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<strong>Opferhilfe</strong> - Hilfe für Opfer<br />

von Straftaten in <strong>Berlin</strong> e.V.<br />

Beratungsstelle<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Oldenburger Str. 38<br />

10551 <strong>Berlin</strong><br />

Tel. 030 – 395 28 67<br />

Fax 030 – 39 87 99 59<br />

info@opferhilfe-berlin.de<br />

www.opferhilfe-berlin.de<br />

mit<br />

reset one<br />

Tel. 030 – 34 33 17 15<br />

info@reset-one.de<br />

www.reset-one.de<br />

Zeugenbetreuung im<br />

Amtsgericht Tiergarten<br />

und Landgericht <strong>Berlin</strong><br />

Wilsnacker Str. 4<br />

10559 <strong>Berlin</strong><br />

Raum B 020/021<br />

Tel. 030 – 9014-3498<br />

Fax 030 – 9014-5934<br />

zeugenbetreuung@opferhilfeberlin.de<br />

Online-Beratung<br />

http://opferhilfe-berlin.beranet.info<br />

Spenden- u. Bußgeldkonto<br />

Postbank <strong>Berlin</strong><br />

BLZ 100 100 10<br />

Kto.-Nr. 4104 04 107<br />

1


Liebe Mitglieder,<br />

liebe Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner,<br />

liebe Interessierte,<br />

<strong>Berlin</strong>, 25. Januar 2013<br />

wir freuen uns, Ihnen den <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> überreichen zu können und bedanken uns<br />

sehr für Ihr Interesse an der Arbeit unseres Vereines.<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> war für die <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> wieder ein sehr spannendes Jahr mit vielen<br />

neuen Impulsen. Mit Freude konnten wir feststellen, dass die Thematik<br />

Opferschutz/<strong>Opferhilfe</strong> in Politik und Gesellschaft an Stellenwert gewinnt und erhoffen<br />

uns hiervon auf der ganz praktischen Ebene eine Verbesserung der Situation von<br />

Betroffenen. Auch wir haben im vergangenen Jahr einige Dinge auf den Weg gebracht<br />

und möchten Ihnen anhand unseres <strong>Jahresbericht</strong>es einen kleinen Einblick geben in die<br />

Belange, die unsere Arbeit im Jahre <strong>2012</strong> bestimmt haben.<br />

Sie selbst haben uns auf vielfältigste Art und Weise unterstützt und mit dazu<br />

beigetragen, dass wir unseren Auftrag, Opfer von Straftaten zu beraten und zu begleiten,<br />

auch im vergangenen Jahr erfolgreich umsetzen konnten. Hierfür möchten wir uns bei<br />

Ihnen bedanken.<br />

Unser besonderer Dank gilt der Senatsverwaltung für Justiz sowie unserem<br />

Dachverband, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband, dem Arbeitskreis der <strong>Opferhilfe</strong>n in<br />

Deutschland e.V. (ado) und allen Kolleginnen und Kollegen aus kooperierenden<br />

Einrichtungen und Institutionen für die konstruktive Zusammenarbeit.<br />

Darüber hinaus gilt unser Dank den Menschen, die uns finanziell durch Spenden oder<br />

Mitgliedsbeiträge unterstützt haben sowie den Amts-, StaatsanwältInnen und<br />

RichterInnen, für die uns zugewiesenen Bußgelder. Und nicht zu vergessen die WALL<br />

AG, deren Entgegenkommen uns die Fortführung der U-Bahn-Werbung ermöglicht hat.<br />

Nicht zuletzt möchten wir allen Hilfesuchenden für das Vertrauen danken, das sie uns<br />

entgegengebracht haben.<br />

Wir hoffen, dass Sie uns auch weiterhin tatkräftig unterstützen werden und vertrauen<br />

gemeinsam mit Ihnen auf ein erfolgreiches Jahr 2013.<br />

Es grüßt Sie im Namen des Vorstands und des Teams der <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Janice Bridger (Geschäftsführerin)<br />

2


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>Opferhilfe</strong> – Hilfe für Opfer von Straftaten in <strong>Berlin</strong> e.V.<br />

DER VEREIN 5<br />

DIE BERATUNGSSTELLE 7<br />

1. Räumlichkeiten 7<br />

2. Personelle Besetzung 7<br />

3. Öffnungszeiten 8<br />

4. Beratungsinhalt 9<br />

5. Opferfonds des Projektes „Dialog“ 11<br />

6. Öffentlichkeitsarbeit 12<br />

7. Weitere Vernetzung und Fortbildung 12<br />

8. Sachbericht der Beratungsstelle für das Jahr <strong>2012</strong> 14<br />

Anzahl der beratenen Personen 14<br />

Informationsquellen 15<br />

Altersverteilung der Hilfesuchenden 16<br />

Geschlechterverteilung der Hilfesuchenden 16<br />

Deliktverteilung 17<br />

Zeitliche Inanspruchnahme der Beratung 17<br />

Anzeigeverhalten 18<br />

Täter-Opfer-Beziehung 18<br />

Folgen der Straftat 18<br />

Kooperation mit der BIG Hotline 19<br />

DIE ZEUGENBETREUUNG 20<br />

1. Räumlichkeiten 20<br />

2. Personelle Besetzung 20<br />

3. Öffnungszeiten 21<br />

4. Zugangswege und Betreuungsinhalt 21<br />

5. Methoden 23<br />

6. Netzwerk und Öffentlichkeitsarbeit 24<br />

7. Sachbericht der Zeugenbetreuung für das Jahr <strong>2012</strong> 27<br />

Anzahl der betreuten Zeugen 27<br />

Informationsquellen 28<br />

Status der Zeugen 28<br />

Begleitungen von Zeugen 29<br />

3


Betreuungsinhalt 29<br />

Telefonische Beratung 30<br />

DIE ONLINE-BERATUNG 30<br />

ÜBERGREIFENDE AKTIVITÄTEN DER OPFERHILFE BERLIN IM JAHR <strong>2012</strong> 32<br />

1. Deliktspezifische Informationsblätter 32<br />

2. Ausbau der Multiplikatorenschulungen 32<br />

3. Gruppenangebote Selbstbehauptung 33<br />

4. Vernetzung mit der Landespolizeischule 33<br />

AUSBLICK AUF 2013 34<br />

FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG 36<br />

Übergreifende Anmerkung:<br />

Der Einfachheit halber haben wir im Text ausschließlich die männliche Form<br />

verwandt. Diese Schreibweise beinhaltet immer beide Geschlechter.<br />

4


Der Verein<br />

Der Verein „<strong>Opferhilfe</strong> – Hilfe für Opfer von Straftaten in <strong>Berlin</strong> e.V.“, kurz<br />

„<strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> e.V.“, wurde 1986 gegründet und wird in Kooperation mit der<br />

Senatsverwaltung für Justiz sowie den Sozialen Diensten der Justiz betrieben. Er hat<br />

es sich zur Aufgabe gemacht<br />

• Opfer aller Arten von Kriminalität zu beraten,<br />

• Öffentlichkeit und Politik auf die Bedürfnisse und Forderungen der Opfer<br />

aufmerksam zu machen, mit dem Ziel, die Lage von Kriminalitätsopfern<br />

nachhaltig zu verbessern.<br />

Der Verein unterhält eine Beratungsstelle in Moabit, einschließlich des spezialisierten<br />

Beratungsangebotes „reset one“ für männliche Jugendliche und Heranwachsende,<br />

die Opfer einer Straftat oder von Mobbing geworden sind, die Zeugenbetreuung im<br />

Amtsgericht Tiergarten/Landgericht <strong>Berlin</strong> und seit August 2011 eine Online-<br />

Beratung.<br />

Der Verein finanziert seine Projekte über Zuwendungen der Senatsverwaltung für<br />

Justiz sowie über Eigenmittel, die im Wesentlichen durch Bußgeldzuweisungen und<br />

Spenden erbracht werden.<br />

Dem Vorstand der <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> gehörten <strong>2012</strong> an:<br />

Der Vorsitzende Prof. Dr. Claudius Ohder, Fachhochschule für Verwaltung und<br />

Rechtspflege, sowie Dr. Petra Mund, Dipl. Sozialpädagogin, MA und Gerhard<br />

Schmidt-Burda, Geschäftsführer bei einem Träger im sozialen Bereich.<br />

Die <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> e.V. ist übergreifend organisiert<br />

• als Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband, Landesverband <strong>Berlin</strong><br />

und engagiert sich in der dortigen Fachrunde „Arbeitskreis der Straffälligen-<br />

und <strong>Opferhilfe</strong>“, welche mehrmals im Jahr unter der Leitung von Frau Ursula<br />

5


Groos, Referentin für Straffälligen- und <strong>Opferhilfe</strong> beim Paritätischen<br />

Wohlfahrtsverband, tagt.<br />

• auf Bundesebene als Mitglied im „Arbeitskreis der <strong>Opferhilfe</strong>n in<br />

