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health work

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VERHALTEN<br />

Logistik im Stress<br />

Das Thema Stressmanagement<br />

ist in<br />

der Logistikbranche<br />

noch nicht flächendeckend<br />

angekommen.<br />

Stefanie Raaf,<br />

Gesundheitscoach im<br />

Bereich Logistik,<br />

Nonnenhorn<br />

Verkehr und digitale Infrastruktur mittlerweile<br />

ein Handbuch veröffentlicht hat, das Beispiele<br />

aufzeigt, wie Transportunternehmen und<br />

Rampenbetreiber die Situation verbessern<br />

können. „Beim Stressmanagement für Berufskraftfahrer<br />

sehe ich auch die Unternehmen<br />

in der Pflicht“, sagt Gesundheitscoach<br />

Stefanie Raaf. „Sie sollten Rahmenbedingungen<br />

für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

schaffen, das bis auf die Fahrerebene<br />

greift.“ Raaf berät Unternehmen zu<br />

betrieblichen Gesundheitsfragen – auch aus<br />

dem Logistiksektor. „Das Thema Stressmanagement<br />

ist in der Logistikbranche noch<br />

nicht flächendeckend angekommen“, sagt<br />

Raaf. „In Zukunft wird sich das jedoch ändern,<br />

spätestens wenn die Häufigkeit von<br />

LKW-Unfällen zunimmt.“<br />

Neben Termindruck und den Anforderungen<br />

des Straßenverkehrs verlangen auch Nachtfahrten<br />

den Beschäftigten einiges ab. Sie<br />

bringen die biologische Uhr durcheinander,<br />

sorgen für Schlafmangel und Unausgeglichenheit.<br />

Arbeitszeiten abseits eines Nineto-Five-Jobs<br />

belasten außerdem das Sozialleben.<br />

Soziale Isolation im beruflichen oder<br />

privaten Umfeld ist eine ernstzunehmende<br />

Quelle psychischer Belastung. „Viele dieser<br />

Belastungen lassen sich kaum abstellen, da<br />

der Beruf diese Anforderungen eben mit sich<br />

bringt“, sagt Gesundheitscoach Raaf. „Ein<br />

ausgeglichenes Privatleben sowie eine gesunde<br />

Lebensweise tragen jedoch dazu bei,<br />

diese Belastungsfaktoren abzuschwächen.“<br />

Zielgruppengerechte Maßnahmen<br />

Günstige Rahmenbedingungen zu schaffen,<br />

ist eine Sache. Doch auch im Bereich des<br />

Verhaltensmanagements können Unternehmen<br />

und Mitarbeiter einiges tun, um die<br />

Stressbelastung zu minimieren. Während<br />

Yoga und Meditationsübungen in Bürokreisen<br />

beliebt sind, eignen sich diese Entspannungsangebote<br />

nicht unbedingt auch für die<br />

Berufskraftfahrer. „Man muss die einzelnen<br />

Berufsgruppen individuell ansprechen und<br />

überlegen, für welche Maßnahmen sie zugänglich<br />

sind“, erklärt Raaf. „Ein LKW-Fahrer<br />

wird wohl kaum seine Yoga-Matte auf dem<br />

Parkplatz ausrollen.“<br />

Trotzdem ist Bewegung als Anti-Stress-Therapie<br />

sinnvoll. „Bewegungsmangel ist ein<br />

gravierendes Problem“, sagt Raaf. „Stundenlanges<br />

Sitzen führt dazu, dass die Fahrer sowohl<br />

körperlich als auch geistig angespannt<br />

sind.“ Raaf empfiehlt LKW-Fahrern, in den<br />

Pausen aktivierende Dehnübungen und progressive<br />

Muskelentspannung auszuführen.<br />

„Wichtig ist, durch gezielte Maßnahmen den<br />

Teufelskreis aus körperlicher und geistiger<br />

Anspannung zu durchbrechen.“ jbr<br />

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