SICHER
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WINTER 2014<br />
<strong>SICHER</strong><br />
mit meiner Krankenkasse<br />
3 Telemedizin für alle<br />
4 Impfstoffe: aufwendige Herstellung<br />
6 BAG: Kurz vorgestellt<br />
7 Vergiftungen: Kinder besonders gefährdet
EDITORIAL<br />
<strong>SICHER</strong> 1/2015<br />
Rückforderungsbelege<br />
Liebe Leserin<br />
Lieber Leser<br />
Das Schweizerische Toxikologische Informationszentrum (STIZ) steht<br />
Laien und Fachpersonen unter der Nummer 145 rund um die Uhr<br />
mit einer telefonischen Notfallberatung zur Verfügung. 2013 hat es<br />
gut 36 000 Beratungen zu Vergiftungen durchgeführt. Die Auswertungen<br />
des STIZ zeigen, dass man gerade in Haushalten mit Kleinkindern<br />
vorsichtig sein muss: In mehr als der Hälfte der Vergiftungsfälle<br />
waren Kinder davon betroffen, viele waren im Vorschulalter.<br />
Auf Seite 7 erfahren Sie, wie Sie in einem Notfall reagieren sollten.<br />
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) übt im Rahmen der Grundversicherung<br />
die Aufsicht über die Krankenversicherer aus. Mit<br />
dem neuen Krankenversicherungsaufsichtsgesetz werden sich seine<br />
Aufgaben beträchtlich erweitern – das BAG wird zusätzliche, weitreichende<br />
Kompetenzen erhalten. Umso wichtiger ist eine partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit zwischen dem BAG und den Krankenversicherern.<br />
Wie das BAG organisiert ist und welche Aufgaben es<br />
hat, erklären wir Ihnen auf Seite 6.<br />
Unseren treuen Kundinnen und Kunden danke ich für ihr Vertrauen.<br />
Alle neuen Versicherten heisse ich herzlich willkommen. Fürs neue<br />
Jahr wünsche ich Ihnen allen Gesundheit, spannende Herausforderungen,<br />
Glück, Erfolg und Zufriedenheit. Geht es Ihnen zurzeit nicht<br />
so gut, wünsche ich Ihnen eine rasche Genesung.<br />
Herzlich<br />
Ende 2014 haben wir sehr viele Rückforderungsbelege<br />
erhalten. Viele Mitglieder<br />
sammeln ihre Rechnungen bis Ende Jahr, um<br />
diese dann gebündelt der Krankenkasse<br />
zur Rückforderung einzureichen. Wir sind<br />
Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns die<br />
Rechnungen während des Jahres zur Rückerstattung<br />
schicken.<br />
Dies hat mehrere Vorteile:<br />
• Wenn wir Ende Jahr weniger Rückforderungen erhalten,<br />
können wir Ihre Belege speditiver bearbeiten, so dass Sie<br />
Ihr Geld schneller erhalten.<br />
• Sie müssen keine Rückforderungsbelege pendent halten.<br />
Das Risiko, dass Sie Belege vergessen, kann so minimiert<br />
werden.<br />
• Wir können Ihnen die Rückforderung auszahlen, bevor<br />
Ihre Zahlungsfrist beim Leistungserbringer fällig ist.<br />
• Abklärungen für Behandlungen können nach sofortigem<br />
Erhalt der Rechnung speditiver abgewickelt werden.<br />
• Die Kosten, die im «alten» Jahr abgerechnet wurden,<br />
werden auf Ihrem Steuerbeleg aufgeführt.<br />
• Die Fehlerquote der Abrechnungen kann minimiert<br />
werden.<br />
Hanspeter Zweifel<br />
Geschäftsführer<br />
Glarner Krankenversicherung<br />
Säge, 8767 Elm<br />
Telefon 055 642 25 25<br />
www.glkv.ch<br />
2<br />
Impressum <strong>SICHER</strong> 1/2015<br />
Redaktion <strong>SICHER</strong>, Haldenstrasse 25, 6006 Luzern, www.rvk.ch<br />
Bilder: iStockphoto, zvg
www.glkv.ch<br />
Telemedizin für alle – jederzeit und überall<br />
Das Schweizer Zentrum für Telemedizin Medgate<br />
bietet kompetente medizinische Beratungen an.<br />
Es deckt das ganze medizinische Spektrum ab:<br />
einfache bis komplexe Fragen mit entsprechend<br />
aufwändigen Abklärungen. Rund um die Uhr und<br />
weltweit.<br />
Vor allem Eltern nützen häufig den Service von<br />
