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Leseprobe - Die Frau des Journalisten

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

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Das Schlimmste<br />

war die Stille<br />

Jeden Morgen beim Aufwachen derselbe Gedanke: Das ist<br />

mein letzter Tag. Irgendwann war er für mich zur<br />

Gewissheit geworden. Mein Leben war eine merkwürdige<br />

Mischung aus Gleichgültigkeit und höchster Aufmerksamkeit.<br />

Eines Nachts lag die Innenstadt unter schwerem Beschuss.<br />

Uli und das Team waren wieder irgendwo im Orient<br />

unterwegs, in Bagdad, Kairo oder Tripolis, und ich war allein<br />

im Concorde. <strong>Die</strong> Einschläge kamen näher. Ich wusste<br />

mir nicht anders zu helfen, als mich im Badezimmer einzuschließen,<br />

der einzige Raum, der keine Fenster hatte. <strong>Die</strong><br />

Badewanne polsterte ich mit Kissen und Decken aus, darin<br />

verkroch ich mich. Ich hatte Angst. Innerlich unter Hochspannung,<br />

zum Warten verdammt, den Mörsergranaten, explodierenden<br />

Bomben, Maschinengewehrsalven hilflos ausgeliefert,<br />

verbrachte ich den Rest der Nacht. Das Schlimmste<br />

am Krieg war die Stille. <strong>Die</strong>se fürchterliche Stille, in der man<br />

auf den nächsten Einschlag wartet. Irgendwann schlief<br />

ich ein.<br />

Merkwürdigerweise hatte ich während unserer Zeit im<br />

Libanon nicht einen einzigen Albtraum, der mit dem Bürgerkrieg<br />

zu tun gehabt hätte. Dagegen träumte ich regelmäßig<br />

von meiner kleinen Schwester, von Edith, um die ich<br />

mich als junges Mädchen gekümmert hatte, als meine Mutter<br />

so krank war. Wenn es ganz schlimm wurde, träumte ich<br />

von ihr, dass ihr etwas zugestoßen war, ich sie nicht mehr<br />

retten konnte.

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