intimität lautet: Wir müssen uns selbst nahe sein. Solange<br />

wir Nähe von außen erwarten, werden wir sie niemals richtig erleben und auch nicht fähig<br />

sein, sie mit anderen zu teilen. Wollen wir einem anderen Menschen nahe sein, müssen wir<br />

zunächst einmal wissen, wer wir sind, was wir fühlen, was wir denken, wo unsere Stärken<br />

liegen, was uns wichtig ist und was wir wollen. Wenn wir all das für uns selber nicht wissen,<br />

wie sollen wir denn einen anderen Menschen daran teilhaben lassen?“ 385<br />

4.3.1 Biographische Selbstreflexion außerhalb des Unterrichts<br />

Diesem Kapitel liegt die Konzeption der biographischen Selbstreflexion, die GUDJONS/<br />

PIEPER/ WAGENER vorgestellt haben, zugrunde. Ihrer Meinung nach ist biographische<br />

Selbstreflexion grundsätzlich für alle Menschen tauglich und sinnvoll. Im Verstehen der<br />

eigenen Lebensgeschichte, der Versöhnung mit der eigenen Persönlichkeit und dem Begreifen<br />

gesellschaftlicher Gegebenheiten hat sie ihre Funktion. 386 Für Erzieher und Lehrer liege diese<br />

Beschäftigung mit der eigenen Biographie nahe, so ein Zitat von MOLLENHAUSER: „Weil<br />

wir Kinder nur in Anlogie zu uns selbst verstehen können, liegt es nahe, zunächst über uns,<br />

über Erwachsene nachzudenken.“ 387<br />

383 Über die drei sogenannten „Straßen“: die kognitve (Kopf), die emotionale (Herz) und die aktionale (Hand)<br />

Straße; vgl. ebd., S. 226<br />

384 Er betont, dass zwischen Wissen und Können ein erheblicher Unterschied besteht; vgl. BAUER, 1998, S.<br />

344; siehe dazu auch den Spruch: „Für das Können gibt es nur einen Beweis, das Tun“ von Marie von EBNER-<br />

ESCHENBACH in: Mutterkalender. Offenbach: Burckhardthaus-Laetare Verlag, 2001 (hrsg. vom Bayrischen<br />

Mütterdienst)<br />

385 CHOPICH, 1997 17 , S. 77<br />

386 GUDJONS/ PIEPER/ WAGENER, 1992 2 , S. 11f<br />

387 Ebd., S. 52<br />

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