ARIS PPM
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White Paper - Oktober 2005<br />
<strong>ARIS</strong> Process Performance Manager 4.0<br />
Business Process Excellence
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Einleitung…………………………………………………………………….. 2<br />
2. <strong>ARIS</strong> Platform ………………………………………………………………. 3<br />
3. <strong>ARIS</strong> Controlling Platform …………………………………………………… 4<br />
4. <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> ………………..…………………………………………………. 6<br />
5. Zielgruppen ………………………………………………………………… 7<br />
6. Motivation und Einsatzgebiete ………………………………………………. 9<br />
7. Features & Functions ……………………………………………………….. 12<br />
8. Technische Architektur ……………………………………………………… 24<br />
9. Skalierbarkeit ………………………..……………………………………... 29<br />
10. Software Module / Zusatzkomponenten ……………………………………... 32<br />
11. Typische Projektvorgehen ………………………………………………….... 30<br />
© IDS Scheer AG - Oktober 2005 1
1 Einleitung<br />
Insbesondere während einer Konjunkturschwäche drängt sich aus unter-nehmerischer Sicht keine<br />
andere Frage mehr in den Vordergrund als die Diskussion einer nachhaltigen Kostenreduktion. Auch<br />
für IT-Bereiche wird es zunehmend wichtiger zu verdeutlichen, dass IT nicht nur als Kostenfaktor zu<br />
sehen ist, sondern einen ganz wesentlichen Beitrag zur Wertschöpfung leisten kann. Dies konkretisiert<br />
sich in der Frage eines nachweisbaren Return on Investment (RoI) von IT-Lösungen und zwar in<br />
einer konkret definierten Projektlaufzeit. Die zentrale Motivation für Unternehmen, neue Applikationen<br />
und Anwendungen einzuführen, liegt dabei häufig im Willen die Effizienz von bestehenden Geschäftsprozesse<br />
zu steigern – was nur belegt werden kann, wenn die Performance der Abläufe auch<br />
gemessen und bewertet werden kann.<br />
Die Software-Produkte der Business Intelligence-Welle, allen voran<br />
>> Automatische<br />
Data Warehouse-Systeme, versprachen dabei zunächst Abhilfe, denn<br />
Visualisierung von Data Warehouse-Systeme sammeln aus IT-Anwendungssystemen<br />
IST-Abläufen mit Daten, um daraus finanzorientierte Kennzahlen, Charts und Grafiken<br />
<strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> > Kommunikations-<br />
Anwendungssystemen abgewickelt werden. Die operativen<br />
Systeme basieren auf einer IT-Infrastruktur, deren und Organisations-<br />
Leistungsfähigkeit durch geeignete Messinstrumente (System analyse
2 <strong>ARIS</strong> Platform<br />
Für den gesamten Kreislauf des Business Process<br />
Managements bietet die <strong>ARIS</strong> Platform for Process<br />
Excellence die Werkzeuge, die Unternehmen<br />
auf dem Wege ihrer kontinuierlichen Veränderung<br />
benötigen. Aber nicht nur die operativen Prozesse<br />
lassen sich auf diese Weise managen, sondern<br />
auch der Ablauf des Business Process<br />
Managements selbst. Diesen Prozess unterstützt<br />
die <strong>ARIS</strong> Platform als operatives Werkzeug für<br />
das Management von Geschäftsprozessen. Und<br />
zwar für alle beteiligten Zielgruppen im Unternehmen – von der Organisationsabteilung über das<br />
Management und die Fachabteilungen bis zu den IT-Abteilungen und den Controllern.<br />
Operative Werkzeuge für das Management von Geschäftsprozessen<br />
>> Projekterfahrungen Die Erfahrungen aus einer Vielzahl von Kundenprojekten zu den<br />
unterschiedlichsten Themen haben gezeigt, dass alle Projekte<br />
und Best Practices als<br />
Gemeinsamkeiten aufweisen. Die Vereinigung dieser<br />
Standardsoftware
3 <strong>ARIS</strong> Controlling Platform<br />
Business Process Controlling steht für die Messung der<br />
Leistungsfähigkeit der in IT-Systemen implementierten<br />
Unternehmensprozesse sowie die Implementierung von<br />
Kontrollsystemen, die die Einhaltung von unterschiedlichsten<br />
Regularien überwachen. Process Performance<br />
Management eröffnet erstmals die Möglichkeit der Aufdeckung von Verbesserungspotenzialen anhand<br />
von Echtdaten, wie z. B. Durchlaufzeiten, Retourenhäufigkeiten und Liefertreue. So werden<br />
komfortables Controlling und kontinuierliche Verbesserung von Unternehmensprozessen, sowie bisher<br />
nichtvorhandene, aber erforderliche Kennzahlen Realität. Die <strong>ARIS</strong> Controlling Platform stellt somit<br />
Softwarelösungen rund um das Thema Business Process Controlling für den unternehmensweiten<br />
Einsatz zur Verfügung u.a. für folgende Themen.<br />
Process Performance Management<br />
Geschäftsprozesse sind die operativen Treiber von Unternehmen.<br />
Eine moderne Unternehmenssteuerung erfordert daher<br />
auch eine proaktive Steuerung der Geschäftsprozesse. Mit einer<br />
vollständigen Kontrolle über laufende Prozesse entdecken Unternehmen<br />
diese vollkommen neue Dimension einer proaktiven<br />
Steuerung. Bisher konnten die strategischen Unternehmensziele erst mit dem nächsten Quartalsergebnis<br />
überprüft werden. Process Performance Management überwacht jedoch fortwährend die<br />
gesteckten Ziele und warnt rechtzeitig bei Planabweichungen, damit geeignete Gegenmaßnahmen<br />
eingeleitet werden können. Damit erreichen Unternehmen eine verbesserte Prozessqualität, die sich<br />
unmittelbar auf das Unternehmensergebnis auswirkt. Die kontinuierliche Überprüfung von IST-<br />
Geschäftsprozessen schließt also die Lücke zwischen der Unternehmensstrategie und deren operativer<br />
Umsetzung in der Praxis.<br />
Compliance Management<br />
Um Anforderungen zu entsprechen, die aus Regularien wie z. B. dem Sarbanes-Oxley Act entstehen,<br />
müssen Unternehmen interne Kontrollsysteme implementieren und deren Funktionsfähigkeit regelmäßig<br />
nachweisen. Dazu benötigt man in der Regel Audit Workflow-Systeme, die den gesamten<br />
Test-, Kontroll- und Dokumentationsprozess softwaregestützt abbilden und unterstützen. Nur so können<br />
Unternehmen Kontrollsysteme und -prozesse auf mögliche Schwächen überprüfen, kontinuierlich<br />
verbessern und auf Knopfdruck die notwendige Dokumentation für den Nachweis der Funktionsfähigkeit<br />
des internen Kontrollsystems erhalten.<br />
4 © IDS Scheer AG - Oktober 2005
Risikomanagement<br />
Wenn es darum geht, auch in schwierigen Situationen die kritischen Prozesse eines Unternehmens<br />
aufrechtzuerhalten, ist es nicht nur notwendig, alle Risiken im Unternehmen zu erkennen und zu bewerten,<br />
es müssen auch geeignete Notfallprozesse definiert sein. Unternehmen sind ständig Risiken<br />
ausgesetzt. Ein großer Teil dieser Risiken resultiert aus dem operativen Geschäft. Um diese Risiken<br />
erkennen und effizient vermeiden zu können, muss jedes Unternehmen ein funktionierendes Risikomanagement<br />
etablieren.<br />
Abbildung 1: Übersicht <strong>ARIS</strong> Platform<br />
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4 <strong>ARIS</strong> Process Performance Manager<br />
Der <strong>ARIS</strong> Process Performance Manager (<strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong>) ist ein<br />
patentiertes Werkzeug zur Analyse, Bewertung und Monitoring von<br />
Unternehmensprozessen. Aus gelebten IST-Prozessen generiert <strong>ARIS</strong><br />
<strong>PPM</strong> intuitive Management-Cockpits, mit einer aktuellen Darstellung<br />
der realen Unternehmensziele und Kommunikationsbeziehungen. Ein<br />
integriertes Frühwarnsystem (EarlyAlert) überwacht dabei automatisch<br />
alle laufenden Vorgänge und alarmiert sofort bei Planabweichungen.<br />
<strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> leistet einen entscheidenden Beitrag zu nachhaltig<br />
effizienteren Geschäftsprozessen, da alle internen und externen<br />
Abläufe dank des Performance Managers optimiert werden können. Für den Techniker: Prozessrelevante<br />
IT-Daten (z.B. Auftragsnummer, Zeitstempel) aus unterschiedlichen Quellsystemen, wie z.B.<br />
ERP, CRM, Workflow, EAI- und Helpdesk-Applikationen, bilden dabei die Grundlage zur Visualisierung<br />
von innerbetrieblichen Abläufen, Vorgängen und Geschäftsprozessen.<br />
Abbildung 2: <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> Applikationsinterface<br />
Mit <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> ist eine visuelle Prozessanalyse vom Endergebnis bis hin zur Ursache möglich. Neben<br />
der Darstellung des Ergebnisses kann zusätzlich analysiert werden, welche Einflussfaktoren und welche<br />
Prozessmuster ein Ergebnis, eine Kennzahl verursachen. Der Nutzer kann hierbei bis auf die Ebene<br />
eines konkreten Prozessdurchlaufes navigieren und so beispielsweise die Prozessinstanz eines<br />
bestimmten Kunden genauestens analysieren. Zusammen mit den vier verfügbaren Module „Performance<br />
Cockpit“, „Online Monitoring“, „Process Mining“ und „OrgAnalyzer“ ist es so möglich ein Unternehmen<br />
prozessorientiert zu steuern.<br />
6 © IDS Scheer AG - Oktober 2005
5 Zielgruppen<br />
Jeder Mitarbeiter eines Unternehmens ist potentieller Nutzer des <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong>. In Abhängigkeit von der<br />
Rolle im Unternehmen können primär drei verschiedene Benutzergruppen identifiziert werden:<br />
ProzessCockpit für das<br />
Top-Management<br />
Schneller Überblick über die Zielvorgaben<br />
>> Was ?<br />
Trendanalysen für die Prozess-Verantwortlichen<br />
Erfolgskontrolle der Prozessverbesserungen<br />
>> Wie?<br />
Detailanalyse für alle Prozessbeteiligten<br />
Identifizierung von Optimierungspotenzialen<br />
>> Warum?<br />
Jede dieser Zielgruppen hat eigene Anforderungen bzgl. der Datenbereitstellung und -aufbereitung.<br />
Während Mitglieder des Top-Managements vor allem an aggregierten Daten und Benachrichtigungen<br />
bei signifikanten Abweichungen von strategischen Vorgaben interessiert sind, benötigen Prozessbeteiligte<br />
detaillierte Informationen über ihre Abläufe und über vereinbarte Leistungsziele. Das<br />
wichtige Verbindungsglied dazwischen sind die sog. „Prozessverantwortlichen“, d.h. diejenigen Mitarbeiter,<br />
welchen die Verantwortung für den Gesamtablauf eines Ablaufes innehaben.<br />
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Top-Management<br />
Zu den Aufgaben der obersten Führungsebene gehört die Formulierung strategischer Ziele, die im<br />
Rahmen der Leistungserstellung umgesetzt werden sollen. In Abstimmung mit Bereichsverantwortlichen<br />
müssen diese in realisierbare Vorgaben formuliert werden. Notwendig für diesen Schritt ist die<br />
Kenntnis der auf die Unternehmensbereiche bezogenen Leistungsdaten vergangener Perioden. Für<br />
Kernprozesse des Unternehmens werden Leistungsmessgrössen quantitativer und qualitativer Art<br />
definiert und unternehmensweit kommuniziert. Ist dies getan, ist eine Rückmeldung über den Erreichungsgrad<br />
dieser Größen in übersichtlicher und intuitiv verständlicher Form notwendig. Ereignisbezogene<br />
Abweichungen von vorgegebenen Standards können flexibel (z.B. per E-Mail oder automatisch<br />
generiertem Report) gemeldet werden. Das Top-Management ist jedoch nur ein Gelegenheitsanwender<br />
von <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong>. Die eigentliche Arbeit – die intensive Prozessanalyse – erfolgt durch die<br />
die Prozessverantwortlichen.<br />
Mittleres Management und Prozessverantwortliche<br />
Für Bereichs- bzw Prozessverantwortliche eines<br />
Unternehmens ist die Konkretisierung und Verfolgung<br />
von Zielvorgaben eine wichtige Aufgabe. Die<br />
>> IST- & SOLL-Daten im direkten<br />
Prozessvergleich für<br />
kontinuierliche Überwachung der verantworteten früheres Gegensteuern > Mitarbeiter vor Ort sehen<br />
Ihre aktuelle Performance
6 Motivation und Einsatzgebiete<br />
Konzeption, Implementierung und Betrieb einer Performance Management Lösung macht nur dann<br />
Sinn, wenn ein konkreter Handlungsbedarf besteht – in einer Organisation, in welcher alles perfekt<br />
läuft und auch „die Zahlen stimmen“ ist ein Handlungsdruck sicher nicht unbedingt gegeben. In der<br />
Realität ist das allerdings in den wenigstens Unternehmen wirklich der Fall; ab und an „klemmt“ es<br />
auch in den effizientsten Organisationen einmal. Kritisch wird das Problem, wenn die Kerngeschäftsprozesse<br />
oder auch Kernkompetenzen nachhaltig beeinträchtigt werden. Reine „rote“ oder „schwarze“<br />
Zahlen helfen hier nicht weiter, denn die Ursache eines strukturellen Problems liegt häufig im<br />
Ablaufprozess selbst. Process Performance Management kann hier wichtige Impulse zur interaktiven<br />
Lösungsfindung geben.<br />
Abbildung 3: Übersicht Root-Cause Analyse & Mining<br />
Benchmarking & Best Practices<br />
Gerade in Zeiten von Outsourcing, Outplacement und Standortverschiebungen kann es sinnvoll sein,<br />
herauszufinden was und wie an welchem Standort eigentlich „getan“ wird, sprich: wie wird ein einmal<br />
definierter (z.B. in einem QS-Audit dokumentierter) Ablauf in der Praxis an den Standorten A und<br />
B tatsächlich umgesetzt. Liegt an diesen Standorten ein IT-System mit Transaktionsdaten zur Verfügung,<br />
so können die Informationen dieses Systems genutzt werden um mithilfe des <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> ein Livebild<br />
der aktuellen IST-Abläufe, z.B. an einer Verpackungsstation, aufzuzeichnen.<br />
© IDS Scheer AG - Oktober 2005 9
Das aufgezeichnete Prozessbild zum Zeitpunkt X kann im Falle einer konsolidierten Datenhaltung<br />
dann mit anderen Livebildern des Standorts B direkt in der Applikationen verglichen werden. Häufig<br />
sind die Abweichungen augenfällig und geben dem Prozessverantwortlichen Auskunft wie mögliche<br />
Mißtände aufzuheben sind.<br />
Abbildung 4: Vergleich eines SOLL- und eines IST-Prozesses<br />
AUTO-Wissensdokumentation vor Reorganisation<br />
Bei den Daten, die das Process Mining verwendet, handelt es sich um Aufzeichnungen von abgelaufenen<br />
Prozessen – die Daten selber kommen dabei aus bestehenden IT-Systemen, wie z.B. einem<br />
PPS-System oder auch einem ERP-System. Diesen bereits getätigten Abläufe, lag zum Ablaufzeitpunkt<br />
ja schon implizit Prozesswissen zugrunde, sprich: der entsprechenden Mitarbeiter wusste ja<br />
man und warum er was tat. Mit der automatisierten Visualisierungsfunktion des <strong>ARIS</strong> Process Performance<br />
Managers kann dieses Wissen zu jedem Zeitpunkt als Prozessabbild dauerhaft gespeichert<br />
werden.<br />
Beispiel: Das Versicherungsunternehmen XYZ möchte Teile seiner Auftragsabwicklung an einen<br />
günstigen Outsourcer in Irland abgeben um Kosten zu sparen. Essentiell für das Unternehmen ist jedoch,<br />
dass die Servicequalität aller Abläufe rund um den direkten Kundenkontakt konstant bleibt und<br />
der Einsatz des externen Auftragnehmers für den Endkunden transparent bleibt. Mit <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> ist<br />
das Unternehmen in der Lage vor dem Einsatz des externen Dienstleisters seine „eingeschliffenen“<br />
Abläufe im Detail automatische dokumentieren zu lassen, um die erhaltenen Prozessbilder als Grundlage<br />
