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inneres Kind und innerem Erwachsenen aus. Da<strong>bei</strong> unterscheidet CHOPICH diese zwei in<br />
jeweils zwei Zustände: geliebtes und ungeliebtes inneres Kind, liebevoller und liebloser<br />
innerer Erwachsener. 47 Der Erwachsene im Menschen steht da<strong>bei</strong> allgemein für das eher<br />
logisch denkende, rational entscheidende Wesen während das innere Kind gefühlsbetont, aus<br />
dem Bauch heraus handelnd ist. Betont wird auch die Wichtigkeit des inneren Kindes, weil<br />
dieses die Elemente in die Persönlichkeit einbringt, die für Kreativität, Spontaneität, Gefühl<br />
und Anmut stehen. 48 Trotz der altersmäßigen Erwachsenheit der Menschen handeln wir oft<br />
wie Kinder, häufig wie verletzte Kinder. Spürbar wird dies in zwischenmenschlichen<br />
Konflikten, in unangemessenem Verhalten anderen gegenüber, in Unausgeglichenheit mit<br />
sich und in einer Nichtbeachtung der Anteile in uns, die nicht sein dürfen. Warum ist das so?<br />
Die innerliche Abspaltung bestimmter Anteile ist für Verletzungen und Verstrickungen dieser<br />
Art verantwortlich. Etwas in uns wird nicht beachtet, verdrängt, verleug<strong>net</strong> oder gar bestraft,<br />
wenn es sich regt. Diese negative Behandlung des inneren Kindes rührt daher, dass „in<br />
unserem Kulturkreis Kinder und ihre Gefühle nicht als das geachtet werden, was sie sind: die<br />
Gefühle und die Welt des Kindes“. 49 Das Kind muss sich anpassen an die Erwachsenenwelt,<br />
muss sich in die von den Erwachsenen vorbereiteten Umgebungen integrieren und durchläuft<br />
eine Erziehung, welche die Bildung eines selbstbestimmten, sozialen und mündigen<br />
Erwachsenen zum Ziel hat. Damit ist die Verdrängung des inneren Kindes vorprogrammiert<br />
und die Abspaltung desselben im Menschen ein zwangsläufiger Prozess, um in der<br />
Gesellschaft bestehen zu können. 50<br />
Fall<strong>bei</strong>spiele illustrieren, wie groß der Einfluss der Eltern auf das spätere Verhalten des<br />
Kindes ist. Die Parallelen des Erwachsenenverhaltens mit dem Verhalten als Kind sind<br />
überdeutlich 51 , aber wie kommt dies zustande? Die Antwort darauf ist ein Kreislauf, der im<br />
Zusammenhang mit der Sozialisation bereits angesprochen wurde. Die Eltern behandeln ihr<br />
Kind in einer bestimmten Art und Weise und in dieser Art und Weise wird sich das Kind<br />
später selbst und andere behandeln. 52 Die Internalisierung führt zur beständigen Weitergabe<br />
der elterlichen Erziehungspraktiken. 53 Ungünstige elterliche Haltungen verletzen das Kind in<br />
46 vgl. CHOPICH, 1997, S. 20<br />
47 vgl. ebd., S. 21<br />
48 vgl. BERNE, a.a.O., S. 28<br />
49 MISSILDINE, a.a.O., S. 34<br />
50 diese „Tragik der Anpassung“ beschreibt MILLER, a.a.O., ausführlich<br />
51 WILLIAMS spricht hier von „Konditionierungen“, WILLIAMS, a.a.O., S 17<br />
52 „Erwachsene setzen, als Eltern ihrer selbst die elterlichen Haltungen fort“; MISSILDINE, 1986, S. 21<br />
53 vgl. WILLIAMS, a.a.O., S. 17; MISSILDINE, a.a.O., S. 21; MILLER, a.a.O., S. 277f<br />
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