Deutschland“ (ado) und über diesen Arbeitskreis auch im „European Forum<br />

for Victim Services“. Im November <strong>2012</strong> fand die jährliche<br />

Mitgliederversammlung des ado in <strong>Berlin</strong> statt.<br />

6


Die Beratungsstelle<br />

1. Räumlichkeiten<br />

Die Beratungsstelle befindet sich in der Oldenburger Straße 38 in <strong>Berlin</strong> - Moabit. Für<br />

die Beratung stehen drei freundlich eingerichtete Räume zur Verfügung. Weiterhin<br />

verfügt die Beratungsstelle über einen großzügigen Warteraum, in dem ein<br />

umfangreiches Sortiment an Materialien über weitere Hilfemöglichkeiten für Opfer<br />

von Straftaten zur Sichtung und zum Mitnehmen bereit liegt.<br />

2. Personelle Besetzung<br />

In der Beratungsstelle sind drei hauptamtliche Berater beschäftigt, zwei Frauen<br />

und ein Mann, sowie eine Verwaltungskraft.<br />

Geschäftsführerin des Vereines und Beraterin in der Beratungsstelle ist Frau Janice<br />

Bridger, Dipl. Sozialpädagogin, Fachberaterin für <strong>Opferhilfe</strong>, Therapeutin,<br />

Supervisorin und Coach.<br />

Zwei weitere Mitarbeiter sind per Kooperationsvertrag über die Sozialen Dienste der<br />

Justiz in der Beratungsstelle tätig. Hierbei handelt es sich um den Dipl.<br />

Sozialpädagogen und Fachberater für <strong>Opferhilfe</strong>, Herrn Manuel Martay sowie um<br />

Frau Antje Gentzmann, Dipl. Sozialpädagogin, Dipl. Kriminologin und Therapeutin.<br />

Im Verwaltungsbereich ist Herr Alexander Quarz auf der Basis einer geringfügigen<br />

Beschäftigung als Büro- und Verwaltungskraft angestellt.<br />

Darüber hinaus hat der Verein einen ehrenamtlichen Mitarbeiter: Herr Jörg Clauß-<br />

Windloff ist ein pensionierter Jurist und Mediator, der aufgrund seiner langjährigen<br />

Mitarbeit bei der Polizei viel Erfahrung im Bereich der Straffälligen- und <strong>Opferhilfe</strong><br />

mitbringt. Wir freuen uns sehr, dass Herr Clauß-Windloff uns auch im vergangenen<br />

Jahr tatkräftig unterstützt hat!<br />

7


Weiterhin beschäftigt die Beratungsstelle PraktikantInnen aus Studienfeldern der<br />

sozialen Arbeit.<br />

Zur fachlichen Qualitätssicherung nehmen alle Berater der <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> an<br />

regelmäßiger Supervision teil.<br />

3. Öffnungszeiten<br />

Die Sprechzeiten in der Beratungsstelle Oldenburger Str. 38, 10551 <strong>Berlin</strong> - Moabit<br />

sind weiterhin:<br />

Montag bis Freitag von 10:00 bis 13:00 Uhr,<br />

zusätzlich Dienstag und Donnerstag von 15:00 bis 18:00 Uhr.<br />

Während dieser Zeiten können Beratungstermine auch für Zeiträume außerhalb der<br />

Sprechzeiten vereinbart werden. Durch eine genaue Terminplanung ist es möglich,<br />

dass ausreichend Zeit für Gespräche zur Verfügung steht. In der Regel können<br />

zeitnahe Termine vereinbart werden. Darüber hinaus werden auch Klienten beraten,<br />

die während der Öffnungszeiten ohne Termin vorbei kommen, sofern die Kapazitäten<br />

in der jeweiligen Situation vorliegen.<br />

Bei körperlichen Gebrechen oder wenn Opfer aufgrund ihrer Traumatisierung nicht in<br />

der Lage sind, in die Beratungsstelle zu kommen, werden die Ratsuchenden nach<br />

Möglichkeit im Krankenhaus oder in der Wohnung aufgesucht.<br />

Das Beratungsangebot für männliche Jugendliche und Heranwachsende, die Opfer<br />

einer Straftat oder von Mobbing wurden, reset one, ist räumlich und personell der<br />

Beratungsstelle angegliedert. Reset one verfügt über einen separaten Telefonanschluss<br />

in der Beratungsstelle, über den Beratungstermine mit Betroffenen oder<br />

dem sozialen Umfeld vereinbart werden. Auf Wunsch können Beratungstermine auch<br />

aufsuchend stattfinden.<br />

8


4. Beratungsinhalt<br />

Die Beratung und Betreuung durch die <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> orientiert sich an den<br />

individuellen Bedürfnissen der Ratsuchenden. Die Beratungen finden vorwiegend in<br />

Einzelgesprächen statt. In manchen Fällen kommt auch eine Paar- oder<br />

Gruppenberatung in Betracht.<br />

Ein wesentliches Prinzip der Beratungstätigkeit ist, dass die Gespräche absolut<br />

vertraulich und auf Wunsch anonym geführt werden. Das Angebot ist kostenlos und<br />

zeitlich an den Erfordernissen und den Bedürfnissen der Klienten ausgerichtet. Opfer<br />

müssen keine Strafanzeige stellen, um beraten zu werden.<br />

Grundsätzlich wird nur auf Anfrage der Ratsuchenden beraten, die Berater nehmen<br />

also von sich aus keinen Kontakt zu Betroffenen auf. Opfer sollen selbst bestimmen<br />

können, ob und wann sie unterstützt werden möchten.<br />

Vorrangiges Ziel ist es, Orientierungs- und Klärungshilfe bei der Bewältigung der<br />

jeweiligen Situation anzubieten, mögliche Schritte zur Verarbeitung des belastenden<br />

Ereignisses zu besprechen und gemeinsam neue Handlungsstrategien zu<br />

entwickeln.<br />

Dabei ist es von Bedeutung, den Betroffenen ihnen unbekannte Reaktionen auf die<br />

Straftat, wie z.B. Schreckhaftigkeit, Schlafprobleme, Rückzugstendenzen,<br />

Stimmungsschwankungen, als normale Reaktionen auf ein außerordentliches<br />

Ereignis zu erklären, die zum Verarbeitungsprozess gehören und in der Regel mit<br />

der Zeit abklingen. Allein das Wissen darum, nicht „verrückt“ geworden zu sein, ist in<br />

vielen Fällen schon sehr entlastend.<br />

Gespräche über die Herstellung der äußeren Sicherheit und die Wiedererlangung<br />

von Kontrolle über die Situation sowie die Stabilisierung der Ratsuchenden sind<br />

wichtige Inhalte der Beratung. Gefühle der Hilflosigkeit und des Kontrollverlustes<br />

gehören oftmals zum alltäglichen Empfinden der Opfer. Ein zentraler Faktor in der<br />

Beratung ist auch das Entkräften von negativen Selbstzuschreibungen und -<br />

vorwürfen.<br />

9


Übergreifendes Ziel der Beratungen ist es, dass die Verletzten die Opferwerdung<br />

als temporär belastendes Ereignis begreifen und in die eigene Geschichte integrieren<br />

lernen.<br />

Die Beratung beinhaltet neben der oben beschriebenen psychosozialen Hilfe,<br />

Informationen über das polizeiliche und das gerichtliche Verfahren sowie über<br />

Rechte und Pflichten der Geschädigten im Prozess.<br />

Die Hilfe kann sehr praktisch aussehen, indem Ratsuchende z.B. zur Polizei begleitet<br />

werden, um sie bei ihrer Aussage emotional zu stützen. Ebenso können Klienten zu<br />

den Gerichtsverhandlungen begleitet und durch Informationen über den Ablauf der<br />

Ermittlungs- und Strafverfahren darauf vorbereitet werden. Solche<br />

Gerichtsbegleitungen sind zeitaufwendig, zur Stabilisierung der Betroffenen aber<br />

notwendig. Eine sekundäre Viktimisierung (Opferwerdung) soll dadurch verhindert<br />

werden.<br />

Das Angebot der Beratungsstelle umfasst weiterhin die Aufklärung über<br />

Möglichkeiten der finanziellen Wiedergutmachung sowie die Unterstützung beim<br />

Ausfüllen der notwendigen Formulare. Vorwiegend sind dies Anträge auf Leistungen<br />

nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG) bei den Versorgungsämtern oder die<br />

Beantragung von Stiftungsgeldern.<br />

Immer wieder entscheiden sich Opfer aus Sicherheitsgründen vorübergehend oder<br />

endgültig aus ihrer Wohnung auszuziehen. Grund hierfür kann sein, dass der Täter<br />

zum Bekanntenkreis bzw. zur Familie des Opfers gehört. Die Berater sind dann beim<br />

Ausfüllen der notwendigen Anträge bezüglich der neuen Wohnung und<br />

gegebenenfalls bei der Wohnungssuche behilflich.<br />

Die Aufklärung über die Möglichkeiten nach dem Gewaltschutzgesetz ist ebenfalls<br />