der Zusammenarbeit mit der Fremdfima zu nutzen (Bsp.: innerhalb eines SLA-Vertrages).<br />
10 © IDS Scheer AG - Oktober 2005
Root-Cause Analysis<br />
Was z.B. hinter eine kritischen Kennzahl, dargestellt in einer „roten Ampel“ steckt, welche „Treiber“<br />
ursächlich für die Überschreitung eines definierten Wertes verantwortlich sind, kann mithilfe von A-<br />
RIS <strong>PPM</strong>’s Process Mining-Wizards automatisiert herausgefunden werden. Durch den Mining-Wizard<br />
kann automatisch pro Prozesstyp und Kennzahl über Dimensionswerte iteriert und<br />
� eine Auffälligkeits-, sowie<br />
� eine Planwertabweichungsanalyse<br />
durchgeführt werden. Alle Auffälligkeiten sind dabei „verdächtig“ eine Ursache für eine schlechte<br />
Leistung zu sein. So kann dem Benutzer umfangreiche und zeitaufwendige Analysearbeit abgenommen<br />
werden, indem er automatisiert und direkt auf Auffälligkeiten in den gespeicherten Prozess-<br />
Daten hingewiesen wird.<br />
Praxisbeispiel Data vs. ProcessMining in der Automobilindustrie:<br />
Mithilfe von Data-Mining kann z.B. ein<br />
Automobilhersteller herausfinden, dass es einen<br />
Zusammenhang zwischen der Fehlerquote (Geradeauslauf) an<br />
einer Lackierstraße, und der Besetzung der vorhergehenden<br />
Karosserie-Montage gibt. Mithilfe von Process-Mining<br />
Technologie werden die real-abgelaufenen Lackier- und<br />
Montageprozesse untersucht, und es wird festgestellt, dass<br />
ausschließlich bei Gültigkeit des Werkskalenders #3511, beim Schichtwechsel zuwenig Handschleifer<br />
zur Verfügung stehen, und dadurch die Mitarbeiter auf freie Handschleifer warten müssen<br />
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7 Features & Functions<br />
In <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> werden einzeln abgelaufene Vorgänge / Transaktionen, sog. „Prozessinstanzen“ (Bsp.:<br />
per FAX eingelaufener Auftrag #4711 am 17-Sep-2005) aus einem frei definierbaren Quellsystem<br />
(Bsp.: SAP MM) importiert und in einer sog. „EPK“ (Ereignisprozesskette) präzise visualisiert. Einzelne<br />
Teile des gesamten Ablaufs, sog. „Prozessfragemente“ werden dabei vom <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> Server automatisch<br />
erfasst und zu einem Ganzen zusammengefasst. Die Visualisierungsfunktionalitäten wurden<br />
dabei so entwickelt, dass die Prozessmodelle leicht lesbar und aussagekräftig dargestellt werden<br />
können.<br />
Abbildung 5: Automatische Extraktion von Prozessdaten<br />
Generierung von Prozessinstanzen<br />
Damit die importierten Prozessfragmente zu vollständigen Prozessinstanzen zusammengefügt werden<br />
können, benötigen Sie Informationen aus dem Quellsystem, anhand derer <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> die zu einer<br />
Prozessinstanz gehörenden Fragmente identifizieren und die zeitliche Reihenfolge (Ablauflogik) der<br />
Fragmente rekonstruieren kann. Die Prozesszusammenführung läuft dabei zweistufig ab:<br />
1. Alle zu einer Prozessinstanz gehörenden Fragmente werden identifiziert und in einer Prozessinstanz<br />
gesammelt (Prozess-Merge).<br />
2. Die unverbundenen Fragmente einer Prozessinstanz werden miteinander verkettet (Ereignis-<br />
Merge)<br />
12 © IDS Scheer AG - Oktober 2005
Prozessanalyse<br />
Die Möglichkeiten und Funktionalitäten der automatisierten Prozessanalyse, sozusagen der<br />
Kernkomponente des <strong>ARIS</strong> Process Performance Managers, werden anhand des folgenden<br />
Praxisbeispiels der virtuellen ADAMUS AG, eines weltweit produzierenden Automobilzulieferers<br />
referenzgültig aufgezeigt.<br />
Steckbrief ADAMUS AG<br />
Name ADAMUS AG<br />
SItz Frankfurt, Deutschland<br />
Tätigkeit Herstellung von Wälzlager-Prüfgeräten<br />
Umsatz 250 Millionen Euro<br />
Werke Hamburg, München, London, Sao Paulo,<br />
Seattle<br />
CIO Dipl.-Ing. Thomas Brand<br />
Ausgangssituation<br />
Das Problem kennen viele CIOs: Nach einer anstrengenden Woche außer<br />
Haus mit zahlreichen Projekt- und Status Quo-Terminen freut man sich auf<br />
den ersten Cafe in Ruhe im Büro. So auch bei Thomas Brand, dem CIO der<br />
(virtuellen) ADAMUS AG, der sich nach einer Woche Auswärtsterminen<br />
Montag morgen an seinem Arbeitsplatz wieder findet und nach dem Start<br />
des Rechners, einem ersten Blick in die überfüllte INBOX und dem Öffnen<br />
seines persönlichen Performance Cockpits des <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> feststellt – dass<br />
nicht alles so ist, wie es sein sollte.<br />
© IDS Scheer AG - Oktober 2005 13
Eine rote Ampel zeigt an: die Durchlaufzeit in einem der Werke der ADAMUS AG ist drastisch gestiegen<br />
in der Woche, in der er nicht da war. Trotz des Montag Morgens macht sich Thomas Brand<br />
mit einer frischen Tasse Cafe daran möglichst noch bis zu seinem ersten Meeting um 10.00 herauszufinden,<br />
wie es zu dieser drastischen Verschlechterung der Zahlen kam, wer dafür verantwortlich ist<br />
und wie man das Problem schnellstmöglich beseitigen kann.<br />
Abbildung 6: Performance Cockpit Drill Down<br />
Nach 15 Minuten und der intuitiven Bedienung des Process Performance Managers ist die Lösung<br />
schnell gefunden: der patentierte ProcessMining-Wizard erkannte große Unregelmässigkeiten im<br />
Auftragseingangsprozess in einer der Niederlassungen (Frankreich) - interessanter Weise noch nicht<br />
mal in dem Land, in welchem das Werk nun die langen Durchlaufzeiten hat (England), sondern in einem<br />
ganz anderen.<br />
14 © IDS Scheer AG - Oktober 2005
Abbildung 8: Analyse & ProcessMining.Wizard<br />
Abbildung 7: Organisational Mining<br />
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Thomas Brand schaut sicht dazu kurz die jeweiligen generierten Ablaufprozesse aus dem SAP R3 auf<br />
dem Bildschirm an, um sein Bauchgefühl zu bestätigen – mit der Verzweig in die integrierte Organisationsanalyse<br />
stellt er schließlich fest, dass ein neues Team in der Niederlassung (Frankreich) für<br />
die kritischen Abläufe verantwortlich war.<br />
Kurz vor dem 10.00-Termin ruft Thomas Brand den verantwortlichen Country-Manager an und schildert<br />
ihm das Problem mit dem neuen Team und den Auftragseingängen – der Country-Manager verspricht,<br />
sich direkt darum zu kümmern.<br />
Thomas Brand geht in sein 10.00 Uhr Meeting und spricht das Problem mit der Durchlaufzeit in England<br />
kurz an. Direkt nach dem Meeting teilt ihm seine Sekretärin mit, dass der Country-Manager ihn<br />
angerufen hatte und ihm eine kurze Status-Mail geschrieben hat - das Problem sei nun gelöst.<br />
Abbildung 9: Visualisierung der IST-Prozesse<br />
Und in der Tat: der Country-Manager beschreibt in seiner Mail, dass die neuen Mitarbeiter mit den<br />
betriebsinternen Vorläufen nicht vertraut waren, und viel zu spät die jeweiligen Neuaufträge im System<br />
angelegt hätten – so war eine zeitnahe Disposition nur schwerlich möglich, wie Thomas Brand<br />
in den von <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> generierten Systemabläufen sehen konnte. Nach diversen anderen Meetings<br />
im Laufe des Vormittags schaffte es Thomas Brand erst gegen 14.00 nochmal auf das Performance<br />
Cockpit zu schauen: und in der Tat, das Problem ist gelöst – und dank seines schnellen Eingreifens,<br />
die Ampel wieder auf grün.<br />
16 © IDS Scheer AG - Oktober 2005
Diagramm und Abfragetypen<br />
Mit der Prozessanalyse können Kennzahlen in Diagrammen und Tabellen auswerten. Dazu wählt man<br />
