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health work

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<strong>health</strong>@<strong>work</strong> 01/2015<br />

rung so selten gezeigt werden kann. Zudem<br />

kommen viele Führungskräfte mit ihren Aufgaben<br />

und Anforderungen nicht mehr zurecht<br />

und beginnen, zu leiden, suchen nach „Exit“-<br />

Möglichkeiten oder sind bereits „dekompensiert“.<br />

Was ist also zu tun<br />

Organisationale Führung dominiert<br />

Die Ebene der „Organisation“ dominiert die<br />

anderen Ebenen, da sie den Rand des Spielfeldes<br />

markiert, in dem personale Führung<br />

stattfindet. Im besten Fall ist Kongruenz, zumindest<br />

aber Kompatibilität zwischen diesen<br />

Ebenen die Voraussetzung für die Gesundheit<br />

der Führungskraft selbst.<br />

Eine Organisation, die als Leitbild eine Idee<br />

von „gesunder“ Führung erstellen will, muss<br />

also zunächst bei einer kritischen Analyse<br />

ihrer Wettbewerbssituation, der impliziten<br />

Grundüberzeugungen und der daraus abgeleiteten<br />

Soll-Kultur beginnen. Diese Aspekte<br />

markieren quasi die „Rahmung“ für eine<br />

angemessene Form personaler Führung und<br />

die Anforderungen an die Selbstführung.<br />

Führungstrainings greifen zu kurz<br />

Die bisherigen Versuche, Führung zu optimieren,<br />

indem ausschließlich auf den Ebenen 1<br />

mit Resilienztrainings und 2 mit Führungstrainings<br />

angesetzt wurde, führten aufgrund der<br />

Abhängigkeiten zu Ebene 3 häufig nicht zum<br />

Erfolg. Sie erhöhten vielmehr nicht selten<br />

den Druck auf die Führungskräfte, indem von<br />

diesen ein Führungsverhalten gefordert wurde,<br />

das im gegebenen Unternehmensumfeld<br />

kaum umsetzbar war.<br />

Die Führungskraft gerät dann nicht selten in<br />

nicht lösbare Zielkonflikte und damit in eine<br />

existentielle selbstwertbedrohende Krise. Zynismus<br />

und Fluchtgedanken sind dann häufig<br />

die einzigen Antworten auf diese Ambivalenzen.<br />

Führungskräfte sind<br />

häufig Opfer mangelnder<br />

organisationaler<br />

Führung und chronischer<br />

Zielkonflikte.<br />

Dr. Ingo Weinreich,<br />

Geschäftsführer der IfG GmbH<br />

Institut für Gesundheit und<br />

Management in Sulzbach-<br />

Rosenberg<br />

Meta-Führung als Ausweg<br />

Führungskräfte sind in diesem Sinne nicht<br />

„Täter“, sondern „Opfer“ anhaltender Inkongruenzen<br />

zwischen den Ebenen 3 und 2. Mit<br />

negativen Konsequenzen auf den Gesundheitsstatus<br />

der Führungskräfte selbst. Um<br />

Klarheit und Glaubwürdigkeit in der Führung<br />

wiederherzustellen, ist Bewusstsein dafür zu<br />

schaffen, in welcher Gesamtsituation das Unternehmen<br />

steckt, was erlaubt, gewollt und<br />

möglich ist – kurz: was geht und was nicht.<br />

Führungskräfte können und wollen mit diesen<br />

Wahrheiten leben. Beschäftigte auch. Diese<br />

Form der „Meta-Führung“ ist unerlässlich,<br />

um kulturelle Kompatibilität im Handeln jedes<br />

Einzelnen zu ermöglichen und der Schlüssel,<br />

um Organisationen zu revitalisieren.<br />

Ein Beitrag von Dr. Ingo Weinreich,<br />

Dr. Christian Weigl & Dr. Jürgen Dost<br />

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