Medgate: Sind die Kinder krank, möchten sie<br />
nichts falsch machen und greifen öfters zum Telefon<br />
als bei eigenen Gesundheitsproblemen. Ein<br />
Anruf bei Medgate – auch morgens um drei Uhr –<br />
kann Klarheit schaffen, ob ein Besuch beim Arzt<br />
notwendig ist oder nicht.<br />
Differenzierte Diagnose:<br />
Jüngere Leute sind in der Regel gesund und haben<br />
keinen Grund, Medgate anzurufen. Aber jeder<br />
hat mal eine Erkrankung, die etwas heftiger als<br />
erwartet ausfällt. In solchen Fällen kann es sinnvoll<br />
sein bei Medgate nachzufragen, ob der Verlauf<br />
normal ist oder was man dagegen unternehmen<br />
kann. Die Kunst bei Medgate besteht darin, dass<br />
die Ärzte den Grossteil der zwar heftigen, aber an<br />
sich harmlosen Erkrankungen von den einzelnen,<br />
schwerwiegenden Fällen unterscheiden. Manchmal<br />
handelt es sich bei Bauchschmerzen nicht<br />
um eine Magen-Darm-Grippe, sondern um eine<br />
Blinddarmentzündung.<br />
Besonders auch ältere Leute rufen bei Medgate<br />
an. Da sie oft mehrere Medikamente einnehmen,<br />
ist häufig unklar, wie diese kombiniert werden<br />
dürfen oder wie lange sie eingenommen werden<br />
müssen. Regelmässig vergessen Patienten, dem<br />
verschreibenden Arzt alle Fragen zu stellen oder<br />
sie denken erst zuhause wieder daran. Speziell<br />
abends, an Wochenenden und Feiertagen meldet<br />
sich diese Patientengruppe bei Medgate, um den<br />
Hausarzt nicht zu stören. Der Medgate-Arzt berät<br />
sie kompetent und legt mit ihnen das weitere Vorgehen<br />
fest.<br />
Medgate Telefonnummern:<br />
• Telemedizinische Beratungen: +41 844 844 911<br />
• Sprechstunden Health Centers: +41 58 387 77 88<br />
• Administrative Hauptnummer: + 41 61 377 88 44<br />
3
MEDIZIN <strong>SICHER</strong> 1/2015<br />
Ein langer Weg zum<br />
«kleinen Pieks»<br />
Die Wintergrippe ist auch dieses Jahr ein Thema, und in verschiedenen<br />
Ländern wütet Ebola. Da liegt der Gedanke an eine Impfung nahe.<br />
Aber was braucht es, um einen Impfstoff herzustellen, damit wir uns<br />
impfen lassen können<br />
Text: Dr. Sven Seitz, Pfizer AG<br />
Unser Immunsystem ist unzähligen Erregern wie<br />
Viren, Bakterien oder anderen Mikroorganismen<br />
ausgesetzt. Werden sie nicht in Schach gehalten,<br />
können einige davon schwere Krankheiten auslösen.<br />
Um sie frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen,<br />
steht unserem Körper im Normalfall ein<br />
ganzes Arsenal wirksamer Waffen zur Verfügung.<br />
Aufwändige Herstellung<br />
Impfstoffe sind um einiges schwieriger herzustellen<br />
als viele Medikamente. Zuerst müssen die<br />
jeweiligen Erreger in ausreichender Menge gezüchtet<br />
werden: So hat man zum Beispiel bis Mitte<br />
der 1980er-Jahre Hepatitis-B-Viren aus dem Blut<br />
Eine Impfung kann zusätzlich unterstützen: Teile<br />
oder abgeschwächte Formen eines Krankheitserregers<br />
werden dem Immunsystem so «präsentiert»,<br />
dass es sie erkennt, den Erreger bekämpft<br />
und sich später auch daran «erinnern» kann. So<br />
wird in den meisten Fällen ein lang anhaltender<br />
Schutz gegen die Krankheit aufgebaut.<br />
4<br />
Mit einer Impfung schützen wir nicht nur uns<br />
selbst, sondern auch andere Menschen in unserer<br />
Umgebung. Geimpfte Personen übertragen<br />
nämlich den Erreger im Allgemeinen nicht. Krankheiten<br />
wie Pocken, Kinderlähmung, Diphtherie,<br />
Starrkrampf oder Keuchhusten sind so weltweit<br />
drastisch reduziert worden, wie die Weltgesundheitsorganisation<br />
in ihrem globalen Impfaktionsplan<br />
schreibt.<br />
Abfüllen von Spritzen in einer Produktionsanlage<br />
der Firma Pfizer bei Dublin.