eine oder mehrere Kennzahlen in der <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> GUI aus, welche in Abhängigkeit von einer oder mehreren<br />
Dimensionen und/oder Kennzahlen dargestellt werden. Alle Prozesauswertungen und -<br />
analysen können intuitiv mit Hilfe von Setup-Assistenten (Wizards) erstellt werden. Die Ergebnisse<br />
der inhaltlichen Prozessanalyse, z.B. Resultate aus dem Process Mining oder der Ranking-Analyse,<br />
können in allen gängigen Diagramm - und Reportingtypen (vgl. MS-Excel) grafisch präsentiert werden.<br />
Diagrammtypen<br />
Alle Analyseergebnisse des <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> können durchgängig als zwei- oder dreidimensionale Diagramme<br />
dargestellt und gespeichert werden. Die Ergebnisse können dabei jeweils per Copy & Paste<br />
in beliebige Präsentationsmedien (Bsp.: Powerpoint) übertragen und in gängige Office-Applikationen<br />
(Bsp.: MS-Excel) exportiert werden.<br />
Balkendiagramme<br />
2D Balkendiagramm 3D Balkendiagramm<br />
2D gestapeltes Balkendiagramm 3D gestapeltes Balkendiagramm<br />
© IDS Scheer AG - Oktober 2005 17
Kuchendiagramme<br />
2D Kuchendiagramm 3D Kuchendiagramm<br />
Liniendiagramme<br />
3D Liniendiagramm 3D Liniendiagramm kombiniert<br />
3D Liniendiagramm gestapelt 2D Liniendiagramm gestapelt<br />
18 © IDS Scheer AG - Oktober 2005
Säulendiagramme<br />
3D Säulendiagramm gestapelt 3D Säulendiagramm<br />
Assesment-Diagramme<br />
In Assessment-Diagrammen wird der Zusammenhang zwischen Kennzahlen und Dimensionen versucht<br />
darzustellen. Jeder Balken steht für eine Kennzahl, die als Dimension verwendet wird. Jeder Teilbalken<br />
steht dabei für einen Dimensionswert. Die Länge der Teilbalken spiegelt hier die Anzahl der Prozessinstanzen<br />
wieder, die in die Berechnung der Kennzahl eingegangen sind. Die Teilbalken sind entsprechend<br />
der Kennzahlengüte von links (gut) nach rechts (schlecht) sortiert.<br />
© IDS Scheer AG - Oktober 2005 19
GANTT-Diagramme<br />
Mit Hilfe eines GANTT-Diagramms ist es möglich den zeitlichen Verlauf einer Prozesses (EPK) darstellen zu<br />
können. Es zeigt alle Funktionen einer EPK mit Start- und Endzeitpunkt an, wobei die X-Achse die Dauer einer<br />
Funktion relativ zu dem Prozessstart anzeigt. Ist in der EPK der Start- oder Endzeitpunkt einer Funktion nicht<br />
importiert worden, setzt <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> als Startzeitpunkt den Endzeitpunkt der vorangehenden Funktion.<br />
Kerzendiagramme<br />
Mit Kerzendiagrammen können Durchschnittswerte –<br />
genau einer- Kennzahl hinsichtlich -genau einer-<br />
Dimension angezeigt werden. Zusätzlich zum Durchschnittswert<br />
wird der Minimal- und der Maximalwert<br />
der jeweiligen Kennzahl angezeigt. Die einzelnen<br />
Balken zeigen am unteren Ende den minimalen Kennzahlwert<br />
und am oberen Ende den maximalen Kennzahlwert<br />
an. Die Grenze zwischen den Farben gibt<br />
den Durchschnittswert der Kennzahl an.<br />
20 © IDS Scheer AG - Oktober 2005
Kommunikationsnetz<br />
Mit einem Kommunikationsnetz kann man die Kommunikationsstruktur zwischen Organisationseinheiten<br />
darstellen. <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> analysiert dabei im Rahmen der Kommunikationsanalyse die Beziehungen zwischen<br />
den einzelnen Organisationseinheiten und aggregiert die Beziehungen wie jede andere Kennzahl. Die<br />
Kanten zeigen die Kommunikation zwischen den Organisationseinheiten an, wobei die Dicke der Kante<br />
ein Hinweis auf z.B. die Häufigkeit der Kommunikation ist.<br />
Portfoliodiagramm<br />
Mit Portfoliodiagrammen ist es innerhalb<br />
kurzer Zeit möglich sich einen Überblick<br />
über zwei oder drei Kennzahlen bzgl. einer<br />
Dimension verschaffen. Die erste Kennzahl<br />
wird auf der x-Achse, die zweite auf der y-<br />
Achse abgebildet. Für jeden Dimensionswert<br />
wird ein Kreis eingeblendet. Die Kennzahlenwerte<br />
für einen Dimensionswert<br />
leiten sich aus der Position der Kreises ab:<br />
Er liegt auf der Schnittpunktkoordinate der<br />
beiden Kennzahlen.<br />
© IDS Scheer AG - Oktober 2005 21
Radardiagramm<br />
Tachodiagramm<br />
Relation Explorer<br />
In einem Radardiagramm können mindestens drei Kennzahlen<br />
und ihre Vergleichswerte angezeigt werden. Das Diagramm<br />
enthält eine Achse für jede Kennzahl. Die Achsen entspringen<br />
sternförmig aus einem Ursprung und sind gleich lang. Die Darstellung<br />
erfolgt zweidimensional. Wenn ein Vergleichswert für<br />
mehrere Kennzahlen angezeigt wird, werden die Achsen durch<br />
eine Linie miteinander verbunden.<br />
In einem Tachodiagramm wird der IST-Wert einer Kennzahl den<br />
verfügbaren Vergleichswerten der Kennzahl gegenübergestellt.<br />
Wenn Planwerte im System hinterlegt sind, wird das Diagramm<br />
in die Farben Grün, Gelb und Rot unterteilt. Der schwarze Zeiger<br />
im Tachodiagramm zeigt dabei den IST-Wert der Kennzahl an.<br />
Der Relation Explorer vermittelt einen Überblick<br />
über alle Beziehungen einer ausgewählten<br />
Organisationseinheit. Man kann mit dem Relation<br />
Explorer alle Beziehungen einer zentralen<br />
Organisationseinheit zu anderen Organisationseinheiten,<br />
Funktionen (Aktivitäten) und Prozessen<br />
anzeigen. Für jede Beziehung kann eine<br />
Kennzahl eingestellt werden. Der Richtungspfeil<br />
am Ende der Beziehungskanten zeigt an,<br />
ob die Organisationseinheit Start- oder Zielobjekt<br />
der Beziehung ist. Hat die zentrale Organisationseinheit<br />
mehrere Beziehungen zum selben<br />
Objekt wird dieses entsprechend der Anzahl<br />
der Beziehungen mehrfach angezeigt. Die<br />
Stärke der Kanten gibt einen Hinweis auf die<br />
Höhe des Kennzahlwertes.<br />
22 © IDS Scheer AG - Oktober 2005
Reporting<br />
<strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> bietet eine sehr flexible Reporting-Funktionalität rund um dargestellte Analsyse-<br />
Ergebnisse an. Es können Reportvorlagen auf Serverseite zentral verwaltet werden, um unterschiedlichen<br />
Benutzergruppen geeignete Templates anzubieten. In einem Editor kann der Anwender beliebige<br />
Reportvorlagen zusammenstellen. Ein Reporting kann serverseitig automatisiert erfolgen, so<br />
dass in bestimmten Intervallen Tages- oder Wochenberichte automatisch erstellt werden. Die Wahl<br />
des Ausgabeformats steht dem Anwender offen:<br />
� Internet-taugliche Seiten in HTML,<br />
� Plattformunabhängige PDF-Dokumente (Adobe Acrobat),<br />
� zur Weiterverarbeitung geeignete XML-Dateien und<br />
� kommaseparierte Textdateien für Microsoft Excel (CSV-Format)<br />
Abbildung 10: Beispiel-Report im Adobe Acrobat-Format (PDF)<br />
© IDS Scheer AG - Oktober 2005 23
8 Technische Architektur<br />
<strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> ist eine vollständig in Java entwickelte Client-Server-Anwendung. Dies hat eine<br />
signifikante Verringerung der Administration von <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> auf Benutzerseite zur Folge. Die<br />
Installation des Frontends beschränkt sich auf das Herunterladen der Laufzeitumgebung, die<br />
automatisch beim ersten Login abläuft. Eine separate Softwareverteilung und –installation auf dem<br />
Client entfällt somit.<br />
Das Frontend enthält die Funktionalitäten, die zur Navigation und<br />
>> Klassische Clientzur<br />
Analyse notwendig sind. Sämtliche Berechnungen erfolgen<br />
Server Architektur auf Serverseite. Der Benutzer kann von jedem Java-2-fähigen<br />
mit Webbrowser als Internetbrowser die Clientanwendung starten und steht somit<br />
