12.02.2015 Aufrufe

Leseprobe - Die Frau des Journalisten

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

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8<br />

Ausländer evakuiert wurden. Dann kam der Tag, an dem die<br />

Corniche so belebt war wie zu ihren besten Zeiten. Busse und<br />

Autos fuhren vor und brachten Leute aus allen Ecken <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong> zum Hafen. Auf Booten wurden sie zum Flugzeugträger<br />

gebracht. Ein riesiges Medienaufgebot begleitete den<br />

Exodus. Alle großen europäischen Sendeanstalten, die Amerikaner<br />

und viele arabische <strong>Journalisten</strong> waren da – und auch<br />

ich stand dort mit unserem Team und beobachtete mit einem<br />

mulmigen Gefühl in der Magengegend das Geschehen. <strong>Die</strong><br />

letzten Europäer verließen das sinkende Schiff, das ließ<br />

nichts Gutes für die kommenden Wochen erwarten.<br />

In der Ferne sah ich Uli, mit einem amerikanischen TV-<br />

Kollegen in ein offensichtlich kontroverses Gespräch verstrickt.<br />

Immer wieder schüttelte er den Kopf, gestikulierte,<br />

dann zuckte er mit den Schultern und beide kamen auf mich<br />

zu. »Wir haben ein Problem«, sagte Uli. »Unser Material und<br />

das der Kollegen sollte möglichst schnell auf dem Landweg<br />

nach Damaskus und von dort aus weiter nach Amman gebracht<br />

werden, wo der einzige erreichbare TV-Satellit steht.<br />

Nur so ist gewährleistet, dass die Sender die Berichte ausstrahlen<br />

können. Es ist aber heute kein Taxifahrer bereit, Leu te<br />

mit Filmmaterial nach Damaskus zu fahren. Es ist zu viel<br />

passiert in letzter Zeit. Einer aber würde es riskieren – allerdings<br />

nur unter einer Bedingung: Er akzeptiert keinen Mann,<br />

sondern nur eine <strong>Frau</strong> als Begleitung. Das macht Sinn. Eine<br />

<strong>Frau</strong> hat bei Kontrollen die besten Chancen, unkontrolliert<br />

durchzukommen.« Nervös stand der amerikanische Kollege<br />

daneben: »Would you do it, Mrs. Kienzle« Uli sagte: »Ilse,<br />

das ist lebensgefährlich. Du musst es nicht machen. Dann<br />

gibt’s eben keine Berichte – das ist es nicht wert!«<br />

Ich musste nicht lange überlegen: »Ich mache es. Ich mache<br />

es nicht für dich oder die Amis – ich mache es für mich.<br />

Ich will es machen!« Uli und auch die anderen Kollegen wa-

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