Morton-Neurom - in der etzelclinic
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<strong>Morton</strong>-<strong>Neurom</strong><br />
Die M<strong>in</strong>imal-Invasiven Methoden haben allgeme<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong> und speziell <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Chirurgie e<strong>in</strong>en wahren Triumphzug erlebt. E<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Hauptgründe dafür ist, dass durch<br />
die ger<strong>in</strong>gere chirurgische Aggression wichtige anatomische Strukturen geschont und<br />
erhalten werden können. Die Behandlung des <strong>Morton</strong>-<strong>Neurom</strong>s am Vorfuss ist e<strong>in</strong> ausgezeichnetes<br />
Beispiel dafür.<br />
Patienten mit hartnäckigen, belastungsabhängigen Schmerzen im Vorfussballen werden<br />
nach e<strong>in</strong>er genauen kl<strong>in</strong>ischen Untersuchung primär durch Röntgenaufnahmen<br />
des Fusses unter Belastung abgeklärt. Je nach Befund muss e<strong>in</strong>e weiterführende Diagnostik<br />
(Sonografie, Magnetresonanz, o<strong>der</strong> neurologische Untersuchung) durchgeführt<br />
werden.<br />
Die <strong>Morton</strong>-Metatarsalgie o<strong>der</strong> das <strong>Morton</strong>-<strong>Neurom</strong>, ist e<strong>in</strong>e Kompressionsneuropathie<br />
meist des dritten Mittelfussnerven zwischen <strong>der</strong> 3. und 4. Zehe, o<strong>der</strong><br />
auch des zweiten Mittelfussnerven zwischen <strong>der</strong> 2. und 3. Zehe. Der Nerv wird<br />
dabei zwischen den überlasteten Mittelfussköpfchen und dem <strong>in</strong>termetatarsalen<br />
Ligament e<strong>in</strong>geklemmt und bei jedem Schritt während <strong>der</strong> Abstossphase<br />
überdehnt. Dadurch kommt es zu e<strong>in</strong>er Verdickung dieses Nerven auf <strong>der</strong> Höhe<br />
zwischen den betroffenen Mittelfussköpfchen. Es wurde früher von e<strong>in</strong>em<br />
Tumor-artigen Wachstum des Nerven gesprochen (Neur<strong>in</strong>om = gutartiger Tumor e<strong>in</strong>es<br />
Nerven), aber <strong>in</strong> histologischen Untersuchungen von herausgeschnittenen <strong>Morton</strong>-Nerven<br />
konnte höchst selten e<strong>in</strong> Tumorwachstum nachgewiesen werden. Durch mo<strong>der</strong>ne<br />
Elektromyographische Untersuchungen konnte dann gezeigt werden, dass <strong>der</strong> Nerv<br />
hauptsächlich durch die Kompression unter dem Ligament zwischen den Metatarsale-<br />
Köpfchen geschädigt und gereizt wird.<br />
Wenn die empfohlenen konservativen Behandlungsmassnahmen (Schuhwahl,<br />
Schmerz- und Entzündungshemmer, E<strong>in</strong>lagen) ke<strong>in</strong>e Besserung bewirken, wird häufig<br />
e<strong>in</strong>e Infiltration mit Lokalanästhetika und evtl. Kortison durchgeführt. Wenn die Symptome<br />
nach relativ kurzer Zeit wie<strong>der</strong> auftreten, wird meist e<strong>in</strong>e operative Therapie<br />
empfohlen.<br />
Die traditionelle operative Entfernung des betroffenen Nerven („Exzision“) führt dabei zu<br />
e<strong>in</strong>er fehlenden Sensibilität <strong>der</strong> beiden betroffenen Zehen, was als sehr unangenehm<br />
empfunden wird. Zudem bleiben relativ oft Beschwerden am Vorfussballen bestehen<br />
und es muss mit 20% mittelmässigen bis schlechten Resultaten nach dem Herausschneiden<br />
des Nerven gerechnet werden.<br />
Die M<strong>in</strong>imal-Invasive Operation beim <strong>Morton</strong>-<strong>Neurom</strong> besteht aus e<strong>in</strong>er komb<strong>in</strong>ierten<br />
Dekompression des Nerven: Spaltung des e<strong>in</strong>engenden Ligaments zwischen den beiden<br />
Mittelfussköpfchen und Osteotomie („Knochendurchtrennung“) <strong>der</strong> betroffenen<br />
© 2010 | Dr. med. A. Pellegr<strong>in</strong>o, www.etzelcl<strong>in</strong>ic.ch<br />
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etzelcl<strong>in</strong>ic ag | Churerstrasse 43 | 8808 Pfäffikon | Telefon: 055 / 415 80 20 | Fax: 055 / 415 80 29 | <strong>in</strong>fo@etzelcl<strong>in</strong>ic.ch | www.etzelcl<strong>in</strong>ic.ch<br />
Mittelfussknochen. Dadurch können sich die schmerzenden Mittelfussköpfchen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Länge und Höhe neu ausrichten und <strong>der</strong> Nerv wird entlastet. Es werden lediglich 2 mm<br />
lange Stich<strong>in</strong>zisionen am Fussrücken angebracht und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>griff wird unter Bildwandlerkontrolle<br />
geführt, so dass praktisch ke<strong>in</strong>e Weichteilschädigung auftritt. Dadurch kann<br />
auf e<strong>in</strong>e Fixation <strong>der</strong> Osteotomien mit Schrauben o<strong>der</strong> Drähten verzichtet werden und<br />
die volle Belastung des Fusses wird vom Operationstag an erlaubt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em simplen<br />
Verband-Schuh mit starrer Sohle. So f<strong>in</strong>den die Mittelfussköpfchen ihre ideale Position<br />
selbst und die Knochenheilung kann ohne weiteres, wie bei e<strong>in</strong>er nicht verschobenen<br />
Fraktur, stattf<strong>in</strong>den. So konnte <strong>in</strong> Elektromyographischen Studien e<strong>in</strong>e komplette Erholung<br />
des Nerven nach 3 Monaten nachgewiesen werden, ohne Auftreten von zusätzlichen<br />
Vorfussballen-Schmerzen.<br />
Der E<strong>in</strong>griff wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er regionalen Fuss-Anästhesie, ambulant durchgeführt.<br />
Das heisst die Patienten können das Spital am Operationstag wie<strong>der</strong> verlassen.<br />
Die Knochen-Osteotomien werden nach circa 4 Wochen so fest verheilt se<strong>in</strong>, dass<br />
wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> normaler, bequemer Schuh angepasst werden kann. Sportarten wie z.Bsp.<br />
Velofahren o<strong>der</strong> Schwimmen können nach e<strong>in</strong>em Monat wie<strong>der</strong> aufgenommen werden,<br />
stärkere Belastungen wie Nordic Walk<strong>in</strong>g und Jogg<strong>in</strong>g progressiv nach drei bis vier<br />
Monaten.<br />
Dr. med. Alex Pellegr<strong>in</strong>o<br />
© 2010 | Dr. med. A. Pellegr<strong>in</strong>o, www.etzelcl<strong>in</strong>ic.ch<br />
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