erkrankter Menschen isoliert. Grippeviren werden<br />
teils noch heute in Hühnereiern gezüchtet. Mittlerweile<br />
werden aber viele Impfstoffe biotechnologisch<br />
hergestellt.<br />
Allerdings erkennt der Bund den Wert für die Bevölkerung<br />
und lässt deshalb die meisten Impfungen,<br />
welche die Eidgenössische Impfkommission<br />
empfiehlt, vergüten.<br />
Sind die Erregerbestandteile produziert, werden<br />
sie mit weiteren Zusatzstoffen steril in Spritzen abgefüllt.<br />
All diese Schritte müssen strengste hygienische<br />
Bedingungen erfüllen. Diese Art der Produktion<br />
ist aufwändig und dauert mehrere Monate.<br />
Ein hürdenreicher Weg der Hoffnung<br />
Ist eine Impfung erst entwickelt, muss sie rigorose<br />
Tests durchlaufen, bis die Behörden sie schliesslich<br />
zulassen: Einerseits prüfen sie die Wirksamkeit, andererseits<br />
müssen Nebenwirkungen – die in der<br />
Regel mild verlaufen – genau untersucht werden,<br />
um Nutzen und Risiko beurteilen zu können. Nur<br />
wenn der Nutzen überwiegt, darf geimpft werden.<br />
Weltweit arbeiten Forschende an Impfungen<br />
gegen übertragbare Krankheiten. Zum Beispiel<br />
muss der Grippeimpfstoff jedes Jahr wieder neu<br />
zusammengesetzt werden, weil sich das Virus laufend<br />
verändert. Letzten November wurden in der<br />
Schweiz Versuche mit zwei experimentellen Ebola-<br />
Impfstoffen gestartet. Daneben wird aber auch erforscht,<br />
ob künftig Impfungen bei Krankheiten wie<br />
Alzheimer, Diabetes oder gewissen Krebsarten erfolgversprechend<br />
eingesetzt werden können.<br />
• www.who.int<br />
• www.bag.admin.ch<br />
• www.interpharma.ch<br />
In der Krankenversicherung sind Impfstoffe ein<br />
Sonderfall: Präventionsleistungen werden in der<br />
Regel nicht von der Grundversicherung bezahlt.<br />
Zum Autor: Sven Seitz ist Biologe und Master of Public Health,<br />
Geschäftsleitungsmitglied der Schweizer Niederlassung von Pfizer<br />
und unter anderem zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Herzklopfen gehört dazu<br />
PRÄVENTION<br />
«Komm sofort nach unten – das ist doch viel zu<br />
gefährlich!» – ein häufig gehörter Satz besorgter<br />
Eltern, wenn ihre Kinder die Welt entdecken.<br />
Sollen sie in solchen Situationen auf die Risikokompetenz<br />
ihres Kindes vertrauen<br />
Text: Prof. Dr. phil. Lukas Zahner<br />
Kinder haben einen unbändigen Bewegungsdrang<br />
und wollen diesen wenn immer möglich ausleben.<br />
Klettern und Höhe erklimmen gilt als Primärbedürfnis<br />
der Kinder. Fachleute sind sich einig: Um<br />
sich physisch, psychisch und sozial gesund zu<br />
entwickeln, benötigen Kinder viele und vielfältige<br />
Bewegungserfahrungen. Sie können sich so mit<br />
grenzwertigen Situationen auseinandersetzen und<br />
für sich selbst entscheiden, ein Risiko einzugehen<br />
oder nicht. Dadurch entwickeln sie ihre Risikokompetenz<br />
– und diese kann nur durch eigene Wagniserfahrungen<br />
ausgebildet werden. Herzklopfen<br />
gehört dazu.<br />
einschätzen, wollen besser werden und die eigenen<br />
Fortschritte selbst wahrnehmen. Pädagogen<br />
