12.02.2015 Aufrufe

Leseprobe - Die Frau des Journalisten

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

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Gewehrfeuer morgens um vier Uhr plötzlich lautstark an<br />

meiner Zimmertür klopfte: <strong>Die</strong> Franzosen waren da. »Packen<br />

Sie Ihre Tasche und Ihre Ausweise ein. Wir fahren in die Berge<br />

und holen Ihre Möbel.«<br />

Vor dem Bristol wartete ein langer Lkw mit Anhänger. Ich<br />

kletterte zu den Männern ins Führerhaus und preschte mit<br />

ihnen durch das brennende, inzwischen teilweise von den<br />

Syrern eingenommene Beirut. Auf Schleichwegen wollten<br />

sie bis nach Hazmieh vordringen. Ob sie keine Angst hätten,<br />

fragte ich sie, und wie sie da durchkommen wollten. Doch<br />

sie lachten nur und zeigten mir ihre Waffen. »Wir sind auf<br />

alles vorbereitet. Wir haben die Erlaubnis von den Botschaften<br />

aus Europa. Wir haben Ausweise von jeder Kampfgruppe.<br />

Es wird keine Probleme geben.« So wie das Umzugspersonal<br />

auftrat, schien es direkt aus der Fremdenlegion zu<br />

kommen. <strong>Die</strong> Möbelpacker sahen zum Fürchten aus – und<br />

das beruhigte mich. Ich hatte das Gefühl: <strong>Die</strong> konnten sich<br />

durchsetzen. So begann im Morgengrauen eine abenteuerliche<br />

Fahrt durch ein heiß umkämpftes Kriegsgebiet.<br />

Als wir in Hazmieh ankamen, war dort alles ruhig. Ich<br />

schloss unsere Wohnungstür auf, drinnen auch jetzt nur<br />

<strong>Frau</strong>en und Kinder. Völlig überrascht von unserem frühmorgendlichen<br />

Besuch fingen sie sofort an zu jammern.<br />

Schnell holte ich das Geschirr aus dem bemalten arabischen<br />

Schrank, den die Möbelpacker mithilfe einer Seilwinde<br />

hinunterließen, wo ihn zwei muskelbepackte Kollegen auf<br />

die Lade fläche <strong>des</strong> Lkw hievten. Dann kam das Sofa dran,<br />

die Ledersessel und zwei arabische, mit Perlmutt eingelegte<br />

Schränkchen, die wir in Syrien auf dem Souk gekauft<br />

hatten. Dann ein weit über hundert Jahre altes Set aus drei<br />

arabischen Kaffeekannen, eine Rarität. Während ich mich<br />

auf die Dinge, die mir am Herzen lagen, konzentrierte,<br />

vergaß ich in der Hektik die viel wichtigeren Mappen mit<br />

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