Bestandteil der Beratung. Dieses Gesetz betrifft in der Beratung Personen, die von<br />

häuslicher Gewalt oder von Nachstellung (Stalking) betroffen sind.<br />

Die Berater vermitteln darüber hinaus an andere Organisationen und Helfende<br />

weiter, z.B. an<br />

10


• die Zeugenbetreuung des Vereins im Amtsgericht Tiergarten/Landgericht<br />

<strong>Berlin</strong>,<br />

• den Täter-Opfer-Ausgleich (über „Dialog“ oder die „Integrationshilfe“),<br />

• die Traumaambulanzen,<br />

• Therapeuten,<br />

• Rechtsanwälte und Ärzte,<br />

• den Weissen Ring,<br />

• Selbsthilfegruppen,<br />

• Selbstverteidigungstrainings,<br />

• weiterführende spezialisierte Beratungsstellen.<br />

Die Pflege dieses Kooperationsnetzes ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit.<br />

Die Häufigkeit der Beratungen ist unterschiedlich und reicht von einer einmaligen<br />

längeren telefonischen Beratung über einen komplexeren E-Mail-Kontakt bis zu<br />

regelmäßigen persönlichen Gesprächen über einen längeren Zeitraum. Manchmal<br />

kommen die Betroffenen nach einer längeren Pause wieder, beispielsweise wenn<br />

das Gerichtsverfahren beginnt oder andere belastende Situationen eingetreten sind,<br />

die an das Geschehene erinnern.<br />

Die Ratsuchenden können zwischen einer Frau oder einem Mann als konstantem<br />

Ansprechpartner wählen.<br />

5. Opferfonds des Projektes „Dialog“<br />

Die <strong>Opferhilfe</strong> – Hilfe für Opfer von Straftaten in <strong>Berlin</strong> e.V. hat mit der<br />

Senatsverwaltung für Justiz im Jahr 1993 einen Kooperationsvertrag zur Führung<br />

des Kontos „Opferfonds“ für das Projekt „Dialog“ der Sozialen Dienste der<br />

Justiz abgeschlossen. Das Projekt „Dialog“ führt bei gegebener Bereitschaft des<br />

Opfers und des Täters, den Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) mit Erwachsenen in <strong>Berlin</strong><br />

durch. Im Rahmen dessen veranlasst das Projekt über die Beratungsstelle<br />

Zahlungen aus dem Opferfonds an Geschädigte, die am TOA teilgenommen haben.<br />

Bei diesen Zahlungen handelt es sich um Wiedergutmachungsleistungen an die<br />

Opfer, wenn der Täter mittellos oder zahlungsunfähig ist.<br />

11


6. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Mitarbeiter der Beratungsstelle engagieren sich in unterschiedlichen<br />

Arbeitsgruppen:<br />

• Fachrunde gegen sexuellen Missbrauch – Arbeitsgruppe Beratung/Therapie<br />

und Plenum<br />

• Arbeitskreis gegen Zwangsverheiratung über das Bezirksamt<br />

Kreuzberg/Friedrichshain<br />

• Kontra K.O. Drogen Netzwerk <strong>Berlin</strong><br />

• <strong>Berlin</strong>er Netzwerk gegen sexuelle Gewalt, Arbeitsgruppe 2 – Erwachsene und<br />

Plenum<br />

7. Weitere Vernetzung und Fortbildung<br />

Um fachlich auf dem Laufenden zu sein, nehmen die Mitarbeiter der Beratungsstelle<br />

laufend an themenspezifischen Fachveranstaltungen teil.<br />

Vernetzungsarbeit (Öffentlichkeitsarbeit, Informationsveranstaltungen und Fortbildungen)<br />

ist für den Träger eine wichtige Aufgabe zur Erfüllung des ihm gestellten<br />

Arbeitsauftrages. Die Möglichkeit und das Recht auf eine professionelle Beratung für<br />

Opfer von Straftaten müssen nach wie vor in der Öffentlichkeit präsenter werden.<br />

Viele Opfer erfahren gar nicht oder erst spät von dem Angebot der <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong><br />

und anderen Beratungsangeboten. Für Opfer ist es am günstigsten, die Beratung<br />

möglichst bald nach der Tat in Anspruch nehmen zu können, um sich über eine gute<br />

Informationslage sicher im Verfahren zu fühlen und die Gefahr einer sekundären<br />

Viktimisierung zu mindern.<br />

Zur laufenden Öffentlichkeitsarbeit gehörten im Jahre <strong>2012</strong>:<br />

• das Aufsuchen der Polizeiabschnitte, Krankenhäuser, Bürgerämter und<br />

anderer sozialer Institutionen, um über die Aufgaben der Beratungsstelle und<br />

12


das Beratungsangebot zu informieren einschließlich der Versendung von<br />

Werbematerial,<br />

• Informationsveranstaltungen und -gespräche mit interessierten Gruppen - ein<br />

Schwerpunkt hierbei waren Opferschutzseminare an der Landespolizeischule,<br />

• die Vernetzung mit dem Täter-Opfer-Ausgleich: für erwachsene Täter mit<br />

„Dialog“ sowie für jugendliche und heranwachsende Täter mit der<br />

„Integrationshilfe“,<br />

• Vernetzungstreffen mit der Senatsverwaltung für Justiz,<br />

• „Tag der offenen Tür“ im Kriminalgericht Moabit,<br />

• die Vernetzung mit Jugendfreizeiteinrichtungen im Bezirk,<br />

• die Teilnahme an der Regionalrunde Moabit gemäß § 78 KJHG,<br />

• die Kooperation mit Rechtsanwälten aus dem Nebenklagebereich,<br />

• Vernetzungstreffen mit den Opferschutz- und Präventionsbeauftragten der<br />

Polizeidirektionen,<br />

• Durchführung von zwei Multiplikatorenschulungen im Rahmen von reset one,<br />

• ein Kooperationstreffen mit dem Projekt „Erste Hilfe bei Gewalt“,<br />

• Vernetzungstreffen mit dem Opferbeauftragten des Landes <strong>Berlin</strong>, Herrn<br />

Roland Weber,<br />

• Teilnahme an der AG Sexuelle Gewalt an Jungen,<br />

• die Teilnahme am Gesundheitsmarkt,<br />

• Kontakt zum Landeselternausschuss,<br />

• Informationsveranstaltungen für studentische Gruppen.<br />

Die <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> nahm im Jahre <strong>2012</strong> an folgenden<br />

Fachveranstaltungen/Fortbildungen teil:<br />

• Werkstattgespräch des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales:<br />

„Opferentschädigungsgesetz – Sensible Kommunikation“,<br />

• Fachtagung von Kind im Zentrum: „Licht und Schatten – Umgang mit sexueller<br />

Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“,<br />

• 12. <strong>Berlin</strong>er Präventionstag der Landeskommission gegen Gewalt: Schöne<br />

neue Welt – total vernetzt! Fluch oder Segen,<br />

• Fachtag „Arbeit statt Strafe – und dann“ der sbh<br />

13


• Fachtagung des Arbeitskreis der <strong>Opferhilfe</strong>n in Deutschland e.V. (ado):<br />

„Gemeinsam sind wir VIELE – bundesweit qualifizierte Angebote zur<br />

Begleitung von Opfern, Zeuginnen und Zeugen im Strafverfahren“,<br />

• Erstes und zweites Hearing der Veranstaltungsreihe „Dialog<br />

Kindesmissbrauch“,<br />

• Informationsveranstaltung des BMJ: „Härteleistung für Opfer extremistischer<br />

Übergriffe, Hilfen für Opfer, Zusammenarbeit und Vernetzung der<br />

Opferberatungs- und Hilfeeinrichtungen“,<br />

• Arbeitsschutzunterweisung der Senatsverwaltung für Justiz zum Thema<br />

„Umgang mit bedrohlichen Klienten“,<br />

• 6. Nationales Vernetzungstreffen Sozialpädagogische Prozessbegleitung,<br />

• Fortbildung „Partnergewalt & Stalking – Verhaltens- und Sicherheitsberatung,<br />

Institut Psychologie und Bedrohungsmanagement“, Frankfurt a. M.<br />

• Fortbildung „Tötungsdelikte und schwere Gewalt durch Intimpartner,<br />

Prävention und Fallmanagement“, Institut Psychologie und<br />

Bedrohungsmanagement, Frankfurt a. M.<br />

• Fortbildung „Gewaltvorhersage und Fallmanagement bei Stalking“, Institut<br />

Psychologie und Bedrohungsmanagement, Frankfurt a. M.<br />

• Fortbildung „Steuerrechtliche Entwicklungen“,<br />

• Fortbildung zum Zuwendungsrecht,<br />

• Fortbildung zu Cybermobbing.<br />

8. Sachbericht der Beratungsstelle für das Jahr <strong>2012</strong><br />

Anzahl der beratenen Personen<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> nahmen insgesamt 849 Personen Beratung in Anspruch. Dies ist<br />

gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 10,4 %.<br />

Von den beratenden Personen waren<br />

Opfer einer Straftat 83,27 %<br />

Angehörige 9,89 %<br />

Zeugen 3,18 %<br />

Kollegiale Fallberatung 3,18 %<br />

Sonstige Beratung 1,18 %<br />

14


(Mehrfachnennungen möglich).<br />

Informationsquellen<br />

Vom Angebot der Beratungsstelle erfuhren die Hilfesuchenden durch:<br />

Polizei 21,55 %<br />

Internet 17,43 %<br />

U-Bahn Werbung 14,14 %<br />

Soziale Institutionen 10,60 %<br />

Gerichte/Staats./Amtsanwalt 9,19 %<br />

frühere Beratung 7,18 %<br />

Mundpropaganda 4,48 %<br />

Zeugenbetreuung 3,06 %<br />

Ärzte, Krankenhäuser 2,24 %<br />

Ämter (Schule, Behörden) 2,00 %<br />

Sonstiges 1,53 %<br />

Telefonbuch/Presse 0,24 %<br />

keine Angaben 6,36 %<br />

Die <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> bemüht sich laufend darum, ihre Präsenz in der Öffentlichkeit zu<br />

verbessern. Insbesondere über die U-Bahn-Werbung, das Internet und die<br />

Vermittlung durch die Polizei gab es steigende Fallzahlen.<br />

Die Ausweitung U-Bahn-Werbung verhilft dem Angebot zu noch größerer<br />

Bekanntheit. Viele Klienten berichten nach Vermittlung durch Polizei oder Gericht<br />

vom Wiedererkennungswert und der darauf basierenden Kontaktaufnahme.<br />

Auch die Online-Beratung (neu seit Ende 2011) ist ein guter Zugang für<br />

Ratsuchende, aus der sich oft auch ein persönlicher Beratungskontakt ergibt.<br />

