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ALLES THEATER

Lyrik

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1 Um seiner selbst willen<br />

2 Bretter die die Welt bedeuten<br />

3 aufs Korn genommen<br />

4 Inszenierng & Co<br />

5 Heiter weiter<br />

6 Schöpferische Pause<br />

7 Theaterkritik<br />

8 Auf in Wort<br />

9 Scheinbar<br />

10 Tragisch<br />

11 Selbstzensur<br />

12 chauspielkunst<br />

13 Premiere<br />

14 Skriptologi<br />

15 Applaus


1<br />

Um seiner selbst willen<br />

Ein Mitmensch ist um Kunst bestrebt<br />

sobald der Vorhang sich erhebt<br />

inszeniert sich interessant<br />

besagter Mensch als Intendant.<br />

Das Stück, er führt es solo auf,<br />

nennt er bescheiden „Lebenslauf“.<br />

Doch folgt es selten bis fast nie<br />

der Anweisung seiner Regie.<br />

De Spannung steigt.<br />

Der Edle fällt.<br />

Und ein Statist ist plötzlich Held.<br />

Das Lustspiel hebt sich<br />

selber auf<br />

und nimmt als Drama seinen Lauf.<br />

Auch umgekehrt verläuft manch Stück.<br />

Aus Unbehagen wird oft Glück.<br />

Ergo:<br />

Wer mittels Kunst auf Beifall zielt,<br />

ahnt oft nicht, wie das Leben spielt.


2<br />

Bretter die die Welt bedeuten<br />

Der Bühne Bretter sind manch Tröpfe<br />

die Schranken ihrer simplen Köpfe.


3<br />

Aufs Korn genommen<br />

Vermutlich kommt die Lust am Spielen,<br />

vom Drang<br />

nach Glück und Ruhm zu schielen.<br />

Schafft man ein Auge zu zu drücken,<br />

Könnte so mancher Treffer glücken.<br />

Der Mime, wie die Schützen wissen,<br />

ein Ziel bedarf stets der Prämissen.<br />

Beim Weidwerk und bei Bühnenkunst<br />

entsteht so öfters blauer Dunst.<br />

Auch wenn der Schütze oft famos,<br />

geht doch manch Schuss nach hinten los.<br />

Was man von beiden Künsten hält,<br />

wird hinterrücks dann festgestellt.<br />

Das Missgeschick, nun wiederum,<br />

hat somit auch sein Publikum.


4<br />

Inszenierung & Co<br />

Das Leben auf die Bühne stellen<br />

gelingt der Kunst in vielen Fällen.<br />

Weit öfter aber kann das Leben<br />

bühnenreife Stücke geben.<br />

Es inszeniert daher Exempel<br />

außerhalb der Musentempel.<br />

Wobei manch Christ die Stücke lobt,<br />

da wie er glaubt, sie nur geprobt.<br />

Der Atheist neigt zur Misere,<br />

er hält die Probe für Primäre.<br />

In Wahrheit wird zu guter Letzt<br />

das alte Stück<br />

stets neu besetzt!


5<br />

Heiter weiter<br />

Der Schauspielkunst schenkt man vertrauen,<br />

wenn ihre Künste uns erbauen.<br />

Meist ist das Publikum erfreut,<br />

wenn ein Lustspiel es betreut.<br />

Auch wenn man dieses Stück nicht kennt,<br />

so ahnt man doch das Happy End.<br />

Vergnügt wird man und äußerst heiter<br />

geht es, so wie geplant, auch weiter.<br />

Bein einer ungeahnten Wende<br />

ist meist auch der Humor am Ende.<br />

Man kombiniert Theaterbänke<br />

daher mit Nashwerk und Getränke.<br />

Das Publikum schlürft kühlen Trost<br />

des Dramas letztes Wort heißt „Prost!“


6<br />

Schöpferische Pause<br />

Der Autor schreibt ein Bühnenstück.<br />

Und lehnt zufrieden sich zurück.<br />

Ein Intendant kommt ihm entgegen<br />

und wird sein Werk<br />

an Akta legen.


