inclusive - Das Mitmachbuch für alle/Studienprojekt - AGP
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All Inclusive<br />
<strong>Das</strong> <strong>Mitmachbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>alle</strong><br />
Inklusion zum Anfassen<br />
Samu Auch, Sven Reutner
All Inclusive<br />
<strong>Das</strong> <strong>Mitmachbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>alle</strong><br />
Inklusion zum Anfassen<br />
Samu Auch, Sven Reutner<br />
Impressum<br />
All Inclusive – <strong>Das</strong> <strong>Mitmachbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>alle</strong><br />
Juli 2013<br />
Erstellung<br />
Samu Auch, Sven Reutner<br />
<strong>Studienprojekt</strong> „Waldkirch all <strong>inclusive</strong>“<br />
Evangelische Hochschule Freiburg<br />
Prof. Dr. Thomas Klie, Christine Bruker<br />
Förderung<br />
Firma Sick, Freundeskreis der Evangelischen Hochschule Freiburg<br />
Mit freundlicher Unterstützung von<br />
Förderschule Waldkirch, Thomas Plaßmann, Christian Born, Lisa Pfleghaar,<br />
Magdalena Weiß, Anja Lehmann, Maike Schiller, Rita Weibbrecht, Anne<br />
Müssigmann, Janine Hoffmann<br />
Erstellung im Rahmen des Projektes<br />
Ein Projekt der<br />
und<br />
gefördert durch die<br />
Dieses Buch steht als Download auf der Internetseite www.agp-freiburg.de kostenlos<br />
zur Verfügung.
Vorwort<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
mit diesem Heft möchten wir Sie einladen, dem Thema Inklusion auf spielerische und<br />
kreative Weise näher zu kommen. Inklusion will Perspektivenwechsel und<br />
Begegnungen: sie sucht Auseinandersetzung und Freude. Für all das haben wir<br />
versucht, Impulse zu setzen. Die Idee <strong>für</strong> das <strong>Mitmachbuch</strong> entstand im Rahmen<br />
eines <strong>Studienprojekt</strong>es an der Evangelischen Hochschule Freiburg. Wir, Studierende<br />
im Fachbereich Soziale Arbeit, begleiteten das Projekt „Waldkirch all inklusive“ über<br />
zwei Semester und hatten die Möglichkeit, in der zweiten Projekthälfte eigene<br />
praktische Ideen umzusetzen.<br />
Sie halten ein kreatives <strong>Mitmachbuch</strong> in den Händen, das Sie dazu einladen soll, das<br />
Thema Inklusion <strong>für</strong> sich zu entdecken, sodass sowohl deren Anliegen als auch<br />
deren Vision greifbar werden. Es ist uns wichtig, die Theorie auf das Wesentliche zu<br />
begrenzen und stattdessen das praktische Erleben in den Vordergrund zu stellen.<br />
Ziel ist, <strong>alle</strong> Menschen anzusprechen - ob klein oder groß, jung oder alt, mit oder<br />
ohne Behinderung – und sie auf dem Weg zu begleiten, die Vielfalt in unserer<br />
Gesellschaft aufzuspüren und kennen zu lernen.<br />
Besonderer Dank gilt Thomas Plaßmann und Christian ‚Bob‘ Born, die uns<br />
freundlicherweise ihre Cartoons zur Verfügung gestellt haben. Bedanken möchten<br />
wir uns auch bei Carmen Goedecke und der Förderschule Waldkirch <strong>für</strong> die<br />
freundliche Bereitstellung der Bilder <strong>für</strong> die Gestaltung des Umschlags. Last but not<br />
least gilt unser Dank Prof. Dr. Thomas Klie und Christine Bruker von <strong>AGP</strong><br />
Sozialforschung: Sie haben uns bei der Umsetzung in fachlicher und<br />
organisatorischer Hinsicht zur Seite gestanden.<br />
Freiburg, Juli 2013<br />
Sven Reutner, Samu Auch
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhalt<br />
Impressum ............................................................................................................................................. 2<br />
Vorwort ................................................................................................................................................... 3<br />
Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................................. 4<br />
Was ist Inklusion ................................................................................................................................. 5<br />
Auf dem Weg zur Inklusion ................................................................................................................. 6<br />
Wussten Sie schon… ......................................................................................................................... 8<br />
Stimmen zu Inklusion ........................................................................................................................... 9<br />