Darüber hinaus klärt die <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> in regelmäßigen Fachveranstaltungen bei<br />

der Landespolizeischule über das Angebot der <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> und über<br />

opferrelevante Themen auf. Die Mitarbeiter sind in vielen <strong>Berlin</strong>er Fachgremien<br />

15


vertreten, so dass auch die Anzahl der über soziale Institutionen vermittelten<br />

Klienten relativ hoch ist.<br />

Altersverteilung der Hilfesuchenden<br />

Nach wie vor erreicht die <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> mit ihrem Beratungsangebot<br />

schwerpunktmäßig Erwachsene ab 21 Jahren. Im Jahre <strong>2012</strong> gab es darüber hinaus<br />

dahingehend eine Veränderung, dass die Gruppen der 50- bis 59-Jährigen und der<br />

über 60-Jährigen verstärkt erreicht werden konnten.<br />

Nach Altersgruppen ergab sich folgendes Bild:<br />

• unter 14 Jahren 1,18 %<br />

• 14 bis 18 Jahren 3,30 %<br />

• 18 bis 21 Jahren 3,06 %<br />

• 21 bis 30 Jahren 16,02 %<br />

• 30 bis 40 Jahren 17,67 %<br />

• 40 bis 50 Jahren 19,43 %<br />

• 50 bis 60 Jahren 19,32 %<br />

• 60 und mehr 12,60 %<br />

• keine Angaben 7,42 %<br />

Geschlechterverteilung der Hilfesuchenden<br />

Der Anteil der weiblichen Hilfesuchenden lag bei 62,19 %, der der männlichen<br />

Hilfesuchenden bei 37,69 % und bei einer Person (0,12 %) fehlen die Angaben.<br />

Die Geschlechterverteilung der beratenen Personen ist also im Vergleich zum<br />

Vorjahr konstant geblieben. Zwar erreicht die <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> nach wie vor deutlich<br />

mehr Frauen als Männer, da Männer jedoch im Allgemeinen weniger (professionelle)<br />

Hilfe in Anspruch nehmen, ist ein Anteil von rund 38 % männlichen Ratsuchenden<br />

erfreulich.<br />

16


Deliktverteilung<br />

Die Hilfesuchenden waren von folgenden Delikten betroffen:<br />

(einschließlich Mehrfachnennungen)<br />

Taten gegen die körperliche Unversehrtheit/das Leben 38,63 %<br />

Taten gegen die persönliche Freiheit/Bedrohung 20,38 %<br />

Diebstahl/Betrug/Sachbeschädigung 17,95 %<br />

Nachstellung 13,66 %<br />

Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 12,72 %<br />

Taten gegen die persönliche Ehre 10,13 %<br />

häusliche Gewalt 9,78%<br />

Raub 7,66 %<br />

Verkehrsopfer 1,65 %<br />

Verstöße gegen das BtmG 0,82 %<br />

Sonstige 2,00 %<br />

Zeitliche Inanspruchnahme der Beratung<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> nahmen 16,5 % der Hilfesuchenden innerhalb der ersten Woche,<br />

21,3 % innerhalb der ersten vier Wochen, 22,2 % bis zu 6 Monaten, 9,5 % bis zu<br />

einem Jahr und 30,5 % über ein Jahr nach der Tat Kontakt zur Beratungsstelle auf.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr lässt sich feststellen, dass Opfer früher den Weg zur<br />

<strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> fanden, was sehr begrüßt wird, da die Unterstützung schneller<br />

einsetzen kann.<br />

Der im Jahre 2011 von der <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> entwickelte "Wegweiser für Opfer von<br />

Straftaten" sowie die im Jahre <strong>2012</strong> in Ergänzung hierzu verfassten<br />

deliktspezifischen Infoblätter setzen genau mit dieser Zielsetzung beim Zeitpunkt der<br />

Tat an, um Betroffenen erste Handlungsoptionen nach der Tat vermitteln zu können.<br />

Hiermit wurde ein gutes Instrumentarium geschaffen, mit dessen Hilfe die Polizei<br />

Opfern einer Straftat weitere aus Opferperspektive entscheidende Informationen<br />

zeitnah weiterreichen kann.<br />

17


Anzeigeverhalten<br />

Zu Beginn der Beratung oder im laufenden Beratungsprozess hatten 608 Personen<br />

(71,61 %) eine Anzeige erstattet, während 208 (24,50 %) die Tat nicht anzeigen<br />

wollten oder deren Entscheidung noch offen stand. Keine Angaben erhielten wir von<br />

33 Personen (3,89 %).<br />

Täter-Opfer-Beziehung<br />

Bei 76,80 % der hilfesuchenden Opfer waren die Täter namentlich bekannt oder<br />

konnten ermittelt werden.<br />

Zur Täterschaft gaben die 849 Klienten an:<br />

Täter aus Familie und Partnerschaft 188 (22,14 %)<br />

Täter aus dem sozialen Umfeld (Nachbarschaft, Arbeit,<br />

Freizeit, Schule) 198 (23,32 %)<br />

Keine Angaben 40 (4,71 %)<br />

Folgen der Straftat<br />

• 21,67 % der Beratenen befanden sich in therapeutischer Behandlung oder<br />

wollten eine Therapie beginnen.<br />

• Bei 6,24 % der Opfer führte die Tat beruflich gesehen zu gravierenden Folgen<br />

wie Erwerbsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit oder anderen beruflichen<br />

Veränderungen.<br />

• Die Wohnung wechselten 3,77 % vorübergehend, 11,54 % zogen endgültig<br />

um.<br />

18


Kooperation mit der BIG Hotline<br />

Die BIG Hotline hat eine Kooperationsvereinbarung mit dem <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> e.V.<br />

Die Information der <strong>Berlin</strong>er Polizei an die BIG Hotline über den Einsatz bei<br />

häuslicher Gewalt wird an die Beratungsstelle weitergeleitet, wenn Männer betroffen<br />

sind. Diese müssen mit dem Vorgehen einverstanden sein. Es wird dann entweder<br />

telefonisch oder schriftlich Kontakt zu den Opfern aufgenommen und nachgefragt, ob<br />

Informationen notwendig sind oder weitergehender Gesprächsbedarf vorliegt. Im<br />

Jahr <strong>2012</strong> erreichten die <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> auf diesem Wege 6 Meldungen. Darüber<br />

hinaus nahmen 16 von Häuslicher Gewalt betroffene Männer von sich aus Kontakt<br />

zur Beratungsstelle auf.<br />

19


Die Zeugenbetreuung<br />

Die Zeugenbetreuung im Amtsgericht Tiergarten und Landgericht <strong>Berlin</strong> entstand im<br />

Frühjahr 2001 auf Initiative des Vereins „<strong>Opferhilfe</strong> - Hilfe für Opfer von Straftaten in<br />

<strong>Berlin</strong> e.V.“ und wird in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Justiz betrieben.<br />

Das Angebot der Zeugenbetreuung richtet sich an<br />

• Opferzeugen, also Opfer einer Straftat, die im Strafverfahren als Zeugen<br />

aussagen müssen,<br />

• Zeugen einer Straftat, also Personen, die eine Straftat mit angesehen<br />

haben und vor Gericht aussagen müssen,<br />

• Angehörige oder Personen des sozialen Umfeldes von Zeugen.<br />

1. Räumlichkeiten<br />

Die Zeugenbetreuung befindet sich im Kriminalgericht Moabit, direkt am Eingang<br />

Wilsnacker Straße 4. Die vier zur Verfügung stehenden Räume sind freundlich<br />

eingerichtet und heben sich deutlich von der sonstigen Atmosphäre im Gericht ab. In<br />

zwei größeren Räumen sind mehrere Sitzgelegenheiten sowie eine Spielecke für<br />

kindliche Zeugen. Im Büro befindet sich eine weitere Beratungsecke. Im Sommer<br />

2011 wurde der Zeugenbetreuung aufgrund der gestiegenen Auslastung ein weiterer<br />