weltweit über eine zentrale Benutzerverwaltung zur Verfügung.<br />
Client
<strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> Datenbank (ProcessWarehouse)<br />
Der <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> Server bedient sich einer relationalen Datenbank (dem sog. „ProcessWarehouse“)<br />
, um die prozessbezogenen Laufzeitdaten in sein Repository<br />
<strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> einzulesen und aufzubereiten. Die Intervalle zum periodischen Auslesen der Da-<br />
DB ten aus den Quellsystemen können individuell definiert werden; historische Da-<br />
Process ten werden verdichtet und archiviert. Dieses Repository kann somit als Process<br />
Warehouse<br />
Warehouse verstanden werden. Damit bietet <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> aus Sicht des Anwenders<br />
eine vollständige Lösung zum Prozesscontrolling. Es vereinigt die Extraktion,<br />
Aufbereitung, Analyse und Abfrage von Prozessdaten in einem Software-Paket.<br />
<strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> Version 4 unterstützt folgende Datenbanken: Microsoft SQL-Server, Oracle DB , IBM DB2.<br />
ProcessExtractor<br />
Das Quellsystem (Anwendungssystem, aus dem die Daten extrahiert<br />
werden) wird mit dem <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> Server über einen sogenannten<br />
ProccessExtractor verbunden, welcher Daten aus einem Quelle<br />
systemspezifisch extrahiert und für die analytische Verwendung vorbereitet.<br />
Besonders hervorzuheben ist dabei, daß <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> durch die Benutzung<br />
unterschiedlicher ProcessExtractors in der Lage ist, eine einheitliche<br />
Prozesssicht auch über eine heterogene Systemlandschaft zu legen, d.h. es<br />
können Prozesse analysiert werden, deren Bearbeitung sich über unterschiedliche Systeme hinweg<br />
erstreckt. Pro Quellsystem wird dabei je ein ProcessExtractor benötigt. ProcessExtractors zu einer<br />
Reihe von Standardsoftwaresystemen stellt <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> bereits zur Verfügung.<br />
Die Daten werden dabei entweder direkt aus der Datenbank des Quellsystems gelesen (Read-Only-<br />
Access) oder seitens des Quellsystems als *.csv-Export an einer zentralen Stelle gespeichert. Die<br />
ETL-Komponenten des <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> konvertieren daraufhin diese Daten in ein XML-Prozesformat und<br />
aggregieren diese im sog. "ProcessWarehouse" (Oracle, MS-SQL oder DB2). des <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong>.<br />
© IDS Scheer AG - Oktober 2005 25
ProcessExtractor JDBC-2-<strong>PPM</strong><br />
Mithilfe des generischen Extractors werden Daten aus beliebigen JDBC-fähigen Datenbanken<br />
(Zugriff nur lesend) heraus gelesen.und in das <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong>-eigene XML-Format zur Generierung von<br />
Prozessdaten transformiert. Konfiguration und Wartung des Extraktors geschieht ebenfalls über<br />
eine grafische Benutzeroberfläche (Customizing Toolkit), welches im Extraktor enthalten ist.<br />
ProcessExtractor mySAP-2-<strong>PPM</strong><br />
Mithilfe des generischen Extractors werden Daten aus modulspezifischen (Bsp.: SD, MM, HR, CML,<br />
PP) mySAP-Tabellen heraus (nur lesender Zugriff) gelesen, und diese in das <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> eigene XML-<br />
Format zur Generierung von Prozessdaten transformiert.<br />
ProcessExtractor CSV-2-<strong>PPM</strong><br />
Mithilfe des generischen Extractors werden Daten aus *.CSV-Dateien (Comma Seperated Values)<br />
ausgelesen und in das <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong>-eigene XML-Format zur Generierung von Prozessdaten<br />
transformiert. Mithilfe dieses Extractors kann somit quasi jedes Legacy-System als Datenquelle<br />
genutzt werden – auch größere MS-Excel Exporte sind als Datenquelle möglich. Konfiguration und<br />
<strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> Server (Application)<br />
Innerhalb des JAVA-basierenden <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> Servers (Funktion eines<br />
Application Servers) werden die von den Extraktoren (Bsp.:<br />
ProcessExtractor CSV-2-<strong>PPM</strong>) bereitgestellten Daten verarbeitet, aggregiert<br />
und berechnet, um sie dem Client (<strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> GUI) via RMI zur<br />
Verfügung zu stellen. Eine leistungsfähige Skalierungsarchitektur (siehe<br />
eigenes Kapitel) stellt dabei sicher, das selbst bei hohen Datenvolumina<br />
keine Latenzzeiten enstehen können. („Standard“, „Advanced“,<br />
„Premium“ und „Enterprise“).<br />
Customizing, Implementierung und Betrieb des <strong>ARIS</strong> Process Performance<br />
Managers ist dabei dank der grafischen Administration der Konfigurationsdateien (via CTK – Customizing<br />
Toolkit) komplett ohne Programmierkenntnisse möglich<br />
26 © IDS Scheer AG - Oktober 2005
<strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> GUI<br />
Das <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> GUI (Client) ist eine browserbasierte JAVA-Applikation,<br />
welche per RMI (Remote Method Invocation) mit dem <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> Server<br />
kommuniziert. Innerhalb des Clients sind alle Funktionen und Methoden<br />
der Applikation ausführbar und persistent zu nutzen. Ein integriertes<br />
Rollen- und Berechtigungssystem sorgt dabei für einen benutzerspezifischen Zugriff auf evtl. sensible<br />
Reporting- und Prozessdaten.<br />
<strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> CTK<br />
Module<br />
Konfiguration, Customizing und Administration des <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> ist manuell via XML-<br />
Editing, oder aber mithilfe einer grafischen Benutzeroberfläche möglich. Mithilfe<br />
dieser Benutzeroberfläche, einem GUI für die einzelnen Konfigurationsdateien, geht<br />
die Bearbeitung aller wichtigen administrativen Einstellungen leicht von der Hand<br />
und kann schnell und erfolgreich genutzt werden.<br />
Die Basisfunktionalitäten des <strong>ARIS</strong> Process Performance Managers<br />
lassen sich je nach Anforderung um weitere Module ergänzen, die im<br />
Baukastenprinzip in die Software integrierbar sind. Die einzelnen Module<br />
sind funktionale Erweiterungen der Kernapplikation und bestehen aus<br />
Client- und Serverkomponenten. Die einzelnen Komponenten sind<br />
voneinander unabhängig und können einzeln eingesetzt werden. Derzeit<br />
sind folgende Module verfügbar:<br />
� Modul: Performance Cockpit<br />
� Modul: OrgAnalyzer<br />
� Modul: ProcessMining<br />
� Modul: OnlineMonitoring<br />
Anmerkung: Die einzelnen Module werden in dem separaten Kapitel „Module“ detailliert bespro-<br />
chen.<br />
© IDS Scheer AG - Oktober 2005 27
Business Content<br />
IDS Scheer hat die Projekterfahrung seit Release 1.0 des <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> in die Entwicklung von<br />
branchen-, themen- und abteilungsspezifischen Businesscontent einfliessen lassen, und ist somit in<br />
der Lage für verschiedene Anwendungsfälle fertige Baukastenlösungen anzubieten. Unsere Branchen-<br />
und Themenlösungen enthalten dabei<br />
� vordefinierter Branchencontent<br />
z.B. für Einkaufsprozesse<br />
� vordefinierte Key Performance Indicators (KPI)<br />
z.B. Durchlaufzeiten<br />
� Ready-To-Run Adapter für viele Quellsysteme<br />