Expertenrunde ..................................................................................................................................... 10<br />
Forschungsprojekt Inklusion ............................................................................................................. 11<br />
Papierflieger bauen – Standard ........................................................................................................ 13<br />
Dies ist ein Ideengarten ..................................................................................................................... 14<br />
Zeichenübung ...................................................................................................................................... 16<br />
Entdeckungsreise ............................................................................................................................... 17<br />
Brailleschrift ......................................................................................................................................... 18<br />
Spiel: König <strong>für</strong> ein paar Minuten ..................................................................................................... 19<br />
Seite zum Verschenken ..................................................................................................................... 20<br />
Papierflieger bauen – Gleiter ............................................................................................................ 23<br />
Rezept Inklusionstaler ........................................................................................................................ 25<br />
Spiel: „Mein Handicap“ ....................................................................................................................... 27<br />
Inklusionszeichner .............................................................................................................................. 28<br />
Spiel: Verwandle dich......................................................................................................................... 29<br />
Spiel: „Die Blinden und die Sehenden“ ........................................................................................... 31<br />
Zeichensprache lernen ...................................................................................................................... 32<br />
Leichte Sprache „leicht“ gemacht ..................................................................................................... 37<br />
............................................................................................................................................................... 39<br />
Aus Gründen der Lesbarkeit und um die Sprache in diesem Buch einfach zu<br />
gestalten, verwenden wir nur die männliche Schreibweise. Außerdem haben wir uns<br />
dazu entschieden, in der Du-Form zu schreiben, da wir es persönlicher gestalten<br />
wollten.
Was ist Inklusion<br />
In unserer Gesellschaft leben viele verschiedene Menschen:<br />
• Kinder und alte Menschen<br />
• Frauen und Männer<br />
• Menschen aus verschiedenen Ländern<br />
• Menschen mit und ohne Behinderung<br />
Alle Menschen können voneinander lernen.<br />
Inklusion heißt…<br />
…<strong>alle</strong> Menschen<br />
können<br />
mitmachen.<br />
<strong>alle</strong> Menschen<br />
bestimmen<br />
selbst, was sie<br />
wollen.<br />
…kein Mensch<br />
wird<br />
ausgeschlossen.<br />
…<strong>alle</strong> Menschen<br />
haben die<br />
gleichen Rechte.
Auf dem Weg zur Inklusion
Wussten Sie schon…<br />
… von etwa 100 Befragten kannten 50 Personen den<br />
Begriff Inklusion. (Befragung Waldkirch)<br />
… „in Deutschland leben ca. 10 Millionen Menschen mit<br />
einer Behinderung. <strong>Das</strong> sind etwa 12 % der<br />
Gesamtbevölkerung.“ (Aktion Mensch)<br />
… „das Grundgesetz in Deutschland verbietet die<br />
Benachteiligung von Menschen mit Behinderung. Es gibt<br />
jedoch kein Recht auf Arbeit oder Bildung.“ (Aktion Mensch)<br />
… 155 Länder haben bis jetzt die UN-<br />
Behindertenrechtskonvention unterschrieben.<br />
… am 5. Mai ist der Europäische Protesttag zur<br />
Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.<br />
… „nur 20 von 350 Arzneimittelherstellern stellen<br />
barrierefreie Beipackzettel <strong>für</strong> Menschen mit einer<br />
Seheinschränkung zur Verfügung.“ (Aktion Mensch)
Stimmen zu Inklusion<br />
Zitate aus der Befragung in Waldkirch.<br />
Diese Blase darfst du selbst ausfüllen.
