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Leseprobe - Die Frau des Journalisten

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

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18<br />

begabte Klavierspieler, mit seiner M17 im Anschlag auf Uli<br />

zu und brüllte: »Uli, halt den Mund! Ich bin besoffen von<br />

deinem Wein! Hau ab, sonst bist du dran!«<br />

Ich war entsetzt, als Uli mir das erzählte. Ein Weltbild<br />

brach für mich zusammen. Dass Menschen, die sich als Elite<br />

der christlichen Gesellschaft und der europäischen Kultur<br />

verpflichtet fühlten, zu solchen Bestien werden konnten!<br />

Mir war das völlig unbegreiflich – bei allem Verständnis für<br />

ihre Angst und die Bedrohung, in der sie sich sahen.<br />

Nur wenige Tage nach dieser Begegnung bekam Uli im<br />

Hotel sehr früh morgens einen Anruf von Mahmoud Labadi:<br />

»<strong>Die</strong> Christen stürmen Tel al-Zaatar!« Uli und das Team<br />

fuhren sofort los. Gemeinsam mit einem amerikanischen<br />

Kollegen von der »Los Angeles Times« waren sie die einzigen<br />

<strong>Journalisten</strong> vor Ort. Sie sahen, wie schwer bewaffnete Phalangisten<br />

mit Maschinengewehren in die Behausungen der<br />

Palästinenser feuerten. Wahllos schossen sie auf alles, was<br />

sich bewegte – Babys, Kinder, <strong>Frau</strong>en, alte Menschen. Überall<br />

Blut. Verletzte versuchten zu fliehen, schreiende, röchelnde<br />

Menschen. Mit Schaufelladern schoben die Mörder die<br />

Leichen zusammen und verfrachteten sie auf bereitstehende<br />

Lastwagen.<br />

Irgendwann wurden die Mörder auf das TV-Team aufmerksam<br />

und anders als noch vor einigen Monaten in Karantina<br />

setzten sie jetzt alles daran, das ARD-Fernsehteam so<br />

schnell wie möglich loszuwerden. Mit unmissverständlichen<br />

Drohungen zwangen die Phalangisten das Team, zum Ausgang<br />

<strong>des</strong> Lagers zurückzukehren. Dort bot sich ihnen ein<br />

grauenvoller Anblick: Auf dem schmalen Weg, der aus Tel<br />

al-Zaatar hinausführte, lagen ermordete junge Palästinenser<br />

in der gleißenden Sonne – Seite an Seite, säuberlich aufgereiht<br />

wie Jagdtrophäen. Mit Maschinenpistolen im Anschlag<br />

zwangen die Mörder das Team in den Merce<strong>des</strong> und forder-

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