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Leseprobe - Die Frau des Journalisten

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

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lisch und Arabisch, und machte ihm klar, wie unwürdig sein<br />

Verhalten sei, dass der Stärkere nicht automatisch im Recht<br />

sei. Mit aufgerissenen Augen saß er da. Und natürlich war mir<br />

klar, dass ich ihn vor seinen Kollegen bloßstellte, doch das<br />

war mir egal in diesem Moment, es musste einfach heraus –<br />

und ich machte offensichtlich Eindruck auf ihn: Der Schläger<br />

wehrte sich nicht, sondern wurde ganz kleinlaut. Als ich wieder<br />

nach oben ging, wurde mir bewusst, dass die Dinge anfingen,<br />

außer Kontrolle zu geraten. <strong>Die</strong> Nerven lagen blank.<br />

Wir mussten weg, so schnell wie möglich. Unauffällig<br />

bereiteten wir unseren Auszug vor. Wir verstauten Koffer<br />

und Equipment im Merce<strong>des</strong>, als würden wir zum Drehen<br />

aufbrechen. Ich räumte die Buchhaltungsunterlagen im<br />

Büro zusammen und holte unser Geld aus dem Hotelsafe,<br />

unsere wichtigste Überlebensgarantie. Im Lauf <strong>des</strong> Tages<br />

fuhr das Team davon, als sei es Routine, und nachts um halb<br />

vier verließen auch Uli und ich heimlich das Concorde. Das<br />

Geld hatte ich in eine Plastiktüte gestopft und mit dieser<br />

kostbaren Fracht unterm Arm schlichen wir uns aus der Eingangshalle<br />

und machten uns auf den Weg ins Hotel Bristol,<br />

das auf der anderen Seite der Hamra in der Innenstadt lag,<br />

nur etwa zehn Minuten vom <strong>Journalisten</strong>hotel, dem Commodore,<br />

entfernt. Es war gefährlich, sich nach Einbruch der<br />

Dunkelheit auf den Straßen von Beirut zu bewegen. Wir<br />

hatten Glück – in dieser Nacht blieb alles ruhig. Erleichtert<br />

kamen wir im Bristol an.<br />

* * *<br />

Irgendwann wurde die Lage im Libanon völlig unberechenbar.<br />

<strong>Die</strong> letzten Botschaftsangehörigen und Mitarbeiter ausländischer<br />

Firmen verließen das Land. <strong>Die</strong> Amerikaner stellten<br />

einen Flugzeugträger bereit, unter <strong>des</strong>sen Schutz die

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