z.B. für SAP SD<br />
� Vordefiniert Reports und Cockpits<br />
z.B. ein Performance Cockpit für Billing/Invoicing<br />
Rund um die SAP Module SD, MM, IS-U, HR und CML stehen somit fertige Lösungen zur Verfügung<br />
und können in der praktischen Projektumsetzung Kosten und Implementierungszeiten einsparen helfen.<br />
Mehr Informationen zu verfügbarem Businesscontent sind in den „<strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> Module Sheets“<br />
verfügbar.<br />
28 © IDS Scheer AG - Oktober 2005
9 Skalierbarkeit<br />
<strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> kommt bei Großkunden zum Einsatz,<br />
bei denen sehr hohe Datenvolumina anfallen.<br />
300.000 zu verarbeitende Prozesse und mehr als<br />
25.000.000 gespeicherte Prozessinstanzen zur<br />
historischen Auswertung sind dabei keine<br />
Seltenheit. Mit der <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> Version 3.2 wurde<br />
eine Skalierungs-architektur eingeführt, welche<br />
diesen hohen Anforderungen an Datenhaltung<br />
und Processing gerecht wird.<br />
Funktionsprinzip<br />
Die Grundidee der <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong><br />
Skalierungsarchitektur besteht darin, mehrere<br />
Summary<br />
Skalierbarkeit voll skalierbar<br />
Architektur Import von Quelldaten kann mit<br />
bis zu 64 Servern parallelisiert<br />
werden<br />
Ziele Minimierung der Importzeiten,<br />
wenn mehr als 100.000 zu<br />
importierende Prozesse<br />
Technologie <strong>ARIS</strong> OnDemand JAVA-<br />
Subserver Architecture 2 (<strong>ARIS</strong><br />
ODJ2)<br />
<strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong>-Import Server parallel zu betreiben, die durch einen gemeinsamen Import-Master<br />
gesteuert werden. Alle Server arbeiten mit einer identischen Konfiguration; jeder einzelne Server ist<br />
dabei nur für einen Bruchteil der Daten zuständig. Der Import der Daten erfolgt lokal direkt in die<br />
einzelnen Subserver, d.h. die Daten müssen bereits von den Quellsystemen partitioniert geliefert<br />
werden. Die Analyse erfolgt dagegen über den Master, der die Subserver parallel angefragt und<br />
deren Teilergebnisse zusammensetzt.<br />
Abbildung 12: <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> Skalierungsarchitektur<br />
© IDS Scheer AG - Oktober 2005 29
10 Integration in die <strong>ARIS</strong> Platform<br />
Oftmals lassen sich Verbesserungspotenziale in den Abläufen sehr gut aufdecken, wenn man ein internes<br />
Benchmarking verschiedener Organisationseinheiten auswertet. Dabei kann <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> den<br />
Anwender in besonderer Weise unterstützen.<br />
Abbildung 13: Vergleich von Werken<br />
Im vorliegenden Business Case werden zwei Werke hinsichtlich der Prozesslaufzeit verglichen. Dabei<br />
zeigt sich, dass zwischen den Werken “Hamburg“ und “München“ ein erheblicher Unterschied besteht.<br />
Abbildung 14: Detailanalyse der Unterschiede<br />
30 © IDS Scheer AG - Oktober 2005
Ein weiterer Vergleich auf Basis der Prozesskostensätze zeigt deutlich höhere Prozesskosten im Werk<br />
“Hamburg“.<br />
Neben dieser Erkenntnis macht es Sinn, die Prozesse beider Werke direkt miteinander zu vergleichen.<br />
Dazu wird wie schon für das Werk “Hamburg“ nun auch für das Werk “München“ eine verdichtete<br />
Prozesskette über den gleichen Zeitraum erstellt.<br />
Dies so gewonnenen verdichteten Prozessdaten können beispielsweise zum <strong>ARIS</strong> Toolset übertragen<br />
werden. Dort können Vergleiche mit dem Soll-Modell durchgeführt werden.<br />
Abbildung 15: Vergleich von generierten IST-Daten (<strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong>) und SOLL-Daten (<strong>ARIS</strong> Business Architect)<br />
Ebenso können mit Hilfe von Simulationen die Auswirkungen von Veränderungen im Ablauf durchgespielt<br />
werden. Dadurch wird der Prozess hinsichtlich Prozesslaufzeit und Prozesskosten optimiert,<br />
bevor er implementiert wird.<br />
© IDS Scheer AG - Oktober 2005 31
11 Software Module / Zusatzkomponenten<br />
Die analytische <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> Basis Applikation kann funktional im Baukastenprinzip mit mehreren optionalen<br />
Komponenten erweitert werden. Die einzelnen hier beschriebenen Softwaremodule werden<br />
dabei server- und clientseitig zusätzlich in die Systemsoftwareintegriert und stellt je nach Freischaltung<br />
erweiterte Funktionalitäten zur Verfügung.<br />
Modul: Performance Cockpit<br />
Mit dem Modul Performance Cockpit kann die Darstellung der<br />
Management-, Haupt- und Unterstützungsprozesse eines<br />
Unternehmens mit der aktuellen Analyse zugehöriger Kennzahlen<br />
kombiniert werden. So wird auf einen Blick erkennbar, welche<br />
Prozesse „rund“ laufen und an welchen Stellen Zielabweichungen<br />
auftreten, die ein Eingreifen und Gegensteuern erfordern. Dabei können Kennzahlen unterschiedlicher<br />
Kategorien miteinander kombiniert werden: auf Vorgangsebene gemessene und aggregierte<br />
Kennzahlen manuelle Eingaben und Datenimporte, z.B. aus MS-Excel sind dabei möglich.<br />
Abbildung 16: Browserbasiertes Modul "Performance Cockpit"<br />
Ein integriertes Frühwarnsystem überwacht dabei automatisch alle laufenden Vorgänge und alarmiert<br />
Sie sofort bei Planabweichungen, so dass Sie reagieren und Gegenmaßnahmen einleiten können.<br />
Prozessrelevante Daten bilden die Grundlage für zukünftiges Benchmarking gegen historische<br />
Daten innerhalb Ihres Unternehmens. <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> führt zur kontinuierlichen Optimierung Ihrer internen<br />
und externen Abläufe und leistet daher einen entscheidenden Beitrag für Ihren Geschäftserfolg.<br />
Denn: was man nicht messen kann, kann man nicht verbessern.<br />
32 © IDS Scheer AG - Oktober 2005
Modul: OrgAnalyzer<br />
Für die Optimierung von Abläufen, Strukturen und täglich ablaufenden<br />
Prozessen ist nicht nur die Betrachtung einzelner Prozess-Schritte von<br />
Bedeutung, vielmehr rücken bei größeren und räumlich verteilten<br />
Organisationen auch Fragen der organisatorischen Analyse in den<br />
Mittelpunkt. Mithilfe der automatischen Aktivitäts- und<br />
Kommunikationsanalyse des <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> 4.0 werden zum einen die Beziehungen von Organisationseinheiten<br />
und Mitarbeitern untereinander, zum anderen die Verbindung zwischen Aufbauorganisation<br />
und Prozessbearbeitung transparent gemacht.<br />
Abbildung 17: Funktion "Relation Explorer" innerhalb des Moduls "OrgAnalyzer"<br />
© IDS Scheer AG - Oktober 2005 33
Zur Beantwortung der Frage, wie Abteilungen und Mitarbeiter im realen Leben zusammenarbeiten<br />
und wo die Kommunikation verbessert werden kann, müssen beispielsweise folgende Fragen beantwortet<br />
werden:<br />
� Welche Organisationseinheiten / Stellen führen welche Aktivitäten aus? Wie häufig? Mit welcher<br />
Qualität? Mit welchen Durchlauf- bzw. Liegezeiten? Zu welchen Kosten?<br />
� Wo gibt es Reibungsverluste zwischen Abteilungen? Wo entstehen Engpässe?<br />
� Welche Mitarbeiter und Stellen bilden die Kommunikations-Brückenköpfe zu anderen Abteilungen?<br />
Wer ist spezieller Know-how-Träger und Spezialist? Wer braucht welches Training?<br />
� Wie ausgelastet ist eine Abteilung? Wie können Personalkosten eingespart werden?<br />
Die tatsächlichen Beziehungen zwischen den Teams und Gruppen können betrachtet werden. Darüber<br />