Raum zur Klientenbetreuung zur Verfügung gestellt. Auf Wunsch werden Getränke<br />

wie Tee, Kaffee, Wasser angeboten.<br />

2. Personelle Besetzung<br />

In der Zeugenbetreuung gab es im Jahre <strong>2012</strong> einige personelle Veränderungen:<br />

Frau Petra Schwarzer schied zum Ende des Jahres 2011 aus der Zeugenbetreuung<br />

aus. Über viele Jahre hinweg hat sie die Arbeit der Zeugenbetreuung maßgeblich<br />

geprägt und wir danken ihr sehr für ihr engagiertes und fachkompetentes Wirken.<br />

20


Wir freuen uns sehr, dass wir unsere bisherige Honorarkraft, Frau Dipl. Pädagogin<br />

Ingrid Weitz, (Zertifizierte Psychosoziale Prozessbegleiterin (RWH) - Recht Würde<br />

Helfen – Institut für Opferschutz im Strafverfahren, langjährige Mitarbeiterin in Anti-<br />

Gewaltprojekten, Sozialmanagerin) für eine Festanstellung gewinnen konnten. Seit<br />

März <strong>2012</strong> vervollständigt sie das Team der Zeugenbetreuung und ist an der Seite<br />

von Herrn Till Walter, Dipl. Sozialarbeiter, (Zertifizierter Fachberater für <strong>Opferhilfe</strong>,<br />

Sexualpädagoge) tätig. Beide haben jeweils eine 80 % Stelle inne.<br />

Ergänzt wird das Team durch unsere Honorarkräfte: Frau Anja Bredebach<br />

(studentische Aushilfe, Rehabilitationspädagogik/Psychologie), Frau Manon<br />

Recknagel (Dipl. Psychologin, Familientherapeutin), die sich derzeit im<br />

Erziehungsurlaub befindet, und Frau Marion Strack (Soziale<br />

Verhaltenswissenschaftlerin). Alle Mitarbeiter verfügen über zahlreiche und<br />

umfangreiche themenspezifische Zusatzqualifikationen.<br />

Im Jahre <strong>2012</strong> hat sich Frau Weitz im Rahmen eines Zertifikatskurses zur<br />

zertifizierten Präventionsmanagerin Stalking & Partnergewalt qualifiziert und wir<br />

freuen uns über die inhaltliche Bereicherung unserer Teamarbeit.<br />

3. Öffnungszeiten<br />

Die Öffnungszeiten der Zeugenbetreuung sind Montag bis Freitag von 8:30 bis 13:00<br />

Uhr. Termine außerhalb der Öffnungszeiten sind nach Absprache im Rahmen des<br />

zur Verfügung stehenden Stundenkontingents möglich.<br />

4. Zugangswege und Betreuungsinhalt<br />

Die Information über die Zeugenbetreuung erhalten die (verletzten) Zeugen<br />

• schriftlich durch die Amtsanwaltschaft/Staatsanwaltschaft mit der Mitteilung<br />

über eine Anklageerhebung,<br />

• über ein Informationsblatt, das der Ladung beigefügt ist,<br />

21


• durch persönliche Empfehlung von Richtern, Staats-, Amts- und<br />

Rechtsanwälten,<br />

• vom Wachpersonal, Justizangestellten, Polizei und psychosozialen<br />

Einrichtungen,<br />

• von anderen Zeugen,<br />

• über das Internet,<br />

• über unsere Beratungsstelle in der Oldenburger Straße.<br />

Vor der Hauptverhandlung können die Zeugen, deren Angehörige oder<br />

Betreuungspersonen telefonischen oder persönlichen Kontakt zur Zeugenbetreuung<br />

aufnehmen. Die Anzahl der Kontakte und Gespräche richtet sich nach den<br />

Bedürfnissen und der Belastungsintensität der Geschädigten und Zeugen. Ist beim<br />

Erstkontakt erkennbar, dass für die (verletzten) Zeugen eine umfangreichere<br />

Beratung und Betreuung (psychosoziale Prozessbegleitung) notwendig wird,<br />

vermitteln die Berater der Zeugenbetreuung diese an Beratungsstellen wie z. B. die<br />

Beratungsstelle der <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong>, Kind im Zentrum, Wildwasser, LARA usw.<br />

Die Zeugenbetreuung<br />

• bietet einen geschützten Ort zur Überbrückung von Wartezeiten,<br />

insbesondere wenn eine Begegnung der (verletzten) Zeugen mit<br />

Beschuldigten, mit Angehörigen oder anderen Zeugen vor der Verhandlung<br />

bzw. dem Gerichtssaal vermieden werden soll,<br />

• führt persönliche Gespräche (vorrangig am Verhandlungstag selbst),<br />

• informiert über den Ablauf eines Gerichtsverfahrens und die Funktion der<br />

Prozessbeteiligten und klärt über Rechte und Pflichten von Zeugen auf,<br />

• bereitet besonders belastete Zeugen bereits vor dem Gerichtstermin in<br />

Verbindung mit einer Saalbesichtigung auf die Hauptverhandlung vor.<br />

• begleitet zum Gerichtssaal und nach personeller Verfügbarkeit und<br />

Notwendigkeit in die Verhandlung,<br />

• vermittelt zwischen den Prozessbeteiligten wie Nebenklagevertretern,<br />

Richtern, Staatsanwälten, etc.,<br />

• bereitet Art und Umfang der Unterstützung in Kooperation mit<br />

Rechtsanwälten, Gericht und/oder Mitarbeitern von psychosozialen<br />

Einrichtungen vor,<br />

22


• vermittelt bei Bedarf an die DRK Rettungssanitäterin des Gerichts,<br />

• informiert über andere (Opfer) unterstützende Angebote wie z.B. die<br />

Beratungsstelle der <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> e.V. und andere Beratungsstellen, die<br />

Opferschutzbeauftragten der Polizei, andere Behörden, Traumatherapeuten,<br />

Ärzte, Rechtsanwälte,<br />

• organisiert besondere Schutzmaßnahmen wie Begleitung durch<br />

Justizwachtmeister in oder aus dem Verhandlungssaal bzw. dem<br />

Gerichtsgebäude sowie in Fällen besonders bedrohter oder gefährdeter<br />

Zeugen Zugang zum Gerichtsgebäude über dem allgemeinen<br />

Publikumsverkehr nicht zur Verfügung stehende Eingangswege.<br />

Die Mitarbeiter der Zeugenbetreuung treffen im Rahmen ihrer Kompetenzen<br />

geeignete Maßnahmen, die (verletzten) Zeugen Sicherheit vermitteln und helfen, ihre<br />

Ängste und Befürchtungen soweit wie möglich zu verringern.<br />

5. Methoden<br />

Wenn (verletzte) Zeugen vor Gericht aussagen müssen, geht dies in der Regel mit<br />

Aufregung und unterschiedlichen begründeten Ängsten einher. Gerade unmittelbar<br />

vor der Hauptverhandlung befinden sich Zeugen vielfach in einem extremen<br />

Belastungszustand. Das Anliegen der Zeugenbetreuung ist es, die Betroffenen in<br />

dieser als sehr belastend erlebten, kritischen Situation zu unterstützen und einer<br />

vermeidbaren sekundären Viktimisierung im Rahmen des Gerichtsverfahrens<br />

entgegenzuwirken.<br />

Die Mitarbeiter der Zeugenbetreuung (er)kennen individuelle Belastungsfaktoren und<br />

unterstützen die Zeugen zielgerichtet, wobei grundsätzlich gilt, dass der Zeuge selbst<br />

die Entscheidung trifft, wie und in welchem Umfang er Hilfe und Unterstützung<br />

benötigt.<br />

Durch Information über Schutzmöglichkeiten und Verfahrensabläufe, Klärung von<br />

weiteren Fragen sowie durch Gespräche über ihre Ängste und Befürchtungen<br />

können Zeugen die Gerichtssituation besser verstehen und werden im Verlauf der<br />

Beratung ruhiger und sicherer. In besonders kritischen und emotional aufgeladenen<br />

Phasen werden Zeugen mit Hilfe stabilisierender Maßnahmen aufgefangen. Im<br />

23


Berichtszeitraum mussten Zeugen, sofern es die personellen Kapazitäten erlaubten,<br />

deutlich öfter als in der Vergangenheit in die Verhandlung begleitet werden. Eine der<br />

jeweiligen Situation angemessene Unterstützung schafft Entlastung und wirkt sich<br />

positiv auf die Aussagefähigkeit sowie Qualität der Aussage aus.<br />

Bei Delikten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, bei häuslicher Gewalt oder<br />

Nachstellung (Stalking) ist ein besonders wichtiger Aspekt der Arbeit der<br />

Zeugenbetreuung, (verletzten) Zeugen einen geschützten Ort zu bieten, sie auf die<br />

meist unvermeidbare Begegnung mit dem Angeklagten im Verhandlungssaal<br />

vorzubereiten. Im Anschluss an die Hauptverhandlung ergeben sich häufig weitere<br />

Fragen und weitergehender Unterstützungsbedarf. In einer Nachbesprechung<br />

entwickeln die Mitarbeiter der Zeugenbetreuung gemeinsam mit den Geschädigten<br />