betonen: «Es ist ein Risiko, wenn es kein Risiko<br />
mehr beim Spielen gibt», und so sollten Eltern<br />
eben ab und zu ein Auge zudrücken, wenn Kinder<br />
ihre Erfahrungen sammeln.<br />
Kinder schaffen selbst spannungsreiche Situationen,<br />
sie spielen quasi mit ihrem Risiko. Sie erweitern<br />
ihre Handlungsspielräume, indem sie zum<br />
Beispiel bis zu einer noch kontrollierbaren Grenze<br />
klettern. Kinder können sich angemessen selbst<br />
Tipp:<br />
Schaffen Sie herausfordernde, spannungsreiche<br />
Bewegungsmöglichkeiten für Ihr Kind – im Haus<br />
oder noch besser in der Natur. Sie unterstützen<br />
damit die Entwicklung Ihres Kindes in einem hohen<br />
Mass.<br />
Prof. Dr. phil.<br />
Lukas Zahner<br />
Mitglied der Departementsleitung<br />
am<br />
Departement für<br />
Sport, Bewegung<br />
und Gesundheit<br />
5
BRANCHE<br />
<strong>SICHER</strong> 1/2015<br />
BAG: Kurz vorgestellt<br />
Im Bereich der Grundversicherung unterstehen alle 67 Krankenversicherer dem<br />
Bundesamt für Gesundheit (BAG). Es ist dafür verantwortlich, dass die Krankenversicherer<br />
das Krankenversicherungsgesetz (KVG) korrekt und einheitlich anwenden und es übt<br />
die Aufsicht über die finanzielle Situation der Krankenversicherer aus. Das Bundesamt<br />
mit Sitz in Bern beschäftigt rund 600 Mitarbeitende.<br />
Text: Martina Ruoss<br />
Seit 2010 leitet Pascal Strupler das BAG.<br />
Als Direktor plant und leitet er wichtige<br />
Reformvorhaben, zudem koordiniert<br />
und sichert er die Vertretung in vorberatenden<br />
Kommissionen des Parlamentes<br />
und in Arbeitsgruppen.<br />
Herr Strupler, haben Sie ein Rezept gegen die steigenden<br />
Gesundheitskosten<br />
Wir müssen vorhandene Effizienzreserven konsequent ausschöpfen.<br />
Die Qualität der medizinischen Behandlungen<br />
kann weiter verbessert werden und unnötige oder nicht<br />
wirksame Eingriffe lassen sich vermeiden. Dadurch fallen<br />
teure Komplikationen und Nachbehandlungen weg.<br />
Welches sind die grössten Herausforderungen im Gesundheitswesen,<br />
die Sie in naher Zukunft angehen<br />
Das Durchschnittsalter der Menschen steigt und damit<br />
die Zahl der Patienten mit chronischen Erkrankungen. Wir<br />
brauchen eine wirksame Vorbeugung, Früherkennung und<br />
optimale Behandlungsmöglichkeiten. Dazu müssen die<br />
entsprechenden Strukturen vorhanden sein und die medizinischen<br />
Fachpersonen gut miteinander kooperieren.<br />
Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit den<br />
Krankenversicherern<br />
Wir haben eine gute und lösungsorientierte Zusammenarbeit<br />
in allen Fragen, die den Vollzug der Krankenversicherung<br />
betreffen. Mit der schweizerischen Gesellschaft der<br />
Vertrauens- und Versicherungsärzte arbeiten wir gerne bei<br />
der Lösung von technischen Fragen zusammen.<br />
Die Schweiz verfügt über ein föderalistisch aufgebautes<br />
Gesundheitssystem: Bund und Kantone<br />
teilen sich die Kompetenzen. Die wichtigsten<br />
Grundsätze sind in der Bundesverfassung geregelt.<br />
Als Teil des Eidgenössischen Departements<br />
des Innern ist das BAG für den Vollzug von mehr<br />
