health work
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>health</strong>@<strong>work</strong> 01/2015<br />
der Arbeitgeber wiederum bei der Gefährdungsbeurteilung<br />
selbst ermitteln. Das fällt<br />
aufgrund der Abstraktheit der Thematik sehr<br />
schwer. Als praxiserprobtes Mittel gelten<br />
aber vor allem Fragebögen für die Mitarbeiter.<br />
Ist der Grad der psychischen Belastung erst<br />
einmal ermittelt, gibt es unterschiedliche<br />
Möglichkeiten, ihr entgegenzutreten:<br />
• Sportprogramme als Ausgleichsmöglichkeit<br />
• Umverteilung der zu bewältigenden Arbeit<br />
• Keine übermäßige Anhäufung von Erholungsurlaub<br />
• Offene Gespräche mit Vorgesetzten<br />
• Interne sozial geprägte Veranstaltungen<br />
(lockeres Umfeld am Arbeitsplatz)<br />
Auch wenn die genannten Maßnahmen definitiv<br />
zu einem positiven Betriebsklima beitragen<br />
und die Arbeitnehmer entlasten, kratzen<br />
sie doch oft nur an der Oberfläche des grundsätzlichen<br />
Problems. Ein erheblicher Faktor<br />
für den Stress am Arbeitsplatz ist der erhöhte<br />
Leistungsdruck und die permanente Erreichbarkeit,<br />
die in vielen Berufsfeldern gefordert<br />
wird. Diese Faktoren sollen in Zukunft durch<br />
eine „Anti-Stress-Verordnung“ besser geregelt<br />
werden. Der Erfolg bleibt abzuwarten, da<br />
sich hier nur schwer mit allgemeinen Richtwerten<br />
arbeiten lässt.<br />
Letztendlich muss jeder Arbeitgeber selbstständig<br />
ein Gefühl für den eigenen Betrieb<br />
entwickeln und individuelle Wege finden,<br />
ein angenehmes Arbeitsklima herzustellen.<br />
Das lohnt sich in jedem Fall – neben den gesundheitlichen<br />
Vorteilen für die Arbeitnehmer<br />
ist auch der betriebswirtschaftliche Nutzen<br />
enorm. Besonders krankheitsbedingte Fehltage<br />
lassen sich auf diese Weise um ein Vielfaches<br />
reduzieren.<br />
Dr. Susanne Giesecke