Wege, um die Kontrolle über ihr Leben zurück zu erlangen.<br />

Für kindliche und jugendliche Zeugen ist die Zeugenbetreuung oft die erste<br />

Anlaufstelle im Gericht, die es ihnen ermöglicht zum ersten Mal über ihre Gefühle<br />

und Befürchtungen zu sprechen. Die Beratungen, zu denen sie in der Regel in<br />

Begleitung ihrer Eltern oder anderer Bezugspersonen erscheinen, finden nach<br />

Möglichkeit getrennt statt. So können die Kinder, Jugendlichen und ihre<br />

Begleitpersonen ohne gegenseitige emotionale Beeinflussung den individuellen<br />

Bedürfnissen entsprechend vorbereitet werden.<br />

Zur Vorbereitung kindlicher Zeugen auf die Hauptverhandlung arbeiten die Kollegen<br />

der Zeugenbetreuung mit einem Puppengerichtskoffer. Mit dessen Hilfe werden die<br />

Kinder aktiv in die Vorbereitung auf die bevorstehende Verhandlung einbezogen.<br />

Durch den gemeinsamen Aufbau des Gerichtssaals, die Auswahl und Platzierung der<br />

Prozessbeteiligten und die Nachstellung einer Verhandlungsszene erhalten sie eine<br />

bildliche Vorstellung und können sich so auf die bevorstehende Aussagesituation<br />

besser einstellen.<br />

6. Netzwerk und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Eine gute Zusammenarbeit mit den Richtern, den Staats- und Amtsanwälten, den<br />

Justizwachtmeistern, der (DRK) Rettungssanitäterin und anderen Beschäftigten im<br />

24


Gericht sowie mit Beratungsstellen, der Polizei, Rechtsanwälten, Therapeuten und<br />

Ärzten ist im Interesse der Geschädigten und sonstiger Zeugen unerlässlich. Die<br />

frühzeitige Kenntnis über die Angebote der Zeugenbetreuung trägt dazu bei, Ängste<br />

zu mindern und dient der Entlastung und Stabilisierung der Betroffenen.<br />

Im Rahmen der „<strong>Berlin</strong>er Fachrunde gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und<br />

Jungen“ nehmen die Kollegen der Zeugenbetreuung am Plenum und je nach<br />

inhaltlicher Relevanz an der AG Recht, der AG Prävention, und weiteren Fachrunden<br />

teil.<br />

Es besteht eine Kooperation mit dem Projekt „Begleitung für kindliche und<br />

jugendliche Zeugen in Strafverfahren bei sexueller Gewalt“ von Wildwasser e. V. und<br />

Kind im Zentrum. Die Projektmitarbeiterinnen nutzen nach Absprache mit der<br />

Zeugenbetreuung deren Räume und erhalten bei Bedarf Unterstützung.<br />

Im Jahre 2010 neu hinzugekommen war eine Veranstaltung der Zeugenbetreuung,<br />

bei der Proberichtern die Arbeit der Zeugenbetreuung vorgestellt wird. Diese<br />

Veranstaltung wurde auch im Jahre <strong>2012</strong> durchgeführt und stieß auf großes<br />

Interesse.<br />

Das Team der Zeugenbetreuung führt regelmäßig Informationsveranstaltungen für<br />

Polizeibeamte in der Landespolizeischule durch. Die Kollegen informieren in diesem<br />

Rahmen über häufige Belastungsfaktoren des Ermittlungs- und Strafverfahrens und<br />

die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten der Zeugenbetreuung und<br />

Beratungsstelle der <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong>. Entsprechende Informationsveranstaltungen für<br />

die Opferschutzbeauftragten der Polizei finden in den Räumen der Zeugenbetreuung<br />

statt.<br />

Gemäß dem Kooperationsvertrag zwischen der Senatsverwaltung für Justiz und der<br />

<strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> e.V. findet im halbjährlichen Turnus eine Arbeitsgruppe statt. Sie<br />

setzt sich aus jeweils einem Vertreter der Senatsverwaltung für Justiz, des<br />

Landgerichts, des Amtsgerichts Tiergarten, der Staats- und Amtsanwaltschaft sowie<br />

den Mitarbeitern der Zeugenbetreuung und der Geschäftsführerin der <strong>Opferhilfe</strong><br />

<strong>Berlin</strong> zusammen. In diesem Rahmen werden Arbeitsergebnisse präsentiert sowie<br />

bestehende Probleme und Lösungsmöglichkeiten besprochen. Themen im Jahre<br />

25


<strong>2012</strong> waren unter anderem der Austausch zum Strukturierten Sachbericht,<br />

Möglichkeiten zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern des<br />

Gerichtes und der Zeugenbetreuung anhand konkreter Einzelfälle, der Umgang mit<br />

geplanten Umbaumaßnahmen innerhalb des Gerichtes, ein Austausch zur neu<br />

bewilligten Stelle in der Zeugenbetreuung sowie die Klärung fachlicher Fragen, die<br />

sich aus der Zeugenbetreuungsarbeit ergeben.<br />

26


7. Sachbericht der Zeugenbetreuung für das Jahr <strong>2012</strong><br />

Anzahl der betreuten Zeugen<br />

Alle die Zeugenbetreuung aufsuchenden Zeugen wurden mit Hilfe eines<br />

Protokollbogens erfasst. In <strong>2012</strong> nahmen insgesamt 1.106 Personen die<br />

Unterstützung der Zeugenbetreuung am Amtsgericht Tiergarten und Landgericht<br />

<strong>Berlin</strong> in Anspruch.<br />

Für das Amtsgericht Tiergarten waren es insgesamt 902 Personen. 857 Zeugen<br />

baten im Rahmen einer Ladung zur Verhandlung (davon 295 männlich/562 weiblich)<br />

um Unterstützung und Schutz, weitere 7 Zeugen (alle weiblich) im Rahmen eines<br />

Ermittlungsverfahrens sowie 38 private oder professionelle Begleitpersonen.<br />

8 weitere Zeugen suchten uns im Rahmen eines Informationsgespräches ohne<br />

Zuordnung zu einem Gericht auf. Weiterhin wurden 3 private oder professionelle<br />

Begleitpersonen durch die Zeugenbetreuung beraten ohne dass sie einem Gericht<br />

zuzuordnen waren.<br />

184 Zeugen (davon 44 männlich/140 weiblich) nutzten anlässlich einer Verhandlung<br />

im Landgericht <strong>Berlin</strong> die Leistungen der Zeugenbetreuung. Weiterhin nahmen 9<br />

private oder professionelle Begleitpersonen das Angebot der Zeugenbetreuung in<br />

Anspruch.<br />

199 sämtlicher Zeugen erschienen unangemeldet.<br />

Das Verhältnis von Männern zu Frauen betrug insgesamt 41 % männliche<br />

gegenüber 59 % weibliche Zeugen. Dies bedeutet eine deutliche Steigerung des<br />

Anteils an männlichen Klienten gegenüber den Vorjahren. Der Anteil der männlichen<br />

Zeugen hat sich deutlich erhöht, was insofern bemerkenswert ist, da männliche<br />

Opfer in der Regel schwerer den Zugang zu professionellen Hilfeeinrichtungen<br />

finden, dies aber auf das Angebot der Zeugenbetreuung immer weniger zutrifft.<br />

27


Informationsquellen<br />

Informationen über die Zeugenbetreuung erhielten 152 Zeugen von Staats- und<br />

Amtsanwälten, 702 durch das Gericht und 123 über Rechtsanwälte. Andere erhielten<br />

die Information vorrangig durch das Personal der Justizwachtmeisterei (43), die<br />

Polizei (27), psychosoziale Einrichtungen (48), die Beratungsstelle der <strong>Opferhilfe</strong><br />

<strong>Berlin</strong> (37) oder das Internet. Oft erhielten die Zeugen diese Informationen über<br />

mehrere Quellen.<br />

Als besonders hilfreich erweist sich die seit 01.10.2009 in der StPO vorgesehene<br />

Regelung, dass sowohl die Polizei bereits bei der Anzeigenaufnahme, die Amts- und<br />

Staatsanwaltschaft im Rahmen der Information der Geschädigten über die<br />

Anklageerhebung, als auch die Gerichte bei Versendung der Zeugenladungen über<br />

das Angebot der Zeugenbetreuung und Zeugenbegleitung informieren.<br />

Status der Zeugen<br />

Die Frage zum Status der Zeugen ergab folgende Ergebnisse:<br />

Am Amtsgericht * waren<br />

• 583 Personen waren verletzte Zeugen im engeren Sinn,<br />

• 281 Personen waren Zeugen im weiteren Sinn,<br />

• 38 Personen waren private o. professionelle Begleiter.<br />

Am Landgericht waren<br />

• 117 Personen verletzte Zeugen im engeren Sinn,<br />

• 67 Personen Zeugen im weiteren Sinn,<br />

• 9 Personen waren private o. professionelle Begleiter.<br />

Weitere 11 Personen kamen zur Beratung, ohne dass sie einem Gericht zuzuordnen<br />

waren.<br />

Somit betreut die Zeugenbetreuung einen hohen Anteil an Zeugen, die selbst nicht<br />

direkt Geschädigte von Straftaten sind. Ein Zusammenhang könnte sein, dass die<br />