als zwanzig Gesetzen und zahlreichen Verordnungen<br />
zuständig, die auf diesen Verfassungsnormen<br />
aufbauen. Zudem vertritt das BAG in Gesundheitsfragen<br />
die Interessen der Schweiz im Ausland. Es<br />
engagiert sich aktiv in internationalen Organisationen<br />
und arbeitet mit anderen Staaten zusammen.<br />
Um die finanzielle Situation der Krankenversicherer<br />
zu überwachen, legen diese dem BAG jedes<br />
Jahr ihre Jahresberichte, Budgets und Jahresrechnungen<br />
vor. Es genehmigt auch die Grundversicherungsprämien,<br />
die jeweils im September<br />
bekanntgegeben werden. Die Krankenversicherer<br />
reichen dem BAG dafür bereits im Sommer die<br />
Prämien für das Folgejahr ein.<br />
• www.bag.admin.ch<br />
6
PRÄVENTION<br />
Im Notfall 145<br />
Fast 36 500 Beratungen hat das Schweizerische Toxikologische Informationszentrum<br />
(STIZ) 2013 durchgeführt. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die<br />
kostenlose Notfallberatung bei akuten und chronischen Vergiftungen und<br />
im Vergiftungsverdacht. Der grösste Teil der Anfragen stammt aus der<br />
Bevölkerung, aber auch Ärzte rufen regelmässig das STIZ an.<br />
Text: Martina Ruoss<br />
Neben der Notfallberatung erteilt das STIZ auch<br />
generelle Auskünfte über Giftstoffe, wodurch Giftunfälle<br />
oft vermieden werden können. Zudem<br />
beantwortet es Fragen rund um Vergiftungen bei<br />
Tieren.<br />
Kinder besonders gefährdet<br />
2013 hat das STIZ 1330 Fälle mittelschwerer<br />
und schwerer Vergiftungen registriert, was einer<br />
leichten Zunahme von nicht ganz drei Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Vergiftungsvorfälle<br />
bei Kindern hingegen nahmen um<br />
30 Prozent zu. Die meisten betrafen Kinder unter<br />
fünf Jahren. Häufig handelte es sich um Haushaltsunfälle,<br />
bei denen sie leicht zugängliche<br />
Medikamente, Haushaltsprodukte oder Teile von<br />
Pflanzen einnahmen.<br />
Da Aufklärung in diesem Alter noch nichts nützt,<br />
müssen die Kinder mit anderen Massnahmen geschützt<br />
werden:<br />
Chemikalien und Medikamente daher<br />
· immer in der Originalverpackung aufbewahren,<br />
· nie in Getränkeflaschen umfüllen und<br />
· in separaten Fächern wegschliessen.<br />
Die Gebrauchs- und Warnhinweise müssen gelesen<br />
und überflüssige Chemikalien und Medikamente<br />
einmal jährlich entsorgt werden. Sie gehören weder<br />
in den Abfallsack noch in den Ausguss, sondern<br />
können im Fachgeschäft abgegeben werden.<br />
Leben Kleinkinder in einem Haushalt, ist grösste<br />
Vorsicht geboten. Die Gefahren sind vielseitig und<br />
werden von den Erwachsenen häufig unterschätzt.<br />
Erste Hilfe:<br />
Nach Einnahme<br />
(nur wenn der Betroffene wach ist)<br />
Wasser, Tee oder Sirup trinken (1 bis 2 dl, bei schäumenden<br />
Substanzen nur einen Schluck, bei ätzenden Substanzen möglichst<br />
schnell, aber maximal bis 30 Minuten nach der Einnahme).<br />
Nach Einatmen<br />
Für frische Luft sorgen – Vorsicht bei geschlossenen Räumen.<br />
Patienten beruhigen.<br />
Nach Hautkontakt<br />
Benetzte Kleider rasch entfernen.<br />