Expertenrunde<br />
Menschen mit Behinderung<br />
müssen sich mehr einbringen<br />
können im gesellschaftlichen<br />
Leben.<br />
Es muss mehr Plätze der<br />
Begegnung geben wo ein<br />
kokreatives Miteinander<br />
stattfinden kann.<br />
Der Faktor Wirtschat ist wichtig. Es<br />
sollten immer mehr Menschen mit<br />
Einschränkung einen richtigen<br />
Arbeitsvertrag haben.<br />
In den Firmen und<br />
Unternehmen sollten die<br />
Arbeitsplätze behinderten<br />
gerecht gestaltet werden.
Forschungsprojekt Inklusion<br />
1. Nutze das Internet oder Bücher.<br />
2. Suche dir einen der vier Begriffe<br />
auf dieser Seite aus.<br />
3. Finde über diesen Begriff möglichst<br />
viele Informationen.<br />
4. Schreibe <strong>alle</strong>s über diesen Begriff<br />
auf.<br />
5. Werde Begriffsexperte.<br />
6. Wiederhole die Aufgaben mit<br />
einem weiteren Begriff.
Papierflieger bauen – Standard<br />
1. Baue diesen Papierflieger nach.<br />
2. Starte einen zweiten Versuch und baue den Flieger mit<br />
geschlossenen Augen.
Dies ist ein Ideengarten<br />
Pflanze hier deine Gedanken über eine inklusive Welt – wer weiß,<br />
vielleicht wachsen sie und werden irgendwann Wirklichkeit!<br />
Schreibe hier deine Ideen über Inklusion auf.
Zeichenübung<br />
Zeichne diese Figur mit einem Stift nach. Benutze nicht deine Hände.<br />
Versuche es mit deinem Mund oder deinen Füßen.
Entdeckungsreise<br />
Geh nach draußen.<br />
Stell dir vor, du bist von einem anderen Stern.<br />
Schreibe auf, wem du begegnest.<br />
Was unterscheidet euch<br />
Was verbindet euch
Brailleschrift<br />
In diesem Buch ist eine leere Seite versteckt. Finde sie und<br />
schreibe eine geheime Nachricht an einen Freund. Schreibe,<br />
was du ihm schon immer sagen wolltest.<br />
INFO-BOX:<br />
Die Brailleschrift, auch als Punktschrift oder Blindenschrift bekannt, ist eine Schrift <strong>für</strong><br />
Menschen mit einer Sehbehinderung, um Texte lesen zu können oder sich schriftlich<br />
auszudrücken. Die Schrift besteht aus zwei senkrechten 3-Punkt-Reihen und ist sehr gut<br />
ertastbar. Die Schrift wurde 1825 von Louis Braille erfunden und bietet 63<br />
Punktkombinationen.
Spiel: König <strong>für</strong> ein paar Minuten<br />
Schwierigkeit: leicht<br />
Dauer: beliebig<br />
Alter:<br />
egal<br />
Gruppengröße: egal<br />
Vorbereitung: keine<br />
Material: Kissenberg, Krone<br />
- Bestimme einen König oder eine Königin.<br />
- Der König setzt sich auf einen Kissenberg.<br />
Er bekommt eine Krone.<br />
Die Krone kann man selbst basteln (aus Papier).<br />
- Nun darf der König Befehle geben. Zum Beispiel: „Bring<br />
mir Kekse“, „ Bring mir etwas zu trinken“,<br />
„Ich möchte eine Massage“.<br />
- Lass dir verschiedene Befehle einf<strong>alle</strong>n. So wird das Spiel<br />
lustiger.<br />
- <strong>Das</strong> Spiel geht so lange, bis dem König kein neuer Befehl<br />
mehr einfällt.<br />
- Wenn der König keine Befehle mehr weiß, wird ein<br />
anderer zum König.<br />
Wertung<br />
- Der König mit den meisten und lustigsten Befehlen<br />
gewinnt.<br />
- Der Gewinner bekommt eine Überraschung oder darf die<br />
Krone mit nach Hause nehmen.
Seite zum Verschenken<br />
Auf diese Seite darfst du etwas zeichnen oder<br />
schreiben und dann verschenken.
!<br />
VORSICHT!
Papierflieger bauen – Gleiter<br />
1. Baue diesen Papierflieger nach.<br />
2. Starte einen zweiten Versuch und baue den Flieger mit<br />
geschlossenen Augen.