* Amtsgericht, Ermittlungsgericht, Eilgericht<br />

28


verhandelten Straftaten der Klienten in ihrer Schwere zugenommen haben, so dass<br />

auch nicht direkt geschädigte Zeugen massiv belastet sind.<br />

Begleitungen von Zeugen<br />

Von den insgesamt 1.106 Betreuten kamen 755 Personen unbegleitet zu der<br />

Gerichtsverhandlung. 351 Zeugen kamen in Begleitung. 357 der Begleiter waren<br />

Verwandte, Freunde und Bekannte. 183 Zeugen kamen mit professionellen<br />

Betreuern wie Rechtsanwälten, Therapeuten und/oder Mitarbeitern psychosozialer<br />

Einrichtungen oder wurden zum Schutz von Beamten des LKA begleitet.<br />

Die Tendenz des Vorjahres im Hinblick auf die verzeichnete Zunahme zeit- und<br />

personalintensiver Leistungen setzt sich weiter fort. So waren deutlich mehr<br />

Begleitungen in die Hauptverhandlung erforderlich als 2011 (Anstieg von 12,7 % in<br />

2011 auf 20 % in <strong>2012</strong>).<br />

Betreuungsinhalt<br />

Zum Betreuungsinhalt waren bei der statistischen Erfassung Mehrfachangaben<br />

möglich.<br />

• 120 Zeugen besuchten die Zeugenbetreuung zum Zwecke der Beratung<br />

bereits vor dem Hauptverhandlungstermin.<br />

• 950 Zeugen erhielten allgemeine Informationen über den Ablauf eines<br />

Gerichtsverfahrens.<br />

• 323 Zeugen nahmen sonstige Beratungsinhalte in Anspruch, wie z.B.:<br />

Gesprächsvermittlung an Richter, Staatsanwälte, Vermittlung an die<br />

Rettungssanitäterin vom DRK, Täter-Opfer-Ausgleich, Nachbereitung der<br />

Gerichtsverhandlung oder Organisation des sicheren Heimweges.<br />

• 713 Zeugen überbrückten Wartezeiten. Davon wollten 469 eine Begegnung<br />

mit der angeklagten Person bzw. anderen Zeugen vor dem Saal vermeiden.<br />

• Das persönliche Gespräch nahmen 791 Zeugen in Anspruch, davon 340 auch<br />

im Anschluss an die Hauptverhandlung.<br />

• 15 Zeugen wurde eine vorausgehende Begehung des Verhandlungssaals<br />

ermöglicht.<br />

29


• 283 Zeugen wurden zum Gerichtssaal begleitet.<br />

• 223 Zeugen wurden in die Verhandlung begleitet. Dem Wunsch auf eine<br />

Begleitung der (verletzten) Zeugen konnte aufgrund des Personalschlüssels<br />

jedoch nicht in allen Fällen entsprochen werden.<br />

• In 42 Fällen mussten besondere Schutzmaßnahmen organisiert werden.<br />

• 186 Zeugen wurden auch nach der Verhandlung begleitet. (Zur<br />

Zeugenentschädigungsstelle, zu einem anderen Ausgang oder zum nächsten<br />

öffentlichen Verkehrsmittel.)<br />

• 323 Personen erhielten Informationen über andere Hilfsangebote und<br />

Unterstützungsmöglichkeiten (Hilfe bei der Suche nach einer<br />

Nebenklagevertretung, einem spezialisierten Traumatherapeuten, Verweisung<br />

an das Landesamt für Gesundheit und Soziales - Versorgungsamt, etc.), 49<br />

Personen wurden zur weiteren Betreuung an eine fachspezifische<br />

Beratungsstelle weitervermittelt.<br />

• Es wurden 86 kindliche beziehungsweise jugendliche Zeugen betreut.<br />

Telefonische Beratung<br />

Neben der persönlichen Beratung führten die Mitarbeiter der Zeugenbetreuung 2.093<br />

Telefongespräche. 1.875 Personen erhielten kurze Informationen per Telefon. Die<br />

restlichen Telefonate verteilten sich auf Gespräche mit Richtern, Geschäftsstellen<br />

des Amts- und Landgerichtes <strong>Berlin</strong> und Amts- oder Staatsanwaltschaft und<br />

Polizeidienststellen.<br />

Darüber hinaus nahmen 299 Personen eine längere telefonische Beratung bzw.<br />

umfangreiche E-Mail-Beratung in Anspruch (erfasst unter den 1.106 betreuten<br />

Personen).<br />

Die Online-Beratung<br />

Seit 2011 verfügt die <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> über eine Online-Beratung. Sie ist auf unserer<br />

Homepage abzurufen. Aufgrund der Tatsache, dass die Neuen Medien in unserer<br />

Gesellschaft immer mehr an Einfluss gewinnen, erschien es uns wichtig und<br />

30


zukunftsweisend, ein derartiges Angebot vorzuhalten. Somit beraten wir Betroffene<br />

inzwischen auch per Mail oder per Chat.<br />

Eine Online-Beratung bietet viele Vorteile:<br />

• Klienten können sich absolut anonym beraten lassen,<br />

• Klienten sind zeitlich unabhängig bzw. können ihre Chat-Termine frei wählen,<br />

• Klienten können in Ruhe überlegen, was sie von sich preisgeben möchten und<br />

was ihre Anliegen sind,<br />

• schambesetzte Themen sind einfacher anzusprechen,<br />

• der Aspekt der Sympathie zwischen Berater und Klient tritt in den Hintergrund,<br />

• Antworten auf die Fragen der Klienten werden schriftlich übermittelt, so dass<br />

Klienten diese bei Bedarf nochmals in Ruhe nachlesen können und ihnen<br />

nichts verloren geht.<br />

Inzwischen hat sich das Online-Angebot etabliert und ist fester Bestandteil unserer<br />

Beratungsarbeit. Personell ist das Angebot der Beratungsstelle zugeordnet. Zugang<br />

zur Online-Beratung erhalten Klienten über unsere Homepage. Im Jahre <strong>2012</strong><br />

nutzten 67 Personen das Angebot der Online-Beratung. Thematisch decken sich die<br />

Themen mit den Themen der persönlichen oder telefonischen Beratung. Sie reichen<br />

von kleineren gezielten Anfragen bis hin zu komplexen Thematiken, die eine<br />

persönliche Beratung sinnvoll erscheinen lassen. Dem entsprechend dient die<br />

Online-Beratung auch als Einstieg in einen längeren, dann persönlichen<br />

Beratungsprozess.<br />

Weitere 80 Personen wandten sich mit Ihren Anliegen per Mail an die Mailadresse<br />

der <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

Unser Angebot, Chat-Termine zu vereinbaren, wurde nicht genutzt.<br />

Im Rückblick auf das Jahr können wir sagen, dass wir sehr zufrieden sind, eine<br />

Online-Beratung als weiteres Beratungsangebot in unser Repertoire aufgenommen<br />

zu haben. So können Betroffene für sich selbst entscheiden, welche Form der<br />

Unterstützung Ihnen am liebsten ist.<br />

31


Übergreifende Aktivitäten der <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong><br />

im Jahr <strong>2012</strong><br />

1. Deliktspezifische Informationsblätter<br />

In der Ergänzung zu unserem „Wegweiser für Opfer von Straftaten“, den wir im Jahre<br />

2011 verfasst und herausgegeben haben, haben wir im Jahre <strong>2012</strong> deliktspezifische<br />

Informationskarten zu den folgenden Delikten erstellt und herausgegeben:<br />

• Bedrohung,<br />

• Körperverletzung,<br />

• Raub,<br />

• Nachstellung/Stalking,<br />

• Häusliche Gewalt und<br />

• Einbruch.<br />

Auch sie enthalten viele hilfreiche Hinweise und Tipps und sollen Betroffenen eine<br />

erste Orientierung geben und Handlungsoptionen aufzeigen.<br />

2. Ausbau der Multiplikatorenschulungen<br />

Seit 2011 bieten wir Multiplikatorenschulungen an, die sich vorrangig an<br />

Professionelle richten, die mit Jugendlichen und Heranwachsenden arbeiten.<br />

Thematisch sind diese Schulungen an unser spezialisiertes Angebot „reset one“ für<br />

männliche Jugendliche und Heranwachsende, die Opfer einer Straftat oder von<br />

Mobbing wurden, angelehnt. Wir klären die Professionellen über alle Aspekte rund<br />

um das Erleben einer Straftat auf, so dass sie befähigt werden, den Jugendlichen<br />

und Heranwachsenden, mit denen sie arbeiten, zu helfen, wenn diese Opfer einer<br />

Straftat oder von Mobbing werden. Die Inhalte decken sich mit den Inhalten einer<br />

persönlichen Beratung Jugendlicher oder Heranwachsender: Möglichkeiten der<br />

Verarbeitung einer Straftat, das polizeiliche und gerichtliche Ermittlungsverfahren,<br />