Betroffene Hautpartien gut unter fliessendem Wasser spülen.<br />
Bei nicht verätzter Haut gründlich mit Seife und Wasser<br />
nachreinigen.<br />
Nehmen Sie Kontakt auf mit Ihrem Hausarzt oder Notfallarzt,<br />
wählen Sie den Notruf 144 oder das Toxikologische Informationszentrum<br />
145.<br />
Vergiftungen bei Kindern sind keine<br />
Seltenheit – besonders gefährdet sind<br />
sie im Vorschulalter.<br />
7
VER<strong>SICHER</strong>UNGSRATGEBER<br />
<strong>SICHER</strong> 1/2015<br />
Winterzeit – Grippezeit<br />
Was Grossmutter<br />
noch wusste …!<br />
Zwischen Dezember und April hat die Grippe regelrecht Hochsaison.<br />
Nicht nur ältere Menschen sind davon betroffen, auch jüngere, gesunde<br />
oder sportliche können sich eine Grippe einfangen.<br />
Text: Elisabeth Janssen<br />
… bei Schnupfen<br />
Ein unangenehmes, jedoch<br />
wirkungsvolles Mittel ist eine<br />
schwache, angewärmte Salzwasserlösung,<br />
die täglich zwei<br />
bis drei Mal durch die Nase<br />
eingezogen wird.<br />
Bei einer Grippe ist ein Arztbesuch nicht zwingend notwendig.<br />
Marianne Fischer, Zollbrück<br />
Viele Ärzte empfehlen in einem solchen Fall,<br />
einige Tage im Bett zu bleiben, bis das Fieber<br />
und alle anderen Krankheitssymptome<br />
weg sind. Ein Arztbesuch ist nicht zwingend<br />
notwendig. Trotzdem müssen Betroffene<br />
oftmals den Arzt aufsuchen – nicht wegen<br />
der Grippe, sondern weil der Arbeitgeber<br />
ein Arbeitsunfähigkeitszeugnis verlangt.<br />
Einige Arbeitgeber verlangen bereits ab<br />
dem ersten Krankheitstag ein Arztzeugnis,<br />
andere erst ab dem sechsten. Die Unternehmen<br />
können dies individuell regeln. Klären<br />
Sie deshalb frühzeitig ab, wie<br />
das bei Ihrem Arbeitgeber geregelt<br />
ist. Müssen Sie nicht<br />
wegen eines Arztzeugnisses<br />
zum Hausarzt, sparen Sie<br />
schnell einmal mehrere hundert<br />
Franken – je nachdem,<br />
welche Untersuchungen der<br />
Arzt durchführt.<br />
• www.krankenversicherer.ch/<br />
versicherungsratgeber<br />
Thomas Allenspach<br />
Leiter Leistungen<br />
Telefon 055 642 60 24<br />
thomas.allenspach@glkv.ch<br />
Gerne veröffentlichen wir interessante<br />
und nützliche Tipps von Leserinnen<br />
und Lesern. Tipps einsenden an:<br />
Redaktion <strong>SICHER</strong>, Haldenstrasse 25,<br />
6006 Luzern<br />
Publizierte Beiträge werden mit<br />
100 Franken belohnt!<br />
Kreuzworträtsel<br />
Winter 2015<br />
8<br />
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(ab 16 Jahren) für das Erlebnisbad & Spa<br />
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Senden Sie uns das Lösungswort (inkl.<br />
Angabe Ihrer Adresse und Ihres Versicherers)<br />
via www.krankenversicherer.ch oder<br />
mittels Postkarte an: Redaktion <strong>SICHER</strong>,<br />
Haldenstrasse 25, 6006 Luzern.<br />
Einsendeschluss: 28. Februar 2015<br />
Die Gewinner werden ausgelost und persönlich benachrichtigt.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Ihre Daten<br />
werden ausschliesslich für den Wettbewerb verwendet.<br />
Redaktion <strong>SICHER</strong> · Haldenstrasse 25 · 6006 Luzern<br />
P.P.<br />
6006 Luzern