Rezept Inklusionstaler<br />
Zutaten:<br />
250 Gramm Magerquark<br />
8 Esslöffel Öl<br />
8 Esslöffel Milch<br />
100 Gramm Zucker<br />
450 Gramm Mehl<br />
1 Prise Salz<br />
1 Tüte Backpulver<br />
1 Tüte Vanillezucker<br />
Für den Guss:<br />
Puderzucker<br />
Zitronensaft<br />
Und je nach Belieben: Streusel, Smarties, Gummibärchen<br />
Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit den Händen oder einer<br />
Küchenmaschine zu einem festen Teig kneten. Nach und nach etwas<br />
Teig nehmen und auf dem Tisch glatt und dünn ausrollen. Anschließend<br />
mit einer Ausstechform oder mit einem Glas die Taler ausstechen. Ein<br />
Backblech mit einem Backpapier auslegen. Die Taler auf dem Backblech<br />
auslegen. Wenn das Blech voll ist, ab in den Backofen, bei 200 Grad ca.<br />
20 Minuten backen. Kurz danach den Guss aus Zitronensaft und<br />
Puderzucker rühren und auf die kalten Taler streichen. Zum Abschluss<br />
die Streusel, Smarties oder Gummibärchen auf die Taler verteilen.
Spiel: „Mein Handicap“<br />
Schwierigkeit: mittel<br />
Dauer: je nach Gruppengröße etwa 30 Minuten<br />
Alter:<br />
ab 12 Jahren<br />
Gruppengröße: mindestens 3 Personen<br />
Vorbereitung: Behinderung überlegen<br />
Material: Klebezettel, Stifte<br />
- Alle Mitspieler kriegen einen Zettel auf die Stirn geklebt.<br />
Darauf steht ein Handicap. Zum Beispiel Sehbehinderung,<br />
Gehbehinderung, Lernbehinderung oder seelische<br />
Behinderung.<br />
- Jeder darf Fragen stellen. Die anderen dürfen nur mit „Ja“<br />
oder „Nein“ antworten. Wird eine Frage mit „Nein“<br />
beantwortet, ist der nächste dran.<br />
Ziel: Herausfinden, welches Handicap man hat und mit<br />
welchen Hürden das zu tun hat.<br />
Danach: Jeder überlegt, welche besonderen Dinge man<br />
mit seiner Behinderung machen kann
Inklusionszeichner<br />
Hier hast du Platz, um zu zeichnen, was du gerne<br />
magst. Doch nutze dazu nicht die Hände, sondern den<br />
Mund oder die Füße.
Spiel: Verwandle dich<br />
Schwierigkeit: leicht<br />
Dauer: etwa 25 Minuten<br />
Alter:<br />
ab 8 Jahren<br />
Gruppengröße: je mehr, desto besser<br />
Vorbereitung: keine<br />
Material: nichts<br />
- Im Spiel geht es darum, sich vom Ei über das Huhn, den<br />
Dinosaurier und den Affen bis zum Menschen zu<br />
verwandeln.<br />
- Die Verwandlung über die einzelnen „Stufen“ geht über<br />
„Schere, Stein, Papier“.<br />
- Immer zwei einer Stufe spielen „Schere, Stein, Papier“.<br />
Jeweils der Gewinner erreicht die nächste Stufe. Wer<br />
verliert, geht eine Stufe zurück, zum Beispiel vom<br />
Dinosaurier zum Huhn. Jeder spielt seine neue Rolle.<br />
- Eier können sich rollend aufeinander zu bewegen. Wer<br />
zum Huhn wird, darf in der Hocke umherwackeln, gackern<br />
und mit den angelegten Ellbogen Flügelbewegungen<br />
andeuten. Dinosaurier dürfen schon gebückt laufen und<br />
wie Dinos brüllen. Die Affen laufen wie Affen und brüllen<br />
„Ugah-Ugah“. Der Mensch verhält sich wie ein Mensch.