hinaus wird deutlich, in welche Prozesse eine Organisationseinheit eingebunden ist und für<br />
welche Teilabschnitte sie verantwortlich ist.<br />
>> Tagesgenau in einer gefälligen Diese Beziehung untersucht das<br />
Zusammenspiel von Organisationseinheiten<br />
Darstellung visualisiert zu bekom-<br />
und Tätigkeiten. In jeder Prozessinstanz<br />
men, wie die Abläufe zwischen werden dazu Kennzahlen bezüglich Zeiten,<br />
den Abteilungen tatsächlich statt- Kosten und Qualität ermittelt. Jedem Team<br />
sind ein individueller Kostensatz und eine<br />
gefunden haben
Modul: ProcessMining<br />
Das Modul „Process-Mining“ ist eine Weiterentwicklung des<br />
klassischen Data-Mining-Ansatzes, mit der Zielsetzung aus<br />
Prozess-Daten Wissen zu generieren (Mining). Dabei werden<br />
Zusammenhänge und Korrelationen zwischen den relevanten<br />
Prozessmerkmalen (z.B. Kundengruppe, Region, Produkt, Sparte<br />
etc.) aufgezeigt, die ursächlich für hohe Durchlaufzeiten, hohe<br />
Kosten oder geringe Qualität sind. Durch die integrierten Statistikfunktionen der Auffälligkeitsanalyse<br />
und -Planabweichungsanalyse kann mit wenigen Mausclicks ein Fehlertreiber hinter einer „roten<br />
Ampel“ gefunden werden. Insbesondere bei Unternehmen mit hunderttausenden von Vorgängen pro<br />
Tag ist dies eine effiziente Methode, um Problemen auf die Spur zu kommen.<br />
Ähnlich wie bei Anwendung von Data-<br />
Mining Methoden geht es darum,<br />
automatisiert unbekannte<br />
Zusammenhänge aus großen Mengen<br />
von Prozessdaten aufzuzeigen und zur<br />
Analyse und Optimierung von<br />
Schwachstellen zu nutzen. Process-<br />
Mining ermöglicht es, die „gelebten“<br />
IST-Abläufe von Organisationen<br />
transparent zu machen, kausal zu erforschen – im besten Fall für alle Beteiligten auch prägnant zu visualisieren.<br />
Der Fokus des Process-Mining liegt daher auf der Optimierung von bestehenden Geschäftsprozessen<br />
durch Aufzeigen von Zusammenhängen und Verwendung von Benchmarks. Was<br />
z.B. hinter eine kritischen Kennzahl, dargestellt in einer „roten Ampel“ steckt, welche „Treiber“ ursächlich<br />
für die Überschreitung eines definierten<br />
Wertes verantwortlich sind, kann mithilfe des Mining-Wizards<br />
schnell und automatisiert<br />
herausgefunden werden. Durch den Mining-Wizard<br />
kann automatisch pro Prozesstyp und Kennzahl über<br />
Dimensionswerte iteriert und<br />
eine Auffälligkeitsanalyse sowie<br />
>> Dank statistischer AUTO-<br />
Prozess Analyse die Hintergründe<br />
zu Kennzahlen mit<br />
wenigen Mausklicks<br />
explorativ erforschen
Modul: Online-Monitoring / Early Alert<br />
Das Modul „Online Monitoring“ erweitert die Basisfunktionalitäten<br />
des <strong>ARIS</strong> Process Performance Managers (<strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong>) um die<br />
Möglichkeiten der Überwachung aktuell ablaufender Ablauf- und Geschäftsprozesse,<br />
wie z.B. SLA-relevante Vorgänge. Dabei wird jeder<br />
einzelne Vorgang bzgl. vordefinierten Zeiten, Kosten und<br />
Qualitätskriterien überprüft und bei Überschreitung eines Warnwertes eine Mitteilung an den jeweiligen<br />
Mitarbeiter versandt, so dass ein zeitnahes Steuern des Prozesses möglich ist.<br />
Mit dem integrierten Frühwarnsystem (EarlyAlert)<br />
dieses Moduls wird der verantwortliche<br />
Mitarbeiter proaktiv auf „kritische<br />
Prozessinstanzen“, sprich problematische<br />
Vorgänge innerhalb von Organisationen,<br />
aufmerksam gemacht. Ein Vorgang erreicht einen<br />
„kritischen“ Zustand“, wenn zum aktuellen<br />
Zeitpunkt ein bestimmter Richtwert nicht<br />
erreicht, über- oder unterschritten ist. Bsp.: in<br />
einem Beschaffungsprozess soll die Rechnung<br />
max. vier Tage nach Rechnungseingang bezahlt<br />
werden. Ist die Buchung an diesem Termin nicht erfolgt, werden die Verantwortlichen informiert. Auf<br />
Grundlage dieser automatisierten Überwachung von Ablaufprozessen kann somit schon frühzeitig ein<br />
effizientes Controlling von wichtigen Unternehmensabläufen sichergestellt werden.<br />
Die eingegebenen Prüfkriterien werden mit dem<br />
Monitoring-Wizard eingegeben. <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> speichert<br />
diese zentral serverseitig ab; diese stehen berechtigen<br />
Usern nun gemeinsam, als sog. „Shared Favorite“ zum einfachen Point-&-Click Reporting jederzeit<br />
zur Verfügung. Wird eine Kennzahl nun überschritten, generiert das „Online Monitoring & Early Alert“-Modul<br />
eine E-Mail und versendet dynamische generierte Hyperlinks zu den jeweiligen Point-&-<br />
Click Reports. Dank <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong>s Browserorientierung ist so ein standort- und betriebssystemübergreifender<br />
Zugriff auf kritische<br />
Unternehmensabläufe jederzeit möglich. Alle E- >> Mit EARLY-ALERT werde ich<br />
Mails sind kompatibel zu Standard E-Mail sofort via E-Mail informiert,<br />
Clients, so dass ein Zugriff auch via wenn ein Prozessabschnitt die<br />
Webinterface systemseitig in vollem Umfang<br />
kritische Grenze erreicht: ich<br />
unterstützt wird. Darüber hinaus ist via SMS-<br />
Gateways auch ein<br />
kann sofort gegensteuern
© IDS Scheer AG - Oktober 2005 37
12 Typische Projektvorgehen<br />
Anhand dieses typischen Projektvorgehens der ADAMUS AG soll erläutert werden, warum wie und<br />
in welchem Umfang Performance Management auf Basis des <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> in der letzten knapp 6 Jahren<br />
Fortune 500, als auch Dax-Unternehmen geholfen hat Probleme effizient und nachhaltig zu lösen.<br />
Steckbrief ADAMUS AG*<br />
Name ADAMUS AG<br />
SItz Hamburg, Deutschland<br />
Tätigkeit Herstellung von Wälzlager-<br />
Prüfgeräten<br />
Umsatz 250 Millionen Euro<br />
Werke Hamburg, München, London,<br />
Sao Paulo, Seattle<br />
CIO Dipl.-Ing. Thomas Brand<br />
Ausgangssituation<br />
Nach einer 1998 bei ADAMUS durchgeführten internationalen SAP R/3 Einführung blieb eine Effizienzsteigerung<br />
im Auftragsabwicklungsprozess auch mehrere Monate nach Beendigung des Projektes<br />
fast vollkommen aus. Das Ergebnis war häufig Mehrarbeit anstelle einfacherer Abläufe. Gefragt<br />
war ein Lösungsansatz, der der enormen Komplexität der Auftragsabwicklung bei der ADAMUS AG<br />
genügen kann: An der Leistungserstellung mit knapp 5 Million Kundenaufträgen pro Jahr sind ca.<br />
9.000 Mitarbeiter beteiligt.<br />
Im Auftragsabwicklungsprozess sind folgende Funktionsbereiche involviert: Vertrieb (Außen-<br />
/Innendienst), Materialwirtschaftszentrum, Produktion, Lager, Transportdisposition, Versand/Transport<br />
und Transportdienstleister.<br />
38 © IDS Scheer AG - Oktober 2005
Um dieser Komplexität zu begegnen, übernahmen ein externer Berater sowohl den Part der Strukturierung<br />
des Pflichtenheftes, als auch die Informationsversorgung über eine ProcessMining-Lösung<br />
(<strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong>) zur Analyse, Messung und kontinuierlichen Controlling der zu verändernden Geschäftsprozesse<br />
des Unternehmens. Dazu gehörte u.a. die Sicherstellung, dass je nach Projektphase die<br />
„richtigen“ Informationen zur Entscheidungsfindung herangezogen und die „richtigen“ Methoden zur<br />
Verarbeitung dieser Informationen eingesetzt werden.<br />
Strategie- und Zieldefinition<br />
Oberstes Handlungsziel war neben der nachweisbaren Steigerung der Effizienz und Effektivität der<br />
Prozesse, auch die strikte Ausrichtung der Unternehmensabläufe auf interne und externe Kundenanforderungen<br />
