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III. Auch mit Stoma: guten Appetit! Mit allen Sinnen genießen – einen besseren An trieb zum Leben und damit auch zur Ge - nesung gibt es wohl kaum. Deshalb möchten wir, dass Sie sich wieder wohl fühlen in Ihrer Haut, auch mit Stoma. Und weil Genuss und Essen unweigerlich zusammengehören, zeigen wir Ihnen hier, wie Ihnen die Lust am Essen erhalten bleibt. Zuallererst: Eine spezielle Diät für Stomaträger gibt es nicht. Wie für alle Menschen gilt: Ernähren Sie sich gesund – also ausgewogen, vielseitig und vollwertig (siehe Kapitel IV.). Führen Sie Tagebuch Jeder Mensch reagiert individuell auf bestimmte Nahrungsmittel. Bei Patienten mit Colo stomie, eingeschränkt auch bei Ileo stomie, könnten die Beschwerden etwas stärker ausfallen, wenn sie ein Nahrungsmittel nicht gut vertragen. Deshalb sollten Sie sich die ersten Monate nach der Operation an die Schonkost halten, die Sie in der Klinik kennen gelernt haben. Doch dann heißt es: ausprobieren! „Erlaubt ist, was vertragen wird.“ Am besten führen Sie ein paar Wochen lang Tagebuch über Ihre Essgewohnheiten. Halten Sie dabei fest, wie Sie sich nach den Mahlzeiten gefühlt haben – ob Sie zum Beispiel Durchfall oder Blähungen hatten. So bekommen Sie schnell heraus, was Ihnen jetzt bekommt und was nicht – und Sie können Ihren Speiseplan entsprechend umstellen. Das heißt nicht unbedingt, dass Sie völlig auf schlecht verträgliche Speisen verzichten müssen. Manchmal reicht es, die Wirkung der Nahrung bei der Planung des Alltags zu berücksichtigen: Erbsen verursachen eventuell bei Ihnen Blähungen und damit viel Luft und Geräusche im Stomabeutel? Dann verzichten Sie einfach auf sie, wenn Sie abends noch ins Kino gehen möchten. Trinken, trinken, trinken … Oft trinken Stomaträger sehr wenig – im Glauben, dann weniger Harn und Stuhl über ihr Stoma auszuscheiden. Doch die natürliche Spülung der Nieren ist besonders bei Menschen mit Urostomie wichtig, um Harnwegsinfekten und der Bildung von Nierensteinen vorzu - beugen. Älteren Menschen (also auch älteren Stomapatienten) fehlt generell häufig das Durstgefühl. Sie trinken ebenfalls zu wenig. Mögliche Folge: Verstopfung. Bei Ileostomie- Betroffenen kann die verkürzte Darmpassage außerdem dazu führen, dass Medikamente nicht oder nur teilweise aufgenommen werden. Deshalb gilt: Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit, 10
mindestens 1,5 bis 2 l täglich! So halten Sie Ihren Wasser- und Elektrolyt haushalt aufrecht und mindern das Risiko von Erkrankungen der Harnwege oder der Nieren. Am besten geeignet sind Wasser, Kräuter- oder Früchtetee, eventuell Kraftbrühe oder Saft. Vorsicht bei Frucht - säften und Fruchtsaft konzen traten: Sie können den Harn alkalisieren, was die Entwicklung von Bakterien im Urin begünstigt oder zu Reizungen der Haut führen kann. Bei Problemen am besten den Saft mit Wasser verdünnen. Tipp: Probieren Sie mal Babysäfte. Sie sind oft verträglicher als normale Frucht säfte. Lieber nicht: zu viele Fasern Ballaststoffe vor allem aus Obst und Getreide produkten fördern eine gesunde Verdauung und gehören deshalb auch für Stomaträger auf den Speiseplan. Bei zu faserreicher Kost könnte es aber zu einer so genannten Stoma blockade kommen: Faserreiche und schlecht gekaute Speisen verstopfen den Dünndarm ausgang – der Stuhl kann die Stomaöffnung nicht mehr passieren. Sie können dem vorbeugen, indem Sie immer gut und lange kauen und stark faserhaltige Lebensmittel nur in kleinen Portionen genießen. Nur bei anhaltenden Problemen sollten Sie auf diese Lebensmittel besser ganz verzichten. Kritisch sind zum Beispiel Ananas, Pilze, Rhabarber, Spargel, Zitrusfrüchte, Rohkostsalate. Notiz: <strong>Montag</strong> z.B. Zeit Was habe ich gegessen? Wann/Wie war meine Verdauung? 8:00 Uhr Müsli mit Beeren und Joghurt, 9:30 Uhr Stuhlgang 1 Kaffee Blähungen (Müsli?) 10:00 Uhr 1 Apfel, 1 Banane 12:00 Uhr Nudelsuppe mit Würstchen, Tomatensalat 14:00 Uhr 1 Glas Orangensaft 15:00 Uhr Durchfall, in den folgenden Tagen Rötung der Haut (Säure des Safts?) 16:00 Uhr 1 Stück Hefezopf, Tee 18.00 Uhr 2 Stück Vollkornbrot mit Käse, Tee 11
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