Spiel: „Die Blinden und die Sehenden“<br />
Schwierigkeit: mittel<br />
Dauer: etwa 10 Minuten<br />
Alter:<br />
ab 8 Jahren<br />
Gruppengröße: je mehr, desto besser<br />
Vorbereitung: keine<br />
Material: Augenbinden<br />
- Es gibt zwei Teams. Team A und Team B.<br />
- Zwei Blinde (von Team A und B) sitzen sich gegenüber.<br />
- Der Leiter bestimmt einen „Anschleicher“<br />
aus Team A oder B. Der Anschleicher soll an den zwei<br />
Blinden vorbeischleichen.<br />
- Die Blinden zeigen in die Richtung, wo sie etwas hören.<br />
- Und sie raten, ob die Person von Team A oder B ist.<br />
Wertung<br />
- Zwei Punkte <strong>für</strong> das Team, wenn ihr Anschleicher<br />
unbemerkt rüberkommt.<br />
- Ein Punkt <strong>für</strong> das Team mit dem Blinden,<br />
der den Anschleicher bemerkt.<br />
- Ein Zusatzpunkt <strong>für</strong> das Team, wenn der Erkannte<br />
vom anderen Team war.
Zeichensprache lernen<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
G<br />
H<br />
I<br />
J<br />
K<br />
L<br />
M<br />
N<br />
O P Q R S T<br />
U V W<br />
X<br />
Y<br />
Merke: <strong>Das</strong> J und das Z werden in die Luft gemalt.
Schreibe auf dieser Seite deine geheime Nachricht<br />
in Brailleschrift. Du brauchst einen Kugelschreiber<br />
und einen Würfel.
Leichte Sprache „leicht“ gemacht<br />
Suche im Alltag, zum Beispiel<br />
am Bahnhof, an der<br />
Bushaltestelle, in der Uni oder<br />
am Arbeitsplatz komplizierte<br />
Hinweise und Sätze. Versuche,<br />
sie hier in leichte Sprache zu<br />
übersetzen.
Schlusswort<br />
Man stelle sich vor, jeder Mensch wird in der Gesellschaft so wie er ist,<br />
in seiner Individualität, akzeptiert und kann immer, wenn er dies<br />
wünscht, an ihr teilhaben. Inklusion bedeutet <strong>für</strong> mich, dass <strong>alle</strong><br />
Menschen als gleichwertig betrachtet und Unterschiede und<br />
Abweichungen als normal empfunden werden.<br />
Barrierefreiheit kann man nicht einfach über „rollstuhlgerecht“ definieren.<br />
Barrieren sind sehr vielfältig: Blinde benötigen akustische Signale, damit<br />
sie Ampeln finden können und dann wiederum ein anderes Signal,<br />
welches ihnen die Grünphase mitteilt. Gehörlose benötigen eine<br />
Übersetzung des Gesprochenen, beispielsweise durch Gebärdensprache.<br />
„Behindert“ kommt <strong>für</strong> mich nicht von „Sein“ – behindert wird<br />
man in der Regel. Barrieren können auch abgebaut werden, indem man<br />
herausfindet, welche Berufe oder Arbeit Menschen entsprechend ihren<br />
Fähigkeiten und Möglichkeiten ausüben können, um dann auch selbst zu<br />
ihrem Lebensunterhalt beizutragen. Dazu gehört vor <strong>alle</strong>m die Einsicht,<br />
dass <strong>alle</strong> Menschen in der ihnen eigenen Art wertvolle Leistungen<br />
erbringen können, man muss sie nur richtig bewerten.<br />
Inklusion setzt voraus, dass man aufeinander zugeht. Menschen, die<br />
Hilfe benötigen, sollten diese anfordern können aber auch in der Lage<br />
sein, diese zuzulassen und dann braucht es noch Menschen, die bereit<br />
sind, Hilfe zu geben, wenn sie erforderlich ist. Menschen mit<br />
Einschränkungen möchten nicht fremdbestimmt werden, sie müssen<br />
selbst, oder zusammen mit anderen, entscheiden und herausfinden<br />
können, was sie wollen und wie sie leben möchten.<br />
Michael Lutz<br />
Beirat <strong>für</strong> Menschen mit Behinderung der Stadt Waldkirch
Samu Auch, Sven Reutner