sicherzustellen. In diesem Zusammenhang sollte letztendlich die Liefertermintreue hinsichtlich<br />
Lieferzeiten, -mengen, -qualität – sowohl bei Langfrist- als auch bei 24h-Aufträgen – messbar<br />
verbessert werden, um so die Reklamationsquote nachhaltig zu senken. Gleichzeitig mussten aber<br />
auch die gesamten Auftragsabwicklungskosten reduziert werden. Folgende Voraussetzungen im<br />
Projektablauf bildeten die Gestaltungsrichtlinie zur Realisierung dieser Ziele:<br />
� Die Transparenz im Auftragsabwicklungsprozess musste einerseits hinsichtlich der Einzelaktivi-<br />
täten gewährleistet werden. Anderseits musste Effizienz, Komplexität, Fehleranfälligkeit und<br />
Durchlaufgeschwindigkeit mittels Key Performance Indicators (KPIs) messbar gemacht werden.<br />
� Über diese erzielte Transparenz sollten dann Potenziale quantifizierbar gemacht und über interne<br />
und externe Benchmarks beurteilt werden.<br />
� Die Realisierung der Potenziale wurden dann über kosten-/nutzen-optimale Maßnahmen ange-<br />
stoßen.<br />
Folgende Fragen sollten dabei im Laufe des Projektes softwaregestützt beantwortet werden:<br />
� Welche Störfaktoren behindern den abteilungsübergreifenden Ablauf des Auftragsabwicklungsprozesses?<br />
� Welche Kosten werden durch diese Störfaktoren verursacht?<br />
� Welche Maßnahmen bieten das beste Kosten-/ Nutzenverhältnis zur Realisierung der identifizierten<br />
Optimierungspotenziale?<br />
Implementierung<br />
Aus einer umfassenden systemgestützten Analyse wurden wichtige Störfaktoren im Auftragsabwicklungsprozess<br />
innerhalb von 20 Manntagen identifiziert. Durch den Einsatz von Standard-ABAP-<br />
Reports in Kombination mit der automatischen Prozessanalyse des <strong>ARIS</strong> Process Performance Managers<br />
konnte der Interviewaufwand bei gleichzeitiger Steigerung von Validität und Reliabilität der Ergebnisse<br />
drastisch reduziert werden.<br />
© IDS Scheer AG - Oktober 2005 39
In dieser Phase wurde das theoretische Einsparpotenzial >> Jeder Störfaktor ist ein<br />
ermittelt, das sich aufgrund des Mehraufwands durch das<br />
KPI im <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong>, mit di-<br />
Auftreten eines Störfaktors ergibt. Dazu wurden zu den<br />
30 Störfaktoren die Auswirkungen analysiert und quanrekten Browserzugriff und<br />
tifiziert. Jeder Störfaktor wurde über einen Key täglichem Datenimport<br />
Performance Indicator (KPI) beschrieben. Diese KPIs<br />
aus SAP R3
Mittels <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> konnten die Top-Störfaktoren flexibel detailliert nach der „Root-Cause“ untersucht<br />
werden. So konnte z.B. nicht nur eroiert werden, wann vor dem Warenausgang Liefertermine bzw.<br />
Liefermengen geändert worden sind, sondern auch wie viele und in welcher Zeitspanne. Weiterhin<br />
konnten die Auftraggeber und die verantwortlichen Sachbearbeiter identifiziert werden. Dies ermöglichte<br />
eine exakte Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes und damit eine individuelle Maßnahmendefinition.<br />
Massnahmen<br />
Folgende Maßnahmen zur Erhöhung der Liefertermintreue sind nach einer gründlichen Analysephase<br />
durch Einsatz der patentierten Mining-Methoden des <strong>ARIS</strong> <strong>PPM</strong> entwickelt worden: Es wurde ermittelt,<br />
dass das Design eines Sonderprozesses „Änderung in der Kundenauftragsbearbeitung“ die aus<br />
Wettbewerbsgründen nötige Flexibilität bei gleichzeitiger Reduktion der Bearbeitungszeit sicherstellt.<br />
Sowohl die organisatorische Umsetzung über klare Regeln und Verantwortlichkeiten als auch<br />
die EDV-technische Umsetzung, um den Änderungsprozess zu automatisieren, wurden in einem<br />
Maßnahmenplan festgehalten. Als Auswirkungen dieser Maßnahmen wurden weniger manuelle Bearbeitungsschritte<br />
und weniger Kommunikationsaufwand prognostiziert.<br />
Abbildung 19: Maßnahmendefinition: Jeder Störfaktor steht in einer Ursache-Wirkungs-Beziehung, die transparent<br />
gemacht werden muss<br />
Letztendlich konnte eine Einsparung des Bearbeitungsaufwandes von weit über 45% pro kurzfristiger<br />
Auftragsänderung bei einer vollständigen Umsetzung des Maßnahmenplans ermittelt werden. Die<br />
priorisierten Maßnahmen wurden einschließlich im Rahmen eines Business Cases einem Lenkungsausschuss<br />
zur Entscheidung vorgelegt.<br />
© IDS Scheer AG - Oktober 2005 41
Projektergebnisse<br />
Mittels des Ansatzes gelang es der virtuellen A-<br />
>> 65% Kosteneinsparungen mit<br />
DAMUS AG Maßnahmen zu definieren, mittels<br />
derer ca. 65% der durch die Störfaktoren verur- nur 10% Ressourceneinsatz.
Das Software- und Beratungshaus IDS Scheer (Saarbrücken) ist der führende Lösungsanbieter für Geschäftsprozessmanagement<br />
und IT. Mit <strong>ARIS</strong> bietet IDS Scheer ein integriertes und vollständiges Werkzeug-Portfolio für „Business<br />
Process Excellence“; es umfasst Methoden, Software und Lösungen für Design, Implementierung und Controlling von<br />
Geschäftsprozessen. Im Rahmen der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Portfolios wurden alle Produkte der <strong>ARIS</strong>-<br />
Familie in der <strong>ARIS</strong> Platform for Process Excellence gebündelt, darunter mehrere Neuentwicklungen. Die Plattform ist<br />
sowohl technisch als auch fachlich hochgradig integriert und bietet Werkzeuge für alle Phasen des Prozesslebenszyklus<br />
– vom Design über die Implementierung bis zum Controlling. Sie stellt damit ein klares Alleinstellungsmerkmal<br />
von IDS Scheer dar und unterstützt die Kunden softwareseitig rund um den Process Lifecycle. Innerhalb der <strong>ARIS</strong><br />
Platform for Process Excellence ist <strong>ARIS</strong> Toolset das weltweit meist verkaufte Werkzeug für die Prozessoptimierung.<br />
Eine strategische Kooperation mit SAP macht die <strong>ARIS</strong> Werkzeuge und Methoden künftig zum Standard der<br />
NetWeaver Plattform. Mit <strong>ARIS</strong> SmartPath steht ein Werkzeug zur Verfügung, das auch für mittelständische Unternehmen<br />
eine schnelle SAP-Einführung gewährleistet. Dank des integrierten Ansatz des <strong>ARIS</strong> Value Engineering (AVE)<br />
betrachten die IDS Scheer-Berater die Unternehmen ihrer Kunden ganzheitlich. AVE bedeutet Brücken zu bauen zwischen<br />
der Unternehmensstrategie, den daraus resultierenden Prozessen, den zur Unterstützung notwendigen IT-<br />
Lösungen und, nicht zuletzt, der Kontrolle des laufenden Betriebs. Darüber hinaus erhalten Kunden ein vollständiges,<br />
globales Service-Angebot für Outsourcing und Support.<br />
„<strong>ARIS</strong>“, „IDS“ und das Smbol „Y“ sind eingetragene Marken der IDS Scheer AG, Saarbrücken. SAP NetWeaver ist eine Marke der SAP AG, Walldorf.<br />
Alle anderen Marken sind Eigentum ihrer jeweiligen Inhaber. Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieses Dokuments unterliegt dem Urheberrecht.<br />
Veränderungen, Kürzungen, Erweiterungen und Ergänzungen bedürfen der vorherigen schriftlichen Einwilligung durch IDS Scheer AG, Saarbrücken. Jede<br />
Vervielfältigung ist nur gestattet unter der Bedingung, dass dieser Urheberrechtsvermerk beim Vervielfältigen auf dem Dokument selbst erhalten bleibt.<br />
Jede Veröffentlichung oder jede Übersetzung bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung durch IDS Scheer AG, Saarbrücken.<br />
Bestandsnummer APM1005-D-WP © Copyright IDS Scheer AG, Saarbrücken, 2005<br />
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