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den Begriff der „Lernbehinderung“ im gesamtgesellschaftlichen und schulpolitischen Kontext<br />
einher. 113<br />
In Sachsen ist derzeit der Begriff des „Förderschullehrers/ Förderschullehrerin“ gebräuchlich<br />
in Anlehnung an den gleichnamigen Schultyp. Da es aber in dieser <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> um Lehrer für<br />
Schüler mit Lernbehinderungen allgemein und nicht nur an den Schulen geht, werde ich den<br />
Begriff „Lehrer für Schüler mit Lernbehinderungen“ (LB) verwenden, da dieser unabhängig<br />
vom institutionellen Rahmen der Schule verwendet werden kann. Auch hier greife ich<br />
aufgrund der besseren Lesbarkeit wieder auf die männliche Form in <strong>bei</strong>den Substantiven<br />
zurück, wo<strong>bei</strong> ich aber stets <strong>bei</strong>de Geschlechter meine.<br />
3.1 Die pädagogische Beziehung zwischen dem Lehrer und den Schülern mit LB<br />
Was bedeutet Beziehung? Die Verwendung im Deutschen ist vielfältig: ein Haus beziehen,<br />
also in der Form des „Einziehens“ in ein „bezugsfertiges“ Haus. Oder man kann Prügel<br />
„beziehen“, das heißt man „bekommt“ sie. Oder man bekommt finanzielle „Bezüge“ von<br />
einer bestimmten Stelle. Man kann auch Stellung „beziehen“, Positionen einnehmen und sich<br />
hinter diesen verschanzen. Möglich wäre auch die wortwörtliche Deutung, sprich wenn<br />
jemand einen anderen be-zieht oder diesen woanders hin-zieht. Oder aber man bezieht ein<br />
Bett indem man einen Bezug darüberspannt, man das darunterliegende Bett „über-zieht“.<br />
Beziehung in der zwischenmenschlichen Deutung meint, dass sich zwei Menschen<br />
aufeinander beziehen, dialogisch in Kontakt treten und somit eine Beziehung aufbauen. Somit<br />
ist eine Beziehung immer zweiseitig zu betrachten 114 und sie ist nie abhängig nur von einer<br />
Seite. Beziehungen im schulischen Zusammenhang sind von enormer Wichtigkeit, nicht nur<br />
die zwischen Lehrern oder dem Lehrer und dem Vorgesetzten, sondern vor allem zwischen<br />
Lehrer und Schülern. „Wer keine Beziehung herstellen kann, kann auch nicht erziehen“ 115<br />
schreibt SPRINGER und BUBER sagt „Beziehung erzieht“. 116 Die Fähigkeit, förderliche<br />
Beziehungen aufzubauen und durch diese die Schüler zu erziehen ist also grundlegend für den<br />
schulischen Unterricht. Die Betrachtung der pädagogischen Beziehung ist demnach eine<br />
Notwendigkeit nicht nur für die schreibenden Pädagogen. Der Lehrer steht in einer Klasse<br />
113 siehe dazu das Kapitel „Kritische Analyse von Entwicklungen und Theorien in der<br />
Lernbehindertenpädagogik" in EBERWEIN, 1996<br />
114 vgl. GIESECKE, 1997, S. 19<br />
115 SPRINGER, 1990, S. 25<br />
116 Zitat in JEGGE, 1983, S. 151<br />
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