7<br />

Theaterkritik<br />

Einige Theaterstücke<br />

füllen keine Wissenslücke.<br />

Lassen aber dafür hoffen,<br />

dass ein Zwergfell sie getroffen.<br />

Ob dieses klein ist oder groß,<br />

ist zunächst bedeutungslos.<br />

Denn ein Mitmensch hat gelacht.<br />

Folglich also nachgedacht.<br />

Daraus ziehe ich den Schluss,<br />

dass ihre Kunst was taugen muss.


8<br />

Auf ein Wort<br />

Die Bühne, sie bevölkert sich<br />

mit Selbstdarstellern.<br />

Dich und mich.<br />

Ein jeder sagt sein Sprüchlein auf.<br />

Das war er dann, der Lebenslauf.<br />

Die Gage aber ward bemessen<br />

nach Texten, die schon längst vergessen.


9<br />

Scheinbar ...<br />

Da man ihm seinen Text souffliert,<br />

redet er weiter, ungeniert.<br />

Also konzentriert er gleich<br />

sich posen - und auch gestenreich.<br />

Das Publikum ist nun der Meinung:<br />

„Potz Blitz, welch Künstler und Erscheinung!“<br />

Applaus schwillt an nebst Bravo Ruf<br />

für den der Illusionen schuf.<br />

Man fühlt im Urteil sich vereint.<br />

Weil etwas augenscheinlich scheint.


10<br />

Tragisch<br />

Der Held tritt vor das Bühnenbild<br />

und ist zur frischen Tat gewillt.<br />

Zwar kühn, doch zwecklos, ist solch Schritt.<br />

Die Anderen spielen nicht mit.


11<br />

Selbstzensur<br />

Die Musik hatte gut geklungen.<br />

Auch das Libretto war gelungen.<br />

Doch ihre Paarung schien verfehlt.<br />

Und deshalb wurde nicht vermählt.<br />

Ergo:<br />

Wenn Talente unverstanden,<br />

kommt oft ein Meisterwerk abhanden.


12<br />

Schauspiekunst<br />

Es wird ein Großteil dieser Welt<br />

auf einer Bühne nachgestellt.<br />

Man destieliert und füllt oft um<br />

je nach Substanz und Publikum.<br />

Manch Drama wird so, Gott sei Dank!<br />

Durch solche Kniffe oft zum Schwank.<br />

Der präsentiert sich nun den Leuten<br />

auf Brettern die die Welt bedeuten.<br />

Wenn schlieslich dann der Vorhang fällt<br />

war etwas Lächeln in der Welt.


13<br />

Premiere<br />

Aus der Kolissen staubiger Enge<br />

tritt der Held nun vor die Menge.<br />

Er beginnt durchs Stück zu schreiten<br />

entgegen allen Widrigkeiten.<br />

Das Publikum ergreift Partei.<br />

Zwar im Parkett, doch voll dabei.<br />

So das der Held durch Gunst beseelt<br />

im Übermut sein Ziel verfehlt.<br />

Da sich die Sache jetzt gewendet<br />

wird der Zuspruch jäh beendet.<br />

Aktive wie auch Publikum<br />

sind tief enttäuscht und bleiben stumm.<br />

Der Vorhang fällt.<br />

Es steigt das Schweigen.<br />

Auch wenn die Künstler sich verneigen.


14<br />

Skriptologisch<br />

Man erdenkt und probt ein Stück.<br />

Ersehnt den großen Augenblick<br />

wo angekündigt, per Plakat,<br />

das Ergebnis dieser Tat.<br />

Und dann, wenn endlich es erscheint,<br />

kommt alles anders, als man meint.<br />

Meist bleibt, dass Ganze noch gediegen<br />

so lange das Motiv verschwiege.<br />

Denn was der Autor einst bezweckte,<br />

verschweigt das Stück mittels Effekte.<br />

Per Irrtum wird das Werk begrüßt<br />

und durch Honorar versüßt.<br />

Jetzt, obwohl so nicht bezweckt,<br />

wird es als Meisterwerk entdeckt.<br />

Die Geschichte nutzt seit Jahren<br />

immer wieder solch Verfahren.


15<br />

Applaus<br />

Die Schauspielkunst ist hoch zu loben.<br />

Da wir sie alle fleißig proben.<br />

Dank auch dem, der strebsam ist<br />

in seiner Rolle als Statist.

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