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gesamte Arbeit (pdf-Format) - bei föpäd.net

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wie an anderen Schulen für Kinder mit Behinderungen) ihre Bestätigung und nun frage ich<br />

mich „Welche Konflikte und welche Chancen ergeben sich aus dem Zusammentreffen dieser<br />

unterschiedlichen Kindheiten?“<br />

Jeder (Förderschul-)Lehrer kann seine Kindheit, die ihn prägt und beeinflusst, reflektieren.<br />

„Reflexion“ heißt in der ursprünglichen Bedeutung soviel wie „Rückstrahlung“. 10 Das<br />

geistige „Zurückstrahlen“ lassen des eigenen Handelns, Denkens, der eigenen Biographie ist<br />

dem Menschen möglich und er-möglicht es ihm, sein Verhalten gegebenenfalls zu verändern.<br />

Warum dieser Bereich im pädagogischen Kontext bedeutsam ist versuche ich anhand der<br />

folgenden Fragen zu verfolgen: Warum ist biographische Selbstreflexion in der Pädagogik<br />

wichtig, warum ist sie notwendig? Welche Möglichkeiten dafür gibt es? Ist biographische<br />

Selbstreflexion eine sonderpädagogische Kompetenz?<br />

Jeder Student hat eine Kindheit, die ihn prägt und beeinflusst.<br />

In der Beschäftigung mit diesem Thema bin ich als werdender Förderschullehrer subjektiv<br />

gefangen und emotional betroffen. Die ständige Auseinandersetzung mit Kindheiten von<br />

Lehrern konfrontiert mich mit meiner eigenen Kindheit, mit meinen Schulerfahrungen usw.<br />

Dadurch bin ich in der Auswahl, Betrachtung, Bewertung und Darstellung der bear<strong>bei</strong>teten<br />

Literatur immer subjektiv und kann dies meiner Meinung nach auch nur sein. 11 Das Interesse<br />

an dieser Thematik ist sicherlich auch daher zu begründen, dass ich nach mir selbst forsche.<br />

Dieses Anliegen will ich <strong>bei</strong> anderen auch mit dieser <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> anregen. Denn nicht allein durch<br />

das Lesen anderer Kindheiten und Erfahrungen erkennt man sich selbst, sondern in der<br />

Auseinandersetzung, dem Diskurs damit. Andere Kindheiten regen an, stoßen ab, machen<br />

betroffen und traurig, geben Hoffnung und lösen noch viel mehr aus. Sie lösen einen Prozess<br />

aus, dem die Fragen vorauseilen: „Und ich? Wie war meine Kindheit? Wie beeinflusst sie<br />

mich?“<br />

Die Literatur zu dem Thema dieser <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> ist spärlich gesät. Veröffentlichungen, die genau<br />

ins Schwarze treffen sind an einer Hand abzuzählen. Deshalb muss ich oft das Netz weiter<br />

auswerfen und <strong>bei</strong> anderen Disziplinen fischen, um die Ergebnisse und Aussagen hernach auf<br />

das Thema und damit den Lehrer für Schüler mit Lernbehinderungen zu beziehen. 12 Da<strong>bei</strong><br />

bediene ich mich <strong>bei</strong> der Psychologie, Soziologie, Lehrer(biographie)forschung,<br />

(Sonder)Pädagogik, Lernbehindertenpädagogik, Pädagogischen Biographieforschung und der<br />

10 DUDEN, 1991, S. 590<br />

11 FLAAKE erwähnt die Subjektivität des Interpreters aufgrund der eigenen Erfahrungen (TERHART in<br />

KÖNIG, 1995, S. 254)<br />

12 vor allem <strong>bei</strong> den Modellen und Theorien zur Sozialisation findet dieser Übertragungsprozeß in die<br />

Lehrerforschung statt, vgl. TERHART, 1994, S. 266<br />

http://www.foepaed.<strong>net</strong> 7

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