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Leseprobe - Die Frau des Journalisten

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

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6<br />

Am nächsten Tag saß ich in meinem Arbeitszimmer im<br />

Concorde über der Buchführung. Es war ein heißer Nachmittag,<br />

das Fenster stand weit offen. Der Krieg legte eine<br />

Pause ein. Ich stand auf, schaute auf die Straße und beschloss,<br />

eine Zigarette zu rauchen. Ich durchquerte die Lobby und<br />

nickte den müden Straßenkämpfern zu, die dort wie immer<br />

herumsaßen. Alles war friedlich, auf dem kleinen Straßenmarkt<br />

an der Ecke kauften die Leute Obst und Gemüse. Sie<br />

feilschten, redeten miteinander und gingen mit ihren Einkäufen<br />

bepackt weiter.<br />

Zwei Kinder kommen vom Markt auf das Concorde zu.<br />

Unter dem Balkon <strong>des</strong> gegenüberliegenden Hauses bleiben<br />

sie stehen. Plötzlich spüre ich, dass Gefahr droht, ich weiß<br />

nicht warum – instinktiv, ohne irgendeine bewusste Wahrnehmung.<br />

Ich renne auf die beiden Kinder zu, packe sie am<br />

Handgelenk, zerre sie dort weg. Ohne nachzudenken. Ohne<br />

dass die Kleinen wissen, wie ihnen geschieht, rennen wir um<br />

unser Leben. Als wir am Concorde ankommen, schlägt im<br />

Nachbarhaus eine Mörsergranate ein. Der Balkon, unter<br />

dem die Kinder gestanden hatten, bricht herab. Sie wären<br />

tot gewesen. Noch heute weiß ich nicht, was mich dazu angehalten<br />

hatte, so zu reagieren. Aber ich erinnere mich an<br />

das Glück, das ich damals empfunden habe.<br />

Für das Team und mich wurde die Situation im Hotel Concorde<br />

immer gefährlicher. <strong>Die</strong> PFLP-Kämpfer, mit denen wir<br />

von morgens bis abends unfreiwillig zusammen waren, gerieten<br />

untereinander regelmäßig in Streit, und als Danielle mir<br />

einmal erzählte, dass einer von ihnen seine hochschwangere<br />

<strong>Frau</strong> geschlagen hatte, platzte mir der Kragen. Ich knöpfte<br />

mir den schwer bewaffneten Mann vor. <strong>Die</strong> Situation war<br />

völlig irrational und hochexplosiv. Ich schrie ihn an, auf Eng-

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