Rechte und Pflichten von Zeugen bzw. Geschädigten, Schadensersatz- und<br />

Schmerzensgeldansprüche, wesentliche Aspekte in der Beratung von Jugendlichen<br />

und Heranwachsenden. Im Jahre <strong>2012</strong> wurde eine Multiplikatorenschulung mit<br />

diesem Themenschwerpunkt durchgeführt.<br />

32


Im Rahmen der bisherigen Multiplikatorenschulungen konnten wir feststellen, dass<br />

es ein großes Interesse daran gab, den Themenkomplex „Mobbing“ weiter zu<br />

vertiefen. Daher haben wir im Jahre <strong>2012</strong> eine weitere Multiplikatorenschulung<br />

entwickelt, die sich mit diesem Thema beschäftigt. Hierzu haben wir uns zwei<br />

Fachkräfte an die Seite geholt, die über einen besonderen Erfahrungshorizont auf<br />

dem Gebiet verfügen: Herrn Jürgen Rüstow, WSD-Pädagoge (Wir-stärken-Dich-<br />

Konzept) und Präventionstrainer und Frau Karolina Spolniewski, Dipl. Psychologin.<br />

Gemeinsam wurde ein erster Durchlauf der Multiplikatorenschulung durchgeführt, der<br />

auf große Resonanz stieß. Wir werden daran im folgenden Jahr anschließen.<br />

3. Gruppenangebote Selbstbehauptung<br />

Gemeinsam mit der Anti-Agressivitäts- (AAT ®) und Coolness- (CT ®)Trainerin<br />

und Mediatorin Frau Kerstin Lück haben wir in den Räumlichkeiten der<br />

Beratungsstelle zwei Selbstbehauptungstrainings angeboten. Die beiden Kurse<br />

waren jeweils als zweitägige Abendveranstaltungen konzipiert. Es gab eine<br />

geschlechtsspezifische sowie gemischtgeschlechtliche Gruppe, an denen insgesamt<br />

12 Frauen und Männer teilnahmen.<br />

Ein weiterer Trainingskurs wurde von Frau Lück in unserem Auftrag an der Willy-<br />

Brandt-Schule in Wedding durchgeführt und richtete sich an sechs Jungen der 7.<br />

Klassenstufe. Vorangegangen waren mehrere Einzelberatungsgespräche mit den<br />

Jungen im Rahmen von reset one sowie ein Planungsgespräch mit dem<br />

Schulsozialarbeiter. Alle Jungen hatten massive Gewalt- oder Mobbingerfahrung.<br />

4. Vernetzung mit der Landespolizeischule<br />

Im Jahre <strong>2012</strong> haben wir unsere Kooperation mit der Landespolizeischule ausgebaut<br />

und uns an zahlreichen Veranstaltungen beteiligt. Polizeibeamte aller Direktionen<br />

werden in mehrtägigen Seminaren zur Thematik <strong>Opferhilfe</strong>/Opferschutz geschult. Da<br />

es sich um ein freiwilliges Schulungsangebot der Polizei handelt, ist das Interesse<br />

der Beteiligten sehr groß und es findet insbesondere anhand konkreter Fallbeispiele<br />

ein reger Austausch statt. Diese Kooperation wird auch im kommenden Jahr<br />

fortgesetzt.<br />

33


Ausblick auf 2013<br />

Wir freuen uns darüber, dass die Thematiken Opferschutz und <strong>Opferhilfe</strong> in Politik<br />

und Gesellschaft an Stellenwert gewinnen, nicht nur in <strong>Berlin</strong>, sondern bundes- und<br />

europaweit. Insofern begrüßen wir die Ernennung eines Opferbeauftragten für das<br />

Land <strong>Berlin</strong> und wir freuen uns über die Verabschiedung der „EU-Richtlinie über<br />

Mindeststandards für die Rechte und den Schutz von Opfern von Straftaten sowie für<br />

die <strong>Opferhilfe</strong>“. Insbesondere hoffen wir, dass diese Maßnahmen auf der ganz<br />

praktischen Ebene zu Verbesserungen führen, von denen Betroffene von Straftaten<br />

direkt profitieren. Wir werden die Umsetzung der Maßnahmen mit Interesse verfolgen<br />

und nach Kräften unterstützen.<br />

Auch im kommenden Jahr wollen wir daran arbeiten, unsere Arbeit im Sinne der<br />

Menschen, die mittelbar oder unmittelbar Opfer von Straftaten geworden sind, weiter<br />

zu verbessern und übergreifend daran mitwirken, dass Opferbelange besser erkannt<br />

und befriedigt werden. Im Fokus steht unser Bestreben, dass Opfer möglichst<br />

frühzeitig und umfassend über Hilfeangebote sowie formale Abläufe bei Polizei und<br />

Gericht und ihre diesbezüglichen Rechte informiert werden. Darüber hinaus möchten<br />

wir verstärkt darauf hinwirken, dass Opfer besseren Zugang zu therapeutischer<br />

Unterstützung sowie zu materiellen Leistungen erhalten.<br />

In diesem Zusammenhang ist der Opferfonds der <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> uns ein<br />

Herzensanliegen. Ziel dieses Opferfonds ist es, kleinere Summen vorzuhalten zu<br />

können, um Menschen, die aufgrund einer Straftat finanziell in Not geraten sind,<br />

zeitnah und unbürokratisch helfen zu können, wenn andere Quellen nicht oder nicht<br />

zeitnah genug greifen. Die Möglichkeit, Klienten auch eine finanzielle Hilfestellung<br />

bieten zu können, erweist sich als äußerst hilfreich in der Begleitung unserer<br />

Klienten, so dass wir uns freuen würden, wenn es uns im Jahre 2013 gelingt, den<br />

Opferfonds weiter auszubauen und gezielt Spenden einzuwerben, die ihm<br />

zugutekommen.<br />

Natürlich wollen wir weiter dafür Sorge tragen, dass unsere Angebote in der<br />

Öffentlichkeit bekannt sind. Nur dann kann unsere Hilfe im Bedarfsfall in Anspruch<br />

genommen werden. Darüber hinaus wollen wir uns weiterhin mit den <strong>Berlin</strong>er<br />

34


professionellen und ehrenamtlichen Helfern gut zu vernetzen, denn durch die<br />

Vielfalt der Angebote kann eine passgenaue Hilfe gewährleistet werden.<br />

Nach wie vor erreicht das Angebot der Beratungsstelle vorrangig KlientInnen mit<br />

deutscher Muttersprache bzw. guter deutscher Sprachkompetenz. Um in Zukunft<br />

mehr Menschen mit fehlender deutscher Sprachkompetenz zu erreichen, ist die<br />

<strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> dabei, ihre Homepage in die englische und türkische Sprache zu<br />

übersetzen. Wir hoffen, dass dadurch mehr Betroffene mit unzureichender deutscher<br />

Sprachkompetenz den Weg zur <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> finden. Im Beratungskontext werden<br />

dann Sprachmittler hinzugezogen.<br />

Der höhere Bekanntheitsgrad der <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong>, die Erweiterung unseres<br />

Angebotsspektrums und die erhöhte Nachfrage von Seiten der Klienten und<br />

Kooperationspartner führte in der Vergangenheit dazu, dass die personellen<br />

Ressourcen insbesondere im Bereich der Zeugenbetreuung immer weniger<br />

ausreichten, um dem Bedarf gerecht zu werden. Aus diesem Grunde freuen wir sehr,<br />

dass wir eine personelle Aufstockung des Teams bewilligt bekommen haben und im<br />

Jahre 2013 eine dritte Zeugenbegleiterin mit 31,4 Arbeitsstunden pro Woche fest<br />

einstellen werden.<br />

Und als besonderes Highlight erwartet uns gegen Ende des Jahres der geplante<br />

Fachtag der <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong>. Unter dem Titel: „Harte Männer zu schwach für Hilfe -<br />

Beratung im Kontext männlicher Viktimisierung“ werden wir uns am 14. November<br />

2013 im Rahmen einer ganztägigen Veranstaltung mit der Thematik „männliche<br />

Opfer von Gewalt“ beschäftigen. Hierfür haben wir zahlreiche Kooperationspartner<br />

und namhafte Experten gewinnen können. Wir freuen uns auf einen spannenden<br />

Fachaustausch, viele neue Impulse und hoffen, Sie sind mit dabei!<br />

Rückblickend können wir sagen: Im vergangenen Jahr haben wir wieder einige<br />

Vorhaben umsetzen können und somit die <strong>Opferhilfe</strong> in <strong>Berlin</strong> wieder ein kleines<br />

Stück voran gebracht. Dafür sind wir sehr dankbar und gehen mit Elan und<br />

Zuversicht in das neue Jahr.<br />

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Finanzielle Unterstützung<br />

Wir setzen unsere Arbeit in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Justiz um.<br />

Unsere Angebote finanzieren wir über Zuwendungen der Senatsverwaltung und über<br />

Eigenmittel, die wir selbst erwirtschaften müssen. Um unsere Arbeit in der bewährten<br />

Verbindlichkeit und Qualität fortsetzen zu können, sind wir weiterhin auf Ihre Hilfe<br />

angewiesen. Mit Ihrer Spende oder Ihrer Bußgeldzuweisung können wir den Anteil<br />

unserer Eigenmittel erhöhen.<br />

Das Spenden- und Bußgeldkonto der <strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> lautet:<br />

<strong>Opferhilfe</strong> <strong>Berlin</strong> e.V.<br />

Postbank <strong>Berlin</strong><br />

Konto 410 404 107<br />

BLZ 100 100 10<br